23 bis 28.04.2011 Bolivien. Titicacasee und La Paz

29 04 2011

23.04.2011 Adios Peru, Holla Bolivia

Ich stehe früh auf, lass mich zum Bus nach Copacabana/Bolivien bringen. Ich ziehe mir noch schnell ein paar US$ um an der Grenze tauschen zu können. Ich habe gelesen, dass es in Copacabana keinen Geldautomaten gibt. Außerdem habe ich gehört, dass Copacabana wegen der Semana Santa restlos ausgebucht ist. Also brauche ich enen Plan B. Dieser sieht vor, dass ich von Copacabana aus, direkt weiter zu Isla del Sol auf dem Titicacasee reise.

Im Bus bekommen wir diverse Papiere für den Grenzübergang ausgehändigt. Ich fülle alles nach besten Gewissen auf. Dann geht es los. Der erste Stopp dient dem Geldwechsel. Ich erhalte für meine 300 US$ 2010 Bolivar in 20 und 50 Bolivar Scheinen. Ein Haufen Geld, teilweise in stark beschädigten Zustand. Für die letzten 10 Soles kaufe ich mir eine Flasche Wasser, ein Twix und ein Snickers. So knapp habe ich bislang noch kein Restgeld kalkuliert. Dann geht’s zur Polizei. Ich muss meine Touristenkarte abstempeln lassen. Dann geht es zur Immigration. Endlos lang Schlange stehen! Die Beamten nehmen ihren Job sehr genau. Auch mit meinen Stempeln scheint irgendwas nicht zu stimmen. Ich werde zur Seite gebeten. Der Grenzbeamte telefoniert herum, inspiziert immer wieder meinen Stempel, dann erhalte ich meinen Ausreisestempel ohne Stress.

Dann geht es zu Fuß weiter zur bolivianischen Grenzbehörde. Ich habe alles ausgefüllt, erhalte meinen Stempel. Natürlich nur für 30 Tage und nicht die maximalen 90 Tage. Der Grund, man kann die Aufenthaltsdauer verlängern lassen, dafür erhält man einen Aufkleber, dieser kostet pro weiteren Tag 1 US$. Aber 30 Tage sollten reichen.

Dann kommt eine wichtigtuende Person aus Bolivien in den Bus und klärt uns auf. Copacabana sei restlos ausgebucht. Also greift Plan B. Der Wichtigtuer erweist sich als hilfreich und verkauft mir gleich das Ticket für das Boot. Dann kommen wir in Copacabana an. Überall stehen Rucksacktouristen herum und machen einen verzweifelten Eindruck. Der Wichtigtuer leitet uns zum Hafen. Imn Hafen zelten einige Leute, die kein Hotel mehr gefunden haben. Ich höre von völlig überzogenen Preisen in Copacabana, auch viele Diebe fühlen sich von sovielen Rucksäcken angezogen. Ich besteige schnell das Boot, nach einiger Zeit legen wir ab. Das Boot ist voll mit Leuten, die kein Bett in Copacabana gefunden haben. Ich hoffe, dass es auf der Isla del Sol nicht genauso sein wird. Ich entscheide mich für den Norden der Insel. Im Südhafen wird es schon ruhiger auf dem Boot, da viele aussteigen. Auf dem Boot wird es familiär. Rucksacktouristen aus aller Welt sind auf dem Boot, vor allem aus Chile und Argentinien. Semana Santa Touristen. Im Nordhafen angekommen, kommt zunächst Ernüchterung auf. In Callapampa gibt es nicht viel schönes außer der Kulisse. Die Häuser sind runtergekommen, alles wirkt schäbbig und es sind viele Rucksacktouristen hier. Aber es gibt ausreichend Schlafplätze. Ich beziehe ein Zimmer für umgerechnet 2 Euro mit zwei Betten. Ebenfalls völlig runtergekommen, die Matratzen sind durchgelegen, aber besser als nichts. Aber irgendwas hat dieser Ort. Die Bewohner sind nicht so freundlich wie auf den letzten Inseln auf dem Titicacasee. Aber man muss nur raus gehen und man findet Reisende mir viel Erfahrung. Dies ist kein Ort für Weicheier, so stimmt die Atmosphäre. Auch das Essen ist günstig. Was will man also mehr. Für mich steht fest, ich werde hier die Ostertage verbringen und dann weiter nach La Paz.

24.04.2011 Ostersonntag

Letzte Nacht musste ich feststellen, dass nicht nur de Matratzen durchgelegen sind, sonder auch, dass das Bett nicht für meine Größe konzipiert wurde. Ebenfalls eine Fehlinvestition von Seiten der Unterkunftsbetreiber war die Decke, welche den Nachttemperaturen hier nicht genügend wiederstand leitet. Ich habe mir den Arsch abgefroren. Die Deckenhöhe des Zimmers ist gerade ausreichend für mich. Beim hinausgehen heute morgen musste ich feststellen, das die Tür ein wenig niedriger ist. Ich habe mir ordentlich den Kopf gestoßen. Dann erstmal frühstücken gehen. Leichter gesagt als getan. Kaum ein Restaurant hat offen. Ich bekomme dann doch noch ein Sandwich mit Orangensaft.

