Nur zur Absicherung

18 04 2011

So hute mache ich mal Pseudowerbung um mic abzusichern. Ich habe ein sehr günstiges Busangebot inklusive Transport zum Busterminal erstanden. Zwischenzeitlich hatte ich zweifel an der Seriosität dieses Unternehmens. Allerdings sehe ich jetzt keinen Anlass mehr in Panik zu verfallen.

Im Falle meines Verschwindens wissen hiermit also alle an wen sich die Deutsche Botschaft wenden kann.

Hier die Anschrift der Reiseagentur über die ich das Ticket erstanden habe:

Upris Travel

Calle del Medio 130-A

Cusco Peru

Tel: 98-756182 – #992496

Ansprechpartner Willi. Ich werde Willi stolz meine Webseite präsentieren um möglichen Gangstern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Macht Euch aber keine Sorgen. Ich melde mich wenn ich in Puno angekommen bin.



16 und 17.04.2011

18 04 2011

16.04.2011 Samstag

heute ist ausruhen angesagt. Der gestrige Tag war anstrengend. Also gehen wir ein bisschen spazeren, ich lasse Wäsche waschen und kaufe mir neue Reiseführer für Bolivien und Brasilien, die letzten Etappen meiner Reise. Der Südamerikaführer ist mir einfach zu ungenau.

Abends gehen wir in eine Tanzvorstellung, die in unserer Touristenkarte enthalten ist. Es gibt folkloristischen Tanz. Nichts besonderes aber immerhin ein kulturelles Angebot für den Samstagabend.

Das wars dann auch schon. Hier ein paar Bilder der Tanzdarbietung:

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17.04.2011 Palmsonntag

Wir hoffen, dass am Palmsonntag irgendwas geboten wird. Der Tag fängt jedoch recht lau an und endet auch so. Wir gehen in die Stadt, sehen viele Leute mit Palmzweigen aus der Kirche kommen und das wars dann auch schon. Wir spazieren wieder gemütlich durch die Gegend, diesmal entfernen wir uns mal vom Stadtzentrum und verlassen somit die sichere Touristengegend. Wir finden einen Markt, wo man alles kaufen kann. Von Lebensmittel für Mensch und Tier bis zum Ausstattungsladen für Magier. Draußen werden Palmzweige verkauft und für Karfreitag gibt es dann das passende Zubehör: Peitschen und Räucherwerk. Außerdem finden wir das Büro einer Magierin, deren Dienste wir jedoch nicht in Anspruch nehmen.

Abends gibt’s dann eine nette Runde im Hostel. Man kann sich zum grillen anmelden. Also wird gefuttert. Das gegrillte lässt jedoch zu wünschen übrig. Ich will langsam weiterziehen. Ich habe mein Busticket für Montag 21:00 Uhr nach Puno, so langsam muss ich mich von Peru verabschieden, aber nicht nur von Peru, sondern auch von Gabriella, sie hat sich entschieden die Reise abzubrechen. Sache eigentlich, andererseits bin ich froh wieder alleine zu sein. Denn so nett Gabriella auch war, sie ist einfach keine Abenteurin. Ich glaube, in Peru habe ich mich am längsten aufgehalten und ich habe noch eine gute Strecke vor mir. Bolivien wird mit Sicherheit der härteste Abschnitt meiner Reise. Reisende die aus Bolivien kommen berichten mir, dass 100 km Busfahrt mitunter eine Tagesstrecke bedeuten kann. Die Busse sollen sich in katastrophalen Zustand befinden und der Passagier wird auch schonmal zum Anschieben des Busses aufgefordert, wenn der Bus im Schlamm stecken bleibt. Auch Brasilien ist wegen der Entfernungen zeitfressend und soviel Zeit bleibt mir bis zum Abflug nicht. Aber mein Flugticket kann ich zur Not noch umbuchen.

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In Peru gibt es eine riesige Auswahl an Kartoffeln. Mehrer Tausende Sorten soll es geben. Hier eine kleine Auswahl in Kartoffelfachgeschäft.

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Auch Blumen sind sehr beliebt in Peru.

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Zubehör für den Hobbymagier. Hier im Bild getrocknete Lamaföten.

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Originale Karfreitagspeitschen.

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Aber erstmal ist Palmsonntag. Da braucht jeder seinen Palmzweig. Auch diese Marktlücke ist bereits gedeckt.

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Wer mit dem oben angebotenen Krams nichts anzufangen weiss, kann zur Magierin Julia gehen. Spezialisiert auf schwarze Magie.



08. bis 15.04.2011 Cuzco, Sacred Valley, Machu Picchu

16 04 2011

08.09.2011 Abschied Arreqiupa

Am Vorabend hat sich der Hostelbetreiber mit uns „angefreudet“. Das Hostel ist erst seit fünf Monaten geöffnet und es fehlt noch an Gästen. Da ich mich in der schick renovierten Villa pudelwohl gefühlt habe, verspreche ich dem Betreiber, nach etlichen Pisco’s dass ich ein wenig Werbung machen werde. Also wer nach Arequipa kommt, kann getrost im Hostel Flying Dog absteigen. Geschmackvoll eingerichtet, sauber, freundliches Personal, dass sich jeden Namen seiner Gäste merkt, gute Betten. Weiterhin gibt es einen stillvollen Fernsehsaal mit gutem Billardtisch und eine sehr schicke Bar. Der Partybereich ist ausreichend vom Schlafbereich abgetrennt. Mit fehlte es lediglich an einer guten Wifi Verbindung, Carlos sicherte mir jedoch zu, dass daran gearbeitet wird. Auch für aureichend Sicherheit war gesorgt. Achja, Frühstück war im Preis von 30 Soles für das Bett im Schlafsaal inklusive.

Die Unterhaltung mit dem Personal blieb nicht folgenlos. Ich wache zum erstenmal auf dder Reise völlig verkatert auf. Verkatert schleppe ich jede Menge Krams zum Postamt und gebe ein 10 kg Paket nach Deutschland auf. Kosten ca. 260 Soles mit der Lokalen Post. Ich hoffe alles kommt heil an.

Ansonsten verbringen Gabriella und ich den ganzen Tag warten und leicht angeschlagen vorm Fernseher, bis wir dann gegen 18:30 Uhr ein Taxi zum Busterminal nehmen und auf den 20 Uhr Bus warten. Diesmal gab es nur einen Bus der Extraklasse. Die Sitze im Bus sind gigantisch, allerdings wieder mal nicht für meine Beinlänge ausgelegt. Es gibt gratiskopfhörer und obligatorisch das Kissen, wie eine Decke. Die Kopfhörer sind klasse, denn so verstehe ich endlich mal was vom Film, der Tittel ist passend ausgesucht: „Hangover“. Aber bevor des den Film gibt, gibt es noch Werbung in Sachen Peru und der Busgesellschaft „Cruz del Sur“, Anschließend wird essen gereicht und dann gibt es was neues. Im Bus wird Bingo gespielt. Ich spiele jedoch nicht mit, sondern genieße eine Busfahrt mit Gratisinternet. Ist zwar superlahm aber funktioniert.. Mit meinem GPS Handy verfolge ich unsere Route. Zum Schlafen komme ich trotz bequemer Betten jedoch nicht, wegen der zu kurzen Beinlänge.

09.04.2011 Cuzco

Gegen 6 Uhr morgens kommen wir dann in Cuzco an. Direkt nehmen wir uns ein Taxi und fahren in Hostel Point. Gabriella hat vorgebucht, ich nicht. Das Hostel ist voll, heute werden jedoch Betten frei. Wir müssen bis 12:30 Uhr warten. Ich bin von der Busfahrt völlig platt. Um die Zeit zu überbrücken gehen wir durch die Stadt. Noch haben alle Läden zu, es gibt jedoch unzählige Straßenhändler, die ziemlich ziemlich nervig und hartnäckig sind. Angeboten werden Masagen, diverse Touren und der übliche Ramsch, wie Mützen und T-Shirts. Garnicht leicht den Leuten zu vermitteln, dass man nicht kaufwillig ist. Cuzco ist ein schönes sehr touristisches Städtchen, doch es ist scheisse kalt.

Zurück im Hostel sind die Betten noch nicht frei. Ich gucke mich mal ein wenig um. Die Zimmer haben Namen wie „Crazy Bitch“ an den Wänden hängen diverse Fotos vergangener Partys. Besonders schick, zwei Herren die sich zur hälte als Frau verkleidet haben und im Oberkörperbereich unbekleidet blieben. Dann sehe ich das Bespassungsprogramm für den heutigen Samstag haben heute steht „Doctors & Nurses“ Party an. Was auch immer das bedeutet. Außerdem werden Billard, Dart und Pokerabende angeboten, regelmäßige Happy Hous mit kurzer Unterbrechung, denn wenn keine Happy Hour ist, ist Beer Pong trinken angesagt. Gabriella und ich gönnen uns einen Kaffee, in der anderen Ecke steht morgens um 11 Uhr noch ein Trüppchen, mit aufgequollenen Augen, die leichte Probleme mit dem aufrechten Gang haben, um dies zu kompensieren halten sie sich an einem übergrößen Bierglas fest. Wahrscheinlich um den gestörten Gleichgewichtssinn auszugleichen.

Dann dürfen wir irgendwann auf die Zimmer. Es riecht muffig, alles gerade noch akzeptabel, Gabriella spricht jedoch schon davon schnellstmöglich die Lokalität zu wechseln. Hat jedoch drei Tage reserviert.

Wenn ich mir die Anlage so angucke, denke ich an Carlos und das Flying Dog und an die vielen anderen wirklich guten Unterkünfte wo ich fürs gleiche Geld in Peru genächtig habe. Ich hoffe Carlos und sein Team werden das Flying Dog nicht so verkommen lassen, wie dieses Etablisement.

Die letzten Tage habe ich gut gelebt, viele hochwertige Souveniers gekauft. Also muss ich mal meinen Finanzstatus checken. Ich komme zum Entschluss, in Peru wird nichts mehr gekauft. Ich bin auch froh meinen Rucksack mal ein wenig erleichtert zu haben. Der Finanzstatus ist zwar fernab davon kritisch zu sein, ich will jedoch nicht alles Geld verprassen. Bolivien soll ohnehin günstiger sein, also warum sollte ich mir das Geld hier aus der Tasche ziehen lassen.

Ich klappere einige Touranbieter ab um den Aufenthalt in Cuzco zu gestalten. Die Angebote fallen günstiger aus als erwartet. Mucchu Picchu ist in Kombination mit einigen Orten im Heiligen Tal als zweitages Ausflug inkl. Hotel schon für 185 US$ zu haben. Gabriella hat schon einiges Vorgebucht, so dass die Organisierei etwas schwerer ausfällt. Aber vielleicht auch etwas günstiger. Abends nach dem Essen kämpfen wir uns durch ein Überangebot an Straßenhändlern, die eine zeimlich aggressive Verkaufsstrategie verfolgen. Wir klappern einige Hostels ab, sehen uns genau um und sind uns einig, morgen eine Haustür weiter zu ziehen.

Die Nurse § Doctor Party entwickelt sich als Flopp. Aber grundsätzlich richtet sich das Angebot eher an jüngere Reisende und erinnert mich an eine Art Kindergeburtstag nur mit dem Unterschied, dass der Alkohol in strömen fließt. Wir schauen uns Filme an. Ich bin froh, dass ich ein Bett in der oberen Etage erwischt habe. Die Schwerkraft sorgt daür dass ich nicht von Erbrochenem getroffen werde.

Abends gehen wir nach dem Essen noc einige Hostels abklappern und sind uns schnell einig. Morgen wird eine Haustür weiter gezogen.

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Cusco, Plaza de Armas

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Hier befinden sich gleich mehrere Heilige Stätten. Unten Präinka, darüber das Vatikan der Inkas und darüber das der aktuell herrschenden Religion. Mal sehen wie es weitergeht.

10.04.2011

Nach dem Aufstehen ziehen wir dann eine Haustür weiter. Auch ein Partyhostel, aber ruhiger und angenehmeres Publkum. Dann ziehen wir durch Cusco. Heute ist Wahltag. Viel bekommen wir davon nicht mit. Einige Läden sind geschlossen. Aber es ist ja auch Sonntag. Im Hostel erkundigen wir uns bei den anderen Reisenden noch nach günstigen Touranbietern. Machu Picchu soll für 150 US$ zu machen sein. Also gehen wir spazieren und vergleichen nochmal ein paar Preise. Mehr passiert heute nicht.

11.04.2011

Noch habe wir uns nicht für einen Touranbieter entschieden und das entpuppt sich auch als goldrichtig. Wir werden auf der Straße angesprochen und lassen uns mal bequatschen. Der Schlepper spricht uns auf englisch an. Wir reagieren auf spanisch. Ich verweigere auch die Angabe zu meiner Nationalität. Das meinte der Schlepper würde vieles ändern. Ebenfalls bitten wir um schnelle Preisauskunft, da wir uns eigentlich schon für einen Anbieter entschieden hätten und nur noch an einem günstigeren Preis interessiert sein. Gabriellas Verhandlungsgeschick ist hervorragend. Also erhalten wir ein Angebot. 180 US$ für diverse Touren ins Sacred Valley inkusive Machu Picchu. Alles was wir noch benötigen sind die Eintrittskarten für sie Stätten im Sacred Valley. Die liegen nochmal bei 130 Soles. Verpflegung geht auch nochmal extra. Aber der Preis ist voll Okay und alles sind neidisch.

Dann nutzen wir gleich die Karten und besuchen alle Musuen, welche im Itcket enthalten sind. Der Grund weshalb sie auf dem Ticket sind, sie würden sonst nicht besucht werden. Bei unserem Spaziergang finde ich noch einen günstigen Buchladen etwas außerhalb, der alle Reiseführer hat, die ich haben will. Mein Südamerika Lonely Planet ist mir zu ungenau. Ich will auf Rough Guide umsteigen und nur noch mit speziellen Reiseführern für Brasilien und Bolivien reisen. Noch kaufe ich nicht, ich habe nicht genug Geld dabei.

Abenbs hat Gabriella noch ein Blinde Date mit einem ehemaligen Geschäftspartner aus Mexiko, der auf Weltreise ist. Er bringt noch eine Slowenin mit. Gemeinsam gehen wir dann essen. Ich bin derjenige, der von allem am abenteuerlichsten gereist ist. Die anderen klappern in Windeseile gut organisiert die Highlights ab. Insgesamt ein netter Abend.

12.04.2011 Ausflug ins Sacred Valley

Heute geht es dann ins Sacred Valley. Das Tal wurde nach dem Fluss benannt, der den Inkas heilig war. Die Tour heute ist recht vollgepackt. Es stehen drei Orte auf dem Programm:

Pisaq

Die Inkaanlage befindet sich auf einem Hügel und ist sehr beeindruckend, aber auch gut überlaufen. Wir befinden uns im Touristenmekka Perus. Es gibt wieder Terssen die zur Landwirtschaft genutzt wurden. Das bsondere an dieser Anlage. Als die Spanier kamen, ist der Pöbel ins Nbelviertel eingezogen. Zeugnisse sind Betten aus Stein unter denen kleine Löcher sind, die als Meerschweinchen Stall dienten. Doch nicht der gesammte Pöbel ist umgezogen. Viele haben sich den Spaniern angeschlossen und gegen ihre alten Herrscher aktiv geworden. Darüber hinaus befindet sich der größte Inkafriedhof in der Umgebung. Die Zeit ist knapp um die gesamte Anlage zu besichtigen.

