31.12.2010 bis 02.01.2011 Die Odysee in Kolumbien, achja und Sylvester war auch noch nebenbei

4 01 2011

31.12.2012

Nach kurzem Aufenthalt geht’s weiter mit dem Schnellboot nach Turbo. In Turbo erhaschen wir schnell einen Bus. Dieser fährt los. Susanne und ich wollen nach Baranquilla mit Andrea’s Familie Neujahr feiern. Baranquilla ist jedoch weit weg und Sylvester ist der Verkehr eingeschränkt.

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Unerwarteter Zwischenstop.

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Irgendwas stimmt da nicht!

Unser Bus macht plötzlich komische Geräusche und bleibt stehen. Die Antriebswelle hat sich verabschiedet. Irgendwann werden wir mit einem großen Bus weitergefahren. Imerhin man weiß zu improvisieren. Dann werden wir rausgeschmissen. Ein kleinerer Bus nimmt uns auf. Ich bekomme einen Sitz auf den eine Arschbacke passt. Der Sitz ist auch noch äußerst rutschig. Kein Spass, denn auch die Qualität der Straßen lässt zu wünschen übrig. Ein Stehplätz wäre bequemer gewesen. Aber zum Aufstehen ist der Bus zu klein. Irgendwann ist auch wieder Schluss. Denn eine Brücke ist nicht mehr befahrbar. Also geht es zu Fuß weiter. Um die Brücke herum ist eine kleine Ortschaft entspanden. Viele Händler hoffen auf Profit, bieten Verpflegung und Dienstleistungen an. Auf der anderen Seite de Brücke warten auch weitere Fahrdienste. Wir nehmen einen Pickup mit Air Condition. Dieser ist einigermaßen flott und bringt uns nach langer Fahrt zum Busterminal von Sincelejo. Dort stehen wir an einem riesigen Busterminal. Da Sylvester ist sind alle Fressstände geschlossen und es fährt auch kein Bus mehr nach Barranquilla. Andrea ist mit ihren Nerven ziemlich am Ende. Sie hat ihre Familie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Andrea heckt wilde Pläne aus. Susanen und ich verstehen ihre Logik nicht mehr. Susanne und ich sind an einem Punbkt wo wir aufgegeben hätten. Susanne schnappt sich den Lonley Planet und zeigt Andrea einige günstige Hostels. Aber Andrea will nach Hause. Es werden diverse Taxis abgeklappert und es wird hart nach günstigen Preisen verhandelt. Aber nichts dabei. Dann aber geht’s doch weiter. Mit Taxi zum nächsten Busterminal in einer weiteren Stadt. Auch hier keine Busse. Zumindest nicht ohne verhandlunge. Plötzlich sitzen wir in einem Bus. Der Fahrer fährt wie eine angesenkte Sau. Pünktlich zum Jahreswechsel kommen wir an einem Ort an, den ich garnicht mehr zuordnen kann. Gleich geht’s weiter ins nächste Taxi. Dann nach stundenlanger Taxifahrt kommen wir gegen 2 oder 3 Uhr bei Andreas Mutter an. Viel zu müde um zu feiern. Aber zum schlafen kommen wir auch nicht. Denn es wird exzessiv Musik gehört. Die ganze Nacht durch und am nächsten Tag gleich weiter. Vor jedem vierten Haus steht eine komplette P.A. Anlage und es wird Salsamusik gedudelt. Die Latinos haben ein Problem mit der Ruhe.

Am nächsten Tag sind wir platt und sind völlig wehrlos der Gastfreundschaft ausgeliefert, welche groteske Züge annimmt. Das Andrea in uns vor allem eine Chance gesehen hat, günstiger nach Hause zu kommen war uns klar. Wir müssen dass Essen bezahlen und anschließend werden wir gebeten ein Empfehlungsschreiben für die Mutter und ihren Freund auszustellen, damit sie Urlaub in Deutschland machen können. Naja, ich werds nicht tun.

Am 02.01.2010 sind wir froh endlich wieder unsere Reisefreiheit zu erlangen und fahren mit nur einem Bus nach Cartagena.



25. bis 30.12.2010 Die Odysee nach Kolumbien

4 01 2011

25 bis 30.12.2010

Nachdem die Heilig Abend gut überstanden ist geht’s raus aufs Wasser. Touristen nehmen ein Segelschiff. Schrecklich wie lagweilig sowas sein muss. Die Standarttour dauert ca. vier Tage es werden einige Inseln angesteuert auf denen man vielleicht ein paar Stunden verweilen darf. Es gibt für jeden Pasagier ein Bett und Vollverpflegung. In Panama City habe ich mich noch mit einer Reisenden aus Deutschland diskutiert, sie war der Meinung der Trip müsste auch für 100 US$ zu haben sein. Die Standardtour kostet um die 400 US$. Susanne und ich haben ein Boot das uns für 50 US$ transportiert gefunden, inklusive Vollverpflegung. Ein echtes Schnäppchen.

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Unser Luxusliner beim Entladen. Wir versorgen die Kuna Indianer.

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Schlafen ohne Schnickschnack. Wer Glück hat erhascht eine Hängematte. Wer Pech hat schläft auf dem Boden. Ne Isomatte wäre auch nicht schlecht gewesen. Immerhin gibt es noch ein paar Strohmatten. Aber ich will nicht jammern. Immerhin haben wir ein Dach über den Kopf und wir werden nur bedingt nass.

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Wir haben Schwein gehabt, ein Boot nach Kolumbien, nach ein paar Tage riechen auch wir wie diese Tierchen.

Frohen Mutes gehen wir an Bord unseres Luxusliners. Inselhopping durch das San Blas Archipel. Davon träumen viele. Darüber hinaus versogen wir noch die Kuna Indianer. Edle Mission!

Was wir nicht wussten. Es gibt keine Betten und keine Duschen. Die angegebenen zwei Tage Reisedauer waren eine geschätzte Dauer. Am ersten Tag ist es verregnet, den Rest der Reise eigentlich auch. Uns stört das nicht. Denn wir sind auf unserer Traumroute und das noch zum Schnäppchen Preis. Zwei Tage werden wir locker aushalten. Die Stimmung ist gut. Es sind noch einige Kolumbianer an Bord. Wanderarbeiter, die teilweise ohne Papier in Panama ihr Geld verdienen. Darüber hinaus noch viele Seeleute, einen kolerischen Kapitän, einen Typen den wir nicht zuordnen können, einen Maschinisten, einen Steuerman, einen Smudje der sich auf angebrannten Reis versteht, den er liebevoll mit gebratenen Fischköpfen garniert, serviert wird das Essen auf verschmierten Plastiktellern.

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Gourmetessen! Angebrannter Reis mit fettigem Fischkopf im schmierigen Plastikteller.

An Bord befindet sich alles was man zum Überleben braucht. Jede Menge Reis, Getränke, Benzin in Plastikfässern Konservendosenfras, Haushaltsgeräte, Hifigeräte, Baumaterialien, zwei Schweine, ein Quad und vieles mehr. Allerdings nur für die Kunaindianer. Alles was wir transportieren muss erst auf die Insel gebracht werden, dort können wir es dann zu teilweise überzogenen Preisen zurückerstatten. Auch Trinkwasser gibt es nicht an Bord. Zumindest nicht für uns. An einigen Zwischenstationen haben wir das Problem, dass die Händler die Waren noch nicht in ihr Lokal eingeräumt haben und wir ohne Getränke auskommen müssen.

Die Überfahrt dauert letztendlich fünf Tage. Fünf Tage bei strakem Wellengang und auch viel Regen. Wir haben einen Kotzer an Bord. Ich erweise mich als seetauglich.

Wir halten an nahezu jeder bewohnten Insel. Jedesmal eine endlose Entladeporzedur. Unser Kapitän hat seine Mannschaft nur bedingt im Griff. In den ersten Tagen spurt die Crew noch. Je länger die Fahrt dauert, desto mehr mach auch die Crew schlapp. Sind die Jungs nicht an ihren Platz brüllt er noch freundlich Muchachos. Wird er wütend brüllt er Marinos. Dann wissen alle, der Spass ist vorbei und die Marinos zeigen ein bisschen mehr Einsatz. Aber auch abnehmend.

Je länger wir unterwegs sind umso ermüdender kommen uns die Entladeprozeduren vor. Zumal anschließend das Boot noch wieder seetauglich gemacht werden muss. Das heisst die Ladung muss neu positioniert werden, damit das Boot keine Schlagseite hat. Immerhin haben wir so Zeit die einzelnen Inseln zu besichtigen. Ich weis zum Ende nicht mehr wieviele Inseln wir angesteuert haben. Aber die Inseln fallen teilweie sehr unterschiedlich aus. Einige haben Steinhäuser. Auf einigen gibt es Kirchen, einige sind sehr eng gebaut, einige haben eine gute Infrastruktur, andere nicht. Auf einigen gibt es nichtmal Trinkwasser zu kaufen. Die Inselbewohner sind aber immer erfreut neue Gesichter auf der Insel zu sehen und sind fremden gegenüber sehr neugierig und sehr kontaktfreudig. Vor allem Susanne als blonde Frau kommt bei den Kindern gut an. Da macht es auch keinen Unterschied, dass wir stinken wie die Schweine an Bord und das wir völlig verdreckt sind. Nach kurzer Zeit stellen wir fest, dass es auf den Inseln ein beinhartes Alkohol- und Inzestproblem gibt. Vielleicht hoffen die Inselbewohner, dass wir frisches Blut auf die Insel bringen, daher vielleicht die Freundlichkeit. Auch auffallen sind die vielen Albinos die wir hier antreffen. Das Bildungsniveau ist von Insel zu Insel sehr unterschiedlich. Auf einigen Inseln wird ausschließlich Kuna gesprochen, auf anderen Kuna und Spanisch, auf einer Insel werden wir sogar von einer Horde Kindern auf englisch regelrecht ausgefragt.

