07.12.2010

8 12 2010

07.12.2010

Zunächst noch einen kleinen Nachtrag zum Vortag. Seit gestern wird es hier im Hostel nahezu unerträglich gemütlich. Das Haus ist voll, aber nur vernünftige Leute. Itamar und ich haben gestern noch zwei Mädels aus Holland aufs Zimmer zugewiesen bekommen. Der Hostelmanager lässt uns frei walten und schalten. Er hat angekündigt einmal täglich vorbei zu kommen. Coco (die Stripperin) und ihre Freundin Andy sind unglaublich. Entweder sie unterhalten uns, sie bekochen und oder sitzen vor Facekook. Irgendwann Abends sitze ich mit Coco und Alex zusammen und wir spielen Karten (Nein! Kein Stippoker, ich bringe ihnen Mao Mao bei).

Dieser Zustand wird am Dienstag noch gesteigert. Die Mädels haben einen riesen Chillieintopf gekocht und ein Maisbrot gebacken. Jeder der einen Euro bezahlt darf reinhauen. Es regnet mal wieder den halben Tag, unterbrochen von kurzen bewölkten trockenen Phasen. Ich schaffe es immerhin meinen Hintern zum Geldautomaten und zum Supermarkt zu bewegen damit ich wenigstens Getränke habe. Aprops Getränke, hier gibt es leckeres Kokoswasser in Dosen, dass aus Thailand importiert wird. Warum gibt es sowas nicht in Deutschland?

Ansonsten hocken wir die meiste Zeit vorm Fernsehn. Diverse amerikanische Serien, American Footbal, bis sich die Europafraktion durchsetzt und wir diverse europäische Fußballspiele gucken. Irgendwann rückt ein Trupp aus um Billard zu spielen. Wir vergnügen uns mit einigen Leuten beim Schachspielen. J.P. ist eindeutiger Spitzenspieler. Ich folge auf Platz zwei, gefolgt von Esther aus Holland, die von J.P. unterstützt wird, spielt sie gegen mich wird sie von J.P. unterstützt. Dann kommt Alex. Ich versuche einigen Leuten Skat beizubringen, scheitere damit aber kläglich. Zu kompliziert!

Morgen müssen Itamar und ich raus, bzw. wir haben nur noch die nächste Nacht bezahlt. So gemütlich es auch ist, hier verblödelt man so langsam. Ich will dann weiter auf die Insel Bastimientos. Dort auch nochmal ne Runde abhängen. Was mit Itamar ist, weiss ich noch nicht. Vielleicht bleibt er noch, vielleicht kommt er mit oder er zieht alleine weiter.

Abends folgt dann das gängige Programm. Wir lassen uns bekochen, sitzen rum, labern rum und trinken das eine oder andere Getränk. Coco und Andy haben für morgen einen Termin beim Inseltatowierer, wissen aber noch nicht welches Motiv sie sich stechen lassen wollen. J.P., Itamar und ich vertreten konsequent die Meinung, dass Tatowierungen inszwischen konservativ sind, weil sie jeder hat und es rebellischer ist, nicht tatowiert zu sein. Eine Entscheidung findet nicht statt. Ansonsten wieder ein lustiger Abend in familiärer Atmosphäre. Ich entscheide mich noch eine Nacht zu bleiben. Lediglich das französische Päarchen, welches hier am längsten haust hält sich weiterhin sehr zurück. Stattdessen sind aber noch zwei junge Mädels aus Deutschland hinzugekommen.

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Ein Teil der Truppe (von links vorne nach hinten, von rechts hinten wieder nach vorne (J.P., Alex, Jojo, der Author, Elena, José und Itamar. Coco, Andy und ihre Freundin sitzen vor Facebook, ein anderer Teil ist aus, unter der Dusche, Esther pennt, die Franzosen schmollen oder genießen ihre traute Zweisamkeit)



Neues Video

7 12 2010

Hallöchen,

hier mal wieder bewegte Bilder in Farbe und bunt. Diesmal vom Playa Bluff. Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie sich die Strömung hier verhält.

Hier gibt’s Wellen.

Gruß Andreas



05. bis 06.12.2010 drei Monate unterwegs und Nikolaus

7 12 2010

05.12.2010

Vor genau drei Monaten bin ich gestartet. Wenn das mal kein Grund zu feiern ist und gefeiert wird heute.

Zur Feier des Tages war eigentlich ein Tour mit einem Katamaran geplant, mit Hochseefischen, Schnorcheln und so weiter. Leider ist die Tour wegen mangelnden Teilnehmerzahl dann ausgefallen. Itamar und ich hängen wieder mal den ganzen Tag ab und fühlen und langsam wie zu Hause.

Heute kommen insgesamt sechs neue Leute ins Hostel. Drei Mädels und drei Jungs die sich irgendwo zusammengefunden haben. Die Mädels ausschließlich aus den USA, die Jungs aus USA, Kanada und Deutschland. Wir stellen uns kurz vor, Itamar und ich bekommen sofort Cockatils serviert ohne dafür zahlen zu müssen. Super. Aber das beste kommt noch. Eines der Mädels ist proffessionelle Striptänzerin und eine Freundin will ihr nacheifern. Also gibt’s gleich eine Tanzstunde vor Publikum mit entsprechender Party. Bitte verzeiht, die Mädel hatten was gegen Fotografen. Ich hab’s respektiert.

06.12.2010

Nikolaustag. Auch hier gibt es Weihnachtsdeko und Weihnachtsmänner. Neulich habe ich sogar ein Bild eines Schneemanns gesehen. Da sollte die Uno mal eingreifen. Bei den Temperaturen darf man keinen Weihnachtsman oder Nikolaus oder was auch immer vor die Tür setzen. Schon garkeinen Schneemann, das ist einfach nicht artgerecht. Itamar und ich zeigen uns mal von der sportlichen Seite. Wir mieten uns ein paar verrostete Drahtesel und machen einen Ausflug zum Buff Beach. Dort das übliche Spielchen. Erstmal versuchen zu schwimmen. Geht aber nicht, die Wellen sind einfach zu heftig. Dann ein bisschen in die Sonne hauen. Mein Bräunungsgrad ist für drei Monate Mittelamerika noch recht dürftig und dann in den Schatten gehen. Das ist übrigens das besondere an der Karibik. Hier gibt es super Sandstrände, diese sind mitunter sehr leer und direkt hinter dem Strand wachsen Palmen, meist Kokospalem die kühlenden Schatten spenden. Außerdem weht immer eine frische Brise, so dass man es hier echt gut aushalten kann. Das Wetter ist aber noch recht unbeständig. Kolumbien mein nächstes Reiseziel steht auch unter Wasser wie Guatemala. Das Wetter wird also weiter meinen Reiserythmus bestimmen. Ansonsten gibt’s im Moment nicht viel zu berichten. Wir haben noch bis Dienstag bezahlt, dann muss ich mal sehen wie es weitergeht. Ich habe geplant noch ein paar Tage auf die Isla Bastimientos zu gehen und dann mal zu sehen was sich dort noch ergibt. Bastimientos ist wesentlich ruhiger und beschaulicher.

Hier Argumente, warum ich die Karibik liebe:

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Upps, falsches Foto. Aber jetzt!

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Sonne, Strand und Meer. Sogar mit Schattenplatz und weit und breit keine Menschenseele.

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Der Fels in der Brandung.

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Geschützter Rückzugswinkel. Wo ist eigentlich die Stripperin?



02.bis 04.12.2010

4 12 2010

02. und 03.12.2010

Diese beiden Tagen verlaufen völlig ereignislos. Itamar und ich verstecken uns vor dem Regen, hängen die den ganzen Tag vorm Fernsehn. Ich kenne inzwischen fast alle angeagten Amerikanischen Sendungen. Ist aber auch nicht anders als in Deutschland. Nur halt schlechter, weil es gibt keine Lindenstraße.