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Pisaq

Ollantaytambo

Dann geht`s nach dem Essen nach Ollantaytambo. Dise Anlange befindet sich wieder in den Bergen. Auch hier Terassen zur Landwirtschaftlichen Nutzung. Darüber hinaus gibt es diverse Gebäude die als Lagerhaus dienten. Die Inka wussten den Wind in den Bergen für die Kühlung ihrer Lebensmittel zu nutzen. Hohe Fenster sorgen für ausreichend Kühlung, dass die Lebensmittel länger haltbar blieben. Darüber hinaus sind nahezu alle Häuser im angrenzenden Dorf auf Inkamauern errichtet. Somit gilt Ollantaytambo das einzig vollständig erhaltene Inkastädtchen. Lediglich die oben Stockwerke wurden auf die soliden Mauern aufgestockt.

Das ganz besondere an der Anlage. Sie wurde nie fertiggestellt und zweimal zerstörrt. Die Spanier zerrstörrten die Anlage, weil die einzelnen Felsbrocken mit Goldankern verbunden wurden. Somit exsitiert auch noch die Rampe auch welcher die Steine befördrt wurden. Teilweise mannshohe Felsblöcke.

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Ollantaytambo

Chinchero

Dann geht es schnell weiter nach Chinchero, ein Inkadorf in den Bergen, den denen die Touristen von tausenden Händlern empfangen werden. Allerdings alles hochwertiges Handwerk. Kein Kitsch! Doch deswegen sind wir nicht hier. In Chinchero exstiert eine besondere Kirche. Hier wird an jedem Detail deutlich, wie die zwei Religionen gelebt werden. Alle Heiligen haben ihren Kopf zum Boden gerichtet. Nicht auf den Himmel, sondern auf Mutter Erde (Pachamamma). Die Kirche ist auch nicht nach Osten ausgerichtet, sonden auf Venus, die heilige Jungfrau Maria gilt den Christen als Schutzpatronin. Den Inkas dienten die Berge als Schutzpatron, also wird Maria mit einem weissen dreieckigen Schleier abgebildet. Auch Jacobus ist auf eiem Pferd dargestellt. Er gilt sowohl als Maurentöter, wie als Inkattöter. Allerdings wurde er von den Spaniern als Reiter mit erhobenen Schwert dargestellt, das Schwert interpretierten die Inka als Symbol für Gewitter und dauch das war ihnen heilig und somit bewundern sie auch Jacobus als Gott des Gewitters.

Leider war das Fotografieren der vergoldeten Kirche nicht gestattet. Grund, die Gemeinde hat Angst, dass die Fotos im Internet veröffentlicht werden (was ich ja nie tun würde) und die Obekte so auf dem illegalen Kunstmarkt landen würden. Auf dem Weg zum Bus kann ich dann doch nicht wiederstehen und lasse mir einen Tischläufer andrehen. Immerhin habe ich hart verhandelt, da die Zeit drängte bin ich abgehauen, die Dame lief mir hinterher und ich bekam den Preis, den ich für angemessen hielt.

Nach der Tour gehen wir noch Essen. Gabriella und mir schließt sich Teresa aus Italien, die aber inzwischen in Neu Seeland lebt an. Im Restaurant treffen wir Franziska und Julia aus Köln. So verbringe ich den Abend mit reichlich weiblicher Begleitung.

Zurück im Hostel muss alles gepackt werden, denn morgen geht es nach Aqua Caliente. Dem Ausgangspunkt für Machu Picchu.

13.04.2011 wer nach Machu Picchu will, der muss lange in vielen Schlangen stehn

Heute geht es zum Mekka aller Reisenden. Nach Mucchu Picchu. Aber der Weg dorthin ist beschwerlich. Auch ohne Inkatrail. Also hier die ausführliche Wegbeschreibung:

1. Bus nach Ollantaytambo.

2. Zugtickets und Reisepass bereithalten. Da erstmalig lange Schlange stehen um Zugang zum Zug zu erhalten. Ich erwische einen Platz auf der rechten Seite. Ärgerlich, denn bessere Ausicht hat man auf der linken Seite. Dennoch die Zugfahrt ist toll und führt entlang eines Flusses (Urubamba) durch eine Schlucht. Wir erhalten erst in der Hälfte der Fahrt eine Beschreibung des Tals. Man sieht einige Inkaruinen. Gelegentlich sieht man schwer bepackte Torusiten die sich für die Anreise zu Fuß entschieden haben.

3. Ankunft in Agua Calientes. In Aqua Calientes herrscht reges Treiben. Alle Passagiere suchen ihre Menschen, die sie zum Hotel bringen. Wir werden schnell fündig. Am Bahnhof befindet sich direkt ein Markt für Souveniers. Aqua Calientes hat nicht viel zu bieten. Es ist ein Ort der ausschließlich aus Hotels und überteuerten Restaurants und eben Souveniershops besteht. Gabriella und ich gehen essen. Aber alles ist völlig überteuert. Gabriella erweist sich mal wieder als gute Geschäftsfrau udn wir handeln die Preise des Essen reichlich runter. Dann gehen wir ins Hotel. Um 18:00 Uhr gibt es die Einweisung. Alles ziemlich verwirrend. Unser Tourguide trifft sich am nächsten Tag um 7:45 Uhr am Eingang von Machu Picchu. Wer allerdings Zugang zum Wuayna Picchu haben will, sollte schon früher dort sein. Denn der Zugang ist limitiert. Der Guide empihelt uns um 4:30 Uhr an der Bushaltestelle zu sein (besser früher) damit wir auch den Stempel bekommen. Gabriella hat Höhenangst und entscheidet sich gegen den Aufstieg. Wir erhalten unsere Tickets. Busticket und Eintrittskarte, dann gehen wir nochmal Abendessen und dann gehe ich früh schlafen.

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Ankunft in Agua Calientes

14.04.2011 Machu Picchu

4. Ich stehe um 3:30 Uhr auf, ziehe mich schnell an. Gehe schnell frühstücken. Dann los zur Bushaltestelle. Die Busse stehen Abfahrtbereit. Allerdings geht es noch nicht los. Ich stelle mich in eine lange Schlange wartender Menschen. Es ist schweinekalt, so macht das Schlangestehen keinen Spass. Immerhin, es ist trocken und ich treffe Hellen aus der Schweiz und habe jemanden mit dem ich mir die Zeit des Wartens teilen kann. So geht es dann doch recht flott. Wir haben Glück bekommen einen der ersten Busse. Beim Einstieg gibt es erste Kämpfe in den möglichst ersten Bus zu kommen. Denn alle wollen das Visum zum Wuayna Picchu. Der 8 US$ Bus fährt ca. 25 Minuten rauf zum Eingang nach Machu Picchu. Dort befindet sich eine lange Schlange an der Zollstation, wo es den begehrten Stempel gibt. Die Besucherzahl ist auf 400 Personen begrenzt.

5. Ich reihe mich mit Hellen in die Schlange an. Spätestens an der Zollstation ist Schluss mit lustig. Jedr will zuerst dagewesen sein, dqabei werde ich von dem Pulk hinter mir direkt zum Häuschen gedrück und mache mir keine Freunde. Ander sind auf die Schlaue Idee gekommen Pässe und Eintrittskarten ihrer Reisepartner zu sammeln und eine Person zur Erledigung der Einreiseformalitäten zu beauftragen. Die Stempler bleiben beinhart, denn keine Chance. Denn es werden nur einzelne Personen abgestempelt. Dementsprechend groß ist die Enttäuschung. Ich bleibe ruhig und lasse einige Leute vor. Denn auf Kämpfe habe ich keine Lust. Irgendwann fragt mich ein Stempler, zu welcher Zeit ich hoch möchte. Ich sage 10 Uhr (dann ist die Sicht am besten) und erhalte den heissbegehrten Stempel und die Nummer 365.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm. Der Auto mit dem Maximunticket für Machu Pichu inkl. Visum zum Wuayna Picchu. Stolz und Freude vermischen sich.

6.) Warten auf den Guide. Jetzt ist es ungefähr 6:00 Uhr. Es bleibt ausreichend Zeit sich die Dramen anzugucken, die sich vor Machu Picchu abspielen. Einige sind verzweifelt keinen Stempel erhalten zu haben, die Enttäuschung ist deutlich sichtbar. Andere können den Triumph, dass sie den Stempel erhalten haben nicht verbergen und begießen ihren Erfolg mit völlig überteuerten Bier. Es kommen völlig erschöpfte schwer bepackte Gruppen an, die T-Shirts mit der Aufschrift: „I did the Inkatrail“, „I survived the Inkatrail“ und ähnlichem an. Zahlreiche Guides sind auf der Suche nach Personen die sie durch Muchu Picchu führen können. Was fehlt sind fliegende Händler die eiem Ramsch verkaufen. Ich sitze ruhig und glücklich auf einer kalten Mauer und warte, warte und warte. Gegen 6:30 Uhr kommt Gabriella, pünktlich um 7:45 Uhr kommt der Guide. Wir erhalten weitere Anweisungen. Nochmal aufs Klo, denn auf dem Gelände gibt es keine Toiletten. Wir müssen jedesmal raus wenn wir müssen. Kein Problem, denn die Tickets gelten für den ganzen Tag.

7.) Schlange stehen am Eingang. Dies geht inzwischen relativ schnell, denn die meisten sind schon drinnen. Ich hätte auch schon einen ersten Eindruck gewinnen können, jedoch war es extrem nebelig und so habe ich mich für ein spätes Schlange stehen entschieden. Also rein, Pass vorzeigen und Eintrittsticket vorzeigen.

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Kriegsstimmung am Eingang von Machu Picchu.

Hurrah, ich bin drin. Machu Picchu die verlorene Stadt der Inka, die niemals von den Spaniern entdeckt wurde. Weltkulturerbe und eines der neuen Weltwunder, Touristenanziehungspunkt Nummer 1 von Südamerika. Ich bin da.

An so einem Ort sollte man eigentlich ein wenig Demut, Ruhe und ein gewisses Maß an Respekt erwarten. Doch mein erster Eindruck, nichts von dem. Ich sehe ein älteres Japanisches Päarchen, dass Mühe hat die steilen Treppen abzusteigen. Dahinter zwei israelische Mädels dieses Päarchen im feinsten Drillinstructor Jargon anschreinen: „Go go go“. Fehlt nur noch dass sie sie schubsten. Überall kämpfen Leute um am schnellsten an fotogene Stellen kommen um die massen am vorkommen zu hindern, in dem sie den Weg blockieren, weil sie neue Facebookfotos haben wollen. Es wird duch die Gegend geschieren, was das Zeugs hält. Schrecklich! Dann wollen wieder alle zum Gipfel. Ich könnte auch. Aber nach einer Kraxellei im Konvoi ist mir nach der stressigen Tour nicht. Mir ist viel mehr daran gelegen den Tag entspannt mit Gabriella zu verbringen. Also lasse ich den hart erkämpften Stempel verfallen.

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Gedrängel in Machu Picchu (hier zivilisiert, ich bin kein Kriegsberichtserstatter)

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Einige wollen Fotos, andere wissen sich verzaubern zu lassen.

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Überall gerne gesehen. Japanische Touristen!

Der Ausflug ist beendet und damit wird es auch entspannter. Gabriella und ich erkundigen das Gelände an stellen wo es beschaulicher zu geht. Es gibt diverse Punkte wo man hingehen kann. Doch die unsportliche Gabriella mit ihrer Hohenangst traut es sich nicht zu. Alleine habe ich kein Lust dorthin zu gehen. Also bleiben wir zusammen, machen viele Pausen und genießen die Aussict von den höheren Terassen des Geländes. Gegen Nachmittag verteilt sich die Masse über das Gelände, so wird es doch noch ein schöner Ausflug und Machu Picchu wird zu einem weiteren Highlight meiner Reise. Obwohl die Stätte selbst völlig überlaufen ist (und wir sind nicht in de Hauptsaison geraten) ist es irgendwie doch recht familiär, da ich viele bekannte Gesichter sehe, die mir irgendwo auf der Reise schon begegnet sind.

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Scheiss Poser!

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Mein Beweisfoto. Ich war da!

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Die Lamas sind die wahren Herrscher von Machu Picchu. Früher Lastentiere, heute müssen die Touristen ihr Zeugs selbst hochschleppen. Die Lamas sind nur noch zum fressen hier.

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Mein persönliches Lieblingsfoto des Tages (wobei ich die Japaner und das Lama auch nicht schlecht finde)

Ich hatte mir das Gelände größer vorgestellt. Aber die Umgebung ist der Hammer. Ein Ort aus Stein errichtet auf einem extrem steilen Hügel mit atemberaubender Aussicht, umgeben von steilen Hügeln.

Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich jedoch einige Dinge anders machen. Wer vor hat auf eigene Faust nach Machu Pichu zu reisen und Tips braucht (die im Internet und Reiseführern sind zum Teil recht verwirrend) kann mich gerne anschreiben.

Dann entscheiden wir uns gegen den Absteig zu Fuß und gönnen und den Bus für 8 US$. Der Weg ist nich besonders schön und beschwerlich. Ein bisschen Luxus nuss sein.

In Agua Calientes haben wir viel Zeit kämpfen und vorbei an den vielen Schleppern, die uns zu Massangen, „günstigen“ Malzeiten und vielem mehr überreden wollen. In Agau Calientes läuft mir die burschikose Kristina aus Norwegen, neben der ich im Flug über Nasca gesessen habe über den Weg. Die Freude ist groß.

Dann geht es im dunklen im Zug zurück nach Ollantaytambo. Alle Reisenden erzählen begestert von Machu Picchu. Auch ich bin begeistert. Insgesamt war es dann doch ein Kollektiverlebnis.

In Ollantaytambo müssen wir unseren Bus suchen. Garnicht leicht bei sovielen Leuten. Aber wir schaffen es und es geht zurück nach Cuzco.

Wir kommen völlig erschöpft in Cuzco an, gehen zurück ins Hostel. Heute findet dort ein Lifekonzert statt. Dass alleine reicht um mich vom Schlaf abzuhalten. Aber es kommt noch hinzu, dass viele Leute aus Machu Picchu zurück kommen. Insbesondere die Inkatrailtrekker machen lärm. Denn sie müssen alles umpacken, duchen gehen und so weiter. Dementsprechend unruhig geht es im schönen 12 Bett Zimmer her. Da nutzen auch die besten Betten meiner bisherigen Reise nicht viel. Aber wer will es den Leuten schon übel nehmen. Im Hostel versucht irgendwie jeder auf den anderen Rücksicht zu nehmen. Was nicht immer leicht ist.