Unser Kapitän lässt sich auch einiges einfallen, dass wir Einblick in diverse Maritime Manöver bekommen. Einmal laufen wir auf Grund auf und müssen durch kleinere Boote aus unser misslichen Lage herausgezogen werden, ein anderes mal verlieren wir ständig ein Beiboot.

Ein absolutes Highlight war der kurze Ausflug auf die Heimatinsel unseres Smudjes. Er führt uns stolz über seine Heimatinsel. Uns werden Mangos geschenkt, die direkt vom Baum gepflügt werden. Frisches Obst nach drei oder vier Tagen schützt uns vor Skorbut. Das ganze an einem Tag als es kurz heisst heute kommen wir in Puerto Valdilla unseren Zielhafen an. Die Stimmung steigt und Hoffnung keimt auf. Auf dieser Insel werden wir weiter herumgefüht und ich komme an den seltsamsten Ort meiner Reise. Wir bekommen irgendein hochprozentiges Getränk in einer Kokosnussschale gereicht. Ich nehme einen Schluck und bin bereits neben der Spur. Ein völlig dichter Kuna meint, davon würde man herrlich betrunken werden. Ich nehme ihm das voll ab. Das Getränkt schmeckt sehr süsslich, nicht unangenehm aber sieht wiederlich aus, was genau es ist bekomme ich nicht raus. Wir betreten ein größeres Haus. Darin scheinen sowas wie Schamaninen in ein Ritual vertieft zu sein. Zwei Frauen sitzen weinend auf dem Boden und je eine Art Schamanin umarmt diese Frauen von hinten, brabbeln irgendwelche Formeln und schwanken die in Trance befindenden Frauen. In der Ecke des Hauses sitzt ein Man und kotzt in die dafür vorgesehene Erdlöcher. Den tieferen Sinn dessen was in diesem Haus vorgeht erfahre ich nicht. Unser Smudje bejaht meine Frage ob es sich um eine Art Krankenhaus handelt. Wobei ich nicht sicher bin, ob er meine Frage überhaupt verstanden hat.

Ein weiteres Highlight war der Besuch auf der nächsten Insel. Wir steuern die Insel an. Wir erfahren, dass wir heute nicht mehr ankommen werden. Wodurch die Stimmung einen erneuten Tiefpunkt erlangt. Wir bekommen auch keine Getränke mehr. Jedoch strömen Kinder aufs Boot und freuen sich über Abweschlung. Denn es gibt einen riesigen Luxus an Bord. Wir haben einen Fernseher und einen DVD Player. Somit sind wir das Kulturelle Highlight für die Kinder. Staunend gucken sie sich Avatar an. Ich habe an diesem Abend Glück. Zum zweiten Mal auf der Tour bekomme ich einen Schlafplatz in der Hängematte.

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Kunakinder freuen sich über das schwimmende Kino. Wobei es nicht klar ist was sie mehr fasziniert. Avatar, der Schiffsmotor, die blonde Susanne oder der bärtige Stinkstiefel.

Am nächsten Tag geht es dann weiter. Wir schippern wieder durch die Gegend laufen diverse Inseln an, eine Insel verfügt über keinen Anlegeplatz, so muss die Ware direkt in de Kanus der Kunas gepackt werden. Was die Entladung nicht beschleunigt.

Zu einem Zeitpunkt an dem wir an eine Ankunft schon garnicht mehr glauben geschieht das unfassbare. Wir Laufen Puerto Valdilla an. PUETO VALDILLA, ein Ort der nicht im Diercke Weltatlas zu finden ist, ein Ort der nichtmal bei Google Earth zu finden ist. Unser Capitano findet diesen nicht vorhandenen Ort jedoch nach tagelanger Odysee. Wir können es kaum fassen. Wir dürfen das Schiff verlassen. Mit Reisepass ausgestattet betreten wir diesen bedeutsamen Ort und erledigen unsere Ausreiseformalitäten. Jedoch zu Spät. Die Behörde, welche uns den Ausreisestempel in den Pass drücken soll hat bereit seit 20 Minuten geschlossen. In Deutschland müsste man warten. Nicht so in Puerto Valdilla. Die Grenzbehörde wird extra für uns geöffnet. Dann nehmen wir ein kleines Schnellboot. Dieses bringt uns dann nach Kolumbien, genauer gesagt nach Carpurgana. Eine fremde Welt, Touristen, überall Touristen. Nach gründlichem Gepäckcheck dürfen wir Kolumbien betreten. Wir erledigen de Einreiseformalitäten. Auch hier wird die Grenzbehörde extra für uns geöffnet. Wir suchen ein Hotel, tauschen Geld, ich freue mich endlich eine Toilette zu finden und sorge gleich für eine Rohrverstopfung, dann beziehen wir mit unseren kolumbianischen Freunden das Hotelzimmer. Kurz danach renne ich unter die erste Dusche seit Tagen und fühle mich wieder wie ein Mensch. Wir lassen uns bekochen und gehen nich gemeinsam was trinken. Zivilisation ich bin wieder da.

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Puerto Valdilla. Ort unsere Begierde. Wir hätten auch fliegen können.



21 bis 24.12.2010 Highlight, Weihnachten bei den Kuna Indianern

3 01 2011

21.12.2010

Heute verlasse ich die große Stadt. Früh morgens um 5 Uhr stehe ich auf und will das Hostel verlassen. Die Nacht zuvor war mal wieder die Hölle. Ich bin erkältet, habe aber nach wie vor kein Fieber. Die Zimmerbelegschaft hat mal wieder vollständig gewechselt. Wieder mal nur Mädels. Alles Zicken! Grauenvoll! Ich bitte darum die Ventilatoren ausgeschaltet zu lassen, da ich ja erkältet bin und im zugewisenen oberen Bett die volle Packung abbekomme. Ein Mädel nutzt die Gelgenheite, denn sie kann nur bei Licht schlafen. Ich denke mir nur: Oh Gott, dann gehe ich doch nicht in einen Schlafsaal. Aber egal, immerhin kein Ventilator. An Lärm und Ruhestörung habe ich mich längst gewöhnt. Irgendwie erhole ich mich, wenn auch keine Tiefschlafphase stattfindet. Irgendwie schaffe ich es sogar um 5 Uhr wach zu werden.

Als ich auschecken will, stell ich fest das die Rezeption nicht besetzt ist. Super klasse, denn ich bekomme eigentlich noch 5 US$ Schlüsselpfand zurück. Die fleissige Putzfrau deutet an, dass ich dies vergessen kann. Mir fällt dann aber noch etwas ein. Ich hatte ein Buch gefunden, dass eine gute Zusammenfassung über die Länder Lateinamerikas hat. Das nehme ich mir einfach mit. Gehörte eigentlich zum Bücherbestand des Hauses. Aber warum soll ich auf meinen Schlüsselpfand verzichten. Immerhin hatte ich es angekündigt.

Ich nehme mir ein Taxi zum Bahnhof und alles klappt stresslos. Das die Bahnfahrt zu einer der schönsten Zugstreckn der Welt gehört halte ich schlichtweg für übertrieben. Aber es ist eine schöne Zugfahrt und auch der Service stimmt. Es gibt gratis Biocafé soviel man will. Mit mir am Tisch sitzt ein älteres englisches Päarchen. Er sympathisch, sie hingegen nörgelt an allem herum. Sie will unbedingt Affen aus dem Zug betrachten und will Vögel sehen. Klappt aber nicht so wirklich. DIe Tiere wissen sich zu verstecken. Ich sehe dennoch einen Tukan und diverse kleinere Vögel. Die Landschaft ist wunderbar. Es geht an großen Seeen entlang des Kanals vorbei. Vom Kanal selber sieht man nicht besonders viel. Somit sind mir die Schleusen völlig entgangen. Ein bisschen Schade aber noch einen Tag länger in Panama City und ich wäre durchgedreht.

Heute werde ich berühmt. Zumindest vielleicht in China, denn ein chinesisches Filmteam dreht eine Doku über den Panamakanal und auch den Zug und ich werde interviewt. Man will wohl den einzigen Rucksackreisenden des Zuges interviewen, denn ansonsten sind nur ältere Kofferreisende an Board des Zuges. Ob das Material verwendet wird, werde ich wohl nie erfahren.

Der Zug braucht eine gute Stunde bis Colon, wo er endet. Colon gilt als eie der gefährlichsten Gegenden in Panama, dementsprechend vorsichtig bin ich. Aber kein Problem. Zwei Taxifahrer stürzen sich auf mich und wollen mich transportieren. EEin regelrechter Streit unter ihnen bricht aus. Ich tue mich noch mit zwei Mädels aus den USA zusammen und wir bekommen einen fairen Preis. 15 US$ nach Portobelo pro Person. Dafür nehme ich mir keinen Bus durch eine unsichere Stadt.

Dino unser Taxifahrer ist auf die gefährliche Fahrt vorberietet. Amanda fragt die ganze Zeit dämlichste Fragen, ob sie bei ihn auch sicher sei, ob man sie vergewaltigen würde und dann die Frage, was er tun würde, wenn wir überfallen werdenl Dino, der seinen Führerschein in New York geacht hat öffnet daraufhin das Handschuhfach und zieht eine Pistole heraus. Eine 45 mm Kanone und fuchtelt damit wild durch die Gegend. Er zeigt uns solz seinen Berechtigungsscheine. Ich denke nur, pack das blöde Ding weg. Amanda reagiert hysterisch und er packt das Ding dann weg. Sie stellt unentwegs die dümmsten Fragen an Dino, wieviele Kinder mit wievielen Frauen usw. Irgendwann bin ich dann mit fragen dran. Erst das Übliche, wie lange ich unterwegs sei, dann die Frage der Fragen, ob ich in dieser Zeit Sex gehabt hätte und und und. Während der Fahrt denke ich mir: Hey, Dino gib mir Deinen Colt, ich will einfach meine Ruhe.

