23.09.2010 Adios Mexiko
25 09 2010Hallo liebe Leserschaft,
So, heute ist der Tag an dem ich Mexiko verlassen werde. Insgesamt war ich 17 Tage hier, hatte bis auf die Probleme mit den Augen eine sehr schöne Zeit in Mexiko, bin viel herumgekommen und habe einige interessante Menschen kennengelernt. Die Beziehungen unter Reisenden sind etwas sehr spezielles. Insgesamt kann man sagen, dass eine sehr offene hilfsbereite Art die Beziehung unter Reisenden kennzeichnet. Insgesamt sehr intensiv. In Tulum habe ich einen netten Menschen aus Isreal, sein Name und vieles weitere habe ich nicht erfahren. Ist vielleicht sogar unwichtig. Wir hatten einige sehr interessante Diskussionen über das Verhältnis zwischen Deutschland und Isreal, über das was in beiden Ländern gut oder schlecht läuft. Dann hatte ich noch einige sehr merkwürdige Begegungen. In meinem Bus von Tulum nach Chetumal saßen zwei Frauen aus Isreal, die ich am Abend zuvor kennen gelernt habe. Auch wir hatten nette Gespräche. Sie stiegen vor mir in Bacalar aus. Als ich dann in Chetumal im Imbiss saß um eine Portion Echiladas Verdes (gefüllte Tortillaröllchen mit grüner Sosse, sehr lecker) zu verspachteln tauchten diese beiden Damen wieder auf und waren auf Hotelsuche. Ich hatte die Hotelszene bereits abgeklapptert und konnte ihnen den Tipp geben wo man gut und günstig in Chetumal nächtigt. Ich hatte mich schon gefreut im Hotel wieder zu sehen, doch daraus ist dann nichts geworden, entweder sie haben sich für ein anderes Hotel entschieden, oder sie wollen mir nicht auf den Keks gehen. Hier gibt es aber auch keine Gemeinschaftsküche, die neben kochen auch immer ein wichtiger Punkt ist um Kontakte zu knüpfen. Es gab viele weitere Bekanntschaften meist intensiv, informativ und dennoch irgendwie sehr oberflächlich. So sind die Beziehungen unter Reisenden.
Zum Ende hin ein kleine Resumee:
Mexiko hat viel zu bieten, kulturell, wie auch landschaftlich. Auf den ersten Blick wirkt Mexiko sehr chaotisch. Ist es aber nicht. Ich habe die Menschen hier als sehr freundlich, hilfsbereit und zuverlässig erlebt.
Besonders aufgefallen ist mir die Art wie in Mexiko Auto gefahren wird. Auch wenn vieles chaotisch wirkt, im Grunde achten die Mexikaner jeden Verkehrsteilnehmer, selbst an vielbefahrenen Straßen halten die Autofahrer an und lassen einen die Straße überqueren, zumidest fahren sie langsamer, so dass man über die Straße kommt, solange man nur zielstrebig geht und nicht zögert. Natürlich muss man als Fußgänger auch den Autoverkehr richtig einschätzen lernen. Dies viel mir anfänglich einigermaßen schwer.
Natürlich gibt es auch das eine oder andere was negativ auffällt und sich in den südlicheren Ländern sicher fortsetzen wird. Wenn auch seltenm sah man Kinder arbeiten. Und das auch Nachts mit Bauchladen voll mit Zigaretten oder kleine Mädchen die plötzlich auftauchen und einem irgendwelche Freundschaftbändchen verkaufen wollen. Von einigen Highlights mal abgesehen, sind die meisten Gebäude ziemlich heruntergekommen. Aber es gibt in jedem Straßenzug auch immer Leute die versuchen ihr Haus schick herauszuputzen, was auf mich manchmal recht verzweifelt wirkt.
Mexiko ist günstig aber nicht billig. Ich habe das Gefühl erheblich mehr verprasst zu haben, als ich einberechnet hatte. Aber ich muss noch genau berechnen wieviel ich hier im Durchschnitt verbraucht habe. Aber ich muss sagen, ich habe gut gelebt. Ich habe meine Wäsche waschen lassen, habe nicht selbst gekocht und war nicht in den allerbilligsten Unterkünften. Darüber hinaus habe ich mir einige recht exklusive und kostspielige Ausflüge erlaubt (z.B. Sian Kaan).
Wenn die Reise so weitergeht, wie sie begonnen hat, bin ich wirklich mehr als zufrieden.
Auf Anregung des werten Herrn Rösners noch einige Bilder von Straßenszenen:
Typisch für Mexiko, jede Menge Kabel übern Bürgersteig
Ebenfalls typisch: Wassertank aufm Dach, Fahrrad wird auch gerne gefahren und natürlich Tortillas.
Wartebereich erste Klasse Bus. Mit Wifi (funktioniert aber nicht immer) und auch schonmal mit Klimaanlage.
Charmante Damen bieten für kleines Geld Häppchen im Bus an. Mit erstaunlich viel Geschick. Hygiene wird hier groß geschrieben. Häppchen wird in einem Stück Papier eingewickelt, dann wird es überreicht anschließen wird kassiert und ggf. Geld gewechselt, dann gleich mit Folie abgedeckt um Ungeziefer fern zu halten. Alles mit einer Hand in der anderen befindet sich ja das Tablet. In der Handtasche befanden sich überigens Getränke. Manches Teilchen ist wirklich eine Gaumenfreude.
So, das soll erstmal reichen. Bis die Tage!