14. bis 17.10.2010 Welcome to Africa

18 10 2010

14.10. bis 16.16.2010

Eigentlich wollte ich noch ein bisschen in Rio Dulce bleiben, allerdings war das Hostel eine Katastrophe. Das Bett hatte zwar zwei Matrazen, das Spannbettlaken war jedoch viel zu klein, so dass sich die Kanten der Matraze noch oben wölbten. Trotz der zwei Matrazen habe ich jedes Brett des Lattenrostes gespürt, es gab auch viele Moskitos und keine Möglichkeit mein Moskitonetz anzubringen. Da ich nach längerer Suche auch keine Unterkunft gefunden habe die meinen Wünschen gerecht wurde, habe ich mich entschieden Rio Dulce zu verlassen und mit dem Boot nach Livingston zu fahren.

Eigentlich wollte ich auch noch in Guatemala bleiben. Doch meine geografischen Kenntnisse scheinen schlecht zu sein. Die Fahrt ging dann erstmal entlang des Rio Dulce und der dann im karibischen Meer endet. Die Bootsfahrt war schonmal viel versprechend. Es ging mit Vollgas durch einen bewachsenen Canyon, hier und da gab’s auch mal einen kleinen Zwischenstopp. Unter anderem am alten Wehrposten Castillo de San Felipe. Hier wurde in alten Jahren der Lago Izabal vor Piraten geschützt:

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Dann an einer etwas langweiligen Vogelinsel, wo es Reiher un Komorane gab, dann einer mit Seerosen bewachsenen Lagune, wo uns Kinder Muschelketten andrehen wollten:

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Dann an einer heissen Quelle wo man baden gehen durfte, das Wasser war tatsächlich richtig heiss, baden ist jedoch keiner gegangen außerdem stank es an der Quelle recht moderig, dann gings weiter nach Livingston.

Livingston ist die guatemaltikische Hochburg der sogenannten Garifuna. Das sind entlaufene Sklaven, die sich hier angesiedelt haben. Dementsprechen wird man hier mit „Welcome to Africa“ begrüßt. Statt mit „Amigo“ wird man hier mit „My Friend“ und die neuen Freunde sind noch agressiver wenns darum geht einem etwas aufzuschwätzen. Wanna Hotel, Wanna Ganja, Wanna girls usw. Ich gerate an einen Schlepper der sich nicht abwimmeln lässt. Seine Strategie: Er labert einen die ganze Zeit die Backen voll, ich versuche ihm zu verdeutichen, dass ich bereits ein Hotel gebucht habe. Er ist unbeeindruck und labert weiter. als ich am Hotel angekommen bin, erkennt er dies und rennt vor mir rein. Labert irgendwas von „This is Paradise“, „Here you get best Food“. Ich nehme an, damit kann er behaupten, er hätte mich vermittelt um eine Provision abzukassieren.

Das Hotel ist ne Bretterbude. Besser als in Belize City, preislich Okay und von der Hygiene brauchbar. Die Betten sind bequem, eigentlich alles bestens. Nur, hier sind kaum Leute. Also entscheide ich mich, dass ich das Hotel schon am nächsten Tag verlassen werde. Nachdem ich das Zimmer bezogen habe, mache ich mich glauch auf die Suche nach einem anderen Hotel. Wie ich erfahre, steigen die meisten Rucksackreisenden in einem Hostel, etwas außerhalb ab. Ich suche den Laden und werde fündig. Die Entfernung zum „Zentrum“ ist akzeptabel. Anschließend ziehe ich durch die Stadt, Livingston ist nicht wirklich schön, ist aber für sein karibisches Flair bekannt. Also genau das Richtige fürs Wochenende.

Im Hotel treffe ich dann auf drei Britten, die nur zwei Wochen unterwegs sind und morgen weiter fahren. Wir gehen essen und anschließend in das Hostel wo ich morgen einkehren möchte. Sort herrscht abends ein geselliges Beisammensein und mein Entschluss hier zu verweilen, verfestigt sich. Irgendwann gehen wir dann in die Stadt. Die Briten meinen, dass noch irgendwo was los sein müsste. Allerdings macht die Stadt einen recht verschlafenen Eindruck. Wir hören laute Musik, gehen dieser nach und landen in einem Lokal wo gerade gestrichen wird, der Maler hört Musik. Dann werden wir doch noch fündig. Wir landen in einer Art Bar wo mein Schlepper arbeitet. Wir bestellen Bier. Der Schlepper stellt fest, dass es keine Getränke mehr gibt, schwingt sich aufs Rad und fährt Bier holen, nach ca. 20 Minuten kommt er mit der bestellten Menge Bier, keiner kann pasend bezahlen, also muss er wieder los und Geld wechseln.

Vor der Bar sitzen drei Mädels aus USA und Mexiko und trommeln, wir setzen uns dazu. Die Engländer fangen an ihre Bierflaschen als Flöte zu missbrauchen oder die trommeln auf dem Tisch herum. Ich will auch einen Beitrag leisten, zumal inzwischen eine weitere dunkelhäutige Frau dazugekommen ist und alle zum mitmachen auffordert. Ich will durch rythmische Achselfurzgeräusche einen Beitrag leisten. Hmm. Die Engländer lachen und haben Spaß, die Hippiemädels jedoch sind beleidigt und werden schnippig. Hmm, dann eben nicht. Ich unterhalte mich dann mit dem Schlepper. Er spricht ein bisschen deutsch. Der Grund, er hat einige Jahre in Düsseldorf Garrath gelebt und dort auch Nachkömmlinge hinterlassen.