15.04.2011

Nach unruhiger Nacht gehe ich erstmal frühstücken. Ich traue mich kaum an den Spind zu gehen um die anderen in ihrer „Nachtruhe“ zu stören. Matruscka ist noch im Gapäckraum des Hostels. Meine Auslösekarte befindet sich irgendwo im Spind. Gegen 11:00 Uhr wird der Raum gereinigt, ich halte dies für den richtigen Zeitpunkt an den Spind zu gehen, hole meine Auslösekarte und will Matruschka wieder in meine Arme nehmen. Der Aufenthalt hat ihr nicht gut getan. Der Hüpftgurt ist abgerissen. Ich ärgere mich. Muss ich mir jetzt noch einen neuen Rucksack kaufen. Ich bin depremiert und übermüdet.

Um 13:50 Uhr geht es dann schon wieder auf die nächste Tour. Ich fühle mich garnicht danach. Heute stehen Ausflüge in die Inkastätten um Cusco an. Insgeammt fünf Ziele in knapper Zeit. In meinem Zustand eine einzige Qual.

Zunächst geht es in das religiöse Zentrum der Inka sozusagen der Vatikan des Inkareichs. Mehr als Mauern sehen wir nicht. Interessant ist, dass insgesamt drei reiligiöse Stätten übereinander gebaut sind. Unten Ruinen aus Präinkazeit, darüber dann die Inkamauern, darüber dann eine Kirche. Der Guide ist schlecht, die Anlage ist überlaufener als Machu Picchu. Ich habe keine Lust mehr. Dann heisst es Vamos, Vamos und es geht weiter nach Saksywamman.

Saksaywamman ist eine Anlage mit riesigen Mauern. Aufgrund der Aussprache die im orgininalen für Engschlischsprechedne Besuche schwer auszusprechen ist, wird die Anlage auch als „Sexy Woman“ vermarktet. Sex Sells! 16 Tempel innerhalb ener Anlage in 40 Minuten, wobei 20 Minuten allein für die schlechten Erklärungen des Guides beanspruchen. Nein, nicht schon wieder so eine Scheiss Tour. Zurück am Bus werde ich überrascht. Ein Mann will mir eine Postkarte verkaufen auf der diverse sehenswürdigkeiten von Cusco abgebildet sind. Und nun ratet mal wer sich auf deise Postkarte befindet. Genau, ich. Was eine Abzockerei. Ich überlege kurz ob ich ihm die Postkarten aus der Hand reissen soll um sie zu vernichten. Entscheide mich dann doch dagegen. Es gibt aber nicht nur Postkarten mit meiner Wenigkeit, sondern auch Postkarten von anderen die sich im Bus befinden.

Dann geht’s weiter zu einer alten Zollstation wo Pilger die ins heilige Cusco wollten ihren Tribut zollen mussten. Ich will garnicht mehr auf das Gelände.

Dann Vamos, Vamos weiter zu einer Wasserquelle, wo vielleicht, möglicherweise (neben Vamos, Vamos; Let’s Go die weiteren Lieblingsworte unsere Guide: Maybe, It’s possible that …“) Piler eine rituelle Reinigung vornehmen konnten.

Dann weiter zu einer Stätte die am interesanntesten wirkte. Es gab einen Tunnel wo man durch muste, diverse Aläre usw. Allerdings ist es inzwischen 5:45 Uhr und die Dammerung befindet sich im fortgeschrittenen Stadium. Beleuchtung, Fehlanzeige! Tolle Idee im dunkeln hier her zu kommen.

Anschließend auf einen Souveniermarkt, etwas Außerhalb Cusco wo es hochwertige Souveniers geben soll. 10 Minuten Zeit zum shoppen. Nicht genug Zeit um eine vernünftige Entscheidung zu treffen und schon garnicht genug Zeit um einen guten Preis auszuhandeln. Ich gucke kurz, es gibt nichts, was ich nicht schon gesehen hätte. Also der übliche Plunder.

Ich will ins Hostel, ganz schnell. Gabriella und ich gehen aber noch in gepflegter Atmosphäre essen, dann ab ins Bett und schlafen.

Bilder des Tages:

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Vamos, Vamos: Let’s Go: Ich will die beschauliche Führung von Machu Picchu.

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Good Price for you Mister. Por tu Mama. Leckt mich alloe mal. Der Platz im Rucksack ist begrenzt, mein Budget auch. Außerdem lügt ihr wenn ihr sagt es sei ein guter Preis.

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Fotomodels mit Qualitäten jenseits von Germanys next Top Modell, dennoch erfolgreich.

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In der Damerung. Früher wurden hier Menschen geopfert. Die alten Zeiten waren besser. Ich will den guide opfern, ist aber nicht mher erlaubt. Schade!



06 bis 07.04.2011 Ausflug zum Colca Cannon

8 04 2011

06.04.2011

Heute geht’s pünktlich um 8:00 Uhr morgens los zum Colca Cannon. Ich werde vom Hostel abgeholt und bin der zweite im Bus. Gabriella sagt ab, da sie sich nicht gut fühlt. Dann sammeln wir erstmal alle anderen ein, was etwas dauert. Ich bin der Einzige, der nicht fließend spanisch spricht. Sonst sind nur Spanier und Peruaner dabei und noch ein Franzose, der weder englisch noch spanisch spricht. Mein Guide bittet mich darum mich vorne hinzusetzen, da sie extra für mich übersetzt. Ich sage zwar, dass dies nicht nötig sei, dies verletzt jedoch ihre Ehre. Ich gebe auf und lasse mir alles zweimal erklären.

Die Abfahrt verzögert sich ein wenig. Eine Peruaner kommt zu spät, was vor allem bei den anderen Peruanern für Aufruhr sorgt. Denn ganz so schlecht sind die Peruaner nicht mit der Pünktlichkeit. Der verspätete Gast bekommt von unserem Guide erstmal einen Anschiss vor versammelter Mannschaft.

Dann geht es endlich los. Als wir Arequipa verlassen bekommen wir noch diverse Info über die Stadt um die Ohren geknallt. Arequipa ist abgesehen vom Stadtkern ein recht günstige Stadt, viele Menschen kommen deswegen zum arbeiten hierher und um die Stadt herum entstehen überall neue Siedlungen. Es gibt unter anderem ein großens Zementwerk. Angeblich ist Arequipa die zweitwichtigste Stadt Perus was arbeit angeht, neben Lima aber wegen der günstigeren Mieten kommen wohl mehr Menschen nach Lima. Auf den Felder um Lima arbeiten überwiegend Saisonarbeiter.

Dann erfahren wir einiges über die Landschaftlichen Veränderungen in dieser Gegend die vor allem von der Höhe abhängig ist. Hab ich mir jedoch nicht alles gemerkt, ich habs mir lieber angesehen. Aber die Höhenunterschiede auf dieser Fahrt sind gewaltig. Um damit besser zurecht zu kommen, habe ich mir morgens eine Tasse Cocatee gegönnt. Wäre aber nicht nötig gewesen, denn wir erhalten Cocablätter und eine Einweisung in das richtige kauen dersdelben. Anfängern wurde empfohlen, die mittlere Faser zu entfernen und nur 7 bis 9 Blätter zu kauen. Ich halte mich an die Anwesung, schmeckt wie starker grüner Tee. Entgegen des Tipps für Anfänger schlucke ich das zerkaute Zeugs dann runter.

Dann gibt es wieder Info’s über unterschiedliche Lamaarten. Denn wir passieren ein Schutzgebiet welches das Vincuna eingerichtet wurde. Dabei handelt es sich um die schönste aller Lamaarten, sie gehören dem Staat, der das privileg hat sie scheren und die kostbare Wolle zu vermarkten. Dann gibt es noch das Alpaca, dessen Wolle ebenfalls sehr wertvoll ist, am feinsten, am hochwertigsten und auch am teuersten ist die Wolle des Babyalpacas, das Lama als solches ist ein reines Lastentier und dann gibt es noch eine Lamaart, deren Namen ich vergessen habe. Unser Guide eigt es uns auf dem Foto es sieht aus wie die Lamavariante von Bob Marley, mit langen Rastazöpfen. Das besondere der Wolle des zu letzt erwähnten Tieres ist, dass sich die Wolle nicht färben lässt.

Dann gibt’s wieder eine Pause mit Cocatee und Shoppingmöglichkeit.

Dann geht es weiter zum höchsten Punkt unserer Reise. Der Ausschichtspunkt liegt auf 4910 metern. Beschwerden habe ic dan reichlichen Cocakonsums zwar nicht, doch merke ich, wie die Luft langsam knapp wird. Jede Bewegung strengt an und ich spüre meine Lungen nach Sauerstoff schreien.

Weiter geht’s nach Colca. Es gibt lecker Buffet mit landesüblicher Kost. Es gibt diverse Suppen, Fisch, reichlich Salat und Reisgerichte, das Highlight ist jedoch das fett- und cholosterinarme Alpacafleisch. Jenach Zubereitung ist es ein wenig trocken, aber wohlschmeckend. Ich hau ordentlich rein. Ich glaube insgesamt Teller inkl. Nachtisch.

Dann werden wir auf unterschiedliche Hotels verteilt. Mein Guide empfiehlt mir, dass ich bis zum nöchsten Programmpunkt die Stadt besichtigen soll. Das wird teuer. Denn in Colca gibt es diverse Souvenierläden. Auf dem Markt gibt es den üblichen Ramsch. Dann mache ich jedoch einen folgenschweren Fehler und gehe in den ersten Souvenierladen. Dort gibt es alles mögliche aus Babyalpacawolle. Im Gegensatz zu Arequipa sogar bezahlbar. Ich kaufe mir einen Pulli, eine Tischdecke und eine Inkamütze. Hier sehe ich zum erstenmal richtig schicke Inkamützen. Die Ramschdinger kosten 8 Soles, die aus Babyalpaca hingegen 65 Soles. Ist aber qulitativ was völlig anderes und sind handgefertigt. Jede Mütze ein Einzelstück. Zusammen mit der Decke gelingt es mir immerhin einen winzig kleinen Rabatt auszuhandeln. Der Pullover fällt ganz klassich aus, ist jedoch hochwertig. Für den Pulli zahle ich 160 Soles. Ich denke mal in Deutschland würde das Teil bei 160 Euro liegen.

Erleichtert sitze ich dann am vereinbarten Treffpunkt und warte, werde dabei noch von älteren Herren angesprochen. Nach kurzem Gespäch bittet man mich um Geld. Ich gebe meine letzten Münzen her, was nicht viel ist.

Ich bin „erleichtert“ als der Bus dann endlich kommt und mich aufnimmt. Ein Wunder ist geschehen. Ein netter Israeli sitzt neben mir und ich habe einen Gesprächspartner. Dann geht es gleich zu den heissen Quellen. Eine Stunde Zeit zum entspannen. Dann heisst es wieder Vamos, Vamos. Unser Guide regt sich über ihre eignen Landsleute auf. Denn diese kommen zu spät. Die Europäer kommen pünktlich an. Die Peruaner sind entspannter.

Dann komme ich endlich in mein Hotel, luxuriöses Doppelzimmer für mich, auch der Guide weiß dieses Hotel zu schätzen und übernachtet dort. Diesmal habe ich ein komishces knisterndes Ding im Zimmer stehen. Ein Gerät was ich lange nicht mehr gesehen habe und es macht den Raum warm. Praktisch! Denn es ist kalt. Ich tanke meine Batterien auf und lege mich früh schlafen, denn um 5:00 Uhr heisst es aufstehen und um 5:50 Uhr heisst es Vamos, Vamos.

07.04.2010

Ich werdevom Personal geweckt, nehme mein Frühstück neben dem gasbetriebenen Heizkörper ein. Diesen nutze ich um meine Butter streichzart zu machen. Zum Frühstück gibt es wieder Cocatee aus dem handelüblichem Teebeutel.

Dann heisst es Leute einsammeln und es geht zum Cannon. Vorher gibt es aber noch Infos über die Hüte welche die Damen in unterschiedlichen Regionen tragen. Die einen haben einen etwas spitzen Hut, der steh für eine Region, die Bergspitzen hat, die anderen tragen flache Hüte, weil die Region eher flache Berge hat. Die Hüte werden erst seit ein paar hundert Jahren getragen, denn vor den Spanien hat man die Schädel entsprechend in Form gezwengt. An den flachen Hüten kann man erkennen, ob eine Frau verheiratet ist und noch zu haben ist. Denn die verheirateten Frauen haben eine Rose auf der Seite des Hutes, die nichtverheirateten zwei.

Bevor wir zum Cannon kommen sehen wir und noch diverse Terassen an, die von den Inkas begonnen wurden. Je nach Höhe wurde unterschiedliches Zeugs angebaut. Unten Mais ganz oben Kartoffeln. Die komplette Landschat ist von Terassen übersät. Da haben die Inkas ganze Arbeit geleistet. Allles ist mit einem Bewässerungssystem versehen. Alles wird bis heute genutzt.

Dann zeigt uns unser Guide noch einige Stellen an denen sich Gräber befunden haben. Die Inkas dieser Region haben ihre verstorbenen wie die Nazca in Embroystellung bestattet, jedoch am Berghang in einer Art Schwalbennest. Immer wieder heisst es fünf Minuten Zeit zum Fotografieren, dann wieder Vamos, Vamos.

Nach weitere Fahrtzeit kommen wir dann am Cruz del Condor an. Von wo aus man Kondore sehen kann. Wenn man Glück hat. Wir haben Glück. Wir kommen an und seen einen einzigen Kondor, der auf einer Felsspalte sitzt. Dann kommen einige weitere angeflogen, zwischen durch ist der ganze Himmel voll. Fotos gelingen nur wenige und irgendwann entscheide ich mich dazu die Kamera einzupacken und mir das Spektakel ohner Kamera zu gönnen. Die Viehcher sind schneller als der Autofokus und ie Auslösefunktion der Kamera. Also was solls. Einige Bilder sind gelungen.

Eine Stunde wird uns gegönnt, dann geht’s zum Buffet. Ich haue wieder ordentlich rein, dann geht’s auch schon wieder zurück. Insgesammt hat sich der Ausflug gelohnt, aber es war nicht sonderlich spaktakulär. Ich bin auch froh, dass ich die Bustour und nicht die Treckingtour gebucht habe. Beim laufen wären wahrscheinlich meine Lungen geplatzt.

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Vicunas hinter Stacheldraht, jedoch nicht in Gefanngenschaft, sondern damit sie nicht auf die Straße laufen.

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Alpacas oder Lamas, so genau kann ich das nicht unterscheiden.

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Höhepunkt dieser Tour. Luft holen auf 4910 meter.

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Und Aussicht vom selben. Leider recht bewölkt.

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Terassen soweit das Auge reicht.

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Und so sieht es mit Weitwinkel aus.

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An den Löchern in der Wand wurden die Gräber der Inkas befestigt.

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Fauler KKondor auf der Felsspalte. Nu flieg endlich mal vor die Linse.

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Na also, geht doch. Schließlich habe ich 35 Soles Eintritt bezahlt!

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Und noch einmal von oben fotografiert.

So liebe Leute, dass wars dann mal. Morgen Abend geht es zum nächsten Höhrpunkt der Reise und zwar mit dem Nachtbus nach Cuzco. Ich freue mich schon drauf. Achja, in genau drei Monaten bin ich wieder im Lande.