Itamar hat sein Budget neu kalkuliert und will von jetzt an nur noch 25 Euro am Tag ausgeben. Das geht nur mit anderen Zimmerpreisen. Er verhandelt und wir bekommen Rückwirkend die Nacht für 10 statt 12 US$. Bezahlt wird sofort bis Dienstag. Das ist Okay!

Gegessen wird auch nur noch Dreck. Ist halt billiger. Das nervt!

Bei Itamar kennt der Ergeiz Geld durch verhandeln Geld einzusparen. Von jetzt feilscht er nur noch rum und überspannt für mein empfinden ständig den Bogen. So macht das keinen Spass. Wir entscheiden Samstag einen Ausflug zu machen. Es gibt mehrere Angebote. Eigentlich akzeptable Preise. 20 US$ für eine drei Stunden Bootsfahrt mit Schnorchelausrüstung. Ich dachte eigentlich, wir hätten uns für eine Tour entschieden. Also früh ins Bett!

04.12.2010

Pünktlich und ausgeschlafen wache ich auf. Schiebe mir zum Frühstück ein paar Müsliriegel und einen halben Liter Milch, dazu noch einen Kaffe. Zähne schrubben fertig.

Itamar geht’s gemütlich an. Die Tour startet um 9:30 Uhr, 9:00 sollen wir da sein. Gegen 9:15 Uhr hätten wir da sein können, aber Itamal muss noch Preise vergleichen. Das dauert. Ziemlich eigenmächtig entscheidet er um Keine Tour, einfach nur ein Wassertaxi auf Bastimientos, da dann zu Fuß zu Strand. Also nichts mit Schnorcheln. Dafür 10 bzw. 15 US$ günstiger. Wir gehen zum Red Frog Beach, wollen dann noch zum Wizard Beach, verlaufen uns und landen im Dschungel auf 1a Gehwegen. Nur kein Strand weit und breit, stattdessen Mangrovenwald.

Also wieder zurück zum Red Frog Beach. Einen Red Frog bekommen wir nur in Gefangenschaft zu sehen. Ein Mädel zeigt Itamal einen Red Frog im Bierbecher, Itamar macht Fotos, das Mädel möchte hierfür einen Dollar, Itamar zahlt nicht.

Der Strand ist ganz schön, wir gehen schwimmen anschließend noch was essen. Zurück auf Colon vergleicht und feilscht Itamar neue Preise aus. Wir werden von unserem Wassertaxifahrer mit den Worten verabschiedet: Next when you come bring more money with you, we also wanna life! Das finde ich langsam grenzlastig. Dummerweise bekommt er sienen Preis dann später auf der Straße von einem Zwischenmann angeboten. Ich habe mich aber schon entschieden, diese Tour nicht mit zu machen, stattdessen will ich mir mal die Luxusvariante für 44 USDollar gönnen. Der Unterschied: Die Tour findet auf einem Segelschiff statt. Ich will hier mal meine Seetauglichkeit testen, bevor es 5 oder 6 Tage übers Wasser nach Kolumbien geht.

Bild des Tages:

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01.12.2010

2 12 2010

01.02.2010

Heute Nacht hat es geregnet. Aber richtig, das halbe Hostel stand unter Wasser. Zum Glück hatte ich im Hochbett geschlafen und auch einen hohen Spind erwischt, darüber hinaus hatte ich nichts auf dem Boden stehen. Also die Nacht hat es erstmal durchgeregnet. Morgens jedoch nicht aufgehört und eigentlich bis in den nächsten Tag durchgeregnet. Tolle Sache, da ist man auf einen der letzten Karibikrüstzugsgebiete und es regnet wie aus Eimern. Ich spreche mit einem, der schon seit einer Woche hier ist und morgen den Abgang macht. Es hat seit einer Woche ununterbrochen geregnet. Da sich der Tag wie Gummi in die Länge zieht checke ich mal meine Finanzen. Weihnachtsgeld ist auf dem Konto, super. Eigentlich kann ich jetzt richtig einen auf dicke Hose machen. Aber das Wetter will nicht. Dann checke ich noch die Wettervorhersage. Sieht nicht gut aus. In den nächsten Tagen sind überall dicke Wolken angesagt. Naja, was soll. Muss man durch.

Ich verbringe den ganzen Tag im Hostel, gehe nur zum Essen raus und einmal zum einkaufen. Einen ganzen Tag im Hostel vebringen ist nicht lustig. Das ist so wie im Paradies eingebuchtet zu sein. Man ist zwar da, hat aber nichts davon. Damit ihr Euch besser vorstellen könnt wovon ich spreche müsst ihr erstmal wissen was genau ich meine wenn ich von einem Hostel spreche.

Ein Hostel ist eine Möglichkeit die Reisende gerne nutzen um zu reisen. Es werden meist mehrere Menschen in ein Zimmer untergebracht, in denen sich billig zusammen gebastelte Betten und Spinde befinden. Er werden teilweise bis zu 20 Personen in einem Raum untergebracht. Heute bin ich auf beegntem Raum mit sechs anderen Menschen unterschiedlicher Herkunft mit unterschiedlichem Geschlecht und überhaupt sehr unterschiedlich untergebacht. Privatssphähre gleich null. Eigentlich ist das ganze ein bisschen wie im Schullandheim, nur ohne Aufschichtspersonal. Welches ich teilweise vermisse.

Duschen gibt es in der Regel auch, ebenso wie Santitäranlagen. Diese werden ebenso gemeinsamt genutzt. Meist gibt es auch noch einen Gemeinschaftsraum oder sowas in der Art, selbstkochen ist ebenfalls Möglich. Wobei nicht jeder der Bewohner gleiche Vorstellungen davon aht, wie eine saubere Küche uszusehen hat. Es gibt viele kulturelle Unterschiede wie eine saubere Küche auszusehen hat.

in soeiner gut gefüllten Unterkunft, verweiot der Autor derzeit und wartet auf Sonnenschein. Was kann man an so einem Tag machen? Eigentlich nicht. Im Bett bleiben. Dafür gibt es jedoch zu wenig Privatssphäre. Also lesen, planen und, und, und. Oder Blogg schreiben. Aber worüber? Mann kann auch Filme gucken. Englische Filme mit spanischem Untertitel, der hilfreich ist, weil die Musik lauter ist, als der Sound des TV Gerätes. Oder man isst den ganzen Tag oder man trinkt. Oder was auch immer. Es gibt jugendliche, die die ganze Zeit vor Facebook hängen.

Ein langweiliger Tag. Morgend werde ich das Hostel wechseln. Immerhin ein bisschen Action.

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Die Hostellobby (hier bsonders leer).

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Einer von vielen Schlafsäalen (links oben ist mein Bett. Das mit den weissen Handtuch).



26. bis 30.11.2010

1 12 2010

26.11.2010

Nachdem ich eine Nacht in San José in einem der besten Hostel in denen ich hätte landen können. Geht es munter weiter. Ich checke schnell nachdem Frühstück aus, frischgeduscht und vollgestopft mit frischer Wäsche geht’s zu Fuss zum Busterminal. Nach ein bisschen suchen komme ich an, ergattere schnell ein Ticket treffe am Tickethäuschen Itamal auf Isreal, der mir schon in Antigua symthatisch war. Wir beide haben großes Glück, denn wir haben unbewusst eine Aktivreise ersteigert. Das heisst es gab keine Sitzplätze mehr und wir durften die 4,5 stündige stehend verbringen. Immerhin ist Itamal dabei. Also wird ein wenig geplaudert und endlich in Puerto Viejo an. Von hier ist es nur ein Katzensprung nach Panama und somit bin ich schnell wieder raus aus Costa Rica. Ich hab ja noch immer mein aufenthaltsrechtliches Problem.