In Portobello angekommen bin ich froh, endlich von den Weibern weg zu kommen. Nehme den nächsten Bus nach Mirrarmar und erwische in Mirrarmar gleich ein Boot, dass mich auf die Verwaltungsinseln der San Blas Inseln bringt. Sieht schonmal vielversprechend aus. Die Unterkünfte hier lassen jedoch sehr zu wünschen übrig. 50 US$ fürs Einzelhotelzimmer ohne Verpflegung, direkt neben der Landebahn. Ne, das ist zu teuer. Die andere Variante. Ein Bett im Dorm für 5 US$, kurz in den Dorm geschaut. Irgendwas fehlt hier, achja, die Betten. Es gibt einen Schlafsaal ohne Betten. Auf die Frag wo ich schlafen soll weist man auf ein paar Liegestühle, bitte nicht. Nicht nach dem letzten Hostel. Auf meinem Boot habe ich Susi wiedergetroffen. Susi hat einige weitere Leute aufgetrieben und diese haben sich auf irgendeiner anderen Insel eine Unterkunft vorbuchen lassen, wissen jedoch nicht genau worauf sie sich einlassen. Da die Info zu den San Blas Inseln sehr dürftig ausfallen und ich keine Ahnung habe, schließe ich mich den anderen an. Aber erstmal Einreiegebüren bezahlen.

San Blas ist ein Inselarchipel im Bundesstaat Kuna Yala. In dem die solzen Kuna Yala Indianer leben. Diese verwalten die Region autonom und laut einem Hostelbesitzer eine der wichtigsten Gruppierungen in Panama, sie haben wohl großen Einfluss auf die Regierung und lassen längst nicht jeden Mist mit sich machen. Laut Reiseführer handelt es sich um eine matriachische Gesellschaftsform. Was dadurch begründet wird, dass die Männer nach der Heirat in der Familie der Ehefrau leben. Die Frauen tragen Trachten.

Nach langer Fahrtzeit kommen wir dann endlich völlig durchnässt auf der Isla Objuja an. 30 US$ pro Nacht inklusive Vollverpflegung. Wer will, kann eine Einzelhütte haben. Schlicht und rustikal und ehrlich gesagt, im Paradies kanns nicht schöner sein. Ein perfekter Ort um Weihnachten zu verbringen. Einfach ein paar Tage die Seele baumeln lassen. Wir sind hier nur zu fünft (am ersten Tag). Also eine Insel ganz für uns alleine. Das Meer ist glasklar, die insel ist von Kokospalmen übersäht und um uns herum nur rauschenedes Meer. Man kann den Fischern bei der Arbeit zusehen, die hier in Einbaumkanus auf tradtionelles Weise sanft fichen gehen. Als erstes umrunde ich unsere Inseln, was ungefähr fünf Minuten dauert – wenn man sich viel Zeit lässt. um mal aufs Sanitärhäuschchen zu gehen muss ich von meinem Haus einmal über die Insel gehen. Einfach perfekt um hier Weihnachten zu verbringen, ganz in Ruhe ohne Tam Tam und ohne Stress. So mein erster Eindruck.

Glücklich schlummee ich ein, auch wenn der Wingd zwischen den Ritzen der Hütte hindurchpfeifft. Das Meeresrauschen sorgt für eingenehme Nachtruhe.

22.12.2010

Heute strahlt die Sonne. Ein Tag auf einer Insel wie er besser nicht sein könnte. Wir sind eine nette Truppe. Die Insel ist groß genug, dass wir uns aus dem Weg gehen können, aber so, dass wir auch immer zusammenfinden. Als die beiden Brasilianer duschen gehen ist man fasst schon besorgt, dass ihnen was pasiert ist, denn wir sehen sie nicht. Die anderen gammeln den ganzen Tag nur herum. Mir ist jedoch nach Erkundungstour.

Ich leihe mir eine Taucherbrille und einen Schorchel. Dann erkunde ich die Unterwasserwelt um die Insel herum. Es gelingt mir nicht ganz die Insel einmal zu umtauchen, weil es auf der einen Seite der Insel viel zu flach ist. Die Fische hier sind recht klein aber schön anzuschauen. In Sian Kaan war schnorcheln spekatulärer, aber hier hat es auch etwas. Ich genieße es jedenfalls.

Abends sitzen wir dann gemütlich zusammen. Drei der Fünf wollen morgen früh die Insel schon um 6 Uhr verlassen. Also werde ich mit Susi alleine hier sein. Susi und ich wollen beide weiter nach Kolumbien. Aber kein Segelboot vor Februar. Susi macht sich sorgen weil sie nicht genug Bargeld dabei hat. Sie will möglichst schnell weg. Allein auf dieser Insel macht auch keinen Spass. Aber Susi bleibt ja erstmal noch.

23.12.2010 Vorweihnachtstag

Morgens wache ich auf. Bis auf Susi sind alle bereits verschwunden. Susi und ich frühstücken gemeinsam und planen das weiter Vorankommen. Es gibt keine Segelboote vor dem 4 Januar. Aber es gibt ein Motorboot, dass uns in Grenznähe bringen kann, von dort aus wird es irgendwie weitergehen. Der Inselvorstehe ist hilfsbereit und telefoniert für uns herum. Kein direktes Segelboot, stattdessen angeheuerte Fischer die uns dorthin bringen. Irgendwie wird die Reise immer besser. Susi und ich kommen völlig vom Touristenstrom ab. Ich gehe mit der Situation relativ gelassen um. Susi ist etwas besorgter. Irgendwann steht das weitere vorankommen fest. Wir werden mit einem Schnellboot auf eine Insel in der Nähe der kolumbianischen Grenze gebracht und von dort wird es dann irgendwann und irgendwie weitergehen.

Wir entspannen den ganzen Tag. Heute ist es bewölkt, was aber auch ganz gut ist, denn ich habe die letzten Tage zuviel Sonne abbekommen.

Irgendwann kommt der Inselvorsteher an und lädt uns zur Weihnachtsfeier ein. Wir sind eingeladen in sein Haus auf einer anderen Insel zu kommen und mit den Indianern Weihanchten zu feiern. Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht zu träumen gewagt. Wir dürfen beim Inselvorsteher im Haus schlafen und werden das ganze Weihnachtsgeschehen mitbekommen. Inklusive Kirche und allen Drum und Dran. Ist das noch zu toppen? Ja sage ich Euch, denn ich sage unserem Inselvorsteher, dass wir jedoch keine saubere Kleidung haben. Auch kein Problem, denn es gibt wohl die passende Weinachtsbekleidung. Zumindest für mich, denn mir kommt die besondere Ehre zu teil den Weihnachtsman zu spielen. Somit bin ich auch komplett eigekleidet. Ich sage spontan zu, ohne zuwissen wozu eigentlich. Für die Familie oder gleich für die ganze Gemeinde, ich habe keine Ahnung wie große die Feier sein wird, ich spreche die Sprache nicht (hier wird kein Spanisch gesprochen, zumindest können die Kinder kein spanisch) und überhaupt aber es wird ein mordsspass.

24.12.2010 Heilig Abend

Weihnachten und fern der Heimat. Der Tag zeigt sich von der besten Seite. Kein Schnee weit und breit, dafür gibt es jedoch einen Bilderbuch Karibiktag. Unser Inselvorsteher füllt mich systematisch mit Alkohol ab. Erst mit Weihnachtsbier zum Frühstück, dann mit Whiskey. So angefangen geht’s weiter. Susanne und ich hängen gemütlich am Strand ab. Eine Truppe Tagesausflügler kommt von der Insel Carti und berichtet, dass der Weihnachtsmann schon Gesprächthema ist. Wir bekommen im Laufe des Tages auch die Info, dass ein Boot existiert, welches bereit ist uns nach Puerto Valdilla zu transportiern. Das ganze soll zei Tage dauern, von dort aus würde dann ein Boot nach Kolumbien gehen. Also alles super.

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I’m dreaming of a white chrismas. Warum eigentlich. Hier ist es auch schön.

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Beachvolleyball auf San Blas. Das Allstarteam. Kunafrauen und amerikanische Touristin kämpfen um den Weihnachtspokal.

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Das Spiel ist eröffnet. Wie es ausgeht erfahre ich nicht mehr. Denn …

Im Laufe des Tages werde ich immer nervöser, da mir eine wichtige Aufgabe bevorsteht. Der Weihnachtsmannjob. Irgendwann setzen wir nach Carti über. Eine Bedienstete ist inzwischen so angetrunken, dass sie beim Versuch ins Boot zu steigen erstmal baden geht. Die Stimmung ist super.

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Anlegen auf der Insel Carti. Das Boot welches ihr seht werde ich bald besser kennenlernen.

Auf der Insel Carti angekommen, werden uns erstmal die Zimmer zugewiesen. Ich lebe in einer typischen Kunahütte. Das heisst es gibt keinen richtigen Boden, die Hütte besteht aus einem Holzgerüst mit einem Dach aus Bananenblätten und die Außenwände bestehen aus Ästen. Im Raum steht ein schmuddeliges Bett welches für den Weihnachtsmann bestimmt ist. Mir wird mein Gewand gezeigt. Ich ziehe es an und muss warten. Ich habe drei Auftritte zu bewältigen. Erstmla Bonbons an die Kinder verteilen, immer Hoho sagen, jedem Kind nur ein Bonbon geben. Dann sollen noch weitere Runden folgen.

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Als Weihnachtsmann komme ich auch bei der Damenwelt gut an. Wir befinden uns in einem der wenigen Steinhäusern auf der Insel.

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Harter Kampf um die Sympathie des Weihnachtsmannes. Oder geht es doch nur um die Bonbons?

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Der Sack ist leer. Die Nachfrage war größer als das Angebot.

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Der Bart ist zwar noch nicht weiss, aber echt. Faszination nicht nur bei den Kindern.