02. bis 05.04.2011 Arequipa

6 04 2011

02.04.2011 Samstag

Die letzten Tage waren recht anstrengend, daher mache ich heute einen ganz entspannten Tag und schlafe viel. Ansonsten passiert eigentlich nichts. Also schreibe ich auch nichts.

03.04.2011 Sonntag

Nachdem Frühstück kommt Gariella ins Hostel. Anschließend gehen wir due Stadt besichtigen. Mal wieder eine Kolonialstadt, diesmal eine sehr schöne. Es gibt wieder viele Kirchen, einen schönen Plaza de Armas. Wir besuchen ein Museum, in dem die berühmte Mumie der Junaita zu sehen ist. Normalerweise! Doch Juanita wird genereal überholt. Es gibt jedoch Erstatz, das Besondere an den Mumien dieses Museum ist, dass die ausgestellten Mumien im Gletschereis gefunden wurden und somit bestens erhalten sind. Das trifft auf die ausgestellte Mumie nicht ganz zu, den das Gesicht ist nicht mehr erhalten. Es gibt diverse Fotos von Juanita. Junatita war Tochter eines adeligen und wurde den Göttern geopfert. Standesgemäßs wurde sie präpariert und ist somit gut erhalten geblieben. Daeben gibt es noch diverse Infos aus vergangenen Tagen, die mir aber allesamt nicht mehr unbekannt sind. Besonders lohnend war der Besuch nicht und der Einrtitt war auch nicht gerade günstigt. Fotos durfte man auch nicht machen, daher keine Fotos.

04.04.2011 Montag

Heute gehe ich mit Gabriella erstmal Kaffee trinken, dann gehen wir ins Kloster Catalina. Das Kloster ist wie eine Stadt in der Stadt, denn die dort lebenden Nonnen waren in der Vergangenheit völlig isoliert. Während der Novizenzeit lebten sie in einzelnen Zellen und wurden streng kontrolliert und bespitzelten sich gegenseitig. Während dieser Zeit bestand Außenkontakt nur durch ein doppelt vergittertes Fenster, wobei es auf der Seite auf der sich die Novizinnen befanden dunkel und auf der anderen Seite hell war, so dass die Novizin nicht zu sehen war. Dazu mussten dich die Novizinnen noch verschleiern und wurden selbstverständlich bespitzelt. Nachdem Novizentum durften sie in die Gemeinschaftsunterkünfte und nach krasser Einzelhaft folgte ein Leben in Gemeinschaft. Für mich wäre das nichts gewesen. Die Nonnen kamen ausschließlich aus besseren Familien, die Familien musste jede Menge Kohle dafür hinlegen, dass das Kloster ihre Töchter aufnahm.

Das Kloster wurde dann irgendwann durch ein Erdbeben beschädigt, zeitgleich folgten diverse Reformen, so dass die Nonnen nicht mehr in Gruppenräumen lebten, sondern jede in Einzelräumen, die garnicht übel ausfielen. Dem nicht genug, die Nonnen wurden mit der Zeit faul und träge und beschäftigten teilweise bis zu drei Dienern, sie hatten sogar Ausgang. Aber es kommt noch schlimmer, heut zu Tage leben noch 20 Nonnen im Kloster, diese haben Internet und Fernsehn. Herr steh mir bei! Einige Dinge ändern sich jedoch nicht. Wer heut zu Tage ins Kloster will, muss tief in die Tasche greifen. Es sei denn, man ist Mitglied des Ordens. Das bin ich natürlich nicht, also muss ich 35 Soles Eintritt bezahlen zusätzlich 5 Soles für kompetente und charmante weibliche Führung – ohne Nonnengewand. Habe ich aber gerne bezahlt, denn im Gegensatz zu dem Museum gestern wurde einem einiges geboten.

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Hinter Mauern haben es sich die Nonnen gemütlich gemacht.

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Der Brunnen in der Klosterbäckerei. Links im Bild seht ihr einen Trog Wasser, dieser bestand auf Vulkangestein und diente zur Trinkwasserbereitung. Das Wasser tropfte durch den porösen Stein und wurde so gefiltert.

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Da wurde gebacken.

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Die Klosterwäscherei.

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Jedes Haus hatte so eine Schlafnische. Das sich die Betten und einem Rundbogen befinden hatte einen praktischen Grund. Die Rundbögen galten als besonders erdbebensicher. Das Kreuz in der Nische sorgt für weiere Sicherheitsaspekte, die den TÜV schmunzeln lassen. Hätte man solche Sicherheitsmaßnahmen in Fukushima eingeplant, wer weiß, was der Menschheit erspart geblieben wäre. Aber das ist ein anderes Thema.

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Dann gabs nch zwei weitere Nischen in jedem Raum. Einmal einen erdbeben sicheren Altar (links im Bild) und in der Mitte einen nicht erdbebensicheren Schrank. Hier wohnte eine Yuppienonne, also mit prunkvoller Schranktür.

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Edel gings auch beim Kaffeekränzchen zu. Hier ein schickes Service.

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Überhaupt ging es prunkvoll zu. Im katholischen Kloster kommt islamische Kunst zum Einsatz. Das ist der Einfluss den die Mauren auf die Spanier hatten. Sogar in der neuen Welt.

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Auch im Kreuzgang befindet sich überall schickes florales Design.

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Überhaupt. Mit Blumen hatten es die Nonnen. Dies hier ist übrigens ein Weihnachtsbaum. Zwar keine Tanne, aber diese Pflanze hat in der neuen Welt ebenfalls Einzug gefunden. Ich zoome mal was heran:

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Erkennt ihr es? Richtig, bei uns erhältlich unter der handelsüblichen Bezeichnung, Weihnachtsstern, nur was größer.

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Kapellen gab es natürlich auch. Schließlich brauchte man auch einen Ort zum beten. Verziert mit Inkagold.

Dann gehe ich mit Gabriela noch ein bisschen spazieren, wieder mal sind die meisten Kirchen geschlossen. Schlimm sowas! Da will ich als Mitglied der katholischen Kirche mal gucken, wie weit die Peruaner mit der Chritianisierung vorangekommen sind und finde nichts als geschlossene Kirchen. Abends finden wir dann doch noch ein geöffnetes Gotteshaus. Es ist sogar Messe. Also rein! Fotos machen ist während der Messe nicht angesagt. Deswegen gibt es nur zwei Bilder eines von einem improvisierten Nebenaltar.

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Ich glaube ein gewisser Erfolg der katholischen Kirche in Peru liegt daran, dass sich hier das letzte Inkagold befindet, welches man umsonst betrachten kann. Vielleicht auch der Grund, weswegen die Kirchen außer des Gottestdienst meist geschlossen sind. Ersten wird sonst was geklaut und zweitens kommen die Inkanachkommen so in die Kirche um ihre recycleten Schätze zu betrachten. Zumindest der Rest, welcher davon übrig geblieben ist.

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Der Altar der Franzikuskirche. Alles funkelt nur so vor Gold.

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Neben Religion gibt es noch andere Importschlager aus der alten Welt. Hier gab’s Flensburger Pils und Erdinger Weißnier. Doppelt so teuer wie das leckere lokale Cusqeno. Ich hab dann lieber das lokale Bier getrunken.

05.04.2011 Dienstag

Gabriela und ich gehen den Tag mal wieder gemütlich an. Erstmal frühstücken, dann in die Stadt einen leckeren Kaffe trinken. Für heute steht ein bisschen organisierei an. Gabriela gibt ein Paket nach Italien auf. Vorher erkundigen wir uns nach den Preisen. DHL schlägt ordentlich zu Buche. für ein 7 Kilo Paket wollen sie 1050 Soles haben. Die ebenfalls vom Hostel empfohlene, wenn auch langsamere lokale Post ist günstiger. Hier liegt der Preis für ein 7 kg Paket bei 280 Soles. Also werde ich wohl demnächst mal wieder ein paar Dinge nach Hause schicken, die ich unterwegs nicht brauche. Z.B. meine Keramiken aber auch anderes Zeugs wie Schlafsack, kann inzwischen nach Hause. Mit meinen Wanderschuhen zögere ich noch. Ich werde es wohl von Cuzco aus versenden. Die Post in Bolivien gilt als unzuverlässig. Ich will auch noch einige Souveniers kaufen.

Dann, oh Wunder öffnet sich die Pforte des Herrn für uns. bzw. die Kathedrale. Hätten wir nich mehr mit gerechnet. Gabriele hat diesmal passendes Beinkleid an, wir also rein. Fällt aber im Gegensatz zu den anderen Kirchen recht unspäktakulär aus. Ich habe jedoch eine spirituelle Begegnung mit mir selbst:

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Ich begene mir selbst. Ab heute bin ich Erleuchtet. Ihr könnt gegen Mitgliedsbeitrag Mitglied in meiner Glaubensgemeinschaft werden. Bei Spendenbereitschaft bitte Bankverbindung anfordern!

Außerdem wollen wir morgen weiter nach Colca Canyon. Gabriela muss sich nur mit einer Email anmelden, da wir die Tour gemeinsam machen wollen, müssen wir erstmal die richtige Agentur finden. Ich bekomme die Tour ohne Diskussion 32 Soles günstiger als ausgeschildert. Das freut mich.

Dann gehen wir ziellos durch die Stadt spazieren und dann heisst es Taschen packen für Colca Canyon.



31.03. bis 03.04.2011 Huacanchina, Nazca, Arequipa

3 04 2011

Donnerstag 31.03.2011 Huancachina

Heute warte ich nur darauf, dass es weiter geht. In meinem Luxushotel funktioniert die Internetverbindung nur streckenweise. Irgendwann lerne ich ein Pärchen aus Österreich kennen und nutze die Möglichkeit mich mal wieder länger auf deutsch zu unterhalten. Was immer wieder ganz angenehm ist. Der Bus nach Nazca geht erst um 18:00 Uhr, wir sollen um 17:00 Uhr vor Ort sein. Gegen 20 Uhr kommt der Bus.

Im Bus lerne ich Kristina aus Norwegen kennen. Zusammen mit zwei Pärchen aus Belgien und fahren zum Hostel. Alle anderen sind straffer organisiert als ich und haben alles vorgebucht. Das hat den Vorteil, dass wir vom Busterminal abgeholt werden, zwar mit Taxis, diese werden aber vom günstigen Hostel bezahlt. Gegen 22:30 kommen wir im Hostel an, ich beziehe seit langem mal wieder einen billigen Schlafsaal. Die Matratze ist eine einzige Katastrophe, aber egal. Ist ja nur für eine Nacht, die mich 15 Soles kostet. Vor dem schlafen gehen wird noch schnell den nächsten Tag orginisert. Der Flug über Nazca wird gebucht. 100 US$ für 30 Minuten fliegen. Kein Schnäppchen, aber ich würde mich ärgern, wenn ich es nicht gemacht hätte.

Freitag 01.04.2011 Nazca

Morgens werde ich vom Hostelpersonal geweckt, ich soll mich fertig machen, wir werden um 9:00 Uhr zum Flugplatz gebracht. Wir sollen garnicht, wenn dann nur wenig frühstücken.

Am Flugplatz müssen wir mehrfach den Pass vorlegen, nochmal 25 Soles Flugplatzgebüren zahlen, dann geht es auf die Waage, denn die Sitzplätze werden in der fünft Sitzer Maschien nach Gewicht vergeben. Zum erstenmal nach Abreise stehe ich auf der Waage und kann meinen Augen nicht trauen. 83 kg inklusive Bekleidung. Also ein Körpergewicht von ungefähr 82 kg. Also habe ich während der Reise 8 kg abgenommen. Wie lange habe ich in Deutschland versucht mit diversen Diäten, Sport usw. auf dieses Gewicht zu kommen. Hier esse ich was ich will, tue „nichts“ und plötzlich bin ich auf einem Gewicht, was ich längst aufgegeben hatte zu erreichen. Ist schonmal was.

Dann geht’s durch die Sicherheitsschleuse, dann zu unserem kleinen Flugzeug. Kristina ist das Schwergewicht und wird hinter den Piloten platziert. Ich daneben, abnehmend des Gewichtes der Personen werden sie weiter nach hinten gesetzt. Somit habe ich einen super Platz. Die Maschine startet und wir heben ab. Wir haben zwei Piloten. Hat der Pilot einen Herzinfakt, wird er vom Copiloten aus der Maschine geworfen (ohne Fallschirm) und der Copilot fliegt weiter.

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Unsere Maschine mit fünf Sitzen.

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Vor mir sind nur noch die Piloten, keine Trennwand.

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Der Autor „Ready for take-off“, Ohne Kopfhörer ist keine Verständigung möglich. Noch haben alle eine gesunde Gesichtsfarbe.

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Der Astronaut, eigentlich Eulenmensch. Das einzige Bild was einigermaßen gelungen ist.

Die Maschine schaukelt wie wild. Gut, dass ich nur ein Brötchen gegessen habe. Denn mir wird schon recht übel. Der Pilot fliegt die einzelnen Figuren so an, dass wir sie einmal von der recht und einmal von der linken Sitzseite sehen können. Fotografieren ist schwer möglich, wegen der kürze des Fluges packe ich irgendwann die Kamera weg.Ich will den Flug genießen und mich nicht mit der Kamera befassen. Es gibt ausreichend gute Bilder der Figuren im Internet und in diversen Büchern. Da muss ich nicht noch Stümperbilder produzieren.

Somit ist wieder ein Traum erfüllt. Der Flug war teuer und ich weiß nicht, ob es sich gelohnt hat, würde die Tour wegen des Preises auch nicht weiterempfehlen. Aber hätte ich es nicht gemacht, ich glaub ich hätte ewig lange das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Somit war der Ausflug für mich den Preis wert.

Nach dem Ausflug wird erstmal ordentlich was gegessen. Kristina und ich wollen uns noch einen Nazca Friedhof ansehen. Zu meiner Überraschung kommt noch Gabriella hinzu. Gabriella war auch im Hotel in Huacanchina. Zu dritt geht es also zum Friedhof. Dort sind Nazcagräber geöffnet worden (zunächst von Grabräubern, dann von Archäologen) und seit ein paar Jahre für Touristen präpariert. Die Gräber sind ins Erdreich gemauert. Dorthinein hat man die Verstorbenen nach aufwändiger Mimifizierung in Embryonenhaltung inklusive Kleider hineingelegt. Damit sie für ihre Reise ins Jenseits gut ausgestattet waren, hat man noch Werkzeuge, Lebensmittel, Wasser und was man sonst noch so brauchte unterschiedlich nach Stand hineingegeben. An einigen Muminen kann man erkennen, dass die alten Nazca schon Schädelchirugie beherrschten. Es gibt auch viele Gräber von Kindern, bzw. Kinder wurden als Grabbeilage verwendet. Allen Kindern wurde der Kopf abgetrennt. Man vermutet als Opfergabe.

Insgesamt einr schöne aber auch ein wenig gruselige Angelegenheit:

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Das Haar der Mumien ist gut erhalten. Das Gesicht ist bei allen Mumine verwittert.

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Eine Mumie mit 2 meter langen Dread Locks. Nicht schlecht bei einer maximalen Körpergröße von 1,48 meter. Ob die Nazca auch Reagge mochten erfahren wir nicht.

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Famliengruft.

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Mumien von Säuglingen. Der Kopf wurde abgetrennt.