Mit Itamal gehe ich dann auf Hostelsuche. Alles was wir uns ansehen wirkt zunächst etwas verrottet und zu teuer. Irgendwann werden wir fündig. Rocking J. Klingt doch geil oder. Ein superschönes riesig wirkendes Anwesen mit großem Dorm, Zeltplätzen, eigenem Restaurant und Bar mit Life Musik. Schnapps wird hier nicht im Pinchen getrunken, sonder über einen riesigen Eisblock direkt in die durstige Kehle geschüttet wird. Am Tischtennistisch stehen abends Teenager und stellen Bierbecher auf die Tischtennis platte, lassen sie dort schalstehn, erst wen einer einen dreckingen Pingpongball in den Becher geworfen hat, erst dann der der andere Trinken. Das ganz gibt’s auch in der Rundlaufversion.

Aber die Anlage ist super schön. Gepflegter Spießerrasen, überall sehr detalierte Bilder aus gebrochenen Fließen und seht gepflegt. Dummerweise sind jedoch alle Betten gebucht, macht aber nix, Itamal und ich entscheiden uns nach einigem Hin un Her für die Hängemattenvariante. Also eine Nacht in der Hängematte in der Karibik. Das klingt allerding romantischer als es tatsächlich ist. Die Hängematten befinden sich unter einem Dach, als Seitenwänder dienen Große Betonspinden bei denen man uns Mülltonnen reinstellt. Aber halt leer, denn darin kann man seine Sachen sicher verstauen. Immerhin. Für Sicherheit ist gesorgt. Die Dinger schleppt keiner weg. Unter diesem Dach befinden sich grob gezählt 40 Hängematten, dicht an dich gedrängt. Aber zum Glück sind nicht alle belegt. Leider habe ich vergessen Fotos zu machen.

Wir entspannen erstmal von der langen harten Fahrt. Abends gehen wir dann frisch geduscht was essen. Hier schien heute den ganzen Tag die Sonne und unsere Sachen sind durchgeschwitzt. Anschließend noch ein paar Bierchen in der Bar und in die Hängematte. Im Schlafmattenhaus herrscht hochbetrieb. Ein Sänger mit Gitarre ist am Werk. Zugegeben, es gibt gute Musik. Der Gittarist kann spielen und auch passend dazu singen und spielt flotten Rockcountry.

Nix gegen Nachtmusik, aber müssen die paar besoffenen, gerade der Minderjährigkeit entschwunden, amerikanischen Supertussen dabei so kreischen. Naja, irgendwann hört er auf zu spielen. Dann gibt die neusten Erzählungen von dem Norweger, der wohl hofft dass irgendein Fernsehproduzent der wohl in den weitenfernten Palmen lauern könnte und auf dein nicht vorhandens Talent als Komiker aufmerksam werden könnte. Die Tussen haben kein Gespürr für Qualität und kichern munter drauf los. In solchen Moment verflucht man immer vorhande Toleranz der Rucksackreisenszene. Man liebsten würde man hingegen und dem Komiker die Gitarre des Gitaristen in den Rachen schieben, nicht aus Bösartigkeit, sondern einfach nur damit man endlich Schlafen kann. Ist schlafen eigentlich ein Menschenrecht? Wenn ja, wo ist die UNO wenn man sie braucht.

27.11.2010

Irgendwann morgens werde ich unsanft geweckt. Das ständig einer an meiner Hängematte anstößt. Daran habe ich mich längst gewöhnt. Denn mir wurde Hängematte und Spind Nummer 10 zugeteilt und damit befinde ich mich am Haupteingang! Nein es ist etwas anderes. Mein Nachbar ist wachgeworden und will aus seiner Hängematte dabei stützt er sich mit seinem ganzen Körper gewicht an meine Hängmatte fest und ich fliege fast aus der Hängematte. Itamal ist ebenfall etwas genervt. Wir wollen heute ins Dormzimmer oder wir hauen ab. Ich nerve die Rezeptionsdame in dem ich alle Minuten nachfrage ob ein Bett frei geworden ist. Itamal recherciert an meinem Netbook nach einer Alternative und wird fündig. Laut irgendeiner isrealischen Hostelsuchmaschine das beste Hostel im ganzen Ort. Wir checken bewußt auf den letzten Moment zum auschecken und ziehen ab. Wir kommen in einem she gepflegten Hostel, geführt von einem Bayern. Hier stimmt einfach alles. Supersauber, gute Matrazen und netten überwiegen Leuten in im mittleren gereifteren Reisealter. Viel entspannter als Rocking J. Der Besitzer bietet und sofort eine Schere an, damit wir uns von dem Ärmbändchen, dass uns als Hängemattenasylanten stigmatisierte befreien konnten. Zurück in der Freiheit.

Heute regnet es wieder den ganzen Tag. Darum vertreiben wir uns die Zeit mit rumlabern und essen gehen. Itamal scheint mir der bester Reisepartner den ich bislang getroffen habe. Ruhig, zurückhalten und dennoch abenteuerlustig. Darüberhinaus noch vom isrealischen Militär zum Nahkämper ausgebildet. Bereits feststeht, wir werden am Montag gemeinsam nach Panama reisen. Itamal hat mich auch schon gefragt, wann ich in Kolumbien sein werde. Itamal hat bereits ein Flugticket an Panama City. Kolumbien möchte ich gerne einen verlässlichen Reispartner gefunden habe. Itamal wäre genau der Richtige. Allerding möchte ich viel lieber als Pasagier auf einem Segelschiff kurs auf Columbien nehmen. Itamal hat noch 2,5 Monate, da wäre zuviel Zeit Verzögerung drin und für mich ginge es auch zu schnell. Aber egal. Jetzt heisst es erstmal entspannen. Nach drei Tagen Aufenthalt geht es Montag erstmal nach Panama weiter, genauer gesagt nach Bocca del Torro einem schönsten Inselarchipele der Karibik. Ich hoffe das Wetter ändert sich dann auch. Dunkle Wolken hingen in Costa Rica über meinem Kopf.

28.11.2010

Itamal und ich gehen morgens erstmal am Strand spazieren und dann machen wir den ganzen Tag eigentlich garnichts mehr. Entscheiden uns aber dazu noch einen weiteren Tag zu bleiben.

Da der Tag recht entspannt verlief und wir gut erholt sind sind wir bereit für einen langen Abend. In unserem Hostel sind deutsch sprechenden Touristen ganz klar in der Überzahl. Gegen Abend gibt es eine lustige Runde in der Kauderwelsch gesprochen wird. Das heisst es gibt ein Sprachwirrwarr aus englisch, deutsche, spanisch (obwohl kein spanisch sprechender Mensch am Tisch sitzt) und auch für Itamal gibt’s noch Konversation auf herbräisch. Einer der Österreichen kann ein paar Brocken hebräisch. Deutlich im Nachtteil ist eine Kanadierin, die nur englisch spricht. Auch die Deutschsprachler wissen teilweise nicht mehr mit wem sie sich auf welcher Sprache sprechen sollen und in welcher Situation. Mann will ja die anderen nicht ausschließen. Wenn einem ein Wort fehlt, wird heiss debatiert welches Wort in welcher Sprache man am besten verwendet. Nicht immer herrscht Einigkeit. Außer mir entscheiden sich alle noch in eine Disco zu gehen. Ich gehe früh schlafen, kann dann aber doch nicht schlafen und gehe nochmal runter. Irgendwann kommen die ersten Zurück und es wird Schach gespielt. Macht aber mit diesen blutigen Anfängern keinen Spass, also erkläre ich ihnen ein paar Grundregeln des eigentlichen Spiels. Mehr oder weniger erfolgreich. Denn so richtig verstehen sie die Zusammenhänge nicht mehr. Dann kommen immer mehr zurück und es gibt hitzköpfige Diskussionen, der Diskussion wegen. Ein Alleinreisender aus Berlin wird immer aggressiver in seiner Argumentation und irgendwann reicht’s mir dann auch und gegen 5 Uhr gehe ich ins Bett. Aber ein lustiger Abend.

