19. bis 23.10.2010 Adios Guatemala Buenos Dias Honduras und wie ich Fisch wurde

24 10 2010

19.10.2010 Abhauen

Gestern Abend habe ich Inge aus den Niederlanden kennengelernt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, Inge gefällt Livingston nicht und möchte gleich am nächsten Tag nach Hoduras weiterziehen. Sie hat noch Cathrine aus Texas im Schlepptau also wird ausgemacht, am nächsten Tag um 5 Uhr auf zu stehen um das erste Boot zu erwischen.

Am Vorabend habe ich dann meine Rechnung gezahlt, da ich inzwischen schon recht lange in Livingston bin und auch in dieser einen Unterkunft werde ich gebührend verabschiedet, die Rechnung fällt niedriger aus als gedacht. Kristina und Shayna fallen mir in den Arm und bitten mich noch zu bleiben. Selbst Mack ein junger Draufgänger aus Californien will meine Emailadresse haben. Aber alles gezehter nutzt nichts. Ich habe seriöse Reisepartner gefunden und das ist was zählt. Die Jungspunde sind nicht meine Kragenweite, ich trinke auch keinen Beerbong in Upsitedown Position.

Also gehts früh ins Bett, schließlich bimmelt am nächsten Tag der Wecker um 5 Uhr. Mit schlafen ist aber nicht viel. Eine Mitbewohnerin tippt auf ihrem Laptop, das geht natürlich nur im Bett und natürlich nur mit voller Beleuchtung. Richtig sauer werde ich aber, als sie den Raum verlässt ohne das Licht auszuschalten. Gegen 1 Uhr kommt die halbe Belegschaft völlig besoffen zurück und schafft es natürlich nicht ohne Lärm ins Bett zu gehen. Insgesamt der schlimmste Abend in dieser Unterkunft.

Sei es drum, ich stehe um 5 Uhr auf, Inge und ich gehen noch schnell Rucksäcke packen, ein wenig Körperpflege betreiben und pünktlich um 5:40 Uhr gehts Richtung Anlegestelle, wo wir sogar noch ein kleines Frühstück ergattern. Irgendwann trudelt dann noch Cathrine am Bootsanleger ein und wir sind zu dritt. Dann gehts mit dem Boot erstmal nach Puerto Barrios, von wo aus Früchte in die ganze Welt verschifft werden. Dort angekommen gibt’s einen Shuttlebus bis kurz zur Grenze, schnell bei der guatemaltekischen Immigration rein, Ausreisestempel abhohlen, dann weiter. Irgendwann müssen wir wieder auf ein Boot umsteigen, da die Brücke am Grenzfluss kaputt ist. Auf der anderen Seite der Brücke wartet erneut ein Shuttle auf uns. Der bringt uns zur Einreisebehörde von Honduras. Aber vorher erfolgt noch das übliche Spiel. Wir werden von Geldwechslern belagert. Ich habe mein Budget extra klein gehalten um möglichst wenig Verlust beim Umtauschen zu haben. Also wird nicht viel verhandelt. Ich mein letztes Geld ausgehändigt und erhalte die neue Währung. Von nun an wird in Lempiras bezahlt. Für 255 Quetzales erhalte ich 510 Lempiraz ohne zu wissen ob ich dabei beschissen wurde oder nicht. Beschiss ist aber das was folgt. Ich warte auf meine beiden Mädels, die etwas länger brauchen um den Wechsel zu machen, plötzlich meint der Typ bei dem ich Geld gewechselt habe, dass ich ihm noch 255 Quetzales schulde. Ich lasse mich garnicht erst auf eine Diskussion ein und mache mich vom Acker, nachdem ich erklärt habe, dass ich alles gezahlt hätte. Was ein A****. Bei der Grenze geht dann alles locker über die Bühne. Ich bekomme einen weiteren Stempel und noch eine Karte des Landes als Willkommensgeschenk. Also es gibt nette Menschen in Honduras. Vom Grenzer erfahre ich dann auch, dass die Busse nur einige Meter weit entfernt sind. Die Mädels haben einen Taxifahrer gefragt, der natürlich der Meinung war, dass die Strecke zu Fuß nicht zu bewältigen sei. Dann gehts weiter mit dem sogenannten Chickenbus. Eigentlich recht komfortabel. Diese Etappe endet in Puerto Cortes, dort steigen wir um in einen sogenannten Expressbus. Hört sich gut an, ist aber für Rucksackreisende nicht zu empfehlen. Es fehlt einfach Lagerfläche. So muss ich die ganze Fahrt bis San Pedro Sula mit meinem schweren Rucksack auf dem Schoss verbringen, den kleinen im Beinbereich, so dass ich mich kaum bewegen kann, nach ein paar Minuten spüre ich dann auch kaum noch etwas in den Beinen. Eine Tortur ersten Ranges. In San Pedro Sula wird dann erneut umgestiegen. In einen Bus, der in Mexiko wohl unter er Kategorie Clase Economia fahren würde. Aber hier eher ein erste Klasse Buss ist. Immerhin, es gibt Sitzplatzreservierung und einen Kofferraum. Welch Luxus.