Die erste Runde als Weihnachtsmann macht noch Spass, auch wenn die Viskosebekleidung nach ein paar Minuten triefend nass ist. Die gute Laune vergeht mir dann bei der zweiten Runde. Denn jetzt will mein Coach, dass ich den Gottesdienst stürme. Ne, mache ich nicht. Anschließend gibt es eine Prozession über die Insel. Die Gemeinde folgt. Maria und Josef klopfen an diversen Türen, ihnen wird jedoch nicht geöffnet. Auch hier soll ich voran schreiten. Bei der ersten Gelegenheit sorge ich jedoch dafür, dass Maria und Josef wieder vorne sind. Dann muss ich nochmal Bonbons werfen mich immer wieder tanzend zum Affen machen, mich wieder im Kuna Museum verstecken, hier was essen, da was essen, teilweise recht ekelige Reisgerichte. Aber ich will nicht jammern, ich hatte meinen Spass und die Kuna auch.

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Die Hauptstraße auf der Insel Carti.

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Sanitäranlage auf der Insel Carti. Donnerbalken ins Meer. Ich scheisse in die Karibik. Sehr geehrter Herr I. auch gegen meine Überzeugung. Auftrag erfüllt!

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Inselbesucher.

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Wenn bei Carti die rote Sonner im Meer aufgeht und die Fischer aufs Meer rausziehn. Die Kuna fischen auf traditionelle Art bei Tag. Hier werden Sardienen gefischt.

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Kein Segelboot nach Cartagena.

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Hier wohnt der Weihnachtsmann. Man nehme sich in acht. Das Idyll trügt, Kokospalmen bergen Gerfahr von oben.

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Die Insel habe ich an einem halben Tag umschnorchelt.

Die San Blas Inseln zu besuchen war nach dem schrecklichen Hostel in Panama City die beste Sache die ich machen konnte. So tolle Weihnachtstage hätte ich mir im Traum nicht zu wünschen gewagt. Manchmal kommt es besser als man denkt. Jetzt geht es mit Susanne per Versorgungsschiff weiter in Richtung Kolumbien.



20.12.2010

21 12 2010

20.12.2010

Inzwischen ist fast die gesamte Belegschaft des Hostes ausgetauscht. Da auch ich morgen abreisen möchte, geht mir das hier wieder intensiv auf die Nerven.

Ich hatte eine grausame Nacht. Es war zwar relativ ruhig, jedoch binb ich völlig verschnupft und habe Kopfschmerzen. Fieber habe ich jedoch nicht. Ich habe heute mehrmals gemessen. Also kein Malaria und auch kein Denguefieber. Hätte mich auch gewundert, denn ich pas gut auf, dass mich keine Mücken stechen und seit längerem klappt es auch einigermaßen. Dennoch – es ging mir schon besser!

Ich hab mich dann entschieden Panama Viejo, also den alten Stadtkern anzugucken, bei dem die Maurer zwar solider Arbeit geleistet haben, die Piraten, welche die Statt zerstörrt haben jedoch auch. Alles Schrott. Der Grund der Piratenangriffe. Panama war ein wichtiger Umladeplatz für das Inkagold, welche über die Pazifikküste nach Norden verschifft wurde, von da aus ging das Gold dann über den schmalen Landstreifen in die Karibik von wo aus es in nach Spanien oder England verschifft wurde. Oder aber auch von Piraten, Freibeuter oder wem auch immer geraubt wurde.

Besonders viel zu sehen gab es nicht. Aber ich habe eine Bustour querr durch Panama City gemacht.

Anschließend bekomme ich meine sauberen Sachen wieder, gehe essen und hebe reichlich Geld ab, denn ich will ja nach San Blas wo es wohl keinen Geldautomaten geben soll. Eigentlich habe ich noch etwas Geld, aber diese Abhebung muss möglicherweise lange halten. Also das Maximun. Mit einem etwas mulmigen Gefühl will ich schnell zurück ins Hostel. Allerdings verliere ich dann doch etwas die Orientierung und verlaufe mich. Dummerweise in die falsche Gegend. Dies bemerke ich dann rechtzeitig und drehe um. Durch mein Manöver wird jedoch eine wenig vertrauenswürdige Person auf mich aufmerksam und verfolgt mich. Ich wechsel die Straßenseite, er kommt mir nach. Irgendwann drehe ich mich um, damit er weiß, dass ich bemerkt habe dass er mich verfolgt. Er fragt nach meiner Uhr. Wohlgemerkt, nicht nach der Zeit sondern nach meiner Uhr. Inzwischen sind zwei Polizisten in Sichtweite, ich sage meinem Verfolger die Zeit als er mir dann jedoch zu verstehen gibt, das er meine 1 Euro Uhr haben will, zeige ich ihm den Vogel und gehe schnellen Schittes auf meine Freunde und Helfer zu und mein Verfolger dreht ab. Nochmal Glück gehabt, denke ich mir mit einem extrem mulmigen Gefühl.

Im Hotel zurück lege ich mich dann erstmal hin und schlafe zwei Stunden. Im großen und ganzen ist der Tag geggessen . Ich fühle mich scheisse, die Nase läuft, das Rucksackpacken fällt mir schwer und morgen muss ich früh raus.

Frohes Fest

Wenn ich heile durch Colon komme, dann den Weg nach San Blas schaffe, kann es sein, dass ich für längere Zeit kein Internet haben werde. Was jedoch ein ghutes Zeichen ist. Denn San Blas ist noch nicht online und die nächsten Meldungen werden dann erst aus Kolumbien kommen. Das kann gut und gerne 2 bis 4 Wochen dauern. Also macht der Autor auch mal Urlaub.

Ich wünsche allen Lesern und vor allem den Kommentatoren ein frohes Fest. Nehmt Euch mal ein paar Tage Auszeit.

Ich gehe mich jetzt ins Bett legen und hoffe morgen wieder fitter zu sein.

Schöne Grüße aus Panama City

Andreas



19.12.2010

20 12 2010

19.12.2010 Heute wurde ich beraubt!

Ich habe mir mal wieder eine Tour gegönnt. Die letzte ist schon ne Weile her. Ich habe mich für eine Tour zum Panama Kanal angemeldet. Für stolze 50 US$. Aber es hat sich voll gelohnt.

Zunächst verzögert sich die Abfahrt. Ärgerlich, denn ich bin extra um 7:00 Uhr aufgestanden. Aber auch egal. Dann werden wir mit einem Bus direkt vom Hotel abgeholt und werden zum Boot gebracht. Es geht entlang des Kanals und wir erfahren das eine oder andere von einem sehr sehr unterhaltsamen Führer.

In letzter war der Kanal mit Dschungelmüll völlig zu und eine Weile nicht passierbar. Grund waren die starken Regenfälle. Von einem Staudamm musste Wasser abgelassen werden, wohl zuviel, denn dadurch ist eine Barriere gebrochen, die alles abhalten soll, wass die Schifffahrt gefährdet. Die Folge, ganze Wälder schwammen im Kanal herum. Den Kanal in Betrieb zu halten, kostet täglich 6 Millionen US Dollar. Was er einbringt erfahren wir nicht. Die Tour zeigt jedoch weniger die technischen Wunder des Kanals, sondern ist auf die Umwelt spezializiert. Wir bekommen diverse Informationen über Tier und Pflanzenwelt. Hier existieren 2.000 unterschiedliche Baumarten, die wir jedoch nicht alle zu Gesicht bekommen. An den Nebenflüssen leben Krokodile. Diese bekommen wir auch zu Gesicht. Die perfekte Tarnung hat jedoch zur Folge, dass ich sie zwar sehen kann, aber durch den Sucher meiner Kamera nicht ausfindig machen kann. Im Dschungel um den Kanal herum leben darüber hinaus noch Schildkröten, diese sind zu weit weg vom Boot um sie zu fotografieren. Auch gibt es etliche Affenarten. Diese sind nicht besonders scheu. Zumal wir Ernüsse und Bananen bekommen um diese anzulocken. Der erste Affe der auf unser Boot springt hat es auf mich abgesehen und zieht mir zielgerichtet meine kleine Erdnusstüte aus der Seitentasche des Rucksack. Ich realisiere das kaum, denn sobald er sie hat, ist er auch schon wieder weg. Der Guide bemerkt einen Affen mit einer Tüte Erdnüsse. Diese waren eigentlich für mich bestimmt. Die letzte Tüte der kostbaren Salz, Limonenerdnüsse die ich noch aus Costa Rica hatte und hier nicht erhältlich sind. Zumindest habe ich sie noch nicht ausfindig machen können.

Anschließend kommen wir an einem Hausboot an, wo der Führer wohnt. Es gibt auch einige Zimmer für Gäste. Endlich gibt es mal wieder ein wirklich köstliches Essen. Ich hatte schon vergessen, dass es sowas gibt. Zum Nachtisch dann die besondere Überraschung. Es gibt Schlange und Krokodil, allerding nicht zum Essen sondern um die Mannlichkeit zu beweisen. Allerdings drängeln sich die Mädels dreist vor. Dann geht’s mit dem Kajak in den Dschungel zu einem kleinen Wasserfall und in dem Moment wo wir ins Wasser springen, fängt es an zu regnen. Perfekt, dann nass sind wir sowieso. Dann geht’s zurück. Ein schöner Tag.

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Dies ist ein schwimmender Kran „Made in Germany“ während des zweiten Weltkrieges. Damals der größte schwimmende Kran der Welt und funktioniert noch immer.

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Mit dieser Anlage wird der Kanal gereinigt.

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Eine kleine Nussschale.

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Am Ufer lauert GEFAHR!

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Diebesbande nach erfolgreicher Arbeit.

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Die Gefahr lauert von oben.

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Ein Affenporträt.

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Mein neuer Schal.

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Oder sollte ich doch den Rucksack gegen eine Handtasche eintauschen?

