19.09.2010 Tulum

20 09 2010

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

wie ich Euren Emails und Kommentaren entnehme, wird meine Seite ja reichlich gelesen und in unterschiedlichen Kreisen auch diskutiert. Das freut mich und motiviert mich zum Schreiben mit durchschnittlich 80 Aufrufen pro Tag hatte ich auch nicht unbedingt gerechnet. Erstmal herzlichen Dank.

Heute ist es auf den Tag genau her, dass ich in Mexiko angekommen bin. Ich denke nur noch selten an Arbeit und an zu Hause. Inzwischen habe ich auch einiges erlebt.

Heute bin ich in Tulum angekommen und bin langsam dabei mich von Mexiko zu verabschieden. Das heisst auch Kontakte knüpfen. Ich bin heute in einem Hostel, wo auch ausschließlich Rucksackreisende anzutreffen sind. Ich war hier schon bei meiner letzten Mexikoreise. Aber es hat sich einiges getan. Inwischen sind die Wände verputzt und die Anlage ist farblich hestrochen, vor acht Jahren war hier noch ne Baustelle mit betten. Inzwischen ist hier eine sehr angenehme Atmosphäre. Es war auch die goldrichtige Anlaufstelle. In meinem Zimmer sind noch zwei Jungs aus Bremen und ein Päarchen aus Isreal. Einer der Bremer will wie ich nach Guatemala weiterreisen, das Päarchen aus Israel kommt gerade aus Guatemala und hat berichtet, dass ihnen dort nichts besonderes aufgefallen sei. Das sind aber die ersten die von denen ich was in diese Richtung höre, sie meinten sie Straßen wären frei. Mal sehen wie es weitergeht.

Meinen Augen geht es wieder ganz gut, ich habe heute in der Hängematte unter Bäumen verbracht. und gelesen um die Augen nicht gleich wieder voll der Sonne auszusetzen. Ohnehin hätte sich nicht viel mehr angeboten, weil ich sehr darauf bedacht bin steht eine saubere Toilette in der Nähe zu haben. Denn meine Verdauung ist gerade dabei sich zu aklimatisieren. Was hier super ist, es gibt hier gepolsterte Klobrillen. Was völlig ungewöhnlich ist, denn bislang hatte ich noch kein H0tel das Klobrillen anbot und die Krönung, es gab sogar Desinfektionsmittel aufm Lokus. Dafür muss ich mir hier alles teilen. Das erste mal, dass ich in einem Dorm absteige (Mehrbettzimmer).

So, ich werde jetzt mal wieder verschwinden und Kontakte knüpfen.



18.09.2010 Playa del Carmen

19 09 2010

Hallo liebe Leser,

Heute bin ich überhaupt nicht aus den Hufen gekommen. Muss ich ja auch nicht, das ist ja das schöne, wenn man so unterwegs ist wie ich es bin. Meinen Augen hat der gestrige Ausflug dann wohl doch nicht so ganz gut getan. Daher habe ich mir heute wieder der Sonne ferngehalten und meine Augentropfen regelmäßig genommen. Gegen Abend ging es schon wieder besser. Ich habe den ganzen Tag gelesen, war dann aber noch ein Stündchen durch die Gegend ziehen, habe versucht irgendwo einen WIFI Hotspot zu finden um meinen Blog mal zu aktualisieren, leider vergebens. Ich hab mich dann in ein Internetcafe gesetzt und ein paar Dinge erledigt die mal wieder anstanden. Leider konnte ich auch dort keine WIFI Verbindung erkaufen. Gegangen wäre es wohl bei Starbucks, zumindest saßen da einige mit ihren Netbooks herum. Da es aber schon etwas später war und ich keinen Kaffee trinken wollte. Zum einen wegen der damit verbunden Hibbeligkeit aber seit heute leide ich nicht nur an meiner Augenentzündung, sondern auch an Montezumas Rache, daher wohl auch mein schlapper Zustand. Somit habe ich mich mal wieder durch meinen Ken Follet gewälzt, wenns so weiter geht bin ich mit den knapp 1300 Seiten durch bevor ich Mexiko verlasse.

Morgen werde ich dann weiterreisen. Playa del Carmen ist ein teures Pflaster und mein Hotel ist zwar sauber und mit einigem Schickimiki ausgestattet, aber ebenauch vollkommen frei von Langzeitreisenden. Ich habe jetzt den Entschluss gefasst weiter nach Tulum zu reisen, dort möchte ich Cenoten besichtigen. Das sind unterirdische Wasserläufe, die es in dieser Form nur hier auf der Yuccatanhalbinsel gibt. Das wird sich auch mit meinen Augen ganz gut vertragen, da in Höhlen ja bekanntlich keine Sonne ist. Dann in den nächsten Wochen werde ich Mexiko verlassen und nach Belize weiterreisen. Dort werde ich die eine oder andere Tour unternehmen, eventuell auch nach Guatemala und anschließend wieder auf den vorgelagterten Inseln das Leben genießen. Vielleicht sogar einen Tauchschein machen. Aber mal sehen, es kann noch immer kommen, dass ich mich umentscheiden werde.



17.09.2010 Nationalpark Sian Kaan

19 09 2010

Hallo liebe Leser,

heute habe ich mal wieder einen Ausflug unternommen und habe mich somit wieder unvernünftig gezeigt, denn eigentlich habe ich noch bis morgen Sonnenverbot, wegen meiner entzündeten Augen. Aber die Tour war gebucht und eigentlich war die Wetterprogose falsch. Mit Regenjacke ausgestattet bin ich die Tour angetreten, doch ich brauchte Sonnencreme. Daneben noch meine zwei Sorten Augentropfen, drei Liter Wasser und was man sonst noch so braucht.

Meine Augen haben es überlebt und ich habe mich auch die meiste Zeit im Schatten aufgehalten. Das heisst, eigentlich die meiste Zeit im Bus, denn erstma, musste man dort ankommen. Es ging erstmal mit einem Toyota Hiace Richtung Tulum und dann über 32 km Buckelpiste ins Fischerdorf Punta Allen.

CIMG0005

Auch ein Toyota braucht mal eine Pause. Hier genießt der Hiace die glatte Fahrbahn auf der Betonbrücke.

Dabei waren noch zwei Päarchen, eins aus Stuttgart und ein spanisches Päarchen. Insgesamt ne nette Truppe. In Punta Allen angekommen gings dann erstmal in ein Restaurant, essen bestellt welches es aber erst später geben sollte. Dann gings weiter auf die Ballenda II, einem ausrangierten Fischerboot, dass jetzt Touristen übers Wasser befördert. Bereits nach kurzem gabs das erste Highlight. Ein freilebende Wasserschildkröte. Garnicht so einfach son Tier zu fotografieren. Erst tauchen sie ab, verziehen sie sich in ihren Schild, dann muss man warten, irgendwann tauchen sie dann kurz auf um Luft zu schnappen und sind dann auch schon wieder unter Wasser. Ein Bild ist mir trotzdem einigermaßen gelungen.