Von Osterstimmung ist weit und breit nichts zu spüren. Die Dorfbewohner gehen ihrer Arbeit nach. Soll mir auch recht sein. Ich erkunde heute den Norden der Insel. Vorher geht es noch ins Museum. Schon aus dem Grund, weil damit alle Eintrittsgelder bezahlt sind. Das Museum ist keinen Besuch wert. Es gibt einige kaputte Tongefäße, ein paar Knochen und ein paar Metallstücke, sowie Schautafeln die unübersichtlich sind. Aber ich habe meine Eintrittskarte in den Norden der Isla del Sol. Auf der Isla del Sol gibt es noch Wegzoll.

Es gibt es zwei Ruinen, angeblich Inka, angeblich soll hier sogar die Religion der Inka geschaffen worden sein. Die Mauern sehen jedoch nicht nach Inkamauern aus. Aber ein schönes Plätzchen um sich hinzulegen und ein Nickerchen zu machen. Als ich ankomme scheint die Sonne und somit ist es angenehm warm.

Dann baue ich mein erstes Steinmännchen. Mit viel Eifer wird ein richtig hohes Steinmännchen geschaffen. Lang soll es leben!

Anschließend steige ich auf den Cerro Thicani (3936 meter) der sich in der Nähe der Ruine befindet. Ein Spaziergang mit mangelhafter Sauerstoff Versorgung. Oben angekommen mache ich ein Päuschen und genieße die Aussicht.

Dann geht’s zurück nach Callapampa. Dort angekommen werde ich am Ostersonntag dann doch noch Zeuge eines merkwürdigen Rituals. Ein Mann haut auf die Pauke, ein weiterer spielt fürchterlich Flöte auf dem Basektballplatz und dazu tanzen Männer und Frauen die im Rucksack Maisstengel tragen auf unrythmische Weise. Ein Junge verbietet mir das Fotografieren.

Ich will was vernünftiges Essen, zur Zeit gibt es jedoch nur Sandwiches. Später gibt es dann Trucha (eine Art Forelle) in Weissweinsosse. Dann folgt eine weitere kalte Nacht.

25.04.2010 Umsiedlung nach Süden

Ich verlasse Callampa und will mit dem Boot zur Südseite der Insel nach Yumani. Zunächst bekomme ich wiedersprüchliche Aussagen, wann das Boot losfährt. Erst heisst es 8:30 Uhr, dann wieder 10:30 Uhr, hin und wieder keine Ahnung. Da ich noch nichts im Magen hab gehe ich essen und entscheide selbst das Boot um 10:30 Uhr zu nehmen. Dieses Boot hält extra für mich in Yumani. Ich steige aus, werde vom örtlichen Wegelagerer um 5 Bolivanos erleichtert. Um in den Ort zu kommen muss ich steil bergauf. Mit allem Gepäck und ohne Beckengut meines Rucksack auf dem Weg werden mir Schlafplätze angeboten. Unter den Reisenden in Challapampa ging das Gerücht um, im Süden gäbe es mehr und bessere Unterkünfte, gleiches galt für Restaurants, allerdings alles viel viel teurer aber was ist schon eine Preissteigerung von 100% wenn eine Zimmer nur 2 Euro kostet. Das erste Angebot lag wieder bei 20 Bolivanos (ca. 2 Euro), das zweite Angebot lag bei 40 Bolivanos, als ich sage, das ich einen Raum für 20 angeboten bekommen habe, glaubt man mir nicht. Als ich desinteressiert weitergehe, geht der Preis auch runter. Ein junges Mädchen geleitet mich zum Angebot. Es ist die erste Unterkunft am Hang, bis ins Dorf müsste ich noch weiter gehen. Darauf habe ich aber keine Lust. Hier gibt es auch alles was ich brauche. Ein beqeumes Bett, das Zimmer befindet sich in einem sehr gepflegten Zustand, es gibt ein schönes Bad mit angeblich heissem Wasser (habe seit Tagen nicht mehr geduscht) und eine absolut grandiose Ausicht. Also schlage zu ziehe ich ein. Hat auch den Vorteil, das ich nicht weiter bergauf steigen muss.