Irgendwann kommen wir dann nach Einbruch der Dunkelheit in La Ceiba an. Wir nehmen uns ein Taxi und lassen und gleich in ein ausgewähltes Hotel bringen. Inga und ich entscheiden uns ein Doppelzimmer zu teilen. Ist genau so teuer wie Dorm und wir wollen morgen ohnehin gleich weiter auf die Insel Utila. Cathrine besteht auf ein Einzelzimmer, weil sie von unterwegs arbeitet. ungefähr 12 Stunden Fahrt sitzen uns in den Knochen.

Nach dem das Zimmer bezogen ist, gehen wir essen. Dumm. Ich kalkuliere alles genau, da ich nur noch wenig Geld habe. Ich vergesse jedoch die Servicepauschale einzurechnen. Also muss ich mir noch einen Lempiraz von den Mädels leihen. Diese sind auch knapp bei Kasse, also entscheiden wir uns noch heute einen Geldautomaten aufzusuchen. Diesen finden wir dann auch nach reichlich suchen. Eigentlich haben uns ja alle abgeraten. Unserer Herbergsmutter meinte, wir wären zu dritt und weißt auf mich und meint, mit einem so großen kräftigen Mann würde uns nichts passieren. Der Geldautomat wird von einigen, wenig vertrauensvollen Personen umlagert. Meine Strategie, jeden Einzelnen so lange anstarren, bis er kapiert, ich wurde erkannt. Einer kommt dann auch auf uns zu und bettelt uns an. Nach einer Weile hört er dann aber auf zu Nerven. Wir nehmen ein Taxi zurück zum Hotel und ich bin froh, dass nichts weiter passiert ist. Die Mädels haben scheinbar nicht bemerkt in was für einer dunklen Ecke wir gelandet sind. Überall auf der Straße standen Personen, die nach potentiellen Opfern ausschau halten. Inge fragt sogar eine Prostituierte nach dem Weg zum Geldautomaten, ohne es bemerkt zu haben dass wir uns im Rotlichtviertel befinden. Sie kommt aus Amsterdam, da sieht man sofort wo das Rotlichtviertel anfängt. Hier nicht!

Aber egal, ist ja alles gut gegangen. Ärgerlich, dass ich umgerechnet nur 80 Euro erhalte. Damit komme ich nicht lange über die Runden, also werde ich diese Tour die nächsten Tage wieder mitmachen müssen.

20.10.2010 Übersetzen

Heute geht’s dann auf die Insel Utila, eigentlich kann man hier nur tauchen. Die Bay Islands von Honduras gelten als eines der besten Taureviere der Welt um eine Taucherlizens zu erwerben. Genau das haben wir vor. Inge ist noch etwas zögerlich. Ich entscheide mich gleich nach einer sehr ausführlichen Erklärung was uns in den nächsten Tagen erwartet. Um die Open Water Lizens zu erlangen werden hier 4,5 Tage anvisiert. Das Programm scheint gut aufgebaut zu sein, hier ist man auch bemüht nicht innerhalb einer kurzen Zeit die Lizens zu vergeben, sondern es soll ein guter Mix aus Spass und Lernen sein. Mal sehen, es sind wohl noch 6 weitere Person in unserer Gruppe, also auch wieder eine ganz gute Möglichkeit mit anderen in Kontakt zu kommen.

Für den kompletten Kurs zahle ich 260 US$ inklusive Unterkunft. Das Zimmer teile ich mir wieder mit Inge. Cathrine besteht wieder auf ein Einzelzimmer. Überhaupt ist sie ein wenig schnippig und längst nicht so sympthaisch wie Inge.

21.10.2010 Abtauchen

Heute stand abtauchen auf dem Programm. Erstmalig ging es mit voller Ausrüstung unter Wasser. Allerdings noch kein Tauchen und auch nicht tief. Das Wasser wurde so ausgewählt, dass unsere Köpfe mit Wasser bedeckt sind, so dass wir jederzeit wieder mit dem Kopf aus dem Wasser kommen. Es stehen Übungen an wie: Brille ausziehen und wieder anziehen, Wasser aus der Brille blasen und vieles mehr. Jedem wird ein Tauchbuddy zugeteilt. In unserem Kurs sind vier Personen und mir wird Cathrine zugeteilt. Allerdings stellt sie sich ein bisschen dämlich an und wird separiert.

Zu anderen Dingen als Tauchunterricht bleibt keine Zeit. Die Theorie nimmt viel Zeit in Anspruch.

22.10.2010 Zuwachs

Also, an erster Stelle muss ich mich heute mal entschuldigen. Ich habe mir fest vorgenommen meiner Schwester zum Geburtstag zu gratulieren, dies ließ sich nicht verwirklichen. Grund war, dass ich zwar einen Wifi Zugang habe, aber heute gab es Stromausfall. An dieser Stelle nahträglichen Glückwunsch zum Genburtstag. Darüber hinaus möchte ich Katharin und Johannes als neue Erdenbürer begrüßen, Petra und Henning zu ihrem Wurf beglückwünschen. Ich habe es ziemlich zeitnah mitbekommen. Wenn die Technik es zulässt, werde ich mal durchtelefonieren.

