13.10.2010 Xela Adios

18 10 2010

Xela war mal wieder ein längerer Aufenthalt. Heute morgen bin ich um 2:45 Uhr aufgestanden um pünktlich fürs Taxi fertig zu sein, dies war für 3:30 Uhr bestellt mein erste Klasse Bus sollte um 4:15 Uhr fahren. Mas o menos versteht sich. Aufstehen fiel mir erstaunlich leicht. Auch das Taxi war pünktlich, allerdings war das Hostel verrammelt und ich kam nicht raus. Dabei hatte ich gestern beim bezahlen bescheid gegeben. Der Taxifahrer ist geduldig und bimmelt den Hostelchef aus dem Bett. Irgendwann steht er völlig verpennt im Flur und fragt als erstes ob ich auch bezahlt hätte. Claro que si senor, ayer despues mi ultima cerveza. Er blättert in den Unterlagen, will nochmal meinen Reisepass sehen. Irgendwann lässt er mich gehen. Das Taxi fährt in eine dunkle Ecke der Stadt, auf Anhieb erkenne ich nichts, was auf einen Busterminal hinweisst direkt hinter uns steht ein weiterer Wagen und hat das Licht an. Mir kommt das etwas komisch vor und ich warte ein bisschen im Taxi um die Situation besser einschätzen zu können. Als ich sehe, dass eine junge Frau mit zwei Koffern das Auto verlässt und sich wartend hinstellt bion ich beruhigt. Der Taxifahrer zeigt Verständnis.

Der Busterminal hat noch nicht auf, ich bin zu früh. Also warten. Irgendwann fährt ein Polizeiauto durch die Straße gibt Signale und der Typ vom Busterminal kommt um die Ecke und schließt das Büro zum Terminal auf. Es fährt der Bus vor. Einfach in den Bus einsteigen geht nicht. Erstmal wird der große Rucksack abgenommen, man bekommt ein Nümmerchen in die Hand gedrückt und der Rucksack verschwindet in den Bus. Kenne ich schon aus Mexiko. Dann will ich in den Bus. Davor ist erstmal Sicherheitscheck angesagt. Alle Taschen werden mehr oder weniger gründlich durchsucht, die Passagiere werden abgetastet. Dann erst darf man in den Bus.

Zunächst gehts nach Guatemala Ciudad. Der Bus fährt gegen 4:30 Uhr los und kommt gegen 8:30 Uhr in Gatemala an. Guatemala ist ein nettes Städtchen, das fällt einem gleich auf. Erst kommen Wellblechhütten, zwischen denen sich auch mal ne Müllkippe befindet, dann kommen notdürftig erstellte Hütten aus Stein und irgendwann richtige Häuser. Je mehr man in die Innenstadt kommt, umso mehr merkt man wie sehr die Bewohner ihre Häuser lieben, die Dächer sind mit Natodraht gesichert, überall stehen bewaffnete herum und wenn man einkaufen will, läuft der Handel fast ausschließlich durch Gitterstäbe. Fester ohne Gitter sucht man vergebens. Irgendwann komme ich dann am Busterminal an. Ich muss gut eine Stunde warten um den nächsten Bus zu bekommen. Die Zeit vertreibt einem der Fernseher. Seit gestern gibt es nur noch ein Ereignis, die Rettung der verschütteten Bergleute in Chile. Ich sehe wie Guido Westerwelle und Paparazi Benni kluge Worte vom Stapel lassen. Kann sie jedoch nicht verstehen, da der Fernseh zu leise, die Geräuschkulisse zu laut und dann noch synchronisiert. Aber ehrlich gesagt, es interessiert mich nicht wirklich. Irgendwann rechtzeitig wird mir mein Rucksack abgenommen und ich erhalte wieder ein Nümmerchen. Spitze, es bleibt noch Zeit für ein überteuertes schlechtes Sandwich und einen schlechten Kaffee und wie schön, Zeit um Pippi machen zu gehen.