29.11.2010

Heute war Füssball angesagt. Laut einem der vielen Andis ist das Spiel Madrid gegen Barcelona hier sowas wie ein Heiligtum und wird entprechend zelebriert. Aber erstmal geht’s an den Strand. Die beiden Andis aus Tirol versuchen zu surfen. Was sie machen sieht sehr professionell aus, solange sie nicht v erwsuchen sich auf’s Brett zu stellen. Nach dem Surfen geht’s dann in die Bar, welche Fußball überträgt. Itamar und ich ghen vorher noch in unser Stammrestaurant, werden dort von Susanne (Besitzerin des Restaurants) schon freudig begrüßt, sie versteht jedoch die Hektik um uns herum nicht, bis wir ihr mitteilen, dass sie zum Fußball wollen. Susanne versteht die Hektik nicht, verwicklet mich sogar noch in ein endlos Gespräch. Sie hat eine Freundin in Ratingen, wenn sie also in Deutschland ist, ist sie in Ratingen. Naja, anschließend Fußball. Erste Halbzeit haben Itamar und ich verpasst. Von Fußballzauber ist hier nichts zu merken. Alle sitzen gelangweilt auf ihren Sitzen und gucken sich ebenso das Spiel an. Lediglich wenn, ein Tor fällt, wird gejubelt. Das geschieht fünf mal, denn Barcelona gewinnt 5:0 (oder war es doch Madrid?).

Dann wieder zurück ins Hostel zum Mittagsschlaf. Wir wollen abends noch mit der ganzen Truppe (immerhin sieben Personen) zum All You can Eat Sushi Buffet. Also nochmal Mittagsschalf oder was auch immer.

Abends geht es dann zum All You Can Eat. Irgendwer meinte es sei eine günstige Art sich den Magen voll zu hauen. Allerdings nicht, wenn man trotz Happy Hour noch günstige Cocktails dazu bestellt und die Restaurantbetreiber auf die günstigen Preise 23 Prozent Servivezuschlag verlangen (normal sind 10 Prozent. Also wird es richtig teuer. Umgerechnet fast 20 Dollar für Sushi und zwei Mojitos. Lustiger wird die anschließende Runde im Hostel.

30.11.2010

Heute will ich mit Itamar weiter nach Panama. Zunächst verschläft Itamar. Dann schaue ich in der falschen Spalte des Bussabfahrplans, denn es nur im Hostel und nicht an der Bushaltestelle gibt. So verpassen wir den ersten und zweiten Bus. Dann enscheiden wir uns noch was Essen zu gehen, dann gehen wir zur Bushaltestelle. Der Bus fährt ein, wir haben jedoch keine Tickets gekauft. Itamar rennt zum Ticketschalter und der Bus fährt ohne uns ab. Es ist mir so gerade noch gelungen unsere Rucksacke auf dem Bus zu ziehen. Dann will Itamar einen 10 Dollar Schein eintauschen, der eingerissen ist. Als ich auf Itamar warte, fährt der nächste Bus ein und ohne uns ab. Nun sind die Bustickets ungültig und wir brauchen Neue. Itamar kommt mit den neuen Bustickets zurück und schreit über die ganze Straße: „I hate this fucking Bussystem“ Wir warten eine gute STunde im strömenden Regen, irgendwann kommt dann der Bus und bringt uns zur Grenze.

An der Grenze angekommen, bekommen wir erstmal unsere Ausreisestempel für Costa Rica. Ich habe sogar noch fünf Tage zuviel. Danach geht es zu Fuß über Brücke die über den Grenzfluß führt nach Panama. Bei der Einreisebehörde sitzt eine fülligere Dame ohne Unfiform, die eher wie eine Putzfrau, als an eine strenge Grenzbeamtin erinnert. Itamar hat ein Flugticket nach Kolumbien. Ich nichts dergleichen. Ich versuche es wie in Costa Rica: „ich will Panama wahrscheinlich mit dem Schiff Richtung Kolumbien verlassen und möchte daher kein Busticke kaufen.“ Die Dame antwortet, dass ich das Busticket bräuchte, es würde zwölf US Dollar kosten. Aber für fünf US Dollar würde sie nicht so genau hinsehen. So fließt das erste Schmiergeld auf meiner Reise. Ich erhalte einen Stempel mit Einreisedatum und habe damit 90 Tage Aufenthalt in Panama.

Danach wissen wir erstmal nicht so wirklich wie wir weiterreisen müssen. Irgendwann sitzen wir dann in einem völlig überfüllten Bus, steigen nochmal um, es ist dunkel. Außerdem sient wir eine Stunde nach vorn gefahren. Denn in Panama müssen wir auch die Uhren verstellen. So kommen wir 3 Stunden später an, als geplant und es ist dunkel. Wir wollen nach Bocca del Torro, doch die Fähre fährt nicht mehr und alle Booten haben ab 18:00 Uhr verbot aufs Meer raus zu fahren. Offiziel! Allerdings wissen wir, dass es möglich ist, ein Privatboot zu nehmen. Dass einen dann zu den Inseln bringt.Wir werden auch gleich abgefangen und uns wird eine Bootsfahrt angeboten. Für 10 US Dollar Pro Person. Der Isreaeli an meiner Seite kann es nicht bleiben um den Preis zu verhandeln. 10 US Dollar ist ein guter Preis, Itamar geht runter auf sechs, der Kapität zieht beleidigt ab und will mit uns nichts mehr zu tun haben. Super hinbekommen, weit und breit kein illegales Boot für uns. Wir dackeln ein wenig durch die Hafenanlage, sehen dann an einer Tankstelle wie dort mehrere Personen mit Rucksäcken stehen. Also hin und Glück gehabt für 8 US Dollar geht’s ohne Licht bei Nacht über den Ozean irgendwohin ins schwarze. Wir kommen an ohne ausgeraubt zu werden, suchen noch ein wenig nach einem Hostel, auch das schaffen wir.



23. und 24.11.2010

24 11 2010

23.11.2010

San Juan gefällt mir nicht besonders, außerdem regnet es hier wie aus Eimern. Meine Hotelbetreiberin rennt die ganze Zeit fromme Lieder singend durch die Gegend und stopft mich mit meist recht leckerem Essen voll. Ganz nett aber auf Dauer doch etwas nervend. Hier tummelt sich auch fast alle Leute die ich unterwegs schon getroffen habe. Mir ist das inzwischen zuviel Rummel. Außerdem muss man zum Strand einen Shuttle nehmen, der wieder Geld kostet und außerdem ist man so sehr unflexibel. Bei Regen ist das nichts.

Also verbringe ich die Zeit damit mich auf den sechsten Grenzübergang vorzubereiten. Inzwischen schon fast Routine. Ich bekomme heisse Tipps wie ich am besten zur Grenze komme. Da ich noch zuviele Cordobas habe tausche ich einen Teil in US$ um. Außerdem gehe ich teuer westlich essen, anschließend gehe ich mir die Haare schneiden lassen und dann warte ich eigentlich nur noch, dass mir Inga über den Weg läuft. Irgendwann treffe ich sie dann. Sie will morgen abfahren. Wir verabreden uns für 19:00 Uhr. Inga kommt, teilt mir jedoch mit, dass sie aus Kostengründen, dann doch lieber noch in Nicaragua bleiben möchte. Oder ist es doch der Giggolo der sie hält? Keine Ahnung. Ich werde jedenfalls morgen Richtung Nicaragua aufbrechen, denn für einen weiteren Tag reichen meine Cordobas dann doch nicht mehr. Wir gehen noch was trinken, ich bin aber schon halb weg und der Rummel hier geht mir auch mehr und mehr auf den Kecks.