CIMG0014

Gab aber nochmehr wilde Tier unter anderem ein Pelikan. Den habe ich nicht vernünftig ablichten können. Dafür aber einige Komorane die faul auf dem Baum saßen herablassend auf die ganze Touristenhorde blickte.

CIMG0019

Das Highlight waren dann die Delfine, die sich auch konsequent dem Fotografen zu entziehen wussten. Auf einigen Bildern konnte ich sie dennoch festhalten.

CIMG0043

 

CIMG0031

Keine Meisterbilder aber immerhin, ich hab sie draufbekommen und was zählt ist das Erlebnis. Appropos Erlebnis,es gibt ja sagenumwogene Geschichten über die Begegnung zwischen Delfinen und Menschen. Einige behaupten von einem grandiosen Gefühl wenn sie auf diese Tiere treffen. Ich muss ganz ehrlich sagen, für mich waren es einfach Fische, auch wenns eigentlich Sugetere sind. Aber egal – toll war es trotzdem.

Nachdem wir uns über Wasser aufgehalten haben, durften wir auch ins Wasser. Ausgestattet mit Taucherbrille, Schnorchel, Schwimmweste und Flossen sind wir dann schnorcheln gegangen (schwimmen mit Kopf unter Wasser). Ich habe das zum erstenmal gemacht, fand aber, dass ich dies ruhig wiederholen könnte. Vielleich machte ich tatsächlich noch einen Tauchschein, denn irgendwie wäre ich doch ganz gerne mal weiter runter gegangen. War aber schlecht mit der Schwimmweste. Ich habe diese Gelegenheit auch genutzt um mal meine Kamera in diesen wasserdichten Beutel zu packen, den ich mir für viel Geld gekauft habe. So recht habe ich diesem Teil nicht getraut, aber es funktioniert. Leider ist das Handling der Kamera recht eingeschränkt. Fotos machen war fast unmöglich, da ich das Display kaum erkennen konnte und dann auch noch die richtigen Köpfe finden, dann auch noch zum ersten mal mit Kopf unter Wasser schwimmen. Komplizierte Angelegenheit sage ich Euch. Hinzu kam auch noch, dass die Taucherbriller eher mexikanischer Standard gewesen ist und somit zu klein für meinen Kopf, die Brille drückte tierisch. Ich habe aber viele Fische gesehen, besonders beeindruckend war ein größerer Schwarm blauer Fische über dem ich ne ganze Weile hergeschwommen bin. Dummerweise habe ich diesen Moment nicht auf Video festgehalten. Das Paar aus Stuttgart hat einen Mantarochen zu Gesicht bekommen. Ich leider nicht. War aber dennoch ein tolles Erlebnis. Bei Zeiten werde ich mal ein Video hochladen.

Dann ging es an eine etwas Seichtere Stelle wo wir schwimmen konnten. Hier mal ein Foto zum neidisch werden und damit die Kolleginnen (von mir auch auch die Kollegen) was zum gucken haben.

CIMG0054

Nein! Das ist kein Pottwal, dass ist ein Orca, erkennt man an den weissen Flecken (In Sachen Bräune halte ich mich zurück)

Eigentlich wollte ich noch die beiden Mädels bitten mit aufs Bild zu kommen. Aber ich wollte es nicht übertreiben. Übrigens, das Wasser klar wie sonst nur was und der Sand unter meinen Füßen fein wie Puderzucker und fast genau so weiß.

Oder war es dann doch etwas anderes. Julio unser Führer meinte, wenn wir schwimmende Steine entdecken, hätten wir ausgesorgt. Denn Sian Kaan ist eine Reion in der reger Kokainschmuggel betrieben wird. In Belize ist Kokain ungleich günstiger als in den USA und das Zeugs wird Kiloweise der Grenze entlang geschmuggelt. Es kann schonmal vorkommen, dass eine Ladung über Board geht, z.B. wenn die Polizei ein Schmugglerboot ausfindig macht. Sian Kaan ist wohl ein Gebiet in dem die Waare dann an Land gespült wird. Vielleicht ist es daher garkein Sand auf dem ich stehe sondern reines Kokain. Ich habs dann aber liegen lassen. Auch ansonsten hatte unser Führer einen guten Schuss weg. Er fuhr wie eine angesengte Sau über die schlechte Straße, bat auf dem Rückweg sogar an einen Pöller mit dem Toyota Hiace so zu nehmen, dass wir mit dem Ding abheben würden. Glücklicherweise wurden wir vor dem Pöller ausgebremst und es gelang uns allen Julio davon zu überzeugen, dass wir wegen soner Zirkusnummer nicht wenden wollen. Eigentlich hat Julio die ganze Zeit Mist gelabert, es gab aber auch einige Infos. Zum Beispiel wächst im Sian Kaan eine Frucht, dessen Namen ich vergessen habe, dessen Wirkung in einem Pink Floyd lied besungen wird. Denn diese Frucht wirkt wohl sehr sehr entspannend. Julio zeigte uns zwar den Strauch an dem diese Frucht wächst, aber im Moment ist keine Saison. Also sind die Früchte derzeit nicht erhältlich. Auf dem Rückweg sahen wir dann noch eine Schlange, frisch angefahren diente sie als Geierfutter, als der Hiace ankam flogen die Geier weg und viele Fliegen freuten sich darüber.

CIMG0002

Mangroven

Da unsere Fahrt auch durch Tulum geht, habe ich mich mal umgesehen. Ich war ja schonmal dort. Mal sehen, ich habe im Moment noch nicht so ganz den Durchblick wie ich weitereisen werde. Von meiner Wunschroute über den Rio Usumacinta nach Guatemala einzureisen wird wohl nichts, wegen der Erdrutsche. Überhaupt scheint Guatenmala im Moment nicht empfehlenswert zu sein. Daher überlege ich, ob ich noch ein paar Tage nach Tulum gehen soll und mir dort eine Cabana anmiete, ein paar Tage Strandleben ohne Strom und sonstigen Schickimicki. Die letzten Tage habe ich erheblich über meine Verhälnisse gelebt, von daher wäre das eine Alternative. Ich möchte ganz gerne noch eine Cenote besichtigen bevor ich Mexiko verlasse. Alternativ zu Guatemala sehe ich Belize. Dort eventuell einen Tauchschein machen und von dort aus eventuell Ausflüge zu den Mayaruinen in Guatemala machen. Mal sehen. Aber wie es dann weitergeht ist noch unklar. Ich spiele immer mehr mit dem Gedanken auf Venezuela auszuweichen und dort weiter nach Brasilein, Kolumbien, Bolivien Peru um dann wieder ich Richtung Süden zu reisen.