Noch was ist pasiert. Ich habe seit heute wieder eine ziemlich genaue Vorstellung was ich machen möchte:

  1. Morgen geht’s nach Panama Viejo und zu den Schleusen.
  2. Ich will mit dem Zug entlang des Kanals zurück zur Karibik und Weihnachten auf San Blas verbringen, wenn San Blas nicht klappt, dann halt nach Portobelo.
  3. Mit dem Segelschiff nach Cartagena rübersetzen.´
  4. Durch Kolumbien reisen.
  5. Zum Karneval in Trinidad sein.
  6. Je nach Zeit von dort aus nach Ecuador, wenn ich nicht genug von Kolumbien gesehen habe wieder zurück nach Kolumbien und Venezuela.
  7. Gerne würde ich Rio Orinoco ein paar Tage paddeln gehen. Weiß allerdings nicht ob dies möglich ist.

Die einen bewundern mich um diese Pläne, anderen ist das viel zu durchgeplant. Zweitere unken gleich rum. Seit ich Nicaragua verlassen habe binb ich ziemlich planlos durch die Gegend gereist. Das geht mir inzwischen auf den Keks. Endlich kommt mal wieder Zuch rein.



18.12.2010

19 12 2010

18.12.2010 Ich bin ein Glückpilz.

Die Nacht war mal wieder die Hölle. Ich habe Ohrstöpsel benutzt wodurch der Lärm nicht ganz so laut war. Von Ruhe dennoch keine Rede. Darüber hinaus habe ich erstmalig in meinem Leben auf Schlafmittel zurückgegriffen. Nichts dramatisches, einfach ein Baldrian Dragee. Ich wünschte jedoch ich hätte hochdosiertes Valium. Vor dem Schlafengehen gab es dann auch noch eine Diskussion mit der verschlampten Dame die unter mir im Bett liegt. Es ist 23 Uhr aber Madame meint im Schlafsaal mit ihrem Netbook herumhantieren zu müssen, natürlich mit Licht von dem ich im oberen Bett die volle Packung abbekomme. Ich setze mich aber durch. Licht aus und gut ist. Zumal von dem Streit eine andere Dame die bei mir im Schlafsaal bereits schläft aufwacht und mich stärkt. Ich akzeptiere ja schon, dass die Dame unter mir ihre ganzen Sachen auf dem Boden verteilt und davon hat sie vieles. Mehrere Bürsten, überall liegen BH´s und Unterhosen, dann noch Schminkzeugs und alles worauf Frau bei einer Rucksackreise unmöglich verzichten kann.

Irgendwann gegen 5 oder 6 Uhr morgens kehrt dann für eine weile Ruhe ein. Solange bis sich die einheimischen Nachbarn für die nächtliche Ruhestörung rächen. Latinoklänge statt Technolärm. Die Hotelsituation in Panama City ist wie die Wasserversorgung – Mangelhaft! Da an Schlaf nicht zu denken ist stehe ich auf. Kaffee lößt Baldrian ab. Ich sitze Esszimer, in dem sich auch die Rezeption befindet. Esther aus den Niederlanden und ihre Freundin kommen eingetrudelt (alte Bekannte von der Supertruppe aus Boccas). Ich bin noch so fertig, dass ich sie erst garnicht erkenne. Man muss sich das so vorstellen. Eine hübsche blonde Frau winkt freudestrahlend und ich sitze da und denke: Bring mir Kaffee Alte, vieeeellllll Kaffee. Die Sitiation ist mir peinlich. Die beiden werden erfreulicher Weise auf mein Zimmer verwiesen. Da sich dort die einzigen freien Betten befinden. Die Stimmung auf dem Zimmer kann sich also nur verbessern. Da Thomas heute abhaut bin ich wieder der einzige Kerl auf einem Frauenzimmer. Fast wie bei der Arbeit! Dann kommen noch Lena und Jan. Auch ein freudiges Wiedersehn, allerdings von kurzer Dauer, denn es gibt keine Betten mehr. Die beiden warten bis 12 Uhr und verschwinden ohne sich zu verabschieden. Achso, hatte ich schon erwähnt. Es gibt natürlich wieder nur zwei Duschen und zwei Keramiksessel. Aber immherhin. Lena teilte mir mit, dass sie vor ein paar Wochen hier gewesen seien und es dort garkein Wasser gab.

Währenddessen errechne ich die Kosten für den Abstecher nach Trinidad für Karneval. Machbar. Ich könnte von Kolumbien weiter nach Venezuela, von da aus mit der Fähre nach Trinidad und dann mit dem Flieger ersten direkt nach Ecuador oder aber nochmal zurück nach Venezuela um dann über Land zurück nach Kolumbien und Ecuador reisen. Je nachdem, wieviel Zeit ich brauche. Hostel sollte man schon vorher buchen, das günstigste liegt bei 14,40 Euro pro Tag und macht auf den Werbebildern einen gammeligen Eindruck. Flug liegt bei 460 Euro. Damit ermittel ich inklusive Taschengeld einen Tagesdurchschnitt von 86 Euro. Nicht billig, aber ich habe günstig gelebt, da ist sowas auch mal drin. Für Trinidad plane ich 12 Tage ein.

Eigentlich hatte ich heute mal vor auf Stadtbesichtigung zu gehen und hatte mir schon eine Route zusammengebastelt. Vielleicht auch nochmal nach neuen Klamotten gucken (z.B. frische Unterhosen, meine habe ich übrigens bei der letzten Dusche notdürftig ausgespült). Als ich jedoch bei den anwesenden Leuten nachfrage, bekomme ich mit, dass eine Gruppe nach Panama Viejo möchte. Das klingt gut und ich sage, dass ich mich anschließen möchte. Alles klar. Ich packe schnell meine Sachen zusammen und warte, warte, warte. Susi, bei der ich mich angemeldet habe sagt, dass sie sich die Gruppe aufgelöst hat, aber mit ein paar anderen eine Tour macht. Ich höre irgendwas von Fahrräder mieten und denke, besser als hier den ganzen Tag rumzugammeln oder alleine durch die Stadt zu ziehen. Also geht’s mit Susi, Vanessa und Steffie irgendwo hin wo man Räder mieten kann. Erstmal Taxi nehmen aber mit drei Mädels und zwei Blondinen kein Problem. Wir mieten uns so ein Vierer Fahrrad wie man sie aus vielen Orten kennt. Eigentlich war der Ausflug ein Flopp. Man sieht viel Wasser, einige große Kähne und viele Yachten. Anschließend machen wir noch eine Entdeckung, es gibt sowas wie ein Aquarium. Auch nicht toll, hat eher sowas lehrpfadmäßiges aber immerhin bin ich mal rausgekommen und ich hatte meinen Spass mit den drei Mädels.

Als ich dann zurück ins Hostel komme, stelle ich zunächst fest, dass die Rucksäcke von Esther und Freundin weg sind. Schade! Aber egal. Ich setzte mich ins Wohnzimmer und schreibe Weihnachtsgrüße, gehe noch schnell einkaufen und treffe auf der Straße einen aufgelösten Kandadier. Er ist mit einem Taxi gefahren und aus dem Taxi heraus wurde sein Rucksack geklaut. Alles ist weg. Pass, Visakarte, Netbook einfach alles. Ich werde künftig meine Geldkatze benutzen. Das ganze ging so ab. Taxi wird aufgehalten, Tür aufgemacht und Rucksack herausgezogen Ätsch, er gehört jetzt mir. Das ganze von 15 jährigen Blagen.

Irgendwann höre ich Wasserrauschen. Welch seltenes Geräusch. Die Wasserversorgung im Haus funktioniert wieder. Schnell aufs Zimmer, Duschzeugs holen und ab unter die Brause, nicht vergessen: Unterhose auswaschen. Herrlich, denn beim Radfahren habe ich geschwitzt. Es sind übrigens zwei neue Mädels aufs Zimmer gekommen. Auf den ersten Eindruck nett. Ich bin neidisch, denn sie haben ein Segelboot nach Kolumbien. Ich nicht. Langsam mache ich mir Gedanken wie es weitergehen soll. Denn Panama hat ein Wasserproblem. Hier funktioniert die Wasserleitung nicht und in meine Reiserichtung stehen die Straßen unter Wasser. So dass San Blas, wo ich gerne Weihnachten verbringen möchte nur mit Flugzeug erreichen kann. Itamar hat sich erkundigt und fand den Preis zu teuer. Was nichts heissen muss.

Abends kommen noch einige Leute im Hostel an und werden in den letzten Ecken untergebracht. Ich höre einen fragen, ob er wenigstens Duschen kann, wenn er schon kein Bett mehr in Panama City bekommt. Die Antwort ist geschmeichelt. Klar, im Moment funktionieren die Duschen. Ich fixiere den jungen Mann und denke mir Willkommen in Panama City. Ich bin ja frisch geduscht.

Eigentlich ein guter Tag. Ich habe den Tag mit drei hübschen Mädels verbracht, habe ein Bett in dem ich mit überhöhter Dosis Baldrian, Ohrenstöpseln und Übermüdung die nächste Nacht schlafen kann, ich habe für den nächsten Tag eine halbwegs frische Unterhose, noch ein ungetragenes frisches T-Shirt, ich habe heute schon geduscht und wurde nicht ausgeraubt. Goldbrunner du bist ein Glückpilz!

Für morgen steht übrigens eine teure Paddeltour auf dem Panamakanal mit Wanderung an.



17.12.2010 die zweite Tageshälfte

18 12 2010

17.12.2010

Die Situation spitzt sich langsam zu. Für geschätze 130 Leute die sich derzeit im Hostel aufhalten existieren noch zwei Duschen und zwei Toiletten die über Wasserversorgung verfügen. Alle sehnen sich nach einer frischen Dusche. Ich bin inzwischen wieder bei der letzten Unterhose angelangt und wegen Wassermangels gibt es auch keinen Wäschedienst im Hostel.