Anschließend erkunde ich den Ort. Die Menschen hier scheinen netter zu sein. Hier gibt nur aus Restaurants, Hotels und ein paar Souveniershops. Wer hierher kommt braucht vor allem folgendes: Bergsteigerqualität, Sonnencreme, 100 dicke Pullis, einen Schlafsack oder eine Heizung. Denn Heizungen kennt man hier nur vom hören sagen. Solange die Sonne scheint ist die Welt in Ordnung, geht man jedoch in den Schatten erhöht sich gleich das Risiko zu erfrieren. Ich habe nur einen dünnen aber warmen Alpacapulli und eine Fleecejacke. Meine einzig warme Hose ist meine Jeanshose und die ist seit gestern völlig versifft und ist nicht angenehm zu tragen. Also frieren oder kleben. Nachdem ich geduscht habe (die Dusche war nicht wirklich warm) fühle ich mich sauber und entscheide mich für die kalte Hose. Sauber sein ist ein schönes Gefühl und frieren tut man sowieso.

Den Rest des Tages verbringe ich unter der Bettdecke.

26.04.2011

Ich geh ur zum Essen rauf ins Dorf. Den Rest des Tages verbringe ich wieder unter der Bettdecke. Ein fauler kalter Tag.

Hier die Bilder:

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Überfüllter Strand in Copacabana

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Weniger Betrieb auf der Isla de Sol. Grandiose Kulisse. Blaues Wasser mit schneebedeckten Bergen am anderen Ufer (kommen auf dem Bild nicht so ganz durch).

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Wieder mal Ruinen. Langsam habe ich genug.

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Mein erstes Steinmännchen.

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Blick vom Hügel auf die Runenanlage.

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Sieht aus wie Fußabdrücke von Riesen. ist aber auf natürliche Weise entstanden.

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Ausblick meinem zweiten Zimmer auf der Isla del Sol.

27.04.2011 Fahrt nach La Paz

Die Isla del Sol ist schön, aber zu kalt. Ich hau ab. Erstmal das Boot nach Copacabana, inzwischen ist der Rummel vorbei. Man erkennt jedoch, dass Copacaba eine Hippiehochburg und Rucksacktouristenmekka ist. Ich buche die Weiterfahrt nach La Paz, habe noch ausreichend Zeit den Ort zu erkunden, die Busfahrt dauert gut 3,5 Stunden. Zwischendurch müssen wir mal kurz aus den Bus raus un einen Fluss überqueren. Dann geht’s vorbei an einigen Siedlungen die aus Lehnziegeln errichtet wurden und streckenweise sehr verfallen sind. Das Bild ändert sich schlagartig, um La Paz wird kräftigt gebaut. Neue Siedlungen für das Volk. Der Präsident ist im Bauarbeiterlook auf diversen Plakaten zu sehen.

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Buse in Bolivien. Hier in Copacabana.

La Paz ist die höchste Hauptstadt der Welt und befindet sich in einer art Riesenkrater. Erinnert ein bisschen an einen Suppenteller. Mal wieder das Übliche Prozedere. Ankommen, Taxi nehmen, Hotelzimmer beziehen. Ich habe mich für ein besseres Hotel entschieden, da die Sicherheitslage recht fraglich sein soll. Mir wurde von einigen Diebstählen aus dem Hotelzimmer heraus berichtet. Also will ich nicht am falschen Ende sparen. Ich habe auch wieder Deutsche Welle TV und ne heisse Dusche. Abends hole ich die vermissten Lindenstraßen Folgen nach und recherchiere ein bisschen über meine weiteres Fortkommen. Vielleicht mache ich doch noch einen Ausflug nach Chile um die Atacamawüste zu besuchen. Das soll kombiniert mit der großen Salzwüste möglich sein.

Mein erster Spaziergang überrascht mich. In La Paz bietet es sich an, den Ruscksack aufzufüllen. Jede Menge Läden, die Reiseausrüstung anbieten. Ich brauche einen neuen Schlafsack, eine lange Unterhose und eine neue Stirnlampe. Alles erhältlich. Außerdem schaue ich mich nach neuen Rucksäcken um. Die Auswahl ist groß, jedoch gibt es nichts was mich wirklich begeistert.

28.04.2011 Organisierei in La Paz

Zunächst kaufe ich mir einen Schlafsack und eine Stirnlampe. Dann finde ich noch eine sehr günstige und gute warme lange Unterhose. So sollte ich für Bolivien ausgstattet sein. Ich will mich nach einem neuen Hotel umsehen. Meins ist mir mit 17 Euro pro Nacht dann doch zu teuer. Ich werde zwar nicht wirklich fündig, jedoch finde ich etwas anderes. Ein Schneider bietet Rucksackreparaturen an. Also bringe ich Matruschka zum Rucksackdoktor. Für 4 Euro wird der Hüftgurt repariert. Innerhalb ein paar Stunden. Ich bin überglücklich.