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Porträt einer Mumie

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Direkt in Arbeitsposition bestattet. So will ich nicht in Jenseits reisen.

Anschließend kommt noch etwas, womit ich nicht gerechnet habe. Wir wurden in eine Töpferwerkstatt gefahren. Dort wurde uns gezeigt, wie die Nazca ihre Töpferwaren angerftigen. Der Vater unserer Vorführerin hat aufwändig die Keramikverarbeitung der Nazca erforscht und nun ist wieder möglich hochwertige Keramiken anzufertigen. Uns wird alles genau erklärt. Die Nazca kannten weder Töpferscheibe noch Formen und fertigen alles von Hand an. Der verwendete Ton ist hochelastisch und weich wie Knete. Er wurde zusätzlich mit feinen Sand veredelt, dann in Form gebracht, von Hand und als Werkzeug diente unter anderem Schulterknochen von Lamas, schließend getrocknet, nach einer bestimmten Prozedur bemalt, am besten eigeneten sich Pinsel aus Babyhaar dafür, dann mit einem Stein poliert, hier bestand das Geheimnis darin, dass man den Stein regelmäßig auf der eigenen Körpderhaut mit Körperschmiere einfettet, dann gibt es eine Glasur, die für die Ewigkeit bestimmt ist.

Anschließend wurde uns die Möglichkeit geboten einige Keramiken zu erwerben. Wobei ich mich wieder nicht zurückhalten konnte.

Danach erfolgt die nächste Vorführung. Wir gehen in einer Art Museum oder sowas ähnliches. Dort wird uns gezeigt, was es alles an Gestein in der Region gibt. Fragt mich nicht was es alles gibt. Es ist zuviel. Auf alle Fälle Gold, Silber, Copal, Silizium und vieles mehr. Uns wird auf ziemlich doofe Art und Weise gezeigt wie Gold gewonnen wird. Dann gibt es noch ein Ständchen und natürlich kann wer will Gold und Silberschmuck kaufen. Diesmal halte ich mich zurück.

Anschließend geen Kristina, Gabriella und ich noch etwas essen. Ich erfahre, dass Gabriella die gleiche Route vor haben. Zumindest für Peru und Bolivien. Da wir beide keine Lut mehr auf Alleinreisen haben, sind wir uns schnell einig, wir reisne gemeinsam weiter. Allerdings habe ich mein Busticket für heute 22:00 Uhr Richtung Arequipa bereits und Gabriella hat die Nacht bereits das Hostelzimmer gezahlt. Also wird ein Treffpunkt ausgemacht. Hostel Flying Dog in Arequipa. Ich bin froh mal wieder eine charmante, diesmal eine italienische Reisebegleiterin an der Seite zu haben.

Dann fahre ich zum Busterminal, verabschiede mich von Kristina die nach Cuzco weiterfährt. Am Busterminal kommen dann noch die Österreicher die ebenfalls nach Arequipa wollen, die Belgier, die weitesgehend unter sich bleiben kommen ebenfalls und noch einige andere unbekannte. Somit sieht es so aus, als wäre die Zeit des alleinreisend erstmal vorbei. Ich kaufe mir noch eine neue Tasche, denn mit Rücksack, einem Karton und einer Platiktüte voll Keramik komme ich mir etwas behäbig vor. Somit war dieser Tag ein recht teurer Tag.

02.04.2011 Samstag Ankunft in Arequipa

Samstag morgens komme ich in Areqipa an. Doch der Bus ist nicht gerade der Neueste, und bleibt vor Arequipa stehen. Sofort ist ein Werkstattteam und ein Ersatzbus vor Ort. Es folgt ein gewisses hin und her mit welchem Bus wir jetzt weiterfahren, denn der alte Bus springt schon wieder an. Nach 15 Minuten sollen wir dann doch umsteigen und weiter geht’s. Da sag mir noch einer mal, die Latinos sind unorganisiert. Einfch super! Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Der Taxifahrer ist dreist, ich sage genau wo ich hin will. Er kommt mit einer Empfehlung, ich sage klar: „Nein Danke“ und wiederhole mein Ziel. Er fährt mich dann vor ein anderes Hotel, ich werde etwas pampig und sage unfreundlich, nein Flying Dog Hostel, halte ihn die Adresse unter die Nase und finde auch nicht dass sich Flying Dog ähnlich anhört wie Maison de Sollei. Auch ist ein klassiches Backpacker Hostel etwas anderes als ein vier Sterne Hotel, auch preislich. Es nervt, wenn Taxifahrer nicht in der Lage sind einen einfach nur an das gewünschte Ziel zu befördern. Im Gegensatz zu den Bussen, ist das Taxifahren in Peru mangelhaft.

Ich gucke mir die Stadt ein bisschen an, gehe dann schlafen un lerne nach dem erwachem meine Mitbewohner kennen. Alles prima Rucksackreisende. Das Hostel selbst ist erstklassig.



28. bis 30.03.2011 Huacachina

31 03 2011

28.03.2011 Montag

Nachdem Frühstück verlasse ich das Hostel und damit Lima. Ausnahmsweise mal kein Nachtbus, da sich die Entfernung mit angekündigten 4 Stunden Fahrt sehr in Grenzen hält. Allerdings verzögert sich das Einchecken, dann die Abfahrt und so komme ich im dunkeln in Ica an. Während der Fahrt habe ich mich entschieden ins überschaubare Huancachina zu fahren. Es ist nur ein paar Minuten Taxifaht von Ica entfernt, ist in ganz Peru bekannt, auch die meisten Perusreisenden dürften den Ort kennen, selbst wenn sie nie dort gewesen sind. Den Huancachina ist auf dem 50 Soles Schein abgebildet. Huancachina ist ein Kaff mitten in der Wüste, es gibt keinen Plaza de Armas, dafür aber eine Oase die das Zentrum des Ortes bildet. Um die Oase herum befinden sich einige wenige Straßen, darum wieder meterhöhe Sanddünen. Irgendwo habe ich recherchiert, dass hier 200 Menschen leben. Der Ort lebet jedoch nicht vom „Wasserreichtum“ sondern vom Tourismus. Überall Restaurants und Hotels.

In Ica angekommen schließe ich mich mit zwei Mädels auf Irland zusammen und wir fahren zum Hotel. Diesmal habe ich mich bei der Auswahl des Hotels auf die Empfehlung des Hostelpersonals in Lima gehört und werde nicht enttäuscht. Das Hotel ist wahrer Luxus aber bezahlbar, neben exklusive Privatzimmern gibt es auch zwei Schlafsäle. Preislich allerdings so gerade an der Grenze. Ich habe aber schon mehr für Unterkunft ausgegeben. Jedoch ist die Verpflegung hochwertig und nicht günstig. In der tip top gepflegten Anlage gibt es einen großen Swimmingpool, das Personal ist gut ausgeblidet, mehrsprachig einige sprechen sogar deutsch und es werden Kittel getragen, auf den Tischen liegen blütenweiße Tischdecken. Auch die Qualität der Betten stimmt. Von Umgebung sehe ich bei Ankunft allerdings erstmal nix, denn es ist zappenduster. Also erstmal schlafen.

29.03.2011 Dienstag

Ich wache auf, gehe erstmal zum Frühstücksbuffet. Es gibt leckere Brötchen mit akzeptabler Marmelade, dazu mäßigen Kaffee, frisches Obst und frische Ostsäfte. So kräftige ich mich erstmal für einen entspannten Tag, gebe meine Wäsche in die Reinigung und hoffe, dass es flott geht. Denn ich bin mal wieder wäschemäßig am Ende.

Den Vormittag mache ich einen Rundgang durch den Ort. Das ist schnell erledigt. Dann folgt ein bisschen organisierei. Ich melde mich für die Buggyfahrt durch die Dünen mit Sandboarding an ebenso für den Ausflug am nächsten Tag zur Isla Balestina an. Auch ein Ausflug nach Nazca kann von hier aus gebucht werden. Dieser kostet allerdings 100 US$. Der Preis lässt mich zögern. Nazca ist eines der Highlights, für einen 30 minütigen Flug 100 US$ hin zu blättern finde ich allerdings recht happig. Zumal man immer wieder vom mangelhaften Zustand der kleiner Flugzeuge ließt.

Den Tag verbringe ich am Pool. Am späten Nachmittag folgt dann der Actionpart. Buggyfahrt durch die Dünen. Wir besteigen den neun Personen Buggy, der dröhnende Motor wird gestartet und es geht ab. Das Ganze ist ungefähr so wie eine Achterbahnfahrt ohne Schienen. Es kommt Paris-Dakar Feeling auf. Paris-Dakar Ralley war ja auch mal zu BMX Zeiten ein Jugendtraum von mir, der jetzt in die Tat umgesetzt wurde. Neben mit sitzen zwei junge charmante Kanadierinnen. Der Buggy hällt immer wieder an, wir haben Zeit zum fotografieren und dann geht’s auf die Snowboards mit denen wir sitzend die Dünen herunterpreschen. Eine sehr sandige Angelegenheit. Nicht ganz so dreckig wie Vulcanoboarding und macht auch mehr Spass, weil der Sand einfach sanfter ist als die Vulkanasche. Nachdem Actionpart folgt noch ein Romantikerpart. Sonnenuntergang inmitten der Wüste. Nict übel, dumm nur, dass mich ein paar Leute aus der deutschen Pauschalreisetruppe entdeckt haben und mich mit nervige Fragen bombadiert. Ich gucke mich nach en Kanadierinnen um, sie fotografieren sich vor Untergehender Sonne. Dann geht es auch schon wieder zurück.

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Dünen soweit das Auge reicht, hier gings rauf und runter.

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Der Autor mitten in der Wüste.

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Tausche Opel Corsa gegen den da (mit zwei Jahren TÜV und deutscher Straßenzulassung).

Ein Maximun an Sicherheit (Hosenträgergurte und Überrollbügel) kombiniert mit einem Maximun an Leistung (350 PS), einem Minnimum an Komfort (weder Heizung, noch Klimaanlage, Autoradio würde eeh keinen Sinn machen. Für Sound sorgt schließlich der Motor), Die Umweltschützer schlagen Alarm (kein Ruspartikelfilter, kein Kat und bei der Frage nach dem Bezinverbrauch zuckte der Fahrer nur mit den Schultern und sagt „Mucho“), ob man soeinen Wagen über den TÜV bekommen würde weiß ich nicht. Vielleicht müsste noch eine Blinkanlage installiert werden. Bremsen gabs auf alle Fälle.

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Blick auf Huacanchina. Meine Interpretation des 50 Soles Schein.

Anschließend musste ich erstmal gründlich duschen. Auf der Tour und auch im Hotel kam heute eine gestreßte deutsche Reisegruppe an. Ich lasse mich ein wenig bewundern. Erzähle von meiner Reise. Die Truppe war heute auf Isla Ballestina, beim Winetasting und fährt morgen schon wieder ab, hat weitere Programmpunkt auf dem Programm, die abgehackt werden müssen. Solche Begegnungen sind wichtig, denn ich genieße meinen Luxus. Die haben zwei Wochen für Peru, ich mindestens sechs Wochen. Ich lebe im Luxus.

Zuviel solcher Begegnungen ist auch nicht schön, ich flirte den Abend noch mit einer der netten Irinnen und gehe schlafen.

30.03.2011 Mittwoch

Heute geht’s zu den Islas Balesta. Dem Gallapagos für Arme. Erstmal mit dem Bus nach Paracas, dan geht’s ins Boot, dann zu den Inseln. Hier leben diverse Seevögel. Laut Guide die produktivsten Vögel der Welt, denn sie fressen Fisch und dieser muss ausgeschieden werden. Auf diesem Weg entsteht Guana, was mancher Gartenfreund als Dünger zu schätzen weiß. Erkennbar sind die Inseln auch am Geruch. Neben Vögeln, gibt es hier Seelöwen die sich überall herumtummeln. Und eine riesige Petroglyphe von der mal wieder keiner weiß von wem sie gemacht wurde und wozu sie diente.

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Petroglyphe auf einer Insel in Form eine Kaktus, wieder ein bisschen Nazca. Drei Theorien hierzu:

  1. Sie wurde von Ureinwohnern hereingekratzt, welche aus dem Kaktus eine hallozinugene Droge herrstellte und den Kaktus daher vereehrte.
  2. Piraten haben sie zu einem Grund, den ich nicht verstanden habe hereingekratzt (vermutlich eine Wegmarke zu einer Schatzinsel).
  3. Ein berühmter Admiral hat sie angelegt und sie dient als Kompass oder Wegmarke. Sie ist in Nord-Süd Richtung angelegt und die beiden Kaktenäste sollen die Windrichtung angeben.

Dann gabs noch jede Menge Viehzeugs:

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Unter anderem Pinguine. Genauer gesagt der Humbold Pinguin. Die Einzige Pinguinart Perus.

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Vögel die bescheissen und dennoch Arbeitsplätze schaffen, darüber hinaus noch das Gärtnerherz höher schlagen lassen.

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Seelöwe!

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Noch einer.

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Seelöwen mögen Strände. Seelöwen haben als Vorbild für den Touristmus in Rimmini, gedient.

Abends gibt es neues in Sachen Nazca. Ich bekomme mit wie sich ein paar Jungs über Nazca unterhalten. Ich spreche sie an, sie fahren morgen nach Nazca und wollen zum Flughafen um dort direkt einen Flug zu bekommen. Damit fallen die Vermittlungsgebühren weg und sicherlich ist dort der Preis auch Verhandlungssache. Diese Idee hatte ich auch, aber alleine kommt man so nicht weiter. Ich kaufe gleich das Busticket. Anschließend sind die anderen weg und tauchen auch nicht auf. Ich hoffe sie im Bus zu treffen oder in Nazca oder sonst einfach andere Leute in Nazca suchen. Es wird zwar trotzdem eikn teurer Spaß, aber das wusste ich vorher. Nazca gehört zu einen der Sachen, wo ich merke, dass ich mich ärgern würde, wenn ich es nicht gemacht hätte. Seit ich das erstemal von Nazca hörte, wollte ich dorthin und das ist schon viele Jahre her. Also werde ich mich vor Ort mal durchkämpfen. Damit habe ich ja Erfahrung.



25 bis 27.03.2011 Lima

28 03 2011

25.03.2011 Ankunft in Lima

Der Bus aus Casma fuhr halbwegs pünktlich gegen 0:40 Uhr in Casma ab, zum duschen bin ich nicht mehr gekommen. Da ich den ganzen Tag in der Wüste unterwegs war, betrete ich den Bus ziemlich versandet und auf meiner Haut befindet sich eine Salzschicht. Also rein in den Bus und direkt schlafen. Klappt auch, da ich ziemlich erschöpft bin.

Gegen 8:30 Uhr komme ich viel zu früh im Hostel im Stadtteil Mirraflores an. Seit langem beziehe ich mal wieder einen Schlafsaal, der sehr geräumig ist, obwohl sich darin sechs Betten befinden. Ich lege mich erstmal hin und erhole mich von der Fahrt. Anschließend gehe ich die Stadt erkundigen. Ich finde einige Bücherläden, die auch einige deutsche Bücher haben. Praktisch sowas. Lima scheint eine Stadt der Intellektuellen zu sein. Dafür spricht auch die unüberschaubare Anzahl an Museen. Einige davon möchte ich auch besuchen.