15.09.2010 – Regenzeit auch in Playa del Carmen

19 09 2010

So heute haben die Regengüße auch Playa del Carmen erreicht. Es regnet den ganzen Tag wie verrückt. Ich habe zwar einmal kurz vor etwas essen zu gehen, doch beim Blick nach draußen entscheide ich mein „Stammrestaurant“ nicht aufzusuchen, stattdessen den Imbiss direkt im Hoteleingang zu benutzen. Das Essen ist dort teurer und schlechter auch die Sitzmöglichkeit ist weniger bequem, aber ich muss nich durch den Regen. Ein riesen Vorteil. Ansonsten gammel ich den ganzen Tag auf dem Hotelzimmer ab und vertreibe mir die Zeit mit Ken Follets die Tore der Welt. Ein toller Roman. Ich repariere einige Gegenstände. Aber viel ist noch nicht zu Bruch gegangen. Im zwei Stunden Rythmus nehme ich meine Augentropfen und vermisse einen Internetzugang.

Angst vor Erdrutschen habe ich nicht, denn hier ist alles flach von daher habe ich schon einen guten Ort zum verweilen gefunden. Ich hoffe die Tour am Freitag kann trotz der Regenfälle stattfinden, denn der Wetterbricht sagt es würde erstmal so bleiben.



15.09.2010 – 200 Jahre mexikanische Unabhägigkeit

19 09 2010

Heute vor genau 200 Jahren wurde die mexikanische Unabhängigkeit erreicht. Ein gewissen gestlicher mit dem Familiennamen Hidalgo war einer der Hauptaktivisten. Dies ist ein Anlass für die Mexikaner ausgiebig zu feiern. Hier in Playa del Carmen war eine Bühne aufgebaut, es fanden patriotische Reden statt, es wurde Musik gespielt und natürlich gab es ausreichend Futterstände. In der ganzen Stadt war noch mehr Polizeiprsenz als gewöhnlich und auch die Bewaffung war dem Anlass entsprechen stärker. Überall sah mal Polizisten mit Schnellfeuergewehren in der Hand aus den Gesichtern der Polizisten konnte man Anspannung lesen. Doch es blieb firedlich, gegen 23:00 Uhr gabs dann auch ein Feuerwerk überwiegend in den mexikanischen Nationalfarben rot, weiß und grün gehalten. Die Touristen hat man nur vereinzelt bei der Feier angetroffen, aber es gab keine Feindseeligkeiten gegebüber den paar Touristen Anschließend gingen die meisten Menschen auf die Avenida 5 die hier die Vergnügungsmeile ist. Die Restaurants boten entsprechende Gerichte und die Lokale waren in den Nationlfarben geschmückt. Leider war meine Kamera nicht in der Lage diese Bilder würdigend einzufangen.

Einige Mexikaner waren schick rausgeputzt, die Damen waren dem heissen Wetter entsprechend angezogen. Es gab aber auch einige, die sich dem Anlass entsprechend gekleidet hatten. Mit Sombrerro und in Trachten und einige die sich extra was haben einfallen lassen. Eine kleine Mischung aus Karneval und Fussballstimmung kam auf, aber insgesamt doch sehr reserviert. Marriachi Gruppen liefen von einem Lokal zum nächsten. In der Stadt selber habe ich keine spielen sehen. Schade eigentlich.

Ich selbst habe fast den ganzen Tag im Hotelzimmer verbracht, ich habe ja noch Sonnenverbot, schließlich will ich Freitag fit für die Tour sein in den Nationalpark Siaan Kaan sein. Ich muss ja noch alle zwei Stunden meine Augentropfen nehmen. Darum lohnt es sich kaum raus zu gehen. Ich verbringe die Zeit überwiegend mit lesen.

Dann war ich heute noch in einem Internetcafé und habe einige Dinge gecheckt. Mit meinen Weiterreiseplänen sieht nicht gut aus. Alle rten mir von meinem Vorhaben ab. Belize ist im Moment die einfachste Lösung, aber auch hiervor wurde ich gewarnt, da die anhaltenden Regenströme auch hier bal üble Folgen mit sich ziehen könnten. Daher denke ich ernsthaft darüber nach mich in einen Flieger zu stezen um mich nach Venezuela bringen zu lassen um von dort aus die Reise in den Norden anzutreten. Ich warte aber noch ein bisschen ab. Ich hab ja keine Eile.