Außerdem besuce ich noch den Hexenmarkt. Ein ziemlicher Scheiss. Der Hexenmarkt wird in den Medien hochgejubelt. Der Hexenmarkt ist eine Art Souveniermarkt mit gewissen Artikeln die man auch bei Beate Uhse findet (jede Menge Potenzmittelchen und Aphrodiskiaka) dazu noch ein paar Kräuter und getrocknete Lamaphöten in allen größen). Kein Grund hierher zu kommen.

Dann gehe ich noch die San Franzico Kirche begutachten. Wieder eine interessante Kirche in der sich Zeugnisse vo zwei verschmelzten Religionen finden. Fotografieren innerhalb der Kirche natürlich verboten.

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Darstellung von Pachamama auf der San Franzisco Kirche in La Paz.



21 u. 22.04.2011 Titicacasee

23 04 2011

21.04.2011 Uro Inseln

Heute geht es dann zu den schwimmenden Inseln, die vor Puno liegen. Ich werde pünktlich vom als erster am Hostel aufgepickt, dann werden weitere Gäste zugeladen, dann geht’s zum Boot. Mit dem Boot zu den Inseln.

Viel zu sagen gibt es nicht. Urspünglich haben die Uro Indiander die Schilfinseln gebaut um sich vor freindlichen Attacken zu retten. Dann wurden einfach die Leinen gekappt und es wurde sich einfach woanders am Titicacasee angesiedelt. Heute hingegen leben die Uros wohl kaum noch auf den Inseln, und wenn sie sich dort aufhalten nur weil sie eine Touristenatraktion sind. Dementsprechend geht es hier auch ab. Wir werden herzlich begrüßt, dann wird uns einiges erklärt, z.B. wie die Inseln gebaut werden, wovon sich die Uros ernähren oder ernährt haben, es gibt Erklärungen zu den Trachten, ledige Mädels haben große Bommel an ihren Kopftüchern, verheiratete kleine Pommeln usw. Dann wird uns das Geld aus der Tasche gezogen. Durch diverse Souveniers und durch eine exklusive Fahrt auf einem großen Schilfboot. Man kann sich einen Stempel in den Pass geben lassen, ich habe jedoch meinen Pass nicht dabei. Insgesamt ganz nett. Aber ich bin froh, dass es zu einem Missverständnis gekommen ist. Denn ich hatte gedacht wir würden nur Schilfinseln anfahren. Ich hatte es mir auch ein bisschen urspünglicher vorgestellt. Aber egal. Es war ein Erlebnis.

Hier ein paar Bilder:

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Schilfinsel mitten auf dem Titicacasee

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Wir werden mit Gesang empfangen.

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Schilfboot für Arme.

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Wer was auf sich hält nimmt die Luxusvariante. Bei den Bewohnern Mercedes genannt.

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Der Mercedes ist als Katamaran ausgelegt.

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Hat ein bisschen was von Wikingerboot.

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Frauenpower mal anders. Diese junge Dame ist sehr geschäftstüchtig und arbeitet nebenbei noch als Motor.

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Die Uros machen fast alles aus Schilf. Dieser Fisch ist begehbar und wohl sowas wie eine Kneipe.

Dann geht es per Boot drei Stunden weiter auf die Insel Amantani. Eine natürliche Insel auf dem Titicacasee. Auch hier werden wir freundlich empfangen. Die große Gruppe wird ihren Familien zugewiesen. Ich habe großes Glück und werde dem Bauernhof des Präsidenten zugewiesen. Wir haben einen permanenten Ansprechpartner. Mal ist es der Präsident Emilio höchstpersönlich, mal dessen Tochter Ilma. Beide supernett. Außer mir werden dieser netten Familie Zoe aus England, Alla aus der Ukraine sowie Gloria und Saul, einem ältteren Ehepaar aus Peru zugewiesen. Eine nette Truppe. Ich fand es mal spannend mit zu bekommen, wie ein Rentnerpärchen in Peru lebt. Eigentlich ganz mittelständig. Saul hat als Tischler gearbeitet und hilft auch heute noch ab und zu in seiner Firma aus, genießt sein leben, beide kümmern sich um ihre Enkel. Beide haben eine sehr gute Allgemeinbildung. Saul will von mir wissen ob nun Bonn oder Berlin Hauptstadt Deutschlands ist.

Nachdem wir uns en wenig ausgeruht haben, gehen wir zum Plaza de Armas. Pünktlich zum Ende des Gründonnerstag Gottesdienstes. Die Dorfbewohner kommen fein rausgeputz in Trachten aus der Kirche und versammeln sich auf der Treppe des Plazas. Es gibt eine Ansprache von Emilio, einige hören gespannt zu, andere machen sich über eine Tüte Cocablätter her.