Abends mache ich es mich auf der Dachterasse gemütlich und lerne Juliette, eine Engländerin kennen, die in den letzten Jahren im Auslad gearbeitet hat. Derzeit beim britischen Auswärtigen Amt in Prag. Wir unterhalten uns super, gehen anschließend noch was essen. Im Hostel sind sonst nur nervige Jungspunde die auf Party aus sind. Ich bin mal wieder in einem Partyhostel, aber man kann hier trotzdem schlafen. Selten sowas und irgendwie ganz angenehm. Juliette hat für Peru ganze zwei Wochen Zeit und verlässt Lima leider schon morgen. Wäre eine gute Reisepartnerin gewesen. Sollte wohl mal wieder nicht sein.

Mehr tue ich an diesem Tag dan auch nicht.

26.03.2011 Museum Larco

Nach dem aufstehen gehe ich erstmal Bücher kaufen. Drei detailiert deutschsprachige Broschüren für Cuzco, die Nazca Linien und Macchu Picchu. So brauche ich dann schonmal keinen Guide bzw. kann mich schonmal vorab informieren. Mit fünf Euro sind die Dinger sogar sehr günstig. Dann kaufe ich mir noch ein Buch, dass sich mit dem Sexualverhalten der alten Peruaner befasst. Ebenfalls auf deutsch und etwas veraltet. Aber was zum Lesen auf deutsch.

Nachmittags mache ich mich dann auf ins Museum Larco. Ein Tipp Topp geführtes Privatmuseum, das diverse Exponate prähkolumbianischer Keramik zeigt. Die Beschriftungen sind aus Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Japanisch vorhanden. Größtenteils zumindest. Neben Keramik gibt es auch Inkagold zu sehen, sowie ein paar alte Textilien. Neben der Ausstellung erhält der Besucher auch Zugang in das Archiv, wo sich unzählige Keramiken systhematisch aufgereiht in Regalen hinter Glas befinden. Der Eintritt ist mit 30 Soles recht happig, aber ich finde, dass sich der Besuch gelohnt hat.

Die Keramiksammlung ist als sehr umfangreich und vollständig zu betrachten. Denn neben den sonst üblichen Keramiken, die man auch in andere Museen findet, gibt es hier noch einen weiteren Ausstellungsraum. Hier kann man Schweinskram besichtigen. Das heisst, die alten Peruaner haben über Pornografie verfügt. Das hat mich natürlich interessiert.

Hier ein paar Bilder:

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Eulenmensch mit zwei Schlangen. Immer wiederkehrende Symbole. Die Eule steht für die Nacht, die Schlange für Wasser. Typisch die Darstellung mit diversen Tieren welche eine Religiöse Bedeutung hat (sowas nennt man bei uns Totemkult)

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Erste Schaffensphase der Moche oben eine Skulptur und ein Gebrauchsgefäß.

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Letzte Schaffensphase der Moche oben Figur unten wieder ein Nutzgegenstand. Die Arbeiten wurden immer detailreicher und feiner.

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Werkzeug und Formen zur Keramikherstellung.

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So ausgestattet waren die Moche Meister in der Keramikherstellung.

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Dennoch gelang nicht alles. Dennoch hoben die Moche die vermurksten Gegenstände auf.

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Neben Ton, gab es aber auch Silberprodukte zu sehen. Auch nicht übel.

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Aber wegen Gold wurden die alten Peruaner berühmt. Auch hier gab es eine hohe Kunstfertigkeit.

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Wer was auf sich hielt, flanierte damals mit solchem Goldschmuck ausgestattet durch die Einkaufsstraße. Bei diesem Exponat handelt es sich um den einzig vollständig zusammenhängend gefunden Schmuck. Mir fehlte jedoch das Nasenpiercing, denn auch das hat man damals schon gekannt. Man beachte den Ohrenschmuck.

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Auch Spitzhut war gut, hier mit Nasenpiercing.

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Die Moche waren eine der wenigen Kulturen weltweit die bestrebt waren möglichst realistische Plastiken herzustellen. Man geht davon aus, dass die abgebildete Personen wiedererkannt werden konnten. Sozusagen ein 3D Foto. Hollogramme sind ja etwas was, in vielen Science Fiction Romanen als Zukunftsmusik gilt. Die Moche waren ihrer Zeit weit vorraus.

Achtung ab hier wieder FSK 18. Bitte schau nicht weiter, wenn Du in Deinem Land noch nicht das alter der Volljährigkeit erreicht hast.

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Wobei es sich bei dieser Darstellung wohl eher um Wunschdenkens eines männlichen Machokultes handeln dürfte. Achja, von Frauen gibt es übrigens keine Darstellungen.

Hey, die Minderjährigen sollten ausschalten.

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Es sei denn in Form eines weiteren Gebrauchsgegenstandes, wie dieser Vorform der Gummipuppe.

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Oder auch in Päarchenform.

An das junge Volk, dass mal wieder gegen alle Regeln rebelliert. Hier handelt es sich um Kulturgüter einer Kultur die ausgestorben ist. Also nicht nachmachen und wenn schon, benutzt Kondome. Gibt´s auf jedem Bahnhofsklo im Automaten oder bei der Aidshilfe für umsonst, mit einem Beratungsgespräch.

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Auch das Paarungsverhalten von Tieren hat man dokumeniert. Das war vermutlich wichtig um die Viehzucht zu dokumentieren.

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Kein Kommentar (auch nicht an die Minderjährigen, ich gebe auf).

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Bevor die vielen Singlemänner wegen Partnermangel Frust schieben. Auch die alten Peruaner kannten schon die Selbstbefriedigung. Allerdings wurden die Wichser als Leichen dargestellt. Vermutlich, weil das onanieren nicht Fortbestand der Art sichert.

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Diese Keramik kennen treue Leser ja schon von meinem Freund Marcello. Im Museum lernt man dazu. Es handelt sich nicht um ie Darstellung von Gruppensex, sondern um eine Geburtsszene. An die unaufgeklärte Leserschaft. Das und vieles mehr passiert, wenn ihr keine Latexprodukte verwendet.

So, genug Schweinskram für heute.

27.03.2011 Geschlossene Türen

Heute bin ich dann ins alte Zentrum gefahren. Busfahren ist hier garnicht einfach. Bin ich gestern ohne Probleme mit dem klassichen Kleinbus zum Larco Museum gekommen, wollte ich damit ins Zentrum. An der Rezeption wurde mir jedoch abgeraten. Vielleicht wollte der Typ mir auch das moderne Bussystem nahe legen. Lokalpatriotismus treibt die Leute ja zu merkwürdigsten Dingen (man beachte meine Domain). Anstelle den Bus um die Ecke zu nehmen, nehme ich den modernen Metrobus und muss erstmal laufen. Dort angekommen muss ich mich nicht bei viel zu schnell sprechenden Busbegleitern informieren, die einem ggf. indiviuell helfen, aber grundsätzlich zu wenig Wechselgeld dabei haben. Stattdessen muss ich mich mit dem Ticketautomaten befassen der geht auf keinen Extrawunsch ein, hier zahlt per Pre Paid. Das heisst ich muss mir eine Karte für mindestens fünf Soles kaufen. Ich glaub mit dem Minnibus hätte ich maximal 2,40 Soles gezahlt. Die fünf Soles were ich nicht verfahren, aber Automat kann Geld wechseln. Der Metrobus ist der letzte Schrei und rappelvoll. Nicht nur mit kultivierten Einheimischen die wie ich am Sonntag den Weg in die Gotteshäuser suchen, sondern auch eine Gruppe junger Touristen befindet sich im Bus, welche die Samstagnacht mit ihrem eigenen Ritual verbracht haben. Einer die Jungspunde ist ein wenig blass um die Nase und kotzt in regelmäßigen Abständen die letzten Getränke aus die er zu sich genommen hat. Ich glaube im Minnibus hätte der Begleiter ihn sofort rausgeschmissen. Hier gibt es jedoch kein Personal.

Dann komme ich irgendwo weit weg vom Ziel an. Mein heutiges Ziel. Kathedrahle und Inquisationsmuseum. Vielleicht noch Goldmuseum. Letztes befindet sich weiter weg. Die Kathedrahle finde ich ohne Probleme. Es ist Gottesdienst und aus Respekt will ich nicht stören. Also gehe ich noch einen Saft trinken. Neben der Kathedrale befindet sich ein Regierungsgebäude. Dort findet gegen 12 Uhr die Wachablösung statt. Traditionelle Soldaten marschieren bewacht von modernen Soldaten hinter einem Gitter bei Marschmusik herum. Mir fehlt bei der Truppe jedoch die Disziplin. Der Schritt ist nicht stimmig. Doch das ganze ist jedoch erfolgreich, mein geplanter Anschlag kann vereitelt werden.

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Touristen werden auf Distanz gehalten. Das Spektakel kaum zu sehen. Dies ist keine Anti AKW Demo! Polizisten beschützen Soldaten. Das ist Peru!

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Hier die Kavalarie, die Infanterie ist mit Schnellfeuerpistolen ausgestattet.

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Kavalarie aus der Nähe. Die Pferde waren nervös bei dem Aufgebot.

Das ganze dauerte ungefähr 45 Minuten. Dann war der Gottesdienst zu Ende und ich wollte mir die Kathedrale ansehen.

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Hier die Katedrale.

Rein gehen konnte ich nicht. Denn Sonntags ist die Kathedrale geschlossen. Zumindest für Touristen. Also wollte ich weiter zum Inquisationsmuseum. Dies war wegen Umbauarbeiten geschlossen. Vor dem Museum lernte ich Lucas einen einheimischen Besucher kennen. Er war enttäuscht, ebenso wie ich. Doch er kannte sich aus und gemeinsam gingen wir dann zum Sklavereimuseum. Eintritt frei, es gab sogar eine Führung für umsonst. Allerdings auf einem spanisch, das ich nicht verstand. Auch die Schautafeln waren auf kompliziertem spanisch. Aber immerhin, ein Mueum das mir Entritt gewährte ohne solchen zu verlangen. Auch nicht zu verachten. Lucas, entpuppte sich als wohltätiger Lehrer, der mehrere Schulen geöffnet haben will und Straßenkinder vom Drogenkonsum und der Prostitution abhält. Er zeigt mir Bilder seiner Projekte, gibt mir Tipps für Peru, will mir ein Wörterbuch Spanisch – Quechuga (indigene Sprache) schenken, gibt mir noch zwei Beutel Kokatee und meinte ohne dies würde ich in Macchu Picchu nicht über die Runden kommen. Dann fuchtelt er mir noch ein paar Inkamützen herum und verlangt eine Spende in Höhe von 40 Soles. Damit ich ihn loswerde zahle ich. Denn langsam nervt Lucas. Jetzt habe ich eine Inkamütze, ein Wörterbuch Spanisch – Quechuga und zwei Beutel Kokatee.

Anschießend verlaufe ich mich ein wenig, frage bei einigen Polizisten vor einem Regierungspalast nach dem Weg und man lässt mich einmal über den gesperrten Vorplatz des Regierungsgeländes hindurch gehen. Weil der Weg so einfacher zu erklären ist. Hier befinden sich keine Wachen mehr. Ich denke kurz über einen Anschlag, lasse es aber bleiben. Wenn die Polizisten schon hilfsbereit sind, warum sollte man dann noch aktiv werden. Immerhin eine verschlossene Tür die sich mir heute öffnet. Zum Goldmuseum will ich jetzt garnicht mehr. Ich laufe zurück zur Bushaltestelle, nehme den überfüllten Metrobus, laufe dann zurück zum Hotel, muss noch einen Drogenhändler der sich auch auf Zuhälterei versteht abwimmeln, denke kurz an Lucas, gönne mir noch einen Saft und gucke um 16:00 Uhr die aktuelle Folge der Lindenstraße, buche das Busticket für die Weiterfahrt und bin froh Lima zu entkommen. Morgen geht es dann nach Ica.



23. bis 24.03.2011 Archäologentage in Casma

25 03 2011

23.03.2011 Archäologentag I

Über Nacht bin ich von Huaraz nach Casma gefahren. Ich hatte mich auf ein Andendorf eingestellt. Das traf jedoch nicht zu. Ich bin in einer kleinen Stadt in der Nähe des Meeres gelandet, um die Stadt herum ist Wüste. Aber ich bin wegen der vielen kleineren und mehr oder weniger bekannten prähkolumbianischer Fundorte gekommen.

Ich komme um 5:00 Uhr morgens an und lasse mich von einem Mototaxifahrer zu irgendeinem Hotel bringen. Stelle mich auf ein Drecksloch ein, werde jedoch enttäuscht. Das Hotel bietet zwar nicht viel, aber ich habe mal wieder ein Einzelzimmer mit eigenem Bad und es ist sauber. Ich finde bisher das schleteste Preis/Leistungsverhältnis in Peru. Aber ist mir auch egal. Dort angekommen schlafe ich ein paar Stunden, gehe frühstücken und sehe mich um. Von touristische Infrastruktur keine Spur. Der Typ aus dem Restaurant wo ich frühstücke hält mir lediglich ein Prospekt hin, über die Fundorte um die Stadt herum. Ich frage nach einer einer Touristeninformation. Der Mensch schickt mich ins Rathhaus. Dort ist es wie in Deutschland. Keiner weiß bescheid, man wird von einer Tür zur nächsten geschickt, als man mich dann ins Büro für Öffentlichkeitsarbeit schicken will, kapituliere ich. Ich drehe eine Runde durch die Stadt, sehe nichts was auf eine Reiseagentur oder ähnliches hinweist.

Die Stätten wo ich hin will, liegen allesamt etwas außerhalb und sind mehr oder weniger gut erschlossen. Eigentlich kommt man dort nicht hin. Also muss ich mir was einfallen lassen. Ich spiele kurz mit dem Gedanken mir ein Auto zu mieten. Wird aber sicherlich teuer, ich kenne mich nicht aus, die Kommunikation in auf spanisch klappt inzwischen immer besser aber für die Kommunikation im Verkehr reicht es bei weitem nicht. Ich gehe zurück ins Hotel und will mich dort erkundigen. Auf dem Weg dorthin spricht mich auf englisch ein junger, gebildet wirkender Mann mit Mototaxi an. Er will mir garnichts verkaufen, sondern wir unterhalten uns einfach so. Er ist mir auf Anhieb sympathisch, also mache ich das, was man auch Naivität nennen könnte. Ich frage ihn, was er haben will, wenn er mich für den heutigen und morgigen Tag durch die Gegend fährt. Wir einigen uns auf 100 Pesos zuzüglich Sprit und Spesen. Damit kann ich Leben. Nach der grauenvollen Massenabfertigung der letzten Tour, gönne ich mir einen Chauffeur.

Als mein Hotelchef davon erfährt, erklärt er mich für verrückt; Mototaxifahren sind alles Banditen und wollen Touristen ausrauben. Als er meinen Mototaxifahrer sieht, gibt er jedoch Entwarnung. Ich zeige Peter (mein Chauffeur) die Liste der Plätze die ich gerne besuchen möchte und überlasse es ihm, in welcher Reihenfolge. Peter erweist sich als absoluter Glücksgriff. Entweder ist seine Begeisterung für alte Mauern ebenso große wie meine, oder er freut sich, das jemand an der Kultur seines Landes soviel Interesse zeigt wie ich. Peter hat gerade das Lehrerexamen abgelegt und überbrückt sich die Zeit bis zur Einstellung als Mototaxifahrer. Für ihn ist es sicherlich ein angenehmer Job.

Heute geht es dann los nach Los Aldas. Mit dem Mototax geht es 30 km in südliche Richtung durch Wüste entlang der Panamerikaner. Peter erklärt mir alles, wo welche Früchte angebaut werden. Hier wird Mango, Avokado (die In Peru überigens Palta heisst), Spargel (Ausschließlich für den Import nach USA, da hier keiner Spargel mag), Baumwolle und vieles mehr angebaut. Es gibt auch viele Versuchsfelder, wo der Anbau aufgrund des trockenen Klimas nicht gelungen ist. Wir werden relegmäßig von LKW und Reisebussen überholt, was jedesmal dazu führt, dass wir vom Wind fast von der Straße geblasen werden. Trotz holperiger Fahrt bei stotternden Motor, wir kommen irgendwann an.

Las Aldas liegt direkt am Meer, und auf Privatgelände. Auf dem Gelände befindet sich ein teurers exklusives Hotel. Ich dachte schon, dass wars. Denn kaum fahren wir auf das Gelände kommt jemand der mit Peter aus spanisch spricht und ich verstehe nicht alles. Aber man lässt uns passieren. Dann kommt ein jüngerer Mann und signalisiert: Anhalten! Ich denke, na das kann was geben und es gibt auch was. Denn dieser Herr erweist sich als Sohn des Grundstückbesitzers, der hart mit der Einsamkeit des Ortes zu kämpfen hat. Das Hotel selbst ist derzeit geschlossen. Wieder erfolgen Diskussionen, dann kommt der Hotelbesitzer und will auch noch etwas. Nach kurzer Zeit herrscht Klarheit. Der geistig leicht retadierte Sohn des Hotelbesitzers, freut sich, dass Menschen sein menschenleeres Luxusgelände betreten und fühlt sich dazu aufgefordert und seinen Sandkasten zu zeigen. Der Hotelbesitzer freut sich ebenfalls über mein Interesse und besteht darauf, dass ich mich in sein Gästebuch eintrage, wenn ich das Gelände besichtigt habe.

Dan geht es zu dritt weiter. Nach ein paar Metern bleibt das Mototaxi im Sand stecken. Wir gehen zu Fuß weiter. Enthusisatisch erklärt der zurückgebliebene Sprössling, was sich wo befindet. Ich denke, er wird außerhalb des Geländes im Leben nie zurecht kommen. Aber das hier ist sein Reich. Hier ist er der König und der beste Guide den man sich wünschen kann. Er hält mich auch nicht für einen deutschen Touristen, sondern für einen amerikanischen Archäologen. Es kostet einiges an Überzeugungsarbeit die Dinge richtig zu stellen.

Das Gelände ist im original Zustand. Marcello (unser Guide) sammelt eine Keramikscherbe nach der anderen auf, zeigt mir wo sich welche Plattformen befinden, wo er schon was entdeckt hat und von welcher Stelle er jeden Abend eine nackt badenede Schönheiten bewundert, die Reihenweise hierher kommen um an „Seinem“ Strand zu baden. Zuviel Zeit in der Einsamkeit hinterlassen ihre Spuren.

Es ist einfach nur toll mit diesen beiden. Beide haben Spass und beide machen es nicht nur wegen des Geldes. Nachdem wir die Ruinen ausreichend besichtigt haben bittet und Marcello noch etwas zu uns zu nehmen. Es gibt keine gekühlten Getränke. Eine Bedienstete der Familie bringt uns eine Cola mit Eiswürfeln. Immerhin! Wir genießen den Blick von der Terasse. Marcello erzählt uns, dass sie hier das Erdbeben von Japan zu spüren bekommen haben und zwar in Form heftiger Wellen. Dabei finde ich den Wellengang jetzt schon superheftig. Marcello will uns einfach nicht gehen lassen. Er hat unser beider Interesse an altem Zeugs gesehen. Also gewährt er uns Einblick in den Familienschatz. Zunächst geht es ins Restaurant. Er zeigt uns welche prominenten Gäste schon hier waren. Unter anderem einer Peruanerin, die Miss World geworden ist. Natürlich hat Marcello sie am Stand im Bikini gesehen und war völlig hin und weg von ihr, dann noch Schauspieler und Schriftsteller, berühmte Wissenschaftler, die wegen der Ruinen hier waren und so weiter. Als wir dann erneut Anstalten machen aufzubrechen führt er uns in ein Nebenzimmer. Hier befinden sich Schränke voll mit Artefakten. Teilweise Original Fundstücke aus Ausgrabungen unterschiedlicher Stellen, teilweise gute und seltene Repliken. Insgesamt ein unvergessenes Erlebnis. Bis auf den Mototaxifahrer, habe ich nichts bezahlt.

Auf dem Rückweg zeigt mir Peter dann noch eine Stelle in der Nähe der Stadt wo ein paar alte Mauern sind. Ich glaube meinen Augen kaum, der ganze Boden ist übersäht mit Scherben von alten Keramikgefäßen. Unglaublich! Direkt an der Panamerikaner.

Ich bespreche mit Peter den morgigen Tag. Er will zu einer Stätte möglichst spät, da es hier ein besonderes Sonnenuntergangserlebnis gibt. Ich bin gespannt.

Zurück im Hotel, werde ich von der Hotelfamilie empfangen. Sie sind nicht unbedingt auf ausländische Gäste eingestellt und werde ausgefragt. Für diesen Ort habe ich mal wieder die Bauarbeiterindentität angenommen. Ist auch besser, denn selbst als sie höhren, dass ich Baufacharbeiter bin, fragen sie mich, ob ich ihren 14 jährigen Sohn nicht einen Job in Deutschland besorgen kann. Ich will nicht wissen, was gekommen wäre, wenn ich ihnen gesagt hätte, das ich Sozialarbeiter bin, mit Erfahrung im Migrationsbereich.

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Erstmal geht’s durch die Wüste.

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rechts und links türmen sich riesige Dünen auf.

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Ich dachte schon, dies seien die Ruinen. Sind jedoch Erkennungszeichen wo sich das Hotel befindet und wurden von Marcellos Vater errichtet.

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Marcellos Strand und eine seiner Inseln, wo jeden Abend schamlose nackte Frauen an Land kommen um Marcello zu erfreuen.

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Altes Mauerwerk im Sand vergraben. Nicht restauriert, aber der Zement ist knochenhat. Marcell meint, das Gemäuer ist mindestens 5.000 Jahre alt.

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Mitten in den Dünen alte verfallene Stufen,

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Und verfallene Mauern wie diese. Marcello sagt, es seien Zeltplätze gewesen. Die Bewohner der Anlagen seihen Nomaden gewesen. Da das Zelt jedoch noch nicht erfunden war, nahm man eben Steine.

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Die Treppe zum Hochplateau der Anlage.

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Blick von oben. Hier lassen sich die Ausmaße der Anlage erkennen.

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Marcellos Lieblingsexemplar (FSK18). Dies dürfte ein Replikat sein.

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Dieser Pott hingegen ein Original.

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Andere Mauern. Ebenfalls nicht restauriert. Im Sand befinden sich entlos viele Scherben untergegangener Kulturen.

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Die aussagekräftigten Fundstücke nach drei Minuten suchen. Anhand der Farbe erkenne ich bereits. Es handelt sich um Chimukeramik (diese ist schwarz).

Nachdem die Hotelfamilie einen neuen Gringoamigo hat, werde ich gefragt, was ich heute noch vorhätte. Nichts eigentlich, ich sage, ich würde gerne essen gehen. Ob sie mir sagen können wo es eine gute Cevicherie gibt. Daraufhin bekomme ich noch zwei Restaurantguides zur Hand. Den älteren Sohn der Familie und der Enkel. Zu dritt fahren wir mit Mototaxi, welches ein weiterer Sohn der Familie fährt, in die Cevicheria. Ceviche ist eine peruanische Spezialität. Dabei handelt es sich um rohe totes Getier aus dem Meer, welches mit Limonenensaft gebeizt wird, wer nach Peru kommt sollte es probieren. Super lecker. Natürlich zahlt der Gringo die Rechnung. Ärgert mich aber nicht! Denn so habe ich noch Unterhaltung. Das ist zwar insgesammt mit etwas unter 10 Euro das teuerste Essen (plus zwei Flaschen Bier und zwei Colas für den kleinen) aber für so ein Essen kann man da nichts sagen. Die Cevicheria selbst fand ich auch ganz nett. Hier kommen viele einfach nur zum treffen hin. Eine Mischung Kneipe und Restaurant in Garagenatmosphäre. Dann geht`s zurück, ich zappe mich ein wenig durch Fernsehn, keine Deutsche Welle, dafür entecke ich eine Doku über eine Frau, die bei den Kunaindianern lebt und denke an meine Zeit auf San Blas zurück und über weitere Erlebnisse meiner Reise. Endlich ist mal wieder ein großes Gefühl der Dankbarkeit dar, dafür dass ich diese Reise machen kann. Ich glaube die Fahrt in die Drecksstadt Casma ist ein Wendpunkt dieser Reise. Jetzt ist Endspurtstimmung angesagt.

24.03.2011 Archäologentag II

Ich gehe wieder ins gleiche Restaurant frühstücken, wo ich gestern schon war. Mit großem „Hallo“ wird Amigo Gringo begrüßt. Dann geht es wieder zurück zum Hotel. Peter holt mich pünktlich zur vereinbarten Zeit ab. Er hat sich viele Gedanken gemacht, wie wir den heutigen Tag in Angriff nehmen. Insgesammt stehen heute vier Stätten auf dem Programm.

1.) Geoglifos de Pampa

Um dorthin zu kommen, nehmen wir die Straße zurück nach Huaraz. Von der Straße aus ist nichts zu sehen. Erstmal muss man eine Art Weg durch ein Stück Wüste neben der Straße nehmen und den richtigen Weg finden. Dann geht es auf einen Hügel, wer nicht weiß, wo sich diese Geoglyphe befindet, muss Glück haben sie zu finden.

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Je nach Lichteinstrahlung ist das Teil besser oder schlechter zu erkennen. Eine Mischung aus Astronaut, und diversen Tieren. Etwas für Freaks und eine kleine Vorfreude auf Nasca.

2.) Moxeque Pampa de Llama

Dann geht es weiter zum nächsten Ort. Bei Moxeque Pampa de Llama handelt es sich nicht um eine mystische Stätte, sondern um einen Steinzeitmarktplatz mitten in der Wüste. Völlig eingefallen und versandet. Weit und breit um uns herum keine Menschenseele. Die Ruinen sind nicht aus Ziegeln erbaut, sondern ausschließlich aus Granit. Der hier in der Gegend zu finden ist. Die Anlage ist laut Peter 5.000 Jahre alt und befindet sich in einem Bergkessel in der Wüste. Die Gegend war in der damaligen Epoche gut besiedelt hier scheinen mehrere Wege zusammen gekommen sein, daher der Marktplatz. Neben Granit liegen auch einige metallische Felsbrocken herum und ab und zu finde ich ein Steinwerkzeuge.

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Mein wüstentaugliches Mototaxi.

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Überall Strukkturen wie diese.

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Dieser Fels ist metallischen Ursprung. Oder doch Geröll aus dem Weltall?

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Noch mehr Geröll aus Granit, von Steinzeitmenschen zusammengetragen und zu Gebäuden errichtet.

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Vor dem Hauptkomplex befinden sich diese riesigen Plätze. Peter und ich diskutieren darüber, ob es Versammlungs-, Ritual-, oder Marktplätze gewesen sind. Ich halte auch Wasserbecken für wahrscheinlich. Im Hintergrund seht ihr übrigens, dass Ackerbau in der Wüste möglich ist.

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Die Kaktusfeige erwartet man ja noch in der Wüste. Aber mit Mangos, Maracujas und Weintrauben, hätte ich nicht gerechnet Nicht so unmittelbar in der Wüste. Hier läuft die Mangoproduktion auf Hochtouren. Wenn ihr das nächste mal eine Mango aus Peru esst, denkt mal an Casma. Kann sein, sie kommt von dort.

3.) Sechin

Waren die ersten beiden Orte eher was für hartgesottene, ist Sechin eine kleine aber feine Anlage, die schick rausgeputzt ist und gerade restauriert wird. Dort befindet sich auch ein kleines Museum, welches aber nicht besonders spannend ist. Interessant waren lediglich ein paar tätowierte Arme einer Mumie. Die allerdings nicht aus dieser Gegend stammt. Diese befanden sich hinter verschmierten Glas und überall reflektierte Licht, daher habe ich erst garkein Foto gemacht.

Die Anlage ist ebenfalls sehr alt und dafür erstaunlich gut erhalten und reich bebildert:

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Sechin vom Hügel aus fotografiert.

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Das Modell aus dem Museum.

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Der Eingang. Leider nicht begehbar.

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Ein Gott oder ein König.

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Zwei Arme.´Allerdings zwei rechte Arme. Man beachte, das Ende der Arme.

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Ein halber menschlicher Körper. Was ist das da oben?

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Und ein Oberkörper ohne Kopf und Unterleib. Irgendwas fehlt immer.

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Auch hier, nichts ist vollständig. Warum?

Man geht davon aus, dass die Sechinkultur sich in dieser Anlage als grausames Kriegervolk dargestellt hat. Bei den Darstellungen handelt es sich um abgetrennte Gliedmaßen der Gegner aus denen zum Teil die Gedärme hervorquellen. Also eine Machtdemonstration: Legt und nicht mit uns an. Es waren noch einige vereinzelte Leute in der Anlage. Ich war froh dorthin gekommen zu sein. Ist was anderes als nur Macchu Picchu.

4.) Chanqillo

Chanqillo ist dan das absolute Hightlight des Tages. Von Peter gut eingelistet. Aber erstmal geht es durch Mangobaumwälder. Dann geht’s mit dem Mototaxi nicht mehr weiter. Wir müssen zu Fuß durch die Wüste. Doch erstmal noch Scherben ausgraben. Wir finden ein paar Scherben. Peter sagt, mit viel Glück kann man auch Scherben mit Abbildungen diverses Tieren finden. Doch hier suchen scheinbar viele nach Scherben. Der ganze Boden ist übersät damit. Die Landschaft ist super, meine leichten Suche sind ungeeignet. Die Schuhe sind voll mit Sand. Ich finde „nur“ ein paar Scherben mit mit Ornamenten.

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Wüstenimpressionen.

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Die 13 Türme von Chanqillo. Diese dienten als Observatorium. Unten seht ihr eine imposannte Mauer.

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Diese nämlich.

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Mauerwerk als Granit. Bestimmt ein schönes Desktopbild.

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Weitere Wüstenimpressione vom Hügel fotografiert.

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Versandetes Mauerwerk.

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Grandioser Sonnenuntergang an den 13 Türmen von Chanquillo. Mit den Türmen und durch Beobachtung des Sonnenverlaufs kann man die Jahreszeit und somit die Saatzeiten bestimmen.

Ein super Tag. Ich fahre zurück zum Hotel um den Rucksack abzuholen. Vor abreise lerne ich noch schnell ein weiteres Mitglied der Hotelfamilie kennen. Die ledige Tochter. Ihren Namen erfahre ich nicht, sie fragt gleich nach ob ich sie heiraten will. Darüber hinaus habe ich gersten mein Interesse an „Cuy“ kund getan. Die heiratswillige Dame bietet sich an, mich zum „Cuy“ essen zu begleiten. Ich lehne jedoch ab, auch wenn es noch dauert, denn es ist erst 19:00 Uhr und der Bus fährt erst um 0:40 ab. Die Tage in Casma waren super. Aber ich habe auch den Eindruck, hier alles erlebt zu haben, was ich erleben möchte. Deswegen geht es jetzt erstmal weiter in die Hauptstadt Lima. Die Zeit schlage ich mit Essen, Blogschreiben und Internetcafé tot. Renee die Rezeptionistin aus Chiclayo hat mich in Facebook gefunden. Die Mädels in Peru sind hartnäckig.



20. und 21.03.011 Verregneter Sonntag, Gletscher Pastoruri

22 03 2011

20.03.2011 Verregneter Sonntag

Heute komme ich zunächstmal ganz schlecht aus dem Bett. Ich habe die letzte Nacht schlecht geschlafen, weil die Klospülung die ganze Nacht plätscherte. Als ich dann aufgestanden bin, habe ich mich erstmal an den Frühstückstisch gesetzt und habe Youtube Videos angesehen. Geplant war für heute eigentlich der Ausflug zur Ruine nach Wilkawain. Aber erstmal wollte ich nach dem Frühstück etwas zu Mittag essen und noch eine Tour zum Gletscher Pastoruri organisieren.

Aus dem Mittagessen wurde dann ein Kuchenessen mit frischem Saft. Als Nachtisch bestellte ich mir noch einen Kaffee, plötzlich stürmten 3 Mädels im Alter zwischen 13 und 15 Jahren auf mich und baten mich um ein Interview für die Schule. Dem habe ich zugestimmt und wurde über mein Reiseverhalten befragt. Die Mädels waren recht erstaunt, was ich alles gemacht habe. Zum Ende hin sollte ich jedem Mädel eine Frage stelle. Womit ich mich einigermaßen schwer getan habe. Ich fragte sie über ihre Zukunftspläne aus. Also das zweite Interview meiner Reise. Langsam kommt Routine auf.

Wegen des schlechten Wetters habe ich mich dann doch entschieden nicht nach Wilkawain zu fahren. Es ist kalt und regnet. Unangenehm. Aber so wahnsinnig wie ich bin, buche ich dennoch den Ausflug zum Gletscher. Ich war etwas verwundert. Als ich nach den Preis fragte, bekam ich keine Antwort, sondern eine Gegenfrage. Wieviel ich bereit sei zu zahlen, wurde ich gefragt. Man verwies auf einen Preis der ausgehängt war, dies sei jedoch der Semana Santa Preis (Preis für die Ostertage). Der lag bei 40 Soles. Ich zahlte 30 Soles und fand das eigentlich viel zu billig. Wer es drauf ankommen lässt, auf Luxus verzichtet kann ich Peru super billig leben. Ich muss mich nach wie vor an die niedrigen Preise hier gewöhnen und schäme mich manchmal so niedrige Preise zu zahlen.

Aber da das Stichwort Semana Santa schonmal gefallen ist, wurde mir klar, Du musst zusehen, dass Du für die Zeit ne Unterkunft hast. Aber wo eigentlich. Bis Ostern ist noch ein Monat hin. Somit war mal wieder planen angesagt. Wieviel Zeit, werde ich möglicherweise wo sein. Ich habe dann eine Reservierung in Cusco vorgenommen. Wahrscheinlich werde ich schon vorher in Cusco sein, aber in Cusco gibt es a vieles zu unternehmen. Außerdem soll Semana Santa dort besonders Spannend sein. Darüber hinaus habe ich eine vielversprechende Hostelempfehlung erhalten, die nicht im Reiseführer erwähnt ist und auch nicht auf den gängigen Hostelseiten aufgeführt ist. Also freue ich mich auf ein paar schöne Tage in Cusco, was jetzt wohl als Peru Highlight die letzte Anlaufstelle sein wird. Danach kommt Bolivien.

21.03.2011 Auf zum Gletscher Pastoruri

Heute freue ich mich auf den Ausflug zum Gletscher Pastoruri in der Cordillera Blanca. Dieser Ausflug ist ein Beispiel dafür, wie eine organisierte Tour nicht verlaufen sollte. Die Landschaft war grandios, das Wetter spielte auch einigermaßen mit, es war halt scheisse kalt, zum Ende gab’s Regen und auch ein bisschen Hagel. Aber das sollte nicht stören.

Ich fragte dummerweise erst heute nach, wieviele Leute in der Gruppe sind. Der Typ von der Agentur meinte um die 20. Tatsächlich waren es eher um die 30. Wir fuhren mit einem großen vollbesetzten Bus los. Die Einweisungen erfolgten ausschließlich auf spanisch, obwohl der Tourbegleiter fließend englisch sprach, wie sich später herausstellte. Es waren überwiegend Peruaner im Bus, aber auch einige Ausländer. Selbst die Anweisungen wie man mit Höhenkrankheit umgehen sollte, waren ausschließlich auf spanisch, ebenso die Anweisungen, wie die Sache mit dem Essen bestellen usw. über die Bühne läuft. Das Lieblingswort unseres Begleiters war übrigens „Vamanos“ der Hinweis, dass es zügig weiter gehen soll.

Grundsätzlich finde ich das auch Okay, ich erinnere mich an die tolle sechs tägige Tour mit Super Guide Jhobanny, der kein Wort englisch Sprach aber sehr bemüht um uns war, mit dem wie viel Spass hatten, auch wenns sprachlich holprig war. Aber heute wurde einem das Gefühl vermittelt: Ich hab keinen Bock.

Im Grunde handelte es sich bei dem Ausflug um eine Bustour, mit Zwischenstopp in einem Restaurant, wo wir bei der Hinfahrt einen Kokatee trinken konnten, das Essen bestellen sollten um dann schnell weiter zu fahren. Es gab vier weitere Stops. Einen um die Parkgebühr zu entrichten, und zwei kurze Fotostopps. Einen Fotostopp um die Pflanze Puya de Raymondi, abzulichten, einen um aus einer blubbernden Wasserquelle zu trinken und einen Fotostopp um Felszeichnungen abzulichten. Das wars dann auch schon. Für die grandiose Landschaft blieb keine Zeit. Wer die Landschaft fotografieren wollte, musste dies aus dem fahrenden Bus machen. Auf einer Straße die zwar nicht schlecht war, zum fotografieren jedoch zu viele Schlaglöcher besaß. Zwar wurden wir aufgefordert wegen des knappen Sauerstoffs in dieser Höhe die Fenster zu öffnen, klappte bei mir jedoch nicht. Das Fenster klemmte und so musste ich durch die verschmierte Scheibe fotografieren. Dementsprechend sind die Fotos dann auch geworden. Ich bekam zunehmend einen dicken Hals. Da zieht an einem eine Gebirgslandschaft erster Klasse vorbei und kaum die Möglichkeit dies fotografisch zu dokumentieren.

Dem kam noch hinzu, dass die junge Dame, die neben mir saß ständig eingepennt ist. Wenn ein Fotostopp mit knapper Zeit in Aussicht war, musste sie erstmal aufwachen, zu sich kommen um mich raus zu lassen. Dann jedoch befand sich die gesamte Busladung bereists in der Landschaft verstreut und posierte für typische: „Guck mal ich war da Fotos“. Kaum hatte ich mich draußen orientiert und ein paar gute Standpunkte ausfindig gemacht, hieß es auch schon wieder Vamanos, Vamanos und weiter gings.

Auf dem Parkplatz angekommen hieß es, zwei Stunden Freizeit, ca. 25 Minuten rauf zum Gipfel. Ich als erster losgezogen um von der Meute zu entkommen. Der Weg zum Gipfel war übrigens gepflastert. Nicht dass mich demnächst jemand als Extremhöhenbergsteiger bezeichnet. Es war mehr ein zum Gipfel flanieren. Sogar eine Frau in Nuttenstiefeln schafft den Weg. Geschwindigkeit rächt sich schnell bei einer Höhe von 5.000 metern. Mir wurde schwindelig ich fühlte mich benommen. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob von der Höhe oder dem Kokatee. Aber ich fühlte mich gut, machte dann einige Fotos ohne Scheibe und in Ruhe, gerat so schnell ins Mittelfeld. War mir auch egal. Doch plötzlich kam der Tourbegleiter. Erzählte was von langsam, langsam wegen der Höhe, aber dann auch gleich wieder „Vamanos, Vamanos“. Mich hatte er besonders aus dem Kieker. Die anderen ausländischen Touristen waren typische: „Ich hab mein Studium fertig, aber noch kein Geld verdient Touristen“. Von nun an bemkerke ich, der Begleiter spricht fließend englisch. Aber nicht, dass er mir was interessante erzählt, geschweige denn, dass er wichtige Dinge aus dem Bus wiederholt hätte, die ich ja möglicherweise nicht verstanden haben könnte. Nein, was ich die nächsten Tage vor hätte, ob ich nicht diese oder jene Tour machen möchte. Also Veraufsgespräche! Ich sage ihm mehrfach, dass ich am nächsten Tag abreisen werde und eher auf eigene Faust reise und wenn lieber in kleineren Gruppen Touren mache. Er nervt weiter! Irgendwann lasse ich ihn einfach labern und kümmere mich nicht weiter drum, ignoriere ihn, in dem ich fotografiere. Zum Glück kommt dann einer der fertigen Studenten und interessiert sich für weitere Schnäppchentouren.

Mal ehrlich! Solche Touren sind zwar billig, aber haben tut man nicht viel davon. Ich bin auf dem Standpunkt, dass es rausgeschmissenes Geld ist.

Als wir dann oben angekommen sind stürzen sich auch alle gleich in den Schnee, der immer knapper wird, da die globale Klimaerwärmung auch hier ihre Spuren hinterlässt. Diese Info habe ich nicht vom Begleiter, sondern von dem Opa, der mir das Ticket verkauft hat. Den hätte ich gerne als Guide gehabt. Er hat mir vor der Abfahrt noch viele wichtige Infos gegeben und mir Bilde vom abschmelzen des Eises gezeigt. Auch hat er mir viele Infos gegeben. Er war bei vielen wichtigen Ausgrabungen dabei.

Nach kurzem Aufenthalt am Gletschereis, heisst es dann auch schon wieder „Vamanos, Vamanos“ und es geht zurück. Untern angekommen, gönne ich mir meinen zweiten Kokatee, der übrigens mit Kräutern gestreckt ist und wie Kräutertee garniert mit einem Kokablatt schmeckt und esse einen Maiskolben. Dann geht`s weiter. Aber die Abfahrt verzögert sich. Entweder haben nicht alle Kokatee gegen die Höhenkrankheit getrunken, oder wenn ja, dann haben sie entweder den Kokatee nicht vertragen, oder der Kokatee ist nutzlos gegen Höhenkrankheit. Vielleicht auch einfach zuviel Vamanos, Vamanos. Auf jedenfall steht die Dame mit den Nuttenstiefeln neben dem Bus und verzögert die Abfahrt. Sie spuckt Flüssigkeiten aus, die die Menge des ausgeschenkten Kokatees bei weitem übertrifft. Vielleicht lags aber auch an den Schuhen. Vielleicht auch an dem Blubberwasser. Die Dame steigt dann in den Bus, sitzt zum Glück etwas weiter von mir entfernt. Ich schaue kurz in das Gesicht des jungen Mädels neben mir. Immerhin, kein anzeichen von Blässe. Sie pennt nach kurzer Fahrt wieder ein, missbraucht meine Schulter als Kopfkissen und es geht ohne Fotostopp, ohne Pinkelpause zurück ins Restaurant

Es folgte nur ein weitere Zwischenstopp in Restaurant. Draußen regnet es. Mein unpräzises Thermometer zeigt ungefähr 10° Celsius an. Die Tür wird nicht verschlossen. Es zieht feucht hinein. Da man hier Geld ausgeben kann, dauert der Stopp länger als das eigentliche Essen. Man könnte ja noch was warmes trinken. Z.B. Kräutertee garniert mit einem Kokablatt. Ich ziehe lieber meine Regenjacke an, schaue mir die vielen bunten Inkamützen, mit ihren unterschiedlichen Mustern an, erkundige mich bei einen der verarmten Studenten über den Preis. Er hat ihn vergessen, aber er meinte „billig“. Ich gucke genauer hin und analysiere: Keine echte Lamawolle. Morgen will ich mir auch son Mützche kaufen. Aber dann aus Lamawolle. Wenn ich schonmal hier bin, will ich auch was davon haben. Denn in Peru kann man preiswert und hochwertig reisen. Geiz ist nicht immer geil.

Hier eine paar Bilder des Ausfluges:

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Hirtin mit Schafen vor einer traditionellen Behausung Bergbehausung. Ziemlich spartanisch.

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Hier eine Quelle mit natürlischem Sprudelwasser. Ich habe nicht gekostet, ich wollte die Sekunden lieber zum Fotografieren nutzen.

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Aber es ist eigentlich kein guter Ort für Landschaftsaufnahmen.

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Hier wäre einer gewesen. Aber aus dem fahrenden Auto mit verschmierten Fenstern? Keine Chance!

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Die Raimondi Pflanze. Ein Ananasgewächs. Nicht irgendeins, sondern die Pflanze mit der größten Blüte der Welt. Die braunen Stängel sind die Blüten aus den Vorjahren und erreichen eine Höhe vo bis zu 4,5 metern. Es kommt allerdings nur alle Jubeljahre mal vor, dass diese Pflanze in Blüte ist. Dieses Jahr blüht nix! Dennoch, die Pflanze prägt das Landschaftsbild auch ohne Blüte auf sehr beeindruckende Art. Ich hätte gerne mehr Fotos von der Pflanze als Fordergundmotiv für Landschaftsaufnahmen gemacht.

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Wenn Wandschmierei alt genug ist, ist sie heiss begehrt und gilt als Kulturgut. Wer sich in Deutschland in dieser Kunst versuchen will, muss heutzutage mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen. So ändern sich die Zeiten.

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Endlich freie Sicht und kein Geruckel. Aber die Motive bei der Anfahrt waren schöner.

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Steinmännchen!

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Der Weg war gepflastert!

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Es gab noch andere tolle Pflanzen. Sogar welche in Blüte, nur halt nicht so berümt wie die riesen Pflanze. In der Höhe wo wir Freigang hatten, blüte dann jedoch nichts mehr.

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Der Autor auf dem Höhepunkt, seiner Reise ja seines Lebens. 5.000.000 meter über Normal Null und dennoch unzufrieden. Von nun an geht’s bergab!