No sol hasta cinco dias

19 09 2010

Playa del Carmen 13.09.2010

Die Überschrift könnte aus dem Wetterbericht stammen, dass wäre zu verkraften gewesen. War allerdings die Aussage der Ärztin im Krankenhaus als sie meine Augen gesehen hat. Richtig, heute habe ich mal das mexikanische Krankensystem getestet. Das System verfährt nach dem Motto die Zeit heilt alle Wunden. Heute im zweiten Anlauf bin ich dann endlich mal zu einem Medico vorgedrungen. Das ist nämlich garnicht so einfach. Es gibt ein Krankenhaus, dass nennt sich hier allerdings Centro de Salud, also übersetzt soviel wie Gesundheitszentrum. Man betont den Gesundheitsaspekt. Dies zu finden war nicht schwer, Playa ist recht übersichtlich. Da ich mit den Gebräuchen in hiesigen Krankenhäusern jedoch nicht vertraut bin, habe ich mich dabei auch ziemlich daneben angestellt. Gestern habe ich nach 3 Stunden warten aufgegeben. Heute dann nochmal hin, weil sich die Situation nicht verbessert hat. Es gab auch einen Arzt auf dem weg, auf dessen Paxis stand „sprechen deutsch“, allerdings war der geschlossen. Also zum Centro de Salud. Dort angekommen kam mir erstmal alles ziemlich chaotisch vor. Ich wusste nicht, muss man sich irgendwo anmelden, ne Nummer ziehen oder was auch immer. Zahle ich im Vorraus, was für Kosten kommen auf mich zu und und und, Fragen über Fragen, die mir keiner beantworten konnte, wegen mangelnder Sprachkenntnisse. Ein „netter“ Mann der nach mir dran gewesen wäre zeigte sich hilfsbereit als ich ihn fragte. Er führte mich zu einer anderen Schlange an deren Ende und junger geduldiger Sachbearbeiter befand, der irgendwelche Daten aufnahm. Sah erstmal ganz gut aus. Vor allem gab es in dieser Schlage Stühle, nach ca. 1,5 Stunden war ich an der Reihe, jedoch völlig falsch. Denn der nette geduldige Mann führte mich wieder zur Notfallaufnahme. Der Mann der mich zur anderen Schlange geführt hat, war inzsichen natürlich verschwunden. Hat sich geschickt vorgedrängelt. Einfach dort klopfen und man wird registriert. Dass heisst, es registriert einer dass geklopft wurde, vielleicht geht sogar die Tür auf und man wird gesichtet. In meinem Fall blieb die Tür verschlossen. Irgendwann ging sie dann doch auf, allerdings weile eine schwangere Mexikanerin wesentlich heftiger geklopft hat. Kurz Gesicht registriert und die Tür wird zugeknallt, egal wer da noch drängelt. Hmm, was also tun um bemerkt zu werden. Ich stelle mich einfach neben die Tür und jedesmal wenn sie aufgeht ziehe ich meine Sonnenbrille aus und zeige wehleidig auf meine Augen. Wehleidig spielen ist wichtig, das habe ich bereits erkannt, ich bin allerdings ein schlechter Schauspieler. És gibt auch Leute die wirklich leiden und nicht bemerkt werden. Eine sehr junge schwangere Frau sitzt auf der Bank und ich denke, ich werde heute noch Zeuge einer Open Air Geburt. Nach ungefähr vier Stunden macht Türsteher gestalten, dass ich als nächster dran seih. Dann werden jedoch noch drei Personen namentlich ausgerufen, dann soll tatsächlich ich dran sein. Ich bitte ihn jedoch die schwangere Frau vorzulassen, da sie offensichtlich mehr leidet als ich. Hmm, edle Geste mag sich mancher denken. Doch das war für mich ein riesen Fehler. Denn danach ist erstmal Mittagspause. es geht erstmal zwei Stunden garnichts. Diese Aktion hat bei den anderen Mitwartenden eher zur Reaktion geführt: Hey, der Typ hat Zeit und keine Ahnung, denn bis ich dann endlich dran komme, vergehen weitere zwei Stunden. Sitzplätze gibt es, die sind allerdings ausschließlich von schwangeren Frauen und alten Omas belegt, die Männer stehen. Dieser Aktion schließe ich mich an. Ich weiss inzwischen garnicht mehr warum ich noch warte. Ich habe Durst, denn mein Wasser ist schon lange ausgetrunken. Klar ich könnte mir neues holen. Aber dann würde ich wahrscheinlich garnicht mehr dran kommen. Überhaupt frage ich ich nach einiger Zeit, warum bin ich noch hier. Aber ich will unbedingt durch diese Tür. Inzwischen drängeln sich auch alle vor. Dann irgendwann. Ich kann es kaum glauben, die Tür öffnet sich wieder, gewohntes Bild ein ganzer Pulk versammelt sich vor der Tür und alle bitten wehleidig um einlass. Ich stehe stoisch und hilflos ganz hinten, als 1,85 meter Gringo fällt man jedoch auf. Die Sicherheitsangestellte (jawohl, so nennt sich dieses Krankenhaupersonal) winkt man mich durch. Ich kann es kaum glauben. Endlich bin ich dran, nach 6, 7 oder 8 Stunden, egal, mein Zeitgefühl hqat mich längst verlassen werde ich in ein Sprechstundenzimmer gebeten, die Ärztin kommt sofort. Sie trägt ein blaues, nach Chlor riechendes Kleid mit Rüschchen und erteilt mir gleich ihre Diagnose, schreibt mir einen Zettel mit dem ich zur Farmacia gehen soll um mir zwei Tropfen zu besorgen, außerdem keine Sonne für die nächsten 5 Tage, während dieser Tag habe ich meine Tropfen zu nehmen, je zwei pro Auge. Die eine Sorte alle 2 Stunden, die andere Sorte alle 6 Stunden.

In dieser Wartezeit habe ich vieles gelernt. Zum Beispiel wie man von einer Sekunde auf die andere extram wehleidig gucken kann, zumindest habe ich das beobachten können. Aber auch etwas über Land und Leute. Direkt an der Notaufnahme gab es die neue Tareja de Salud, also die Gesundheitskarte. Von einem Mitwartenden erfahre ich, dass es eine Gesundheitsreform für Kellner gab und diese jetzt ihre neuen Karten abholen. Diese Gesundheitsreform erfreut die Kellner im allgemeinen nicht, dass sie für weniger Leistung jetzt mehr bezahlen müssen. Also so ähnlich wie in Deutschland. Außerdem kann ich inzwischen einen Mexikaner sagen, wo er seine Trajeta de Salud beantragen kann. So gesehen hatte ich mal wieder Kontakt mit jeder Menge Nativos, worum mich der eine oder andere sicher beneidet. Ich kam mir aber auch ziemlich hilflos vor und hatte auch meine Zweifel überhaupt noch dran zu kommen.

So, nu hab ich mein Rezept, bin kurz vorm verdursten, also erstmal ne kleine Erfrischung Da bietet sich ein Agua de Frutta an. Das sind wohlschmeckende Fruchtsäfte, frischgepresst versteht ich. Ich entscheide mich für einen Liter Agua de Papaya, wozu eine komplette Papaya herhalten muss (nicht so kleine die es beim Aldi gibt, sondern ein etwa 35 cm lange Papaya). Anschließend dann eine eriöse Farmacia suchen. Auch nicht leicht in einem Touristenort. Die erste fällt schonmal aus. Sie wirbt damit, dass es dort Anabolika, Viagara und anderes Zeugs gibt, dass man in Deutschland meist in Spammails, geschrieben in schlechtem deutsch findet. Die zweite wirbt mit nationalen Medikamenten zum günstigen Preis, wirkt auf mich auch nicht besonders vertrauenserweckend. Die dritte wirbt mit garnichts, ist aber extrem sauber, wirkt aufgeräumt und vertrauenserweckend. Also rein, Medikamente waren vorrätig und günstig (82 Pesos) und es gab noch eine Anweisung auf englisch. Na also, geht doch. Die ärtzliche Konsultation kostete mich übrigens 110 Pesos. Also soviel wie zwei Six Packs Bier.

Mein Hotel habe ich übrigens schon heute morgen um fünf Tage verlängert. Ist zwar nicht das günstigste, aber dafür sauber und hier kann man es auch mal etwas länger im Zimmer aushalten. Zum Glück habe ich noch reichlich Ken Follet zu lesen, und ich glaube unten im Foyer gibt es auf Anfrage sogar Wlan.