Irgendwann reicht es uns und wir gehen zurück ins Hotel. Insgesamt ein lustiger Tag.

15.10. Hotelwechsel

Morgens schlafe ich erstmal aus und wechsel das Hotel. Als Grund gebe ich an, dass ich in einem anderen Hotel Freunde getroffen habe und mich dazu entschieden habe zu ihnen zu ziehen. In gewissen weise stimmt das sogar. Im Hostel angekommen bekomme ich das letzte Bett. Glück gehabt. Nichtmal das schlechteste. Dort vetrödel ich mehr oder weniger den Tag. Was auch ganz nett ist, zumal man hier viele Leute antrifft.

16.10 Playa Blanca

Heute schließe ich mich einer dreier Grupper Idraelis an. Sie sind nint besonders kommunikativ, aber auch nicht unfreundlich. Wr fahren zunächst mit dem Boot zu den berühmten Siete Altares (sieben Altäre) dabei handelt es sich um einen relativ berühmten Wasserfall mit natürlichen Pools. Beschaulicher als Semuc Champey und nicht so spektakulär. Aber schön gelegen. Allerdings sind die Pools zimlich ausgetrocknet, so dass ich Bilder liefern kann, die nicht jeder macht. Nämlich von den ausgewaschenen Felsen:

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Hier ist noch Wasser, hinten seht ihr eine natürliche Wasserrutsche über die normalerweise Wasser fließt.

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Ausgewaschene Felsen.

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Dann geht’s weiter zum Playa Blanca, wo ich den Rest des Tages verbringe. Netter Platzt zum Tag vertrödeln. Die Hängematte hier war schlecht, das karibiche Maß (Kokosnusmilch mit Rum direkt aus der Nuss). Ingesamt ein recht entspannert Tag.

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Gute Aussicht.

Abends gibts dann lecker Buffet mit geselligen Beidammensein. Beim Essen tauchen Evo und Angela aus den Niederlanden ein, ein nettes Pärchen ungefähr in meinem Alter, sie haben noch 6 Wochen vor sich und 11,5 Monate hinter sich. Also genau umgekehrt zu mir.

17.10.2010 Tiger Höhle

Heute geht’s mit Shayna und Kristina aus Kanada auf der Ladefläche eines Pick Up’s zunächst ins Mayadorf Tantin, in der Nähe von Livingston. Wir betreten, dass Jugendzentrum des Ortes, eine Bretterbude, immerhin mit Betonbuden. Dort lauschen wir drei Xylophonspielern zu, es wird Marimba gespielt. Drei Mann stehen an einem Xylophon. Einer bedient den Bass, dies geschiet meist mit zwei Knlöpeln pro spieler. Dan gint es noch einen der die Mitteltöne bedient, er spielt mit 2 Klöppeln pro Hand und dann noch ein alter Sack, der am erfahrensten ist, er ist der Solist.

Anschließend dürfen wir uns probieren, aber so richtig gut klingt das nicht.

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Shayna, Kristina und ich. Der neue Stern am Marimbahimmel?

Das Mayadorf wirkt auf mich ein bisschen bedrückend. Überall arme Hütten in denen sich recht ärmliche Menschen aufhaltn, diese wiederum machen aber einen glücklichen Eindruck. Bei der Behausung handelt es sich weitesgehend um Bretterbuden mit Lehmboden, überall laufen Hunde, Hühner und Truthähne herum. Neben dem Jugenzentrum gibt es eine evangelische Kirche, eine Schule bis zur sechsten Klasse und natürlich einen Fußballplatz, sowie einen Laden in dem unter anderen Pokale für spontane Fußballturniere angeboten werden. Das war es dann auch. Im Ort leben 59 Familien und ca. 400 Personen.

Wir werden von einem Haus ins nächste geführt und überall werden uns die gleichen Souveniers angeboten. Ich habe permanent den Eindruck, dass ich die Privatsphäre der Menschen hier verletzte, aber der Guide fordert uns auf, die Gebäude zu betreten. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich die Dinge hier verdrehen. Wir scheinen die Attraktion zu sein und nicht umgekehrt. Das Ganze Dorf ist eine einzige gewachsene Gemeinde und die Gemeinde hat wohl vor einiger Zeit entschieden auch etwas am Tourismus verdienen zu wollen.

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So lebt man in Tantin

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Hier gehen die Kinder zur Schule.

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Blick auf den Dorfladen (erstes Haus) von Fußballplatz.

Anschließend gehen wir durch den Urwald zur Tiegerhöhle. Hier gibt es ein Mayaritual. Das muss man sich so vorstellen. Ein Mann kommt, nicht besondersd verkleidet, sondern so, wie die Männer hier immer herumlaufen (ohne Tracht, meist in Jeans mit T-Shirt und einer Baseballkappe) und zündet ein paar Kerze an, entzündet Räucherwerk, stammelt ein paar unverständliche Worte, die uns schützen sollen, dann geht herab in die Höhle, wieder ein Stückchen schwimmen und die Aussiecht genießen. Teilweise ein ziemliches gekletter. Aber es passiert keinen Was, immerhin wurden wir ja gesegnet.

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Höhleneingang von innen fotografiert.

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Dahinter gings dann fast im dunklen weiter.

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In dunkeln ist gut munkeln. Höhlenmenschen unter sich.



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