Ich mache einen Spaziergang durch den Stadtteil Casco Viejo. Ein schöner Stadtteil. Viele Gebäude sind völlig verfallen und bieten einen krassen Kontrast zur Skyline von Panama City. Da ich völlig planlos durch die Gegend laufe komme ich bald in eine wenig vertrauenswürdige Gegend, die mich zum umkehren bringt. Überall lungern Leute auf der Straße rum, es gibt billige „neuere“ Plattenbauten, die ebenso verfallen wirken wie die alten Gebäude. Also wieder zurück. Doch ich verlaufe mich ein wenig, komme dadurch in schöne Gegenden.

Hier die schönsten Bilder:

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Hier nagt der Zahn der Zeit.

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Auch die alten Gebäude sind bewohnt.

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Guterhaltene Prunkbauten.

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Panama City ist Kontrastreich.

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Die einen werden auf dem Dach angepflanzt, die anderen pflanzen sich aufs Dach.

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Treppe ins Nirgenwo.

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Jede Menge Schiffe.

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Skyline.

Als ich zurückkomme treffe ich Itamar. Er ist völlig verkatert und stärkt mich in meiner Überzeugung, dass die Rumaktion von gestern eine Entsorgungsaktion war. Er hat zuviel getrunken und musste sich übergeben. Überhaupt sind alle schlapp. Die Reise entwickelt sich hier langsam zur Tortur. Keine Wasser in der Leitung, alle verkatert und nicht viel zu tun. Zumindest fehlt es an Antrieb. Ich muss langsam wieder Zuch in meine Reise bringen. Morgen steht mal der Besuch des Kanals an. Vorrausgesetzt ich finde Schlaf.

Itamar hat sich wieder prima durchgeschnorrt. Er hat mit den anderen Israelis aus dem Hostel eine Einladung bei der hiesigen Jüdischen Gemeinde erhascht. Ich gehe hingegen mit Thomas billig essen. Apropos Essen. das Essen hier geht mir langsam auf den Keks. Es ist inzwischen sehr wenig abwechlungsreich und seit Panama gibt es selten frisches Essen. Selbst die frischen Säfte die bisher selbstverständlich waren gibt es nur noch sehr selten. Statt frisch gepressten Orangensaft, gibt es Orangensaftkonzentrat aus dem Tetrapack, meist stark gezuckert. Etwas besser der Ananassaft aus der Dose. Das Essen ist meist fettig immer Reis. Ich kann keinen Reis mehr sehen und alles schmorrt stundenlang vor sich hin. Ähnlich verhält es sich mit dem Fleisch, ständig Fleisch. Meist Hähnchen mit viel fettiger Sosse. Wenn man Glück hat gibt es Krautsalat, aber auch diesen mit Sahne oder anderem Zeugs, so dass es nicht wirklich frisch schmeckt. Von dem Essen habe ich inzwischen dauerhaftes Sodbrennen. Gestern wollte ich mal einen frischen Salat essen, dann bekam ich grünen Salat mit vielen Zwiebeln und vier Tomatenscheiben.

Beim Reisen verlässt man halt so manchesmal die Komfortzone. Abgesehen von Übermüdung, Sodbrennen, mangelndem frischen Essen und mangelhafter Hygiene geht es mir super.



15 bis 17.12.2010

17 12 2010

15.12.2010

Nachdem Frühstück verlasse ich Boquete und nehme zunächst den Bus nach David. Von David geht’s dann weiter nach Panama City.

Ich flüchte mehr oder weniger vor dem Wetter. Ich finde es ein wenig schade, dass ich nicht zu einigen Wanderungen gekommen bin, die ich sehr gerne gemacht hätte.

Im Bus gibt’s wieder Filme. Zunächst langweilige zwei Familienfilme, dann wird ein Actionfilm gezeigt. Ten Dead Men. Nichts für die kleinen im Bus und der Bus ist voll mit halbwüchsigen, denn es werden am laufenden Band Menschen auf grausamste Art umgebracht. Ein paar der halbwüchsigen Mädels vertreiben sich die lange Busfahrt mit einem Vogel, den sie offensichtlich neu erworben haben. Er wird aus dem Behältnis genommen, fliegt nicht durch den Bus, kackt aber den halben Bus voll.

Nach Eindruck der Dunkelheit komme ich am bisher größten Busterminal meiner Reise an. Der Busterminal erinnert an einen großen Bahnhof. Ich erhasche ein Taxi, was garnicht leicht ist, da hier jeder ein Taxi will und lasse mich zum gewünschten Hostel fahren. Leider ausgebucht. Also zum nächsten, nur ein paar Blöcke weiter. Auf meine Anfrage ob es noch ein Bett gibt kann mir nicht gleich geantwortet werden. ich ahne schlimmes. Aber ich habe Glück. Im Hostel treffe ich Itamar. Ich beziehe mein Bett. In dem kleinen Zimmer sind sechs Betten dicht an dicht untergebracht. Mein Bett ist oben, es gibt aber keine brauchbare Leiter. Immerhin kann mir keiner von oben ins Bett kotzen. Denn hier ist Partyvolk untergebracht. Ein Vorteil.

Abends wird dann gleich Kontakt geknüpft. Ein weiterer Vorteil dieses Hauses, denn hier sind massen an Rucksackreisenden untergebracht. Darüberhinaus kommen viele aus Kolumbien und einige wollen nach Kolumbien. Also keine ganz schlechte Adresse.

16. bis 17.12.2010 12:00 Uhr

Mit Itamar fahre ich nach dem Frühstück in die Shoppingmall. Genau wie in Deutschland. Alle großen Marken sind mit eigenen Shops vertreten. Ich finde jedoch keinen Reiseführer für Südamerika. Itamar will sich Schuhe kaufen. Ich schaue mir ein paar Hemden an und ich könnte eine Jeanshose gebrauchen. Allerdings werden wir in unserem Kaufrausch eingeschränkt. Schuhe in 43 für Itamar und Kleidung in meiner Größe, gilt in Panama schon als Übergröße und daher gibt es nichts. Auch gut, Geld gespart.

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Der Weihnachtsbaum in der Shoppingall.

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Shoppingmall. So wie überall in der Welt, im Mittelamerika aber Einzigartig.

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Überall in Panama schrauben sich Hochhäuser in den Himmel.

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Nur ein kleiner Ausschnitt einer beeindruckenden Stadtkulisse.

Langsam lerne ich dazu. Ich dachte immer, man bezieht ein Hotel oder Hostel um darin zu schlafen. Dies ist nicht immer möglich. Heute hat man sich etwas besonderes einfallen lassen um uns vom Schlaf abzuhalten. Im Innenhof ist eine Bühe errichtet und zwei junge Musiker machen Nachmittags Soundcheck. Aha, Lifemusik. Nicht schlecht, aber mein Bett ist an der Fensterseite des Innenhofs. Also wird es laut. In Panama herrschen zwar strenge Raucherschutzgesetze, aber Lärmschutz ist hier weitestgehend unbekannt. Das Konzert ist nicht nur für die Gäste des Hauses, sondern auch für die Einheimischen. Diese kommen in Strömen, bringt schließlich mehr Geld ein! Allerdings müssen diese im Gegensatz zu den Gästen Einrtitt zahlen. Gäste erkennen die Türsteher an folgenden Merkmalen.

  1. Sie tragen ein weißes Armbändchen.
  2. Sie rennen schlampig herum, den die Panamaer legen wert auf ein gepflegtes Äußeres.
  3. Die einheimischen sind gestylt und gepflegt, das wr heute im Hostel nur eingeschränkt möglich. Denn in Panama ist Wasser knapp und heute brach im Hostel die Wasserversorgung teilweise ganz aus (der Autor hat es immerhin geschafft sich zu rasieren).

Die Musik ist langweilig. Stundenlanges Akustikgitarrengeklampfe mit lahmen Gesang. Hat mich ein bisschen an die Proben von Something called Attitude erinnert, wenn der Sänger bei den Proben zur Gitarre griff um Liebeslieder für Marion zu komponieren.

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Die panamaische Antwort auf Alex. Auch er hat seine Band vergrault, keiner will mehr mit ihm spielen.

Aber dieser Abend war billig, denn es gibt einen Promostand einer Rumfirma, wo jeder umsonst Rum bekommt. Das heisst, einige nur begrenzt. Aber mich mag die Ausschankdame, ich bekomme sogar zwei Becher Rum auf einmal ausgeschenkt, obwohl ich nur eines haben wollte. Wir sammeln Argumente um weitere Becher zu bekommen. Das beste Argument:

Der Stand ist dazu da um mich von ihrem Produkt zu überzeugen. Einen guten Rum erkennt man daran, dass man nach einem ordentlichen Besäufnis keine Kopfschmerzen bekommt. Das zieht. Ich halte mich jedoch sehr zurück. Ich trinke zwei Becher des mittelklasse Rums und gehe ins Bett (nicht schlafen).

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Gratis Rum der Marke Botran, den ich nur eingeschränkt empfehlen kann. Aber der Andrang war groß und das Preis/Leistungsverhältnis stimmte.

Bevor ich ins Bett gehe will ich Körperpflege betreiben. Ist aufgrund des Wassermangels jedoch nicht möglich. Wassermangel ist eine schlimme Sache. Nicht jeder versteht das Schild auf der Toilette, welches den Umgang der Toilette mit dem Wassermangel erklärt. Die Urinale sind gelb gefäbrt, die Keramiksessel braun. Bald brechen hier Seuchen aus. Ich bin froh, dass ich ausreichend geimpft bin.

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Wassermangel und seine folgend. Niemand begreift, dass man im Notfall Wasser auf dem Kanister nehmen soll. Dies ist die sauberste Toilette des Abends.

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Deutsch – Isrealische Freundschaft.

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Trotz schlechter Musik. Die Stimmung war gelassen. Schlechter Gratisrum macht’s möglich.