Die Dorfgemeinschaft ist sich einig, man will den Tourismus. Allerdings keine Hotels, die Touristen sollen sich gefälligst bei den Dorfbewohnern heimisch fühlen. Es gibt schlimmeres! Mich errinnert es ein wenig an die San Blas Inseln. Ich habe während der gesamten Zeit das Gefühl willkommen zu sein und fühle mich pudelwohl auf der Insel. Anschließend geht es auf den Hügel der Insel. Auf den Hügel befinden sich zwei Tempel. Einen für Mutter Erde (Pachamama) und einen Für Vater Erde (Pachatata). Beide Tempel sind noch in gebrauch, einmal im Jahr hält ein Schamane dort Rituale ab. Deswegen sind die Tempel für Besucher geschlossen. Besonders spektaulär ist zumdest der Pachattatempel nicht. Ich erhasche mal einen Kurzen Blick über die Mauer. Aber der Sonnenuntergang ist klasse und man hat einen Blick nach Peru, sowie auf mein nächstes Reiseziel Bolivien. Dann geht es im dunklen zurück in die Gastfamilie, es gibt freie Sicht auf die Milchstraße. Grandios! Ich meine sogar endlich das Kreuz des Südens gesehen zu haben. Selbst Sternennebel sind mit bloßen Auge erkennbar. Ich hätte trotz kälte größe Lust auf einer der oberen Terrassen ein Zelt aufzuschlagen um von dort den Sternenhimmel zu beobachten und auch auch den Sonnenaufgang.

Zurück in der Gastfamilie ruhen wir uns kurz aus. Dann ist noch eine Tanzdarbietung mit traditioneller Musik angesagt. Allerdings anders als erwartet. Denn bevor wir dort hingehen, müssen wir uns umziehen. Ich bekomme einen Poncho übergeworfen und muss ein Chullo tragen. So werde ich zum Inka gekrönt. Hab ich mir verdient, denn ich bin lange genug in Peru und hab mich intensiv mit der Kultur befasst. Dann folgt eine weitere Überraschung. Wir werden in den Saal geführt, müssen tanzen ob wir wollen oder nicht. Gespielt wird klassische andine Musik und die Touristen werden zum Unterhaltungsprogramm für die Dorfbevölkerung. Alle haben ihren Spaß. So solls sein.

Irgendwann ist Schluss wir gehen zurück zu unserer Gastfamilie.

22.04.2011 Isla Amantani

Erstmal das schlechte an dieser Tour. Wir war definitiv zu kurz auf Amantani. Hier auf dieser Insel hätte ich bleiben können. Strom gabs nur über die Solarpanelen am Haus, Internet ist es etwas wovon Ilma schonmal gehört hat, was sie sich wünscht, allerdings kann sie sich darunter garnichts vorstellen. Es war eines dieser Fleckchen Erde wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Der Abschied ist herzlich, das halbe Dorf kommt zum Hafen um die Toursiten zu verabschieden, nicht aus Profitgier wie auf den Uroinseln, sondern aus Herzlichkeit. Klar, es gab überall Souveniers zu kaufen, aber nicht agressiv. Wer kann es den Bewohndern dieser Insel schon übel nehmen, wenn sie Geld verdienen möchten. Denn neben Agrarwirtschaft, Kunsthandwerk und Torusimus gibt es hier nicht viel. Es war auch keine Abzockerei. Dafür waren die Preise zu fair.

Für mich besteht jedoch Hoffnung bald wieder zurück zu kehren. Denn auf dem Weg zum Hafen ist es hell. Wir passieren den Saal wo wir gestern gefeiert haben und finde ein Symbol, das mir bekannt vorkommt, jedoch so garnicht in die bisherige Symbolik der andinen Völker passt. Auf dieser Insel gibt es doch tatsächlich eine Caritasniederlassung.

Liebe Vorgesetzten auf Pause: Hiermit stelle ich einen Umversetzungsantrag auf die Isla Amantani.

Gestern habe ich doch tatsächlich in einem Caritassaal gefeiert. Sofort frage ich Emilio was Caritas hier macht und bekomme die Antwort. Sie unerstützen die Gemeine bei der Organisation des Tourismus. Ich stelle dem Guide die gleiche Frage und bekomme eine andere Antwort. Sie helfen der Regierung. Für beides bin ich definitiv ausreichend qualifiziert. Also wenn ihr nach meiner Ankunft nichts mit mir anzufangen wisst. Schickt mich auf die Insel!!!

Hier die Bilder:

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Mein zu Hause für eine Nacht. Einfach, rustikal, ehrlich, schnörkellos, aber gut und schön.

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Der Gründonnerstaggottesdienst ist zu Ende.

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Fei rausgeputzt trifft man sich anschließend mit Palmzweig auf der Treppe des Plaza de Armas.

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Emilio, mein Gastpapa und Dorfpräsi, hält eine Rede, während die Dorfbewohner Cocablätter kauen.

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Hier wird Papa Erde (Pachatata) gehuldigt. Man beachte den Kohlehaufen. Kein Zugang für Touristen.