Freitag habe ich allerdings eine Tour (Nationalpark Sian Kaan, Bootstour, schnorcheln und ne Vogelinsel) gebucht, somit werde ich mich wohl nicht ganz korrekt an das Sonnenverbot halten. Aber auch da, werde ich reichlich Maßnahmen treffen damit meine Augen möglichst von der Sonne verschont bleiben.



12.09.2010 Playa del Carmen erste Woche gut überstanden

19 09 2010

Hallo liebe Leser,

die erste Woche der großen Reise ist gut überstanden. Ich bin schon gut rumgekommen, die Entspannung ist teilweise etwas auf der Strecke geblieben. Das habe ich heute im vollen Umfang nachgeholt. Ich war erstmal frühstücken, anschließend habe ich meine Wäche aus der Lavanderia abgeholt, es ist nichts abhanden gekommen, dafür aber alles sauber. Nu bin ich wieder voll mit frischer Rucksackfüllung am Start, danach bin ich ein bisschen flanieren gegangen, bin über den Strand spaziert, zum hinlegen hatte ich nicht wirklich Lust. Anschliend habe ich ein ausgedehntes Mittagsschläfchen gemacht, meine Wäsche einsortiert und zum zweiten mal geduscht. Dann rechtzeitig zum Sonnenuntergang an den Strand, mir ein gemütliches Plätzchen gesucht, eine Zigarre geraucht und einen Mojito geodertert. Dem folgten noch ein paar Cerveza nachdem es dunkel geworden ist, bin ich dann wieder ins Hotel. ähnlich werde ich meinen morgigen Tag verbringen. Den Preisvergleich wegen Ausflügen habe ich auf morgen verschoben. Heute wr mir mehr nach Entspannung. Die Strandbar war preislich Okay, was mir gefallen war die nette Bedienung, die sich rührend um einen gekümmert hat, aber keinen Druck gemacht hat, so das es ein gemütlicher Abend war. Was in Playa völlig fehlt, sich Hängematten und auch die Anzahl an Kokospalmen ist sehr dürftig. Dennoch nicht so verbaut wie in Cancun. Aber es muss ja noch eine Steigerung geben.

Von diesem Abend habe ich ein kleines Video gemacht, dass ich bei Zeiten mal hochladen und verlinken werde. Leider habe ich meine Speicherkarte im Hotel vergessen, daher nur ein kurzes Videos.

Nach dem Stress der letzten Tage war es die Goldrichtige Entscheidung nach Playa del Carmen zu kommen.

Nervig sind hier nur die agressiven Verkäufer. Aber die meisten kann man getrost mit einem otra vez (ein anderes mal) vertrösten, damit bleiben sie auch freundlich. Was man nicht sagen sollte ist ein no, gracias. Dann können sie recht dreist und unverschämt werden. Ich denke das ist ungefähr so, als würde man bei uns sagen „behalte Deinen Scheiss für Dich.“



11.09.2010 Merida – Playa del Carmen

19 09 2010

Hallo liebe Leser,

Zunächstmal muss ich mich für die vielen Tippfehler und für die vielen unklaren Sätze im letzten Posting entschuldigen. Ich war hundemüde um mich herum lärm, ungünstige Sitzposition und dann drohte auch noch mein Akku an seine Grenzen zu kommen. Da ich nicht genau wußte wann ich wieder Internet haben werde, habe ich das Posting gleich hochgeladen ohne es nochmal gegen zu lesen.

Nur zur Erklärung, ich blogge offline, da ich nicht immer Internetzugang habe, meine Erlebnisse aber immer frisch einarbeiten will.

Also noch ein kleiner Nachtrag zum gestrigen Abend in Merida:

Nachdem ich an meinem Blog geschrieben habe, wollte ich mich noch schnell bei Martin für seine Hilfe bedanken und ihm mitteilen, dass ich am nächsten Tag abreisen werde und ich daher an diesem Abend nicht mehr viel machen möchte. Ich gab meinen Grund an, viel zu laut hier. Er empfohl mir in ein anderes Hostel zu ziehen und bot mir seine Unterstützung an. Lustigerweise genau das Hostel wo ich urspünglich hin wollte. Er wollte es mir auch noch am gleichen Abend zeigen, aber erstmal stand Kino an. Martin, eine Freundin deren Namen ich vergessen habe und Salvatore mein Hotelpage sind also los in eine Art Kulturrestaurant. Es gab einen Dokumentationsfilm über einen jungen aufstrebenden Stiertänzer. Im Grund ein Stierkämpfer nur etwas verspielter. Dennoch muss der Stier hinterher sterben. Es war recht beeindruckend, weil in diesem Film ein Einblick in die Welt der ärmsten Jugendlichen Yuccatans geboten wurde. Das einzige Highlight in dem Leben dieses Jungen war der Auftritt als Stiertänzer am Wochenende. Ein Highlight des Films die Erziehungsversuche der Mutter bezüglich Indentitätsentwicklung, ihr Sohn möge es sich endlich eingestehen, dass er halt ein Hurensohn sei. Die Mutter gammelte die ganze Zeit besoffen und bekifft in der Hängematte und wartete auf ihr nächstes Kind. Die Erziehungsversuche der Mutter endeten regelmäßig mit einer Tracht Prügel. Allerdings gabs Prügel vom Sohnemann, der aufstrebenden Torrera. Der Film endete damit, dass der stark zum Alkohol neigende Stierkämpfer mit gebrochenen Rippen und völlig besoffen wieder in die Arena ging um dann völlig zum Krüppel zu werden.

Das ganze fand in einem sehr elitären Rahmen statt. Ich war völlig unpassend angezogen, aber manchmal habe ich hier den Eindruck ein Statussymbol zu sein. So nachdem Motto: seht her ich kenne einen Extranjero aus der ersten Welt. Martin betont ohnehin bei jeder Gelegenheit, dass er besser erzogen seih als der Rest der Mexikaner, weil er ja in den USA aufgewachsen ist. Aber eigentlich hasst er Amerika, weil er wieder zurück musste, mit der mexiknischen Kultu hat er sich lediglich arrangiert. Nach dem Film schloss sich eine weitere Person an, deren Namen ich garnicht erst erfahren habe. Ein recht nett und ruhig wirkender Menscher der die Reiseagentur betreibt bei der ich meine Tour nach Uxmal gebucht habe. Natürlich versuchte er mir gleich noch eine Tour anzudrehen, aber ich habe aufgrund meiner Übermüdung abgesagt. Wir sind noch nachts durch Merida geschlendert, am Hostel vorbei, eigentlich leicht zu finden wenns kühl ist und man wenig Gepäck hat. Lag mitten am Zocalo. Martin, der seit fünf Jahren in dem lauten Haus lebt hat inzwischen eine etwas andere Vorstellung von Ruhe als ich. Zumal der Tinnitus auch wieder stresst. Ich ihm also mitgeteilt, dass ich bei meinem Entschluss bleibe und am nächsten Tag abreisen werde. Er verstand dies zwar nicht so ganz, aber so ist das Reiseleben halt.

Aber das ist es was mich an Mexiko so fasziniert. Man kommt an und gehört dazu. Ich kannte nach nur zwei Tagen einige Mitbewohner besser als meine Nachbarn in Düsseldorf nach mehreren Jahren. Und es bedarf nicht viel dazu. Eine kleine Aufmerksame Geste und man kommt ins Gespräch auch wenn dieses manchmal holprig verläuft.

Heute morgen bin ich dann zeitig aufgestanden, habe sogar ein wenig schlafen können, dann geduscht, Wasser gekauft und hab den Abgang gemacht. Erstmal den Busterminal suchen. Dort angekommen den erste Klasse Buis nach Merida gebucht. Zweite Klsse wäre zu lang geworden. Das ist eher etwas für kurze Strecken. Ich habe mich für Playa del Carmen entschieden, weil ich zum Strand wollte um mich zu erholen und da boten sich Tulum und Playa an. In Tulum war ich einerseits schon und Playa hat auch das bessere Angebot an Hotels als Tulum. Die Fahrt dauerte ungefähr 5 Stunden. Ich war ganz froh mich für die erste Klasse entschieden zu haben. Immerhin habe ich bislang auch extrem sparsam gelebt. Mein Tagesbudget liegt während der gesamten Reise bei 45 Euro, für Mexiko und Costa Rica habe ich 60 Euro einkalkuliert und gestern habe ich mal Kasensturz gemacht, dabei habe ich festgestellt, das ich im Schnitt 28 Euro pro Tag ausgegeben habe. Dabei habe ich eigentlich „nur“ auf Ruhe verzichtet. Also kann ich die nächsten Tage mal wesentlich relaxter angehen. Das heisst aber nicht, dass man sein Geld zum Fenster rausschmeissen muss. In Playa habe ich dann erstmal ein paar Hotels abgeklappert. Mir war klar, dass Playa teurer teurer sein wird als das wo ich bisher gewesen bin, ich wollte aber Strandnähe und eine zentrale Lage. Die ersten Angebote lagen bei 400 Pesos, soviel wollte ich dann nicht ausgeben. Also Limit gesetzt. Ich denke, Du fühlst Dich fit, der Rucksack nervt noch nicht, entferne Dich mal eine Straße vom Meer und raus aus der Füßgängerzone. Ich wurde von einem Türsteher herangewunken, ich gesagt was ich wollte, da Nebensaison war, kein Problem. Nun habe ich ein sauberes Zimmer mit TV, zwei Betten, Klimaanlage plus zwei Ventilatoren, ein eigenes Badezimmer mit Dusche und Kloh. Das ganze natürlich für 250 Pesos. Allerdings wieder mal ohne Internet und wieder mal ein Hotel indem ich der einzige Gringo bin. Nichts gegen Mexikaner, ich habe bislang durchweg positive Erfahrung mit ihnen gemacht. Aber ich suche ja eigentlich nach Reisekollegen. Daher habe ich folgenden Entschluss gefasst. Ich werde für zwei bis drei Tage hier bleiben, in der Zeit meine Sachen in Ordnung bringen. Es muss mal wieder gewaschen werden etc., dass bietet sich hier an. In dieser Zeit werde ich mich hier mal umsehen. Hier treffen einige Rucksacktouries ein. Es gibt auch einige Hostels mit Mehrbettzimmern. Wenn ich ausgeruht und entspannt bin, werde ich mich mal dort einchecken.

Ich habe gerade mal einen Gang durch Playa gemacht. Ist ein Touriort, keine Frage. Hier kann man alles kaufen, auch das was man nicht braucht. Das unsinnigste Angebot des Tages war eine Tättowierung. Die versuchen einem hier wirklich ein Tattoo aufzuquatschen und gehen dabei ziemlich rabiat vor. Mir hat ein Schlepper sogar mein T-shirt ungefragt hochgekrempelt und meinte: „such a strong arm needs a tatoo“ Da bin ich etwas sickig geworden und habe grinsend gesagt: „Such a nice nose like yours screams for a punch“ und bin weitergegangen. Ansonsten gehts hier recht relaxed zu. Es gibt viele nette Bars und ich werde gleich mal meinen ersten Cocktail schlürfen gehen und mir vorher noch eine Zigarre organisieren. Erste Tourenangebote habe ich mir schon eingeholt. Zahlt man hier auch erheblich mehr. Ich werde mir nochmal ein paar vergleichsangebote einholen und dann zusehen ob ich einen Sonderpreis rausbekomme, wenn ich zwei Touren auf einmal buche.

Ich kann es mir inzwischen fast garnicht mehr vorstellen, dass ich vor einer Woche gepackt habe. Mir kommt das alles schon so weit entfernt vor. Den Reisealltag bewältige ich ganz gut, bin ich der Meinung. Dumm nur, dass ich noch niemanden gefunden habe, mit dem man mal ein Stückchen reisen kann. Aber auch so genieße ich das reisen. Es unterscheidet sich vom gewöhnlichen Urlaub erheblich. Ich bin recht diszipliniert. Ich stehe täglich um 7:00 Uhr auf, gehe recht zeitig zu Bett, halte übersicht über meine Finanzen, bin ständig auf der Suche nach irgendwelchen Infos, halte alle Sinne offen. Es muss vieles Organisiert werden. Z.B. dass das bisschen Kleidung was man mit sich schlepp gepflegt ist und vieles mehr. Nicht immer ist alles lustig, aber bislang hatte ich auch nicht den Eindruck, dass es nicht mehr geht. Auch wenn das natürlich noch kommen kann. Das Reisen hat einen ganz eigenen Alltag in den ich mich von Tag zu Tag mehr einlebe.



Kurze Rueckmeldung auf Eure Eintraege

13 09 2010

Halloechen erstmal,

an den fehlenden Umlauten koennt Ihr erkennen, dass ich in einem Internetcafe sitze. Ich bin derzeit in Plaza del Carmen, das Reisen und das Wetter fordern nach einer Woche ihren ersten Tribut von mir. Gestern war ich ganz entspannt am Strand meinen ersten Cocktail bei Sonnenuntergang geniessen und heute morgen wachte ich nicht mit einem Kater auf, sondern mein rechtes Auge ordentlicn entzuendet. Sonne und Wind bekommen ihm nicht, dass obwohl ich die ganze Zeit mit Kappe und Sonnenbrille ausserdem auch gut eingeschmiert herumgelaufen bin. Dumm ist, dass ich eigentlich den Nationalpark Sian Kaan besuchen wollte. Hier steht eine 3 Stunden Bootstour an. Davon werde ich jetzt erstmal abstand nehmen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, euren Eintraegen entnehme ich, dass der Laden inzwischen den Bach runter zu gehen scheint. Seht mal zu dass der Verband nicht pleite geht oder im Chaos versinkt. Ich brauch einen Job wenn ich wieder zurueckkommen.  Zum Thema Interkulturelle Kompetenz kann ich nur sagen – Ja, die erlebe ich taeglich am eigenen Leib, ob das Sprachlosigkeit ist oder das Gefuehl auf jemanden engewiesen zu sein, wo man nicht genau weiss, kann man ihm vertrauen oder will er einen in die naechste dunkle Ecke schleppen (In Merida gab es viele davon) um einen auszurauben. Aber auch viele andere Dinge laufen hier voellig anders als in Deutschland. Ich bin mal gespannt wie sich die Situation in Guatemala darstellen wird. Ich denke der Verband proffitiert von meiner Reise. Daher bitte ich Martin, Herrn M. dazu anzuweisen mein Gehalt wieder zur Zahlung anzuweisen.

Gruss aus Plaza del Carmen.



Merida

11 09 2010

Hallöchen mal wieder liebe Leser,

seit gestern bin ich in Merida. Man ist hier schneller integriert als einem lieb ist. Eigentlich sollte ich von der deutschen Botschaft Geld bekommen für das was ich hier tue. Aber eins nach dem anderen.

Ich fahre mit dem Zweite Klasse Bus von Valladolid nach Merida. Am zweite Klasse Buss ist zunächst nichts auszusetzen. Sauber, gut klimatisiert und bequem. Aber gerade auf längeren Strecken wird rächt sich die mangelnde Investition. Denn, der Bus fährt ständig von den Schnellstraßen ab und eiert durch die Käffer. Man sieht zwar mehr vom Land, aber irgendwann will man ja mal ankommen.

Besonders ärgerlich ist es, wenn man durch einen Ort fährt, dessen besonderheit darin besteht, dass irgendwann mal der Chinese hier gewesen sein soll und den Mexikanern die Rikscha ans Herz gelegt hat. Dann kommt man garnicht voran.

CIMG0163

(Rikschastau: Bild wurde einen Tag später auf ner Tour geschossen)

Auch steigen an ganz merkwürdigen Stellen Leute in den Bus. Ein alter Opa winkte den Bus mitten auf der Schnellstraße, die durchaus mit einer zweispurigen Autobahn vergleichbar ist zu, was soviel heisst wie: „Ich will mit“, der Bus hält auf dem Seitenstreifen und Opa steigt ein, setzt sich neben mich nur mit einer Machete in der Hand. Ein paar Kilometer weiter das gleiche umgekehrt. Eine Oma gibt den Fahrer ganz genaue Instruktionen an welcher Stelle er an der Autopista halten soll, fordert den Fahrer sogar dazu auf ein paar meter zurück zu fahren. Die steigt dann irgendwo im nirgendwo aus, steht halb in der Böschung wo es kaum Halt gibt steht da rum uns scheint glücklich zu sein. Ich denk da werden irgendwelche Schätze vorborgen sein.

Nach langer Fahrt bin ich dann wegen der Klimaanlage halb erfroren in Merida angekommen, ausgestiegen und gleich nassgeschwitzt. Also erstmal Rucksack schultern, einen vorne, einen hinten und auf Bettensuche gehen. Aber wohin eigentlich? Erstmal auf gut Glück probieren. Scheint aber irgendwie erfolglos, also erstmal in ein Internetcafé um eins zu recherchieren. Ic finde auch eins, zumindest virtuel. Irgendwie schließt sich mir die Straßennummerierung nicht so ganz. Ich finde das Hotel nicht renn durch die Gegend und lese in großen Lettern Hostal. Die Rettung, ich war nämlich schon genervt. Denn ich konnte mir keine Googlemapskarte mehr auf mein Handy laden, weil die Tante im Internetcafé mir kein Passwort geben wollte.

Also die Chance genutzt und in dieses Etablisment hinein. Kruz reingeguckt, Matratze sauber, Boden ist Okay und auch sonst fällt mir nicht negatives aus. Schön ist zwar was anderes, aber seihs drum. Hauptsache was zum pennen. Dieses Hotal ist keine Adresse für Rucksacktouris sondern eher für Landarbeiter die ihr Glück hier auf dem Markt versuchen und ihre Ware anpreisen. Der Mercado befindet sich übrigen im Erdgeschoß dieses Hostal. Was ich nicht wusste, tagsüber herrscht reger Busverkehr und Nachts wird der Markt auf- ab und umgebaut. Ständig hupen Autos, knattern ohne TÜV geprüfter Schalldämmung die Straße entlang, gegenüber ist eine kleine Spielhalle, wo Bettler ihr Geld gleich wieder verlieren, soll mir auch egal sein, aber die geräusche der Automaten sind redcht unangenehm. Die Städte in Mexiko kennen keine Nachtruhe. Hier im Hostal geht auch recht lebendig zu. Ganze Familien rücken an, es gibt Zimmer die nur mit Hängematten möbliert sind in denen die Menschen schlafen. Das Haus muss vor geraumer Zeit mal ein echter Prachtbau gewesen sein. An allen stellen wird jedoch renoviert. Das heisst es sieht so aus als müsste mal renoviert werden. Der Besitzer dieses Etabisiments ist stolz, dass einm Amigo Alleman den Weg hierher gefunden hat. Er stellt mir Martin vor, einen Kunststudenten der hier so eine Art Wohnatellier im Haus hat, mit Martin verbringe ich dann auch den ganzen Abend, er arbeitet nebenbei noch als Tourguide und vermittelt mir die Tour nach Uxmal für den nächsten Tag. Während wir zu Reiseagentur gehen fänt es an zu regnen. Die Kanalisation hat ihre besten Tag hinter sich, die Straßen sind teilweise voller Wasser, das langsamer abläuft als es vom Himmel fällt. Anschließend verbringe ich den Abend bei Martin und der Hotelbesitzer kommt immer wieder mal nach dem rechten sehen. Ich zeige ihn ein paar Bilder von Ratingen und er ist begeistert. Ich versuche ein bisschen spanisch mit ihm zu sprechen. Es ist allerdings noch recht holprig. Aber es wird was. Ich bekommen was ich will. Ein bisschen nervt seine Fürsorge. Er fragt mich stänbdig über meine weiteren Pläne aus und dergleichen, daher wird mir teilweise etwas mulmig. Martin spielt mir gleich nachdem wir sein Zimmer betreten haben ein Lied vor, dass mit einer Hitlerrede beginnt. Martin will wissen was der Führer von sich gibt. Hmm, dass dumme an Adolf ist ja, dass es teilweise sehr schwer ist sie zu verstehen. Ich versuche ihm dies zu erklären und was ich denke was er da vom Stapel gelassen hat. Und Zack sind wir drin in der Nazideutschlanddiskussion. Meinb Beitrag zur Völkerverständigung.

Irgendwann reichts mir, ich hau ab in mein Zimmer und versuche zu schlafen, was mir wegen mangelnden Kopfkissen und des Lärms nur teilweise gelingt. Dies ist schon die dritte Nacht wo ich das miterleben darf. Langsam reichts. Es gibt übrigen eine effektive Taktik der unfrewilligen Geräuschsbelädtigung zu entgehen. Man sucht sich Musik, dreht sie auf, so dass man den Lärm der anderen nicht hören kann. Dumm nur, dass ich keine Anlage habe. Sonst würde ich mal auf den Track zurückgreifen, den ich leider mal gelöscht haben „Eine Minute Stille.“ Achja, bumsen schein auch zu helfen. Zumdindest haben meine Zimmernachbarn gestern fliessig an ihrer Familienplanung gearbeitet.

Heute dann erstmnal die Dusche geentert, mich gewaschen und anschließend versucht mich mit Frühstück zu versorgen. Meine Idee mal den Markt inspizieren gehen. Mein Eindruck: Eine Mischung auf köstlichen düften und Fäkaliengeruch ein Wechselbad zwischen Ekel, Appetit und Neugier. Hier siet man Dinge von denen man sich fragt Was soll das sein. Insbesondere das Obstangebot ist sehr interessant. Es gibt auch eine Ecke in der frisches Geflügel verkauft wird. Tauben, Kücken uns sonst noch was. Frisch heisst hier, der Schlachtvorgang muss noch vollendet werden. Kühlung ist ja hier so eine Sache. Ich habe dann Tacos im Eingangsbereich gegessen. Was ich hier sehr lecker finde sind marinierte rote Zwiebeln.

Etwas ruhiger ging es dann heute Tagsüber zu. Ich wurde um 9 Uhr hier im Hostel abgeholt, dann gings mit klimatisierten Kleinbus, einem Führer, einem mexikanischen Päarchen und einer jungen netten Mexikanerin auf nach Uxmal und Kabah. Auf dem Hinweg besuchen wir noch die Hacienda von Dr. Falle einem deutschen Einwanderer der zu leben wusste. Eine riesen Villa mit einem Haus für die Kinder, natürlich auch Arbeitsstätten und ohne Tanzsall kann man natürlich nicht leben. Ich sage zu meinen mexikanischen Companeros die sich erstaunt zeigen, dass dies in Deutschland ganz normaler Standard sei und fragte wo sie denn tanzen würden. Damit ist dann auch das Eis gebrochen. Wieder muss ich die ganze Zeit über Deutschland berichten. Das nette Junge Mädchen war während der Fußball WM übrigens in Düsseldorf, wie sich später herausstellt. Wieder beweise ich Botschafterqualitäten. Unser Guide verspricht und, dass wir alle das Mayamenü gebucht haben und klärt uns auf. Die Maya mussten die sich nach Eroberer der Spanier sehr umstellenb. Jetzt gab es nur noch Hähnchen, Schwein und Rind. Vorher war der Speiseplan vielfältiger. Schlange, Leguan und Affenhirn seihen gerne verspeisst worden. Dass soll es auch heute Mittag geben. Ich bin schon schwer erfreut, aber das Esse entpuppt sich als ganz normales mexikanisches Essen. Ich bestelle Mayasuppe, meine mexikanischen Freunde sind etwas skeptisch, was den Inhalt betrifft. Denn es gibt eine spanische Karte und eine deutsche. Der Unterschied besteht nicht nur in der Sprache, die deutsche Karte ist viel detailierter. Bei der Mayasuppe handelt es sich um eine wohlschmeckende Spinatsuppe, als Hauptspeise gibt es mal wieder Pollo Assado con Arroz (gegrilltes Hähnchen mit Reis).

Uxmal (ausgesprochen Uschumal oder auch Uschmal) ist ganz prächtig. Die Hitze hält sich heute auch in Grenzen. Allerdings hezt der Reiseführer ein bisschen. Die Anlage ist aber auch nich so riesig wie Chitzen Itza. Zum Ende verbleibt ein wenig Zeit zum rumdösen. Händler findet man hier auf der Anlage selbst überhaupt nicht. Nur sone Art Museumsshop am Eingang.

Einen Führer zu haben hat aber auch seine Vorteile. So erfahre ich, dass Kaugummi ursprünglich eine Erfindung der Maya sei. Kaumgummi war hilfreich um mit wenig Wasser weite Strecken zurück zu legen. Auch das Wort lässt sich aus der Mayasprache ableiten. Chi heisst Mund und chung oder so ähnlich, wohl soviel wie kauen. Muss man jetzt aber nicht glauben finde ich.

Die Anlage selbst ist impossant und viel reicher verziert als in Chitchen Itza beziehungsweise besser erhalten. Man erkennt sogar noch Handabdrücke von den Malern, welche die Farbe angeblich mit der Hand aufgetragen haben. Aber das sind schon zuviel der Worte. Hier die Bilder:

Aber zunächst mal Pinkelpause an einem Garten a la Mexico

CIMG0167

CIMG0168

 

Nun aber Uxmal

CIMG0172

Wenn man an der richtigen Stelle in die Hände klattscht ertönt ein Vogelkreischer. Toller Effekt. Hier sind überigens mehrer Pyramiden übereinander geschichtet.

CIMG0175

CIMG0179

CIMG0190

CIMG0201

Das führt eine Treppe ohne Geländer herunter. Keine genormte Treppe. Da kann einem schon schwindelig werden.

CIMG0205

Ruinenbewohner. Hier ein großes Exemplar, kommt sicher bald in den Ofen.

CIMG0222

Kabah

CIMG0224

Sehr schön erhaltene restaurierte Fasade in Kabah

CIMG0210

Überall liegen noch alte oder neue restaurierte Steine herum.