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Diese unbekannte Dame wollte unbedingt, dass ich ein Foto von ihm mache. Warum weiß ich auch nicht. Damit darf das Bild dann auch veröffentlichen um ein bisschen Sexapeal auf diese Seite zu bringen.

Als ich im Bett liege wird mir übel. Ich habe einen ekelhalften Geschmack auf der Zunge. Vom Rum. Also kein guter Rum, zum Zähneputzen bin ich ja nicht gekommen. Ich lutsche ein Bonbon und ich fühle mich gleich viel besser. An Schlaf ist nicht zu denken. Erst das Gitarrengeplärre, dann will keiner ins Bett oder nach Hause, gebrabbel hält mich vol Schlaf ab. Irgendwann hört das Gebrabbel im Innenhof auf. Nun gehen alle ins Bett. Eine ganze Horde besoffener junger erwachsener will nochmal die Sanitäranlagen aufsuchen. Ein permanentes gekichere, ihh und bähh ist zu hören. der stolpert und stürzt, irgendwann kommen die ersten Leute zurück ins Zimmer, stolpern über die Rucksäcke, die wild verstreut über den Boden liegen, versuchen auf ihre Betten ohne Leitern zu klettern. Also dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird ein Hund wach und bellt ununterbrochen. Als dieser fertig ist, schreit ein Mensch im benachbarten Innenhof, denn langsamt erwacht ein neuer Tag. Dann folgt Kindergekreische, anschließend wird der gesamte Innenhof vom Nachbarhaus beschallt.

Zwischendurch verlassen einige Leute, dass Zimmer in dem ich untergebracht bin und machen lärm. IIrgendwann entscheide ich, dass meine Blase geleert werden müsste und gehe auf die Toilette. Erste gute Erkenntnis am neuen Tag, die Wasserversorgung steht wieder. Also gleich den Kulturbeutel geschnappt und ab unter die Dusche. Herrlich! die kalte Dusche erweckt Lebensgeister in mir.

Da fällt mir ein, eigentlich wollte ich mit Thomas nach Colon. Allerdings wollten wir um 6 Uhr aufstehen. Inzwischen ist es 10:30 Uhr. Thomas ist bereits wach. Sein Iphone ist abhanden gekommen und somit gab es auch keinen Wecker. An den Augen der meisten Menschen sieht man, dass der Rum nicht leberfreundlich war. Es handelte sich dabei wohl nicht um Kundenanwerbung, sondern um einer großangelegte Entsorgungsaktion. Im Hostel herrscht Katerstimmung.



10. bis 14.12.2010

14 12 2010

10.12.2010

Schweren Herzens ziehe ich weiter. Erstmal werden noch Emailadressen ausgetauscht, dann geht’s zur Fähre. Da ich mich nicht erkundigt habe wann diese abfährt stehe ich erstmal dumm da. Denn ist 11:30 Uhr und es fahren täglich nur zwei Fähren. Die erste um 6 Uhr, die zweite um 16 Uhr. Die eine schon weg, die andere zu spät. Macht aber nichts, ich nehme ich Wassertaxi. Als ich auf die Abfahrt warte schaue ich vom Steg ins Wasser. Dort tummeln sich etliche Fische und riesige Seesterne. Ich ärgere mich ein wenig darüber, dass ich nicht schnorcheln gegangen bin. Aber sei’s drum, ich ziehe weiter.

Die Bootsfahrt ist dann auch schön und zeigt mir im Schnelldurchlauf nochmal die schöne Inselwelt dieses Archipels. Von dem ich viel zu wenig gesehen habe. Aber auch ohne dies, hatte ich hier die beste Zeit meiner Reise. Ich bin ein wenig betrübt, dass diese Zeit nun zu Ende geht. Allerdings freue ich mich auch das was als nächstes auf mich zukommt.

Auf dem Festland angekommen, geht’s gleich weiter. Mit Taxi zum Bus, ich ergattere den schlechtesten Sitzplatz und bin froh, als ich den Bus wechsel. Nun bekomme ich den besten Sitzplatz. Vorne beim Fahrer, also die beste Aussicht die man sich wünschen kann. Und das lohnt sich auch. Denn es geht hinauf in die Berge. Eine tolle Kullisse begleitet die gesamte Fahrt. Überall stürzen Wasserfälle herunter auch die Flora ist sehr abwechslungsreich.

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Wieder in den Bergen. Hier ein Foto aufgenommen aus dem fahrenden Bus. Kommt nicht annähernd an die Wirklichkeit heran. Vielleicht die nächsten Tage nach einem Ausflug!

Dann komme ich in David an, erhasche einen Chickenbus. Da sich die Fahrt ziemlich in die Länge gezogen hat, spiele ich kurz mit dem Gedanken in David zu bleiben. Die zweitgrößte Stadt Panamas. Doch dann finde ich schnell einen Bus und komme noch vor Anbruch der Dunkelheit in Boquette an. Ich nehme gleich das erste Hostel, was ich mir angucke. Es gibt kein Internet, dafür gönne ich mir mal wieder den Luxus eines Einzelzimmers für 15 US$. Nicht vergleichbar mit den letzten Unterkünften, aber sauber und mit einem bequemen Bett. Ich habe sogar mein eigenes Badezimmer.

Kurz nachdem ich das Zimmer bezogen habe, gehe ich raus den Ort besichtigen. Ich finde ein günstiges Restaurant, nach dem Essen finde ich einen Optiker. Dieser hat leider zu, aber immerhin. Samstag ist geöffnet. Ich hoffe, das dort meine Sonnenbrille repariert werden kann.

11.12.2010

Morgens gehe ich erstmal frühstücken. Anschließend bringe ich meine Brille zum Optiker. Die Dame dort meint sie müsse die Brille nach David schicken, dort könne man die Bruchstelle löten. Sie will genau wissen, wieviel ich für die Brille bezahlt habe und meinte, in Panama seihen die Brillen wesentlich günstiger. Überhaupt ist sie an allen Preisen in Deutschland interessiert. Dann will sie mir noch ein Apartement vermitteln. Ich lehne jedoch dankend ab. Den Rest des Tages verbringe ich lesend in der Hängematte und beobachte herrlich bunte Vögel, die im Garten des Hostels herumfliegen. Angelockt werden diese von Bananen, die der Betreiber regelmäßig nachfüllt.

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Abends gehe ich dann doch mal vor die Tür. Boquette rüstet für Weihnachen auf. Das Dorf ist mit hübsch weihnachtlich dekoriert. Im Zentralpark tummeln sich etliche Dorfbewohner und Touristen um sich vom weihnachtlichen Rausch anstecken zu lassen. Ein Gitarrenduo spielt weihnachtslieder und ein Mönche erzählt irgendwelche Weihnachtsgeschichten und bespritzt die Besucher mit Weihwasser. Das Lied „I am dreaming of a white chrismas“ macht hier Sinn. Von wirklich gutem und warmen Wetter kann keine Rede sein, aber es ist gerade noch T-Shirt tauglich und somit weit entfernt von einer weissen Weihnacht. Der absolute Hit jedoch, ist das Feliz Navidad Lied, dass wir auch im Spanischunterricht gesungen haben.

Abends sitzen wir dann mit den paar Leutchen zusammen, die derzeit hier im Hostel leben. Diesmal bin ich nicht der Älteste. Ich lerne den ältesten Rucksacktouristen überhaupt kennen. Bzw. dessen Frau Ingrid. Ingrid stammt urspünglich aus Aachen, ist aber vor 50 Jahren mit ihrem Mann nach England ausgewandert, lebt seit 20 Jahren im Sommer auf Malta und beide flüchten seit 30 Jahren vor dem Winter, das heisst sie sind seit 30 Jahren am herumziehen. Ingrids Mann ist 81 Jahre alt. Das dumme allerdings. In diesem Alter bekommt man keine Auslandskrankenversicherung mehr. Zumindest keine für Langzeitreisende, also sind beide ohne Versicherung unterwegs.

Auch die anderen sind nicht gerade Jung. Ian auf Schottland würde ich mal auf 50 Jahre schätzen, John aus Kanada ist vielleicht 45 Jahre alt. Immerhin gibt es noch ein junges Küken von ca. 25 Jahren aus den USA.

Hier etwas um Euch in Weihnachtsstimmung zu versetzen:

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Der Weihnachtsbaum. Deutsche Tradition die sich auch in Panama durchgesetzt hat.

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Das Gitarrenduet. Weihnachtlich gekleidet.

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Der klettert gerade aufs Dach meines Hostels.

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Was immer das auch sein mag. Auch dieses Vieh wünscht ein frohes Fest

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Mein erster Pinguin auf dieser Reise. Ebenfalls in Weihnachtsstimmung.

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Auch Bambi ist dabei.

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Die Krippe!

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Eine Hippiekrippe!

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Fromm geht’s auch in meinem Hostel zu.

12.12.2010

Eigentlich wollte ich mit Ingrig und ihrem Mann heute in den den Quetzaltrek im Nationalpark machen. Die beiden wollten allerdings gegen 8:00 Uhr aufbrechen, ich bekomme zwar mit das beide bereits aktiv sind, habe jedoch die halbe Nacht Moslitos gejagt und bin platt. Also bleibe ich lange im Bett liegen. Wieder mal rumtrödeln angesagt. Morgens ist super Wetter, was sich gegen Mittag ändert. Es regnet immer wieder. Nicht stak, aber immerhin so, dass man nicht wirklich raus will. Also mache ich kurze Spaziergänge durch den Ort und finde diverse Hostels, die wesentlich besser sind als das wo ich derzeit bin. Also entscheide ich mich morgen einen Ortswechsel zu vollziehen. Ich leser wieder den halben Nachmittag und bin bald mit meinem letzten Buch durch. Wobei ich mir mal „Also sprach Zaratustra“ von Friedrich Nietzsche vorgenommen habe, was nicht leicht zu lesen ist. Also werde ich noch ein bisschen was vor mir haben.

