12. bis 15.11.2010

16 11 2010

12.11.2010

Nachdem ich gestern ordentlich Vulkanasche geschluckt habe, und mir der Rachen brennt, als hätte ich 10 Jahre unter Tage geschufte komme ich zu dem Entschluss, dass diese Vorstellung nicht mit meiner Vorstellung vom Reisen übereinkommt. Also schließe ich mich Julia und Martin an und fahre mit ihnen nach Las Penitas um frische Seeluft zu tanken und meine geschunden Lungenflügel zu verwöhnen Mit dem Taxi geht’s in Richtung Meer. Da ich mich ja schon ausreichend im karibischen Bereich aufgehalten habe und dort noch Huricanesaison herrscht geht’s diesmal an die Pazifikküste. Ist auch viel näher.

Julia und Martin haben sich bereits ein Hotel ausgesucht, also schließe ich mich ihnen an. Wir teilen uns eine Cabana. Das ist eine Bambushütte ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrung, dafür mit weisser Bettwäsche, eigener kleiner Veranda und eigenem Nassbereich. Die Betten sind mit Moskitonetzen versehen und alles wirkt sehr gepflegt, dazu nöch günstig. Geil auch unser Nassbereich. Eine Dusche mit Wänden aus getrockneten Bananenblättern und dem ausgereiftestem Plumpskloh, das ich je gesehen Habe. Es gibt sogar ein Urinal. Auch für die Damen, dann großes und kleines Geschäft wird in einem Vorgang sperat entsorgt, gegen unerwünschte Getiere sorgt Kalk, der reichlich zur Verfügung steht.

Nachdem wir das Zimmer bezogen haben, geht’s auch gleich an den Strand. Erster Unterschied, der Sand hier ist schwarz und es funkelt überall. Hier wird nicht getaucht, sonder gesurft. Nicht mit Wind, sondern mit Wellenkraft. Alle warnen einen vor der starken Strömung, die Wellen sind gigantisch. Ich vage aber dennoch einen Sprung ins Meer. Die Wassertemperatur ist angenehm. Den Strand selbst sollte man am Tage allerdings nur mit Schuhen betreten, denn der schwarze Sand ist richtig heiss. Das Wasser ist vom schwarzen Sand nicht klar. Es herrscht ein relativ ausgewogenes Verhältnis zwischen Über- und Unterströmung, was in der Tat nicht ungefährlich ist.

Aber hier die Bilder:

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13.11.2010

Julia, Martin und ich hatten eigentlich vor noch einen Tag zu bleiben. Wir wollten einen Ausflug zum XX machen. Irgendwann werden wir jedoch aus unserer Cabana rausgeworfen, weil sie reserviert war. Julia und Martin entscheiden sich, zurück nach Leon zu fahren, ich entscheide mich zum bleiben und muss mir erstmal eine neue Unterkunft suchen, diese ist schnell gefunden, ich beziehe ein Privatzimmer mit Doppelbett, einem Einzelbett und eigener Nasszelle, das ganze für 10 US$ bzw. 315 Cordoba, das ganze direkt am Strand. Ich verbringe den ganzen Tag mit herumgammeln. Ich gehe lecker essen und schaue mir dabei das ewig andauernde Spiel der Wellenreiter an. Sie paddeln raus, warten auf die beste Welle stellen sich aufs Board und fallen früher oder später ins Wasser. Das spielt beginnt mit einsetzender Flut gegen 15 Uhr. Ich selbst gehe im Pazifik „schwimmen“, dass heisst ich kämpfe mit den Wellen. Schwimmen ist eigentlich nicht möglich, man wird von den Wellen ordentlich durchgeschaukelt, es ist fast wie eine Massage. Auf alle Fälle spüle ich meine Lunge ordentlich mit Salzwasser durch und denke, ich bin den ganzen Staub jetzt los, den ich beim Vulcanoboarding eingeatmet habe. Dann versuche ich noch neue Sonnencreme aufzutreiben. Ich finde aber keinen einzigen Laden. Es gibt hier nur Hotels und Restaurants. Touristisch geht es hier aber dennoch nicht ab. Zumindst sind kaum Touristen da und wenn, dann Einheimische die mit kompletten Familienclans einen Samstag am Strand genießen, aber der Strand bietet ausreichend Platz für alle. Ich muss nicht mal eine Liege reservieren und davon gibt es hier nicht viele. Darüber hinaus gibt es reichlich Hängematten. So erlebe ich einen unglaublich entspannten Tag und sorge für den richtigen Teint. Bislang ist es mir gelungen keinen Sonnenbrand zu bekommen. So soll es auch bleiben. Also muss ich sehen, dass ich irgendwo Sonnencreme auftreibe.