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Sonnenuntergang am Titicacasee. Hier kommen die Romantiker auf ihre Kosten.

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Das ich mich zu den wichtigen christlichen Feiertagen verkleiden muss hat jetzt Tradition. Diesmal als Inka. Ich komme mir vor wie ein Kartoffelsack.

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Die Dorfkapelle sorgt dafür …

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dass sich Touristen blamieren und die Dorfbewohner bespasst werden.

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Die Caritasstation.

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In Deutschland derzeit ein heissbegehrter Braten. Hier jedoch nur wegen der Wolle gehalten.

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Ganz anders hingegen diese Tierchen. Bei uns gerne als Streicheltier missbraucht, in Peru als Speisetier geliebt. Der Meerschweinchenstall meiner Gastfamilie.

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von links nach rechts: Gloria, Zoe, Saul, Alla und ich. Die Gasteltern waren nicht aufzutreiben.

Dann geht’s zur Insel Taquile. Wieder gibt es Infos zum Dresscode. Ledige Männer tragen Zipfelmützen in rot/weiss, verheiratete Männer tragen rote Zipfelmützen. Mädels die noch nicht vergeben sind tragen Kopftücher mit großen Bommeln, vegebene Frauen mit kleinen Bommeln. Die Insel ist auch wunderschön, wir gehen nach steilem Aufstieg bei einer „Familie“ essen. Haben vorher noch die Möglichkeit hochwertige Textilien zu kaufen. Ich halte mich zurück, denn ich will nicht nochmal zum Geldautomaten rennen. Morgen geht es ja schon wieder weiter nach Bolivien.

Dann geht#s wieder zurück nach Puno. In Puno angekommen geht es wieder in mein Hostel. Super Persona! Alles ist erledigt. Wäsche ist sauber und mein Bus ist gebucht. Ich zahle und habe gerade noch genug Geld für den letzten Tag in Peru. Super! Im Hostel treffe ich dann auf einen Chinesen, der gerne nach Cusco will. Jedoch ist alles restlos ausgebucht. Ich habe vom Karfreitag nicht viel mitbekommen. Gerne hätte ich mr eine Prozession angesehen. Doch ich war ja auf dem See. Was ich kein Stück bereue. Laut der Dame im Hostel soll es kein Problem geben in Copacabana/Bolivien ein Hotel zu finden. Ich hoffe sie hat recht.

So hier noch die Bilder restlichen Bilder der Insel Taquile:

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Herr mit roter Zipfelmütze. Schade Mädels vergeben. Hier ist stricken Männersache.

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Junger Mann mit rot/weisser Zipfelmütze und eine junge Dame mit einem Schal der große Bommeln hat (nicht zu erkennen) verstechen sich im Hinterhof. Ich bin den beiden nicht gefolgt. Spricht aber einiges für einen heissen Flirt.

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Schöner Torbogen. Typisch für diese Insel. Irgendwohin muss man ja mit dem ganzen Geröll.

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Und hier kommen die Toten hin. Welche Mützen die Hinterbliebenen Ehepartner tragen erfahre ich nicht.

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Hier habe ich mal ein wenig mit meiner neuen Kamera rumgetrickst.

So, morgen geht’s weiter nach Bolivien. Glaubt man den Seiten des Auswärtigen Amtes, werde ich ausgeraubt oder ich verunglücke in einem Bus. Ich sehe es ein bisschen gelassener. Alle Reisenden aus Richtung Bolivien meinte, es gäbe weniger Komfort, die Straßen seien unsicher und auch die Busse sein in katastophalen Zustand. Aber grundsätzlich sei es Okay. Ich bin vorgewarnt und lasse mir diverse Sicherheitsmaßnahmen einfallen. Gleiches galt auch schon für Guatemala, Honduras, Nicaragua usw.

Allen Lesern wünsche ich eine paar schöne Feiertage und hoffe Euch bald wieder schreiben zu können. Wenn ihr länger nichts von mir hört kann das auch an der schlechten Internetversorgung in Bolivien liegen. Macht Euch also keine Sorgen. Ich bin kein Anfänger mehr und mit meinem spanisch kann ich mich inzwischen fehlerhaft aber wacker durchschlagen.

An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal von Peru verabschieden. Einem der besten Reiseländer die ich auf meiner Tour besucht habe. Danke an alle netten Menschen in Peru. Ausgeschlossen hiervon ist der Dieb meiner Kamera.



20.04.2011

20 04 2011

20.04.2011

Holla mis Amigos Estudiantes de Universidad Puno. Muchas Gracias por los fotos y tus amable informaciones. Me gusta mucho. Fueron una Fiesta muy lindo.