Dann überlege ich noch wie ich Südamerika angehen kann. Zunächst will ich ja mit Segelschiff nach Kolumbien. Das heisst ich werde im Januar in Kolumbien unterwegs sein. Da fällt mir ein, dass im Februar ja Karneval ist und wenn ich schon in Kolumbien bin, kann ich auch gleich sehen, dass ich weiter nach Trinidad komme. Vielleicht über Venezuela, dann muss ich mal sehen ob es eine Flugverbindung nach Peru gibt. Das wäre vielleicht die beste Variante. Da ich hier allerdings kein Internet habe, kann ich nicht recherchieren. Aber Karneval in der Karibik wäre schonmal genial. Zumal sich bis dahin das Wetter auch zum positiven geändert haben dürfen. Dann hätte ich auch mal ein bisschen Karibik wie im Bilderbuch. Wahrscheinlich werde ich wegen der Brillenreparatur noch bis Freitag in Boquette bleiben müssen.

Inzwischen sind die Strapazen des Aufstiegs auf den Santa Maria Vulkan vergessen. Wie ich höre kann man hier auf einen ebenso hohen Vulkan stegen. Das ganze ebenfalls bei Nacht. Von dort soll man bei günstigen Wetterbedingungen einen wunderbaren Blick sowohl auf die Atlantik-, wie auf die Pazifikküste haben. Da hier morgens immer schönes Wetter ist bietet sich der Nachtaufstieg an. Mal sehen. Ebenso will ich hier noch den Quetzaltrek machen. Morgen dann vielleicht bei Nacht aufsteigen, anschließend ausruhen und an einen der nächsten Tage den Quetzaltrek machen. Dieser ist wohl weniger anstrengend. Ich muss mal wieder den Hintern hochkriegen.

13.12.2010

Heute habe ich erstmal das Hotel gewechselt. Ich hatte es satt, dass mir Nachts ständig Ameisen über der Körper wandeln. Ich ziehe in Hostal Topas, dass in deutscher Hand ist. Es gibt keinen Schlafsaal, also gibt’s wieder ein Einzelzimmer für 10 US$, im letzten habe ich 15 gezahlt. Dafür ohne eigenen Sanitärbereich und ohne Küche, aber die Küche im letzten Hostel war ohnehin verdreckt. Viel praktischer, es gibt Wifi und man kann Frühstück ordern. Frühstück kostet dann aber extra. Ich werde es wohl ordern.

Langsam trifft mich der Neid meiner Leser. Zumindest was das Wetter angeht, würde ich jetzt lieber in Deutschland sein. Es regnet den ganzen Nachmittag ohne Pause. Langsam drückt es aufs Gemüt. Dazu weht immer auch eine leichte Brise. Wirklich ungemütlich. In Deutschland häte ich wenigstens eine gemütliche Wohnung, aber hier habe ich nur einen überdachten Außenbereich, in den es nasskalt hineinzieht und mein Zimmer, in dem ich ein Bett befindet und sonst nichts. Nicht gerade gemütlich. Darüber hinaus sind die Türen und Fenster undicht, ständig zeiht es und die Tür klappert die ganze Zeit. Ich komme einfach nicht dazu mal die Wanderstiefel zu Schnüren und in den Nationalpark zu gehen. Das nervt. Weiterziehen macht auch wenig Sinn, da es woander auch nicht besser ist.

Die Gäste hier sind nicht besonders unterhaltsam. Da war es im alten Hostel besser. Ein älterer Herr aus Gera ist da, dann noch ein drei köpfige, ebenfalls etwas ältere Truppe aus der Tschechei und ein Russe der in Kanada lebt. Das wars. Ich gucke die Jubiläumsfolge der Lindenstraße, bin aber mäßig begeistern. Immerhin lud Klausi zur Silberhochzeit ein. Also noch 25 Jahre Lindenstraße. Besser hingegen fand ich die Sondersendung. Wobei ich diese nicht ganz gucken konnte, da der ältere Herr aus Gera mich vollschwafelt. Am Anfang wars ne ganz nette Unterhaltung, aber dann scheint er sich an mich ausgesucht zu haben um sich bei allen arroganten Besserwessis zu rächen. Er erklärt mir wie die Welt funktioniert und wie die Welt besser funktionieren würde. Womit hab ich das verdient? Irgendwann verabschiede ich mich, weil ich mal was essen gehen will. Zum Glück kommt er nicht auf die Idee mir beim Essen seine Gesellschaft aufzudrücken.

14.12.2010

Seit heute bin ich 100 Tage unterwegs.Zur Feier des Tages gab es den ganzen Tag Nieselregen und Sonnenschein mit stärkeren Wind. Wieder mal kein gutes Wanderwetter. Also bleibe ich lange im Bett liegen. Gestern habe ich mich vergessen fürs Frühstüch anzumelden. Also gibt’s Müsliriegel und Wasser. Ziemlich ärmlich, denn ich lebe auf einer kleinen Biofarm mit eigenem Kaffeeanbau. In Boquete wird angeblichb der beste Kaffee von Panama angebaut. Aber bislang habe ich hier noch keinen Kaffee bekommen. Kaffee ist in Zentralamerika wohl nur zum Export vorgesehen. Die Kaffeequalität lässt darüber meist sehr zu wünschen übrig. Da ich nicht weiss, wie ich den Tag über die Runden bekommen soll, schaue ich mir die Sondersendung zum 25 jährigen Jubiläum der Lindenstraße an. So schlage ich immerhin drei Stunden tot. Zu meinem Glück haben heute morgen auch alle Gäste das Hotel verlassen. Also Langeweile pur.

Aber immerhin bekomme ich meine Sonnenbrille notdürftig repariert wieder und bekomme sogar noch ein neues Brillenetui geschenkt, denn eines habe ich irgendwo verloren. Somit bin ich wieder vollständig ausgestattet.



08. bis 09.12.2010

10 12 2010

08.12.2010

Heute wird wiede nur stumpf abgehangen. Das heisst, wir sitzen bei Regen die ganze Zeit vorm Fernsehn. Langsam wird es langweilig. Ich spiele immer mehr mit dem Gedanken Bocas del Torro morgen zu verlassen und auf die Insel Bastimientos zu wechseln. Ein paar Mädels zeigen mehr Aktivität und treiben ein Segelboot auf, dass Mitsegler nach San Blas sucht. Ansonsten schaffe ich es heute nicht raus zu gehen. Wir ernährun eins von den Resten die sich inzwischen im Kühlschrank stapeln.

Coco und Andy waren beim Tätowierer und präsentieren stolz ihre neuen Körperbilder. Eigentlich sind es keine Bilder, sondern irgendwelche Schriftzüge, die sich weden der Wundenbildung noch nicht entziffern lassen. Naja, wem’s gefällt.

Irgendwann gehen wir pennen.

09.12.2010

Morgens gibt’s erstmal gemütlich Frühstück. Viel zu gemütlich. Um 11 Uhr müsste ich auschecken. Während des Frühstücks entscheide ich mich dann noch einen Tag zu bleiben. Der Tag verläuft wie gehabt. Fernsehn und stumd abhängen. Gemütlich halt! Ich mache einige Telefonate nach Deutschland. Heute habe ich die Fernbedienung. Das ist eine Verantwortungsvolle Aufgabe, ich muss rechtzeitig zur Werbeunterbrechung den Ton runterdrehen und rechtzeitig zum Film den Ton wieder aufdrehen. Welch ein anstrengendes Tageswerkl. Irgendwann wird Itamar vom Arbeiteifer erfasst, steht auf und sagt er will für alle Schnitzel machen.

Also gibt’s heute Schnitzel mit Reis und Salat. Die Schnitzel sind super. Tom und ich machen den Abwasch. Anschließend wird Monopoly gespielt. Ich kassiere schnell die ersten drei kompletten Straßenzüge, ds Elektrizitätswerk wie das Wasserwerk. Schnell werden Hotels gebaut, denn ich bekomme einen fetten Betrag als ich auf Frei Parken komme. Mit den Hotels habe ich mich dann übernommen, denn die anderen ziehen schnell nach. Zuerst bin ich der Krösus, gehe dnn nach J.P. bankrott. Während wir spielen, helle Aufregung bei den frisch tätowierten Mädels. Der der „Meister“ ist gekommen. Aber uns unerfreulichen Anlass. Alle Mädels haben sich eine Infektion eingezogen. Tja, ich weiß warum ich nicht tätowiert bin.

Irgendwann gehe ich dann ins Bett. Schließlich will ich morgen weiter. Die beste Zeit hier geht morgen vorbei. Denn J.P und der Rest der Gruppe verlässt morgen das Hostel.

Ich liege noch lange wach im Bett. Mir gehen viele Gedanken durch den Kopf. Eigentlich weiß ich nicht genau wo ich morgen hin will. Aber ich will weiter. Aber eigentlich doch nicht. Der Aufenthalt in Bocas del Torro war die bisher beste Zeit meiner Reise. Das was ich hier mit den Leuten erlebt habe war ein absolutes Highlight. Es geht mir super, aber nach drei Monaten gehen die vielen Ortswechsel doch an die Substanz. Morgen werde ich alleine Weiterreisen. Lieber wäre mir gewesen mit Esther, ihrer Freundin und Alex mit dem Segelschiff weiter nach San Blas zu reisen. Das Boot ist allerdings voll. Ich werde mich auch von Itamar verabschieden. Der bislang beste Reisepartner den ich hatte, trotz einiger Marotten. Ich habe den Eindruck, dass mich der Aufenthalt mit den Leuten hier stark geprägt hat. Ich hoffe, dass es so weitergeht.

Wenn mich nach gut drei Monaten jemand fragt, was das Reisen ausmacht, dann werde ich antworten: Reisen ist kein Sightseeing. Das besondere sind die vielen Begegnungen die man macht, sowie ein weitesgehend sorgenfreies Leben während des Reisens.