24.11.2010

So ich stehe pünktlich auf, gönne mir ein anständiges Frühstück, zahle brav mein Rechnungen und mache mich mit dem Chickenbus auf zum Grenzübergang Las Penitas. Der Grenzübergang ist der größte, denn die Interamerikana führt hier durch. Ein riesenaufgebot an Trucks, es ist dreckig, heiss und feucht. Überall gibt es Läden wo man was essen kann, ständig wird man von Geldwechselern, Taxifahrern, Busticketverkäufern und sonstigen Amigos angesprochen. Einen praktischen Helfer finde ich. Er gibt mir das Formblatt für den Grenzübergang und hilft mir. Wobei ich auch ohne seine Hilfe ganz gut zurecht komme. Dann muss man durch irgendwelche Tore, hundertmal seinen Pass vorzeigen. Hier ein Stempel, da ein Stempel, zwischendurch immer wieder Amigos die einem auf den Nerv gehen. Ich dachte schon, ich hätte die Immigrationsbehörde von Nicaragua hinter mir, doch ich muss noch mal irgendwo rein um einen Stempel zu erhaschen. In einer Bank im Niemandsland tausche ich dann meine letzten Cordobas in Colones. Nun reise ich mit Us$ und Colones. Die neue Währung ist mir unsympthatisch. Die kleinste Münze die ich bisher inb der Hand hatte war eine 500 Cordoba Münze. Die größte Note ein 10.000er Schein. Grauenvoll!

Bei der Ausreise lief alles glatt, wenn auch aufwändig. Vor der Costa Ricanischen Einreisebehörde stehen Verkäufer, die einem Bustickets verkaufen wollen. Diese seien wichtig, weil man ohne einen Weiterreisenachweis keinen Stempel bekommt. Ich habe aber gehört, dass dieser manchmqal garnicht erforderlich ist. Ich stelle mich in die Schlange, ohne Weiterreiseticket. Auf einem Schild wird ausdrücklich auf den Weiterreisenachweis verwiesen. Ich ignoriere dieses konsequent. Sonst muss ich mich halt nochmal mit einem Ticket anstellen. Ich bin an der Reihe. Die Grenzbeamtin stellt routiert die Frage nach dem Weiterreisenachweis. Ich gebe ihr zu verstehen, dass ich diesen nicht hätte, weil ich noch nicht genau weis über welche Route ich Costa Rica verlassen würde. Sie blättert durch meinen Pass und betrachtet jeden Stempel ganz genau. Sie fragt mich wie lange ich vorhätte mich in Costa Rica aufzuhalten. Ich sage nicht länger als fünzig Tage (max. Aufenthaltsdauer ohne Visum sind 90 Tage). Da die Konversation auf englisch erfolgte und es lat war, zwischen meinem Mund und ihren Ohren eine Scheibe war kommt es zu einem Kommunikationsproblem. Sie lächelt entspannt und sagt Okay. Ich schon ganz stolz denkend, na also, mit denen kann man doch alles prima regeln, nehme meinen Pass und lasse den nächsten ran. Folgenschwerer Fehler. Erst im Bus schaue ich in den Pass. Statt fiffty hat die gute Frau wohl fifteen verstanden und dies auch so eingetragen. Im Bus sitzt ein deutsches Päarchen, die morgen nach Deutschland zurückfliegen, sie haben 90 Tage erhalten. Sinn macht das nicht.

Aber als ich das sehe ist es zu spät. Costa Rica will mich nicht. Ich fahre weiter nach Liberia, von dort nehme ich gleich den nächsten Bus nach Playa Tamarindo. Im Hostel angekommen frage ich den Typen an der Rezeption. Er meinte, ich müsse ausreisen und wieder einreisen. Super, habe ich nicht vor. Oder ich müsse nach San José (Hauptstadt) und dort bei der Ausländerbehörde meine „Duldung“ verlängern. Habe ich auch nicht unbedingt vor. Mal sehen, so wie es aussieht werde ich Costa Rica dann schnell abhaken. Bin ich halt schneller in Panama und kann dort mehr Zeit verbringen. Das strapaziert auch meine Reisekasse nicht so sehr.

Aber ansonsten muss ich sagen. Man sieht den Unterschied wenn man nach Costa Rica hineinfäht, wesentlich westlicher, sehr schöne Landschaften und wesentlich sauberer als die restlichen Ränder die ich bisher bereist habe.



18. bis 22.11.2010

23 11 2010

18.11.2010

Zunächste betreibe ich Körperpflege, dann gehe ich landestypisch frühstücken. Es gibt Gallo Pinto (Reis mit Bohnen) dazu gibt’s Rührei und gegrillten Käse. Anschließend gehe ich zurück ins Hostel und erhalte frisch gewaschene Wäsche, dann treibe ich noch Sonnencreme auf, packe meinen Rucksack und mache mich auf zum Fähranleger auf die Isla de Ometepe.

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Die Fähre von Granada nach Altagracias (Isla de Omepte)

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Entspannte Atmosphäre auf der Fähre.

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Land in Sicht (der Vulkan Conception)

Nachdem das Ticket gekauft ist, habe ich noch eine längere Wartezeit, denn ich musste um 12 Uhr auschecken und die Fähre legt erst um 14:00 Uhr ab. Das Sonnendeck ist voll mit Rucksackreisenden. Zunächst erfolgt die Kontaktaufnahme zu einer Gruppe aus Frankreich. Diese sind jedoch sehr verschlossen, sprechen sehr schlechtes englisch und auch die Kommunikation in spanisch ist müsam, dann lerne ich noch eine junge Gruppe aus Münster kennen, die meiste Zeit verbringe ich mit Christina, einer älteren alleinreisenden Dame aus Rostock. Christina hat sehr viel reiseerfahrung, hat sehr hohe Ansprüche an ihre Unterkunft, bzw. sie ist bereit sehr viel Geld für ein gutes Hotel auszugeben. Ungefähr eine Stunde vor dem Anlegen, spreche ich Mike aus London an. Sofort entscheiden wir gemeinsam auf Hotelsuche zu gehen. Mike hat noch Ivan und Pamela aus Mexiko an der Hand, Christine schließt sich uns an und dann kommt noch Marcel der in El Salvador geboren ist, perfekt spanisch spricht, inzwischen aber in Los Angeles oder New York lebt. Plötzlich habe wir noch Holy – eine junge weibliche Begleiterin aus Colorado mit im Schlepptau. Das Ganze ist die bislang beste Gruppe mit der ich zusammen war. Insbesondere Marcel erweist sich als Organisationstalent. Mit noch einigen anderen nehmen wir ein Sammeltaxi und fahren nach Santo Domingo, ziemlich in der Mitte der Isla Ometepe. Bei der Hotelsuche haben wir Spass, bringen jedoch den Taxifahrer und die Hotelbesitzer an den Rande des Wahnsinns, weil eigentlich doch jeder eine andere Vorstellung hat. Marcel und Christina gehen in das teuerste Hotel des Ortes. Marcel besteht sogar auf eine warme Dusche. Der Rest entscheidet sich dann für das billigste. Ich teile mit ein Doppelzimmer mit Mike, somit wird es wieder günstigt. Ein schnuckeliges Zimmer.

Anschließend jedoch gehen wir in das beste Hotel Essen. Superteuer und auch nicht umwerfend. Hier treiben wir die Kellner an den Rande des Wahnsinns. Denn wir erhalten eine Rechnung für die gesamte Truppe, jeder will selbstverständlich separat bezahlen. Aber es kommt nocht besser. Die Rechnung ist ausschließlich in US$ gehalten, aber von uns wollen alle in Cordoba bezahlen. Also muss alles mühsam auseinander- und umgerechnet werden. Das Ganze mit diversen Irrtürmern, Missverständnissen und Diskussionen. Die Hotelbetreiben mögen uns offensichtlich nicht, denn als wir die letzten sind, wird schnell die Musik ausgeschaltet. Ivan zückt sein Ipod und wir sind wieder mit Musik versorgt, irgendwann geht dann in regelmäßigen Abständen das Licht an- und aus. Stört uns aber auch nicht. Irgendwan gehen wir dann doch in unser Hotel.

19.11.2010

Nachdem wir aufgestanden sind, entscheiden wir uns schon wieder zum auschecken. Unser Gepäck verstauen wir im Hotel und machen einen Ausflug zu den Hot Springs. Wir wollen erst laufen, Marcel will jedoch nicht und organisiert einen Pick Up der uns in die Nähe bringt. Während der Fahrt wird mir meine Mütze vom Kopf geweht und verschwindet irgendwo. Die Hot Springs erweisen sich als kalt.. Insbesondere Marcel, ist mit der Wassertemperatur nicht einverstanden, inszwischen ist er auch als Weichein verschriehen. Das Ganze erinnert an ein natürliches Schwimmbad. Dort treffe ich Lena und Jan, kurz danach treffe ich Inge aus Holland wieder. Wir tauschen uns ausführlich aus.