14.11.2010

Heute habe ich mich für eine Tour in das Naturreservat Isla San Huan Venado angemeldet. Es soll um 7 Uhr losgehen, also stehe ich entsprechend früh auf um noch ein Frühstück zu ergattern, creme mich mit der letzten Sonnencreme ein, die ich noch habe und auch ordentlich mit Repellent. Frühstück gibts dann erst um 7 Uhr, macht aber nichts, weil der Guide ohnehin erst gegen 8 Uhr auftaucht. Dann geht’s auch los, erstmal zum Boot, welches ein waschechtes Einbaum mit Außenboarder ist. Ich bin alleine und freue mich, dass ich einen Gude für mich alleine habe. Wir fahren durch einen Mangrovenwald. Für dieses Reservart wird mit den vielen Tieren geworben, die man hier zu sehen bekommt unter anderem große Schildkröten und Kaimane. Also bin ich gespannt. Wir tuckern gemütlich vor uns hin, der Guide spricht kein Wort englisch und mit dem hiesigen spanisch komme ich überhaupt nicht zurecht. Die kommunikation ist mehr schlecht als recht. Zum Tiere zeigen gehört jedoch nicht viel Allerdings bekomme ich fast nur Reiher zu gesicht und noch einige kleiner Vögel, einen riesiegen Leguan und einige Krebse. Das war es dann auch schon. Der Guide ziegt mir ein Stück Strand wo Abends tausende Krebse aus dem Wasser kommen. Er buddelt einen für mich, damit ich einen zu Gesicht bekomme, ein paar meter weiter soll ein Stück Strand sein, wo nachts die großen Schildkröten an den Strand kommen. Aber es ist morgens. Also auch keine Schildkröten. Nach dem mein Guide mich über Deutschland befragt und ich mir sicher bin, dass ich nur für Misverständnisse gesorgt habe, soll es wieder zurückgehen. Plötzlich streikt der Außenboarder und will nicht mehr angehen. Nach vielen Versuchen und einer kleinen Reparatur springt der dann doch wieder an, geht aber immer wieder aus. Ich beobachte den Guide wie er sehr diskret in den Tank guckt, der Reservetank ist leer und wir haben nur ein Paddel an Board. Irgendwie schaffen wir es dann doch mit Motorkraft zurück.

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Diese Ausssicht hatte ich den halben Tag. Irgendwann wirds langweilig. Mangrovenwald ist nichts für mich.

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Highlight des Tages. Ein Leguan. Wer aus dem Norden kommt hatte mehr als genug davon.

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Ein Krebs aus dem Schlaf gerissen.

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Ein Reiher, welche Überraschung, der tausendste. Es gab unterschiedliche Farbtypen, der weisse ließ sich aber am besten fotografieren, die anderen sind perfekt getarnt.

Insgesamt war die Tour ziemlich fürn Arsch, aber ich habe die Bootsfahrt genossen. Mein Tipp, wer die Tour machen will sollte sie am Abend machen und nicht gerade wie ich den billigsten Anbieter wählen. Extra dafür anreisen lohnt m.E. jedoch nicht. Ich habe 15 US$ plus Trinkgeld und Parkeintritt bezahlt. Andere Anbieter verlangen das Vierfache.

 

15.11.2010

Am Vorabend habe ich schon meine Sachen zur Weiterreise zusammengepackt. Morgens geht’s mit dem Bus zurück nach Leon, von Leon mit dem Microbus in die Hauptstadt Managua, von dort aus mit dem Bus nach Granada.

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Ob ihr es glaubt oder nicht, die wollen alle in diesen Bus und passen da auch rein. Wo ist die Uno wenn man sie braucht?

Der erste Eindruck von Granada ist super. Granada ist die schönste Stadt die ich bislang auf meiner Reise gesehen habe, zwar auch sehr touristisch, es gibt viele Restaurants und hochpreisige Hotels. Aber auch Gegenden in denen sich Touristen fern halten, ich erkundge ohne Kamera erstmal die halbe Stadt, es gibt viele gut erhaltene Gebäide aus der Kollonialzeit. Nicht nur Kirchen, sondern auch Gebäude die noch bewohnt sind: Auch mein Hostel befindet sich in einem solchen Gebäude. Das ganze erinnert sehr stark an römische Architektur. An der Gebäudefront befinden sich mehrere Eingänge, hinter denen große Räume, die auch als Geschäft genutzt werden könnten. Dahinter befindet sich ein Garten im Atriumstil. Man sitzt also geschützt vor Sonne und Regen draußen. Hinter dem Atriumgarten befinden sich weitere Zimmer in denen. Dahinter ein erneuter Atriumgarten, und ganz am Ende die Nasszellen. Insgesamt ein sehr schönes Hostel. Allerdings hat jedes perfekte Hostel irgendetwas, dass einem den Aufenthalt vermießt. In diesem Hostel sind es die Matrazen der Bettern. Die ist superdünn und durchgelegen, so dass ich jedes einzelne Brett darunterspüren kann. Auf der Seite schlafen führt dazu, dass sich die Bretter der Lattenroste verschieben und man Nachts sein Bett wieder neu Ordnen muss. Kein Spass sowas. Dann lieber etwas weniger Luxus. In der Nacht entscheide ich mich, in das Hostel auf der anderen Straßenseite zu wechseln.



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