Inge hat sich heute morgen lautlos verabschiedet. Ich habe bis spät in die Nacht Tauchtheorie studiert, heute morgen ist Inge verschwunden ohne dass ich es mitbekommen habe.

Inzwischen habe ich 4/5 der Tauchtheorie bestanden und auch alle praktischen Übungen gemeistert. Morgen gibts nochmal einen Theorietest, gleich muss ich noch den letzten Film angucken und heute Nacht das fünfte Kapitel über Tauchtehorie paucken. Spass ist was anderes.

Heute ging es erstmals richtig unter Wasser. Zwar noch nicht zum richtigen tauchen, sondern um Übungen zu praktizieren. Darunter sind so Übungen wie unter Waser die Taucherbrille und die Tauchweste ausziehen, wieder anziehen, mit der Atmung die Höhe kontrollien und vieles mehr. Erstmalig unter Wasser habe ich mich etwas mulmig gefühlt, zumal ich nict gleich den Druckausgliech hinbekommen habe und ordentlich Druck auf den Ohrern verspürt habe. Nach einer Weile hat man sich jedoch an die neue Situation gewöhnt. Insgesamt eine super Erfahrung. Ich bin froh, dass ich mich für den Kurs entschieden habe. Anstrengend ist er dennoch. Ich verstehe im Unterricht nur die Hälfte und muss wirklich alles nachlesen um es richtig zu verstehen. Alles geht auch in rasendem Tempo voran. Ich komme teilweise nicht zum Essen, ganz zu schweigen, von meiner Wäsche, die dringend mal gewaschen werden müsste. Es bleibt einfach keine Zeit sie weg zu bringen.

Zwischenzeitlich hatte ich kurz den Eindruck, dass ich die alle meine Reisebekanntschaften abgehängt habe. Dem ist mitnichten so. Heute lief mir Vincent über den Weg, dann noch zwei Mädels aus Schweden, die ich in Tulum getroffen hatte und heute in der Tauchschule liefen mir zwei Schweizer über den Weg die ich in Livingston kennengelernt habe. Es bleibt also familiär und übersichtlich.

Ich freue mich schon darauf, dass ich morgen meine Open Water Diving Lizens in der Tasche haben werde. Danach gibt’s noch einen Abschlusstauchgang, so dass ich danach mal ausspannen kann. Die letzten Tage stecken mir ziemlich in den Knochen.

23.10.2010 Aufatmen

So liebe Leser, seit heute darf ich mich offiziel Padi Scuba Diver nennen. Ich habe die Prüfung bestanden. Am schlechtesten von allen. Aber mit 84 Prozent auch nicht übel. Zugegeben, ich habe ein wenig geschummelt. Cathrine war vor mir fertig, ihr Wisch wurde gerade korrigiert, da habe ich noch einige Verbesserungen durchgeführt. Aber auch nur bei eins zwei Fragen. Danach wurde mir noch ein bisschen was erklärt und ich glaube, dass ich nun das wichtigeste bestanden habe.

Wegen der Stürme wurde unsere heutigen Tauchgänge abgebrochen. Saftey First. Das kam mir sogar in gewisser Hinsicht entgegen. Denn Treffpunkt war 6:45 Uhr. So konnte ich mal ausschlafen, das kam definitiv zu kurz in den letzten Tagen. Außerdem konnte ich noch ein bisschen für die Prüfung üben, die nach der letzten Theorieeinheit stattfand.

Außerdem, so dachte ich mir, kann ich mal meine Schmutzwäsche in die Wäschereibringen. Hmm, daraus wurde nichts. Es gibt zwar mehrere Wäschereien auf der Insel, aber nur eine mit Trockner. Da es hier ständig regnet macht alles andere keinen Sinn. Die Wäscherei von Marina (die mit Trockner) war jedoch geschlossen, aus welchem Grund auch immer. Mir wurde gesagt, dass Marina morgen wieder da sein wird, vieleicht auch übermorgen. Hmm, dumm sowas. Denn inzwischen sind alle meine T-Shirts und Unterhosen unbrauchbar. Ziemlich ekelig sowas. Zumal die Mischung Wärme und Regen nicht gerade dafür sorgt, dass die neuen Sachen nicht wieder gleich verschwitzt sind. Dazu noch die viele Zeit am Wasser, wo die Sachen auch ständig feucht werden ohne zu trocknen. Alles sehr unkomfortabel. Aber auch das ist Reisealltag.

Mal sehen ob ich heute Abend noch etwas machen werde. Es ist Samstagabend und eigentlich müsste die erfolgreiche Prüfung begossen werden. Aber da morgen eventuell tauchen ansteht und Taucher sich mit Zechgelagen zurückhalten sollen, werde ich mich daran wohl auch halten.



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