Dann kommt einchecken Teil zwei. Ich befinde mich in einer der berüchtigsten Städte der Welt, doch wenn man hier erste Klasse reist gilt Saftey first. Ähnliches Ritual wie in Xela. Doch diesmal wie am Flughafen, ich muss alles metallische abgeben, meine Mütze ausziehen, meinen Reisepass vorlegen, es könnte ja ein anderer auf meinen Namen reisen. Dummerweise haben die Mädels bei der Agentur meinen Nachnamen falsch geschrieben. Also gibts ne Diskussion. Aber keine Ursache, man glaubt mir dann. Anschließend gehts durch ein Piepstor, natürlich piepst es und ich verweise auf meine Schuhe. Ich werde von einem Sicherheitsbeamten abgetastet und darf in den Bus. Hurra, geschafft. Doch die Sicherheitsfanatik geht weiter. Kurz nach dem der Bus losfährt geht erneut ein Sicherheitstyp durch den Bus und versichert sich, dass auch ja alle angeschnallt sind. Das macht er während der ganzen Fahrt mehrmals. Es könnte sich ja jemand abgeschnallt haben.

Ich bin froh als wir die Stadt verlassen. Es gibt einige Gebäude die bewacht sind wie ein Millitärgelände. Dabei befinden sich dort lediglich Supermärkte, Banken oder Juweliere. Irgendwann wirds dann auch wieder schön. Der Bus fährt vorbei an diversen kleinen Obstplantagen. Überwiegend Kokospalmen und Bananenbäumen. Der Bus überholt LKW´s mit der Aufschrift Chiquita, Dole oder Del Monte. Überall am Straßenrand stehen Menschen die auf diese LKW´s warten, mit Mengen an eben diesen Früchten. Irgendwann gegen 15:30 Uhr komme ich dann in Rio Dulce an. Ein kleiner Ort an dem das Leben pulsiert. Der Grund, der Ort Rio Dulce befindet sich an eben diese Fluss der hier vom Lago Izabal, dem größen See Guatemalas in Livingston dann im karibischen Meer endet. Damit ist der Lago Izabal ein beliebter Ort bei Seglern um sich hier vor Huricanes zu schützen. Da noch Huricanesaison ist, ist der See auch voll mit Segelschiffen, die nur darauf warten loszusegeln. Also innerhalb des nächsten Monats.

Nach verlassen des Busses folgt das übliche Ritual. Man wird umschwärmt:

  • Boat Livingston?
  • Information wanted?
  • What do you want?
  • Wanna chicas?
  • wanna chicos?
  • Ganja, Coca?
  • usw.

Nö, ich will meine Ruhe. Schluss, Ende, Aus.

Das Hostel wo ich hin will befindet sich gleich dort wo der Bus hält. Also wozu ein Schlepper?

Ich also zum Hostel Bruno´s. Eigentlich ein Drecksloch. Aber es hat einen riesigen Vorteil. Das Hostel befindet sich direkt am See und hat diverse Anlegestellen, hier gibt es alles was der Rucksackreidense braucht, darüber hinaus aber auch alles was das Seglerherz begehrt. Dort angekommen werde ich gleich von Lee angesprochen. Sein Boot liegt hier an und er wartet darauf, dass die Huricanesaison zu Ende geht. Dann will er weiter ich Richtung Bahamas. Falsche Richtung, aber immerhin, man kommt schnell in Kontakt. Lee und seine Frau nutzen die Zeit um Guatemala zu erkunden. Das habe ich ja hinter mir und kann gleich ein paar Tipps geben. Die Option hier eine Mitsegelgelegenheit zu finden, lässt mich das schlechte Dorm vergessen. Mal sehen ob sich eine Möglichkeit auftut.

Hier die Bilder des Tages (Boote warten auf das Ende der Huricane Saison):

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