Hallo liebe deutschen Leser. Unverhoft kommt oft. Insbesondere beim Reisen. Heute war ich in der Innenstadt von Puno und habe mich auf einen langweiligen Tag eingestellt. Jedoch scheint in Puno immer etwas los zu sein. Gestern gab’s Militärauflauf, heute einen Studentenauflauf. Da war mal wieder der Reporter in mir gefragt.

Aber eins nach dem anderen. Ich saß gemütlich auf dem Plaza de Armas und wollte eine Pause machen. Plötzlich hörte ich den Lärm von Menschen, Knallkörper und Musik. Neugierig bin ich hingeangen und habe zunächst aus der Distanz Fotos gemacht. Ich blieb jedoch nicht lange unendeckt und viele Junge Menschen wollten dann aufs Foto. Ich habe teilweise nachgefragt, auch ob sie mit der Veröffentlichung der Bilder einverstanden waren. Also kann ich heute ohne schlechten Gewissens Fotos von Menschen aus Peru präsentieren. Womit ich mich sonst ein bisschen zurückalte.

Die Studenten der Universität in Puno haben den hundertsten Geburtstag ihres Idols gefeiert. José María Arguedas. Dem wohl wichtigsten Schriftsteller Perus. Ich habe einigen Studenten gesagt, dass ich ein wenig daürber auf meiner Webseite schreiben werde. Damit waren sie nicht enverstanden, ich solle möglichst viel schreiben. Allerdings fehlen mir ein wenig die Infos dazu. Also muss ich mich Wikipedia bedienen. In Wikipedia ist folgendes zu finden:

„José María Arguedas (* 18. Januar 1911 in Andahuaylas, Peru; † 2. Dezember 1969 in Lima) war ein peruanischer Schriftsteller. Er zählt mit zu den bedeutendsten Schriftstellern des Indigenismo.
Arguedas wuchs unter Indios auf und erlebte ihre täglichen Demütigungen, aber auch ihre Bräuche, Feste und Riten. 1929 ging er zum Studium nach Lima, wurde wegen seiner Aktivitäten für die spanische Republik (im dortigen Bürgerkrieg) 1937 verhaftet und widmete sich 1944 ganz der Anthropologie. Seine ersten Erzählungen erschienen 1935. Ab 1957 war er Professor und publizierte zahlreiche Untersuchungen über die Quechua-Kultur. Im Rahmen einer Veröffentlichung über das Leben in der Stadt Puquio (1956) gab er auch drei Versionen des Inkarrí-Mythos wieder. 1966 veröffentlichte er das jahrhundertelang vergessene, auf Quechua verfasste Huarochirí-Manuskript vom Ende des 16. Jahrhunderts mit einer eigenen (der ersten) spanischen Übersetzung.
Sein bekanntestes Werk ist der Roman Die tiefen Flüsse (Los ríos profundos, 1958), der von einer tiefen Zuneigung zur Quechua-Kultur, der Sitten und Bräuche der Indios, zeugt, aber auch die belebte und unbelebte Natur Perus beschreibt: die hohen Andengebirge, die Wüsten, die tiefen Flusstäler und dampfenden Dschungel. Ein Werk des Indigenismo ist Trink mein Blut, trink meine Tränen (Todas las sangres, 1964). Die Erzählung Diamanten und Feuersteine ist erstmalig 2002 auf Deutsch erschienen.“

Neben der Schriftstellerei hat sich Aguedas auch als Psychololge und Philosoph einen Namen gemacht.

Die Studenten waren sehr freundlich aufgeschlossen und vor allem bunt gekleidet.

Hier die schönsten Fotos der friedlichen Feier:

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Liebevoll gestaltetes Transparent!

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Studentenauflauf am Plaza de Armas in Puno.

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Viele hatten sich traditionell gekleidet.

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Die Musiktruppe hält Einzug.

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Ein junger Inka entpuppt sich als begeisterter Leser.

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Noch eine Musikgruppe.

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Mädels in Tracht.

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Tusch für den Literaten.

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Diese Dame war keine blöde Kuh!

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Diese Jungs haben sich auch verkleidet. Die Bärte sind falsch.

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Ob sich dieses Pärschen vorm einschlafen Arguedas vorlies oder ob sie andere Sachen machen. Ich hab nicht nachgefragt.

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Auch ich habe mitgefeiert.

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Die älteren Damen schauen zu und haben schnell von Textilien für Touristen auf Getränke umgesattelt. Das nenne ich dynamische Marktwirtschaft.



18. und 19.04.2011 Lord of Earthquake Procession, Cuzco – Puno

19 04 2011

18. und 19.04.2011

Da die Busfahrt mit Schlafmangel auf zwei Tagen einen gemacht hat, hier beide Tage in einem Abwasch.