Inga empfiehlt mir ihr Hostel in Merida. Ich entscheide mich dorthin zu fahren, der Rest der Truppe will nach Moyagalpa. Ich trenne mich nach nur einem Tag von einer lustigen Truppe und fahre nach Merida. Die Straße ist schlecht, einige male bleibt der Bus sogar im Schlamm stecken. Aber die Fahrt ist schön. Im dunkeln komme ich in Merida an. Zum Hostel, das mir Inge empdohlen hat, muss man noch 5, 10 oder 15 Minuten laufen. Je nachdem wen man fragt. Also entscheide ich mich für ein anderes Hostel, das sehr einfach ist. Gleich nach Ankunft lerne ich Eveline und Birra aus Estland kennen, die ziemlich kurz in Nicaragua sind. Für den nächsten Tag buchen wir eine Tour auf den Vulkan Maderas.

Kurze Info zu der Isla de Ometepe. Die Insel ist durch Vulkaneruptionen entstanden, es gibt zwei Vulkane, die Kegel aus dem See emporsteigen. Der größere ist der Vulkan Conception (1610 meter höhe) und dieser ist auch noch aktiv. Der Vulkan Madera hat eine Höhe von 1394 meter im Krater befindet sich ein See. Die beiden Vulkane sind durch Lavaströme zusammengewachsen und bilden die Isla de Ometepe.

20.10.2010

Heute geht’s um 7:00 Uhr hoch zum Vulkan Maderas. Der weg führt durch dicht bewachsenen Wald. Es ist recht nebelig, was die Aussicht trübt. Der Weg ist superanstrengend. Der Boden ist matschig und jeder Schritt will gut überlegt sein. Nach einer halben Stunde sind meine Klamotten durchgeschwitzt und meine Brillengläser sind sowohl von Feuchtig beschlagen wie auch von Schweiß verscmiert, was mich dazu zwingt den Aufstieg ohne Brille zu bewältigen. Für den Aufstieg brauchen wir 4,5 Stunden. Oben angekommen hält sich die Begeistung in Grenzen, da die Sicht wegen des Nebels stark eingeschränkt ist. Wir nehmen unseren Mittagssnäck ein, ich wechsel mein T-Shirt und dann geht’s auch schon wieder runter. Der Abstieg ist noch heikler als der Aufstiegt. Das Wurzelwerk, was beim Aufstieg noch hilfreiche Stufen gebildet hat, erweist sich als Stolperfalle. Ständig rutsche ich aus und bin der langsamste. Die anderen profitieren von den Pausen die der Guide zeitweilig einlegt, damit ich nachkommen kann. Wenn ich angekommen bin, geht’s auch gleich weiter. Gelegentlich bieten sich schöne Aussichten, denn der Nebel legt sich langam. Wir sehen auch diverse Tiere. Meine erste Schlange in freier Wildbahn, allerdings ein kleines unscheinbares Tier, diverse Affen die auf de Bäumen sitzen und viele Vögel. Als wir wieder zurück sind, bin ich heilfroh, schütte mir erstmal literweise Wasser rein. Ich wollte mich eigentlich nur kurz ausruhen um anschließend duschen zu gehen. Schlafe jedoch um 5 Uhr Nachmittags ein.

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Der Weg zum Gipfel.

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Auch da müssen wir durch.

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Aussicht auf den Vulkan Conception.

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Küstenansicht.

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Abstieg unter erschwerten Bedingungen!

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Suchbild! Affenmutter mit einem Jungem auf dem Kopf. Das Affenbaby musste die Mutter entlausen.

21.10.2010

Um sieben Uhr morgens wache ich völlig verdreckt auf und fühle mich immer noch schlapp. Aber jetzt muss ich erstmal duschen. Anschließend wird gefrühstückt und ich muss meine Klamotten von Hand waschen. Harte Arbeit sage ich Euch! Und so richtig sauber werden meine Sachen auch nicht. Aber egal. Irgendwann werde ich mal wieder eine professionelle Reinigung aufsuchen und dann bin ich wieder mit sauberer Wäsche versorgt. Zumindest stinken meine Klamotten nicht mehr.

Ansonsten verbringe ich den Tag damit meine weitere Route zu planen. In den nächsten Tagen werde ich nach Costa Rica weitereisen. Was Costa Rica angeht erweist sich die Reiseroute als schwierig. Es gibt laut Lonely Planet 72 Naturreservate. Die ich natürlich nicht alle besuchen kann.

Der Tag fällt ansonsten ziemlich verregnet aus, was mir garnicht behagt, denn morgen will ich weiter und bin mir nicht sicher ob meine frisch gewaschene Wäsche trocken wird. Ich checke mal meine Ausrüstung gründlich durch. Der Verlust der Kopfbedeckung lässt sich ohne weiteres Verkraften, ich stelle fest, dass mein Vorhängeschloss abhanden gekommen ist, auch nicht weiter ramatisch. Dann will ich meine Brillen reinigen und stelle fest, dass meine teure Sonnenbrille kaputt ist. Ein Bügel hat sich gelöst. Das ist extrem Ärgerlich. Ich versuche den Bügel mit Sekungenkleber wieder zu befestigen, mehrere Versuche scheitern jedoch kläglich. Ich hätte vielleicht ein hochwertigeres Gestell nehmen sollen. Eigentlich hatte ich meinem Brillenverkäufer mitgeteilt, dass die Brille robust sein soll. Das teure an der Brille waren die Gläser, wegen der Krümmung auf die ich wegen des besseren Lichtschutzes wert gelegt habe. Mal sehen ob es mir gelingt einen Optiker aufzutreiben, der die Gläser anlöten kann. Zum Glück habe ich ja noch eine Brille mit selbsttönenden Gläsern. Der Lichtschutz kommt jedoch nicht an die Sonnenbrille heran und ein vernünftiger Sonnenschutz ist schon wichtig. Als Nichtbrillenträger kauft man sich ein ein günstiges neues Modell. Als Brillenschlange ist das mit viel Geld und Wartezeit verbunden. Aber vielleicht habe ich ja Glück und bekomme die Brille gelötet. Da setzte ich einfach auf das Improvisationstalent der Menschen hier.

22.11.2010

Ich nehme um 8:30 Uhr den zweiten Bus nach Moyogalpa, von dort nehme ich die „Fähre“ nach Rivas. Die „Fähre“ ist ein Holzboot mit Hightech aus dem letzten JJahrhundert ausgestattet. Es gibt einen Maschinisten, der im Rumpf des Bootes sitzt und über eine kleine Klingel, die per Kordelzug vom Kapität aus betätigt wird, Anweisungen erhält. Das Boot ist mächtig am schaukeln. Vor kurzem noch habe ich einen Reisebericht gelesen, das so ein Boot vor Jahren mal im Hafen gesunken ist. Zum Glück gibt es ausreichend Rettungswesten an Deck. Die Touristen werden in den vorderen Bereich des Schiffes geschickt, wohl, weil dort die meisten Rettungswesten sind und man von dort auch keinen Einblick in den Maschinenraum hat. Nachdem ich mich meines Morgencafés erleichtert habe, sehe ich den Maschnisten bei der Arbeit.

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Blick aus der Touristenklasse auf den Heck des Bootes. Immerhin, es gab eine Toilette und das Boot ist nicht gesunken.

Ich komme heil in Rivas an, werde gleich wieder von Taxifahrern belagert. Inzwischen ist es jedoch Routine diese abzuwimmeln. Ich gehe erstmal essen und nehme mir für 10 US$ ein Taxi.

Obwohl ich noch in Nicaragua bin und die Landeswährung eigentlich der Cordoba ist, werden die Preise meist nur in US$ angegeben. Wenn man nach dem Cordobapreis fragt, wird häufig erstmal der Taschenrechner gezückt. Aber auch das ist inzwischen Routine für mich. Ich will weiter nach San Juan de Sur. Ein angeblich schönes Eckchen Erde. Ich komme im Ort an und nicht direkt am Strand. Also muss ich morgen mal sehen, wie ich zum Strand komme. Das Hotel wo ich eigentlich hin will, findet der Taxifahrer nicht. Denn es gibt eine Surfschule, die den gleichen Namen trägt. Ich steige aus, denn der Taxifahrer geht mir ziemlich auf die Nerven. Ständig jammert er mir vor, wie wenig er verdient und dass er mir einen guten Preis gemacht hätte. Ich gleube ihm nicht, denn an mir verdient er schon das doppelte von seinem angeblichen Tageslohn. Ist mir aber auch egal. Ich suche mir eine andere Absteige, da ich meine letzten Cordobas verprassen will, gönne ich mir mal ein Einzelzimmer. Im Hotel treffe ich dann auf Michail aus Isreal, die ich bereits in Livingston flüchtig kennengelernt habe. Weiterhin wird mir ein Orangensaft zur Begrüßung gereicht. Er ist zwar nicht frisch gepresst, aber wir wollen mal bescheiden bleiben. Anschließend gibt es sogar noch eine Krebssuppe gratis von ein paar Leuten die schon länger hier sind und gekocht haben.

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Luxus pur. Einzelzimmer mit Ventilator, vernünftigen Bodenbelag, Bildern, nicht zu sehen, es gibt einen Schrank, ein Regal und ein Nachttischchen. Das ganze zum „Wucherpreis“ von 15 US$.

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Surfer mit Paddel.

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Natürlicher Hafen von San Juan del Sur.

Abends gehe ich dann erstmal was essen, anscließend ziehe ich ziellos durch die Straßen und kome an einem Hostel vorbei. Wieder mal winkt mir eine Person zu, die ich auf den erstenBlick garnicht erkenne. Auf den zweiten Blick erkennt ich Inga, die auch hier ist. Wir unterhalten uns kurz, Inga hat sich verändert. Sie hat Farbe abbekommen, aber da ist noch etwas. Ihr Blick hat sich verändert. Sie wirkt weentlich gelassener als sonst. Sie gibt zu schon etwas angetrunkener zu sein und auch die letzten Abende ordentlich gefeiert zu haben. Auch heute Abend will sie wieder um die Häuser ziehen und fragt mich ob ich mitkommen will. So habe ich Inga bislang noch nicht erlebt. Sie war eher reserviert. Ein paar Minuten später kommt dann der wahre Grund an. Er heisst Franz, ein Nico (So nennen sich die Menschen aus Nicaragua) und ist hauptberuflich Giggolo. Aha – denke ich mir. Daher die Veränderung in ihren Augen. Inga geht erstmal essen. Franz trifft auf ein paar Kollegen. Ich beobachte, wie sie sich über ihre neusten Erungenschaften austauschen. Sie prahlen mit sehr detailierten Handyvideos. Anschließend gehen wir in eine Bar und spielen mit den Einheimischen Billard. Zwar habe ich jahrelang kein Billard mehr gespielt, doch wozu habe ich meine halbe Jugend im Café Comic verbracht. Obwohl sich permanent die Regeln zugunsten der Einheimischen ändern, gewinne ich im Team mit wechselnden Partnern ein Spiel nach dem anderen. Bis Franz dann irgendwann die schwarze Acht zu früh versenkt. Nach fünf spielen reicht es mir dann und ich bin froh abgelöst zu werden. Am Rande sitzt eine junge Dame die mich die ganze Zeit anlächelt. Da mir dann irgendwann langweilig wird, eröffne ich das Gespräch mit ihr. Das Problem ist, ich habe inzwischen einige Bierchen intus und mir fällt die spanische Konversation leicht. De Dame, die sich mir als Iris vorstellt, hat jedoch schon einige Bierchen zuviel getrunken und ihre Zunge liegt ihre schwer im Mund. Sie spricht schwerst verständliches spanisch und verfügt über keine englisch Kenntnisse. Auch Franz als Dolmetscher ist überfordert. Aber egal, denkt sich Iris, die aus irgendeinem Grund einen Narren n mir gefressen hat. Wenn’s verbal nicht klappt, dann eben nonverbal und fummelt munter an mir herum. Aber noch so, dass es sich im Rahmen hält. Irgendwann sitzen wir Händchen halten da. Ich verstehe sie nicht, sie versteht mich nicht. Nach einiger Zeit kommt eine Freundin von ihr und will übersetzen. Aber auch sie ist schon so betrunken, dass sie beim Billard spielen er den Tisch ramponiert als eine Kugel einzulochen. Bei gewissen Dingen weigert sie jedoch die Übersetzung um mich oder ihre Freundin zu schützen, bzw. die Situation nicht eskalieren zu lassen. Iris will mit mir tanzen gehen. Haha, denke ich mir, ich und tanzen, auch noch mit einer Latina. Ich kann ja nur Pogo. Keine gute Idee, also lehne ich ab. Iris will meine Telefonnummer haben, habe ich ja im Moment auch nicht. Dann gibt sie mir ihre Telefonnummer. Inga ist inzwischen mit ihrem Giggolo voll zu Gange. Plötzlich bietet mir einer meiner Billardgegner Kokain an. Ich lehne danken ab. Nachdem die Bar schließet, ziehe ich mich geschickt aus der Affäre, mir wird es dann doch zu heikel. Ich gehe alleine zurück ins Hotel und schlummere friedlich ein.



17.11.2010

17 11 2010

17.11.2010

Heute morgen habe ich mir erstal ausführlich Gedanken über mein weiteres Fortkommen gemacht. Ich habe noch etwas über 30 Tage die ich one bürokratischen Stress in Nicaragua bleiben könnte. Nächstes Ziel wäre eigentlich die Isla Ometepe auf dem Lago Nicaragua. Von dort aus kann man gleich ein Fähre in die Nähe zum Grenzübergang nach Costa Rica nehmen. Das wäre mir aber zu schnell. Wobei mir das schnelle inzwischen nicht unsympathisch ist, weil immer mehr von der Idee fasziniert bin, doch in den Süden Argentiniens zu reisen und dann vielleicht sogar noch einen Abstecher in die Antarktis zu machen. Wenn ich das jetzt nicht mache, werde es wohl nie in die Antarktis schaffen. Eigentlich wollte ich auch noch die Karibik in Nicaragua ansehen. Anbieten würde sich Corn Island. Die Fahrt dorthin ist jedoch recht aufwändig und ich müsste wieder zurück in die Ecke wo ich mich gerade befinde, oder aber mit dem teuren Tica Bus (Überlandbus) direkt nach San José. Irgendwie ist mir das zuviel fahrerei. Nachdem mir gesagt wurde, dass sich Corn Island eigentlich für Taucher empfiehlt und ich vom tauchen ja erstmal die Nase voll habe, komme ich zum Schluss, dass ich erstmal zur Isla Ometepe reisen möchte. Allerdings würde ich hier von Granad aus auch ganz gerne noch ein paar Dinge unternehmen. Dumm, die Fähre nach Ometepe fährt nur zweimal wöchentlich und morgen geht wieder eine, dann erst wieder am Montag. Solange will ich nicht in Granada bleiben. Also entschließe ich mich dazu erstmnal die Fähre zu nehmen. Da habe ich dann weitere Möglichkeiten. Erstens kann ich gleich weiter mit der Fähre zur Grenze und zweitens, ich kann wieder zurück nach Granada, von dort meine Ausflüge machen und dann mit Bussen in Richtung Costa Rica. Mal sehen!

Heute stand dann ein Ausflug in die Nachbarstadt Masaya an. Es gibt teure geführte Touren und man kann die Tour selbst organisieren und zwar mit lokalen Bussen. Ich entscheide mich für die günstigere Variante. Das heisst, ich nehme den Bus nach Managua und werde auf halber Strecke rausgeworfen. Dann mus ich erstmal den Weg ins Zentrum finden. Nachdem ich über einen großen Markt geirrt bin und Schwierigkeiten habe, mich zu orientieren, mache das was ich jedem Empfehlen kann, der sich in einer Stadt in Nicaragua verirrt hat. Einfach das nächste Taxi nehmen. Diese kosten Centbeträge und man kommt am Wunschziel an. Ich zahle 10 Cordobas. Keine Ahnung wieviel das in Euro Cent sind. Ich denke so um die 40 Cent. Dann bin ich im Zentrum, welches sich als unspektakulär erweist. Ich will aber zum Mercado Viejo, einem Souveniermarkt. Zunächst irre ich lange über den Markt. Hier findet man alles, was einem der Zoll in Deutschland gleich wieder abnimmt. Schuhe aus Schlangen- und Krokodilleder, jede Menge hochwertiger Lederartikel, mich weniger faszinierende Holzprodukte, ein paar Tücher, Zigarren und jede Menge extrem hochwertiger Töpferware. Die Begeisterung bei den tollen Töpferwaren steht mir wohl in den Augen geschrieben. Es sind wenig Kaufinteresierte da. Also fall eich auch gleich auf. Ich mache den Verkäufern klar, dass ich das Zeugs nicht 9 Monate mit mir herumschleppen will und ich gerade erst ein Paket nach Deutschland geschickt habe. Das übliche Gegenargument: „Dann kauf doch einfach eine Hängematte“ Ich kauf mir dann ein kleines Notizbuch in einem schön gewebten Einband. Sowas vermisse ich noch.

An einem Stand habe ich eine etwas merkwürdige Begegung. Der junge Verkäufer ist von meinem Bart fasziniert und spielt wohl mit dem Gedanken sich auch Gesichtsbehaarung wachsen zu lassen. Ohne zu fragen wird mein Bart befummelt, dass lasse ich mir ja noch gefallen. Doch er ist an weitere körper behaarung interessiert. Also zieht er mit mein T-Shirt hoch um zu sehen wie es mit dem wuchs auf dem Bauch aussieht. Aber dem nicht genug. Er fragt munter weiter „abajo, abajo“ (unten, unten) da wehre ich ihn ab. Ich fang doch nicht an in aller Öffentlichkeit meine Genitalbehaarung zu zeigen. Ganz so freizügig bin ich dann doch nicht. Aber son richtiger Bart fazsiniert hier viele, insbesondere Frauen sind regelrecht angetan von einer Gesichtsmatraze.

Als ich dann zurück nach Granada will, springe ich in den gerae anfahrenden Bus und sehe Julia und Martin, mit denen ich ja vor kurzem noch am Strand war. Wir tauschen uns kurz aus, sie suchen sich dann ein anderes Hostel, eine gute Entscheidung, wenn man sich nicht für ein Dormitorium entscheidet. Ich mag aber mein Hostel, es ist hier einfach luftiger außerdem mag ich das Personal, das Personal (vor allem die Dame welche die Nachtschicht macht) mag micgh und die Atmosphäre stimmt dort einfach. Außerdem will ich eh nur bis morgen bleiben.

So hier die paar Bilder des Tages:

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Abwasserkanal hinter dem Markt in Masaya, mit der Mülltrennung erfolgt einheitlich.

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Die Puppe hier ist kein Kleiderständer, damit laufen Abends Kinder durch die Straße tanzen, trommeln und bieten um einen Obolus.

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Schicker Eierkorb. Ausgestopftes Huhn als Korb. Im Hintergrund, bemalte Vogelfedern.

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Trauerzug in Granada. So wird man Standesgemäß zu Grabe getragen.



16.11.2010 Nachtrag

17 11 2010

Nachdem ich meinen Tagesbeitrag geschrieben habe, war ich noch schnell in der Stadt was essen. Was essen ist nicht besonders leicht, in einer Stadt dei Vom Tourismus lebt. Die Futterbuden der Einheimischen hatten alle zu, außer derjenigen, wo ich mir schon die letzten Tage fast den Magen verdorben hätte. Also auf in die Tourimeile, was ergattern. Natürlich teurer und auch nicht wirklich gut, aber Okay.

Nun sitze ich mitten in der Tourimeile und werde Zeuge eines beinharten Straßenkampfes. An oberster Stelle stehen die Türsteher, die hier mehr die Funktion haben Touristen in ihre Lokalität zu locken. Diese haben im Umkreis ihrer Lokalität das uneingeschränkte Sagen. Dann kommen immer wieder Händler mit Körben voller Zigaretten und Bonnons an einem vorbei. Diese werden geduldet, so ergänzt soch doch das Geschäft. Immer wieder kommen Händler, die einem irgendwas aufschwatzen wollen, manchmal sind es Hängematen, manchmal auch Keramik, manchmal Schokolade aus Nicaragua, ein armer Wicht versucht selbstgeflochtene Heuschrecken auf Gras anzubieten. Die Zigarettenhändler scheinen ihr Revier sauber abgesteckt zu haben. An unterster Stelle sind die Bettler, die werden von den Türstehern mit „sanfter“ Gewalt aus derem Revier vertrieben. Das ganze findet mehr oder wenig unauffällig statt, so dass keiner was mitbekommt. Man muss schon sehr genau hinsehen und sich ie Gesichter der Personen merken. Zigarettenhändler, welche versuchen in das Revier anderer einzudringen werden schnell „abgewiesen.“

Für den meisten Umsatz sorgt eine Folklore Gruppe. Eine Übergroße Puppe tanzt bei Trommelwirbel erzeugt von zwei Trommeln und umschwirrt von einer Art Gnom. Alle Toristen entledigen sich ihres Kleingeldes. Ich werfe einen 20 Cordobaschein (ungefähr 1 USDollar) in die Mütze.

In meinem Restaurant sitzt Thomas aus den USA, ein pensionierter Lehrer, der sich etwas zu essen bestellt und gleich von allen Straßenjungs umschwärmt ist, während er sein Essen bestellt und isst bringt er den Jungs von der Straße Grundrechenarten, Lesen und Schreiben bei. So ganz gefällt den Türstehern das nicht, doch Thomas setzt sich durch, in dem er sagt, wenn die Jungs gehen müssten, würde er auch gehen und sein Essen nicht bezahlen. Anschließend unterhalte ich mich kurz mit Thomas. Er lebt seit einiger Zeit hier und will zumindest einigen Jungs ein bisschen was beibringen. Inzwischen scheint er hier sowas wie eine Institution zu sehen. Die Jungs scheinen jede Chance zu nutzen um ihre Situation zu verbessern. Wenn Thomas kommt, lassen sie für einen Augenblick sogar ihre Geschäfte sein, weil sie wissen, dass Bildung sie weiter bringt.

Mir tut insbesondere der Junge leid, der mit auf Gras geflochtenen Grashüpfern sein Geld zu machen versucht. Der handelt und flechtet gleichzeitig, wird aber meist nur als Nervensäge abgewiesen. Ich frage mich wieviele Grashüpfer er wohl an einem guten Abend verkauft und was er für einen Grashüpfer bekommt und wieviel Zeit er für einen Grashüpfer braucht. Fragen die unbeantwortet bleiben.

Ich zahle meine Rechnung, gut 100 Cordobas für zwei Getränke. Ein Luxus den sich wohl kaum einer der Straßenjungs leisten kann. Als ich gehe, verfolgt mich eine Frau mit einem Säugling auf dem Arm und schreit die ganze Zeit: „Ey Amigo“ wer einen hier Amigo nennt, will nur mein bestes, mein Geld. Ich weise sie ab, auch die herzzerreissenden Geschichten über ihren friedlich schlafenden Säugling, der angeblich kurz vorm verhungern ist, lassen mich nicht erweichen. Ich gehe einfach weiter, schließlich habe ich ja schon der Folkloregruppe einen Schein in die Mütze geworfen.