Erstmal steht wieder ein bisschen orgnisierei an. Für Bolivien will ich US Dollars haben (in Copacabana soll es keine Geldautomaten geben), außerdem mss ich meinen Kulturbeutel ein wenig affüllen. Garnicht so leicht ist es Haarschampoo aufzutreiben, dass rucksacktauglich ist. Meist gibt es nur die Familienpackung Schampoo. Aber ich werde dennoch fündig. Außerdem drucke ich jetzt mal mein Rückflugticket aus. Könnte die nächsten Grenzübergänge erleichtern.

Dann verbringe ich viel Zeit vorm Computer und gucke mir die Onlineserie; „Die Snobs – sie können auch ohne dich“ auf ulmen.tv an. Lidenstraße klappt leider nicht. Ich bin mit zwei Folgen im Verzug. Schändlich, aber ohne entsprechende Verbindgung geht es einfach nicht. Für Bolivien habe ich wenig Hoffnung, dass sich die Lage verbessert. Zum TV gucken habe ich sogar eine Tüte Haribo auftreiben können.

Cusco befindet sich heute im Ausnahmezustand. Es findet eine beliebte Prozession statt. Vor einigen Jahren gab es in der Semana Santa ein Erdbeben, welches unter anderem auch Kirchen zerstörrte. Durch ein Wunder wurde das Altarkreuz nicht beschädigt, Wunder sind ja immer ein netter Anlass die Gemeinde zusammen zu rufen. Das tut die katholische Kirche seitdem auch sehr erfolgreich. Die Stadt ist rappelvoll. Gabriella und ich wollen auch am Wunder teilhaben. Einige sprechen von 100.000 Menschen. Ich denke das ist hoffnungslos übertriben. Aber es reicht!

Wir schauen uns das Spektakel kurz an. An einem Kirchenportal haben sich Menschen in schwindeleregender Höhe angeseilt um das Relikt mit Blumen zu bewerfen. Diverse Fernsehsender sind anwesend überall werden Palmzweige verkauft, natürlich ach alles andere was der Pilger braucht z.B. Popcorn, Lutscher und so weiter. Ich hatte das Spektakel unterschätzt, denn ich hab für den selben Tag ein Busticket nach Puno. Muss jedoch erst zur Reiseagentur mein Busticket abholen, dann ein Taxi erhaschen und zum Busterminal. Das alles mit vollem Gepäck. Das bedeutet einmal quer durch die Innenstadt und die ist voll verstopft. Meinen ersten Versuch breche ich ab und bringe die Sachen in den Aufbewahrungsraum des Hostels unter, in der Hoffnung, dass es später besser ist.

Aber zurück zur Prozession. Wie gesagt die Innenstadt ist voller Leute. Gabriella und ich haben uns einen guten Platzt gesichert. Das heisst ziemlich nah an der Kathedrale. Die Polizei trägt hübsche Uniform für diesen Anlasse und sichert alle Kirchen ab, denn wie immer sind in Peru die Kirchen geschlossen. Außerwählte Gemeindemitglieder ersetzten die Schweizer Garde, tragen einen roten Umhang und sorgen dafür, dass das Kreuz durch die Massen kommt. Was aber nicht allzu schwer zu sein scheint. Von Balkonen und Kirchenportalen wird das Kreuz mit Blüten beworfen. Mehr passiert nicht. Anschließend gibt es noch eine Segnung. Das Hauptspektakel!

Bis zum Hauptspektakel bleiben wir jedoch nicht. Ich will meinen Bus erwischen und als es immer voller wird kündigt Gabriella an, dass sie befürchtet eine Panikattacke zu bekommen. Der Rückweg gestaltet sich als schwierig, da es schwer ist einen Weg durch die Massen zu finden. Vor allem an Anfang, da die meisten Menschen dicht an dicht gedrängt stehen und sich nicht bewegen. Im hinteren Bereich des Plaza de Armas ist es leichter, da hier ein Gedränge wie auf einem Rockkonzert herrscht. Damit habe ich Erfahrung, außerdem kommt mir meine Größe zu Gute, denn die Masse hört auf Brusthöhe auf. Ich habe den Überblick. Wir kommen heil raus und gehen zum Hostel.

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Aufrüsten für ein religiösen Massenauflauf. Women in Uniform. Kirchen bleiben geschlossen. Typisch für Peru.

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Wer es nicht nach Cuzco schafft, dem bleibt noch die TV Übertragung.

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Blumenwerfer am Kirchenportal. Unten die Garde von Cuzco (im roten Kittel).

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Und dann kommt es endlich. Das Kreuz, dass das Erdbeben überlebt hat.

Im Hostel findet die nächste Feier statt. Irgendein jüdischer Feiertag und ein paar israelische Mädels haben gekocht und laden uns zum Essen ein. Sieht lecker und reichlich aus. Ich lehne jedoch ab, da ich keine Lust habe mit vollem Magen im Nachtbuss zu sitzen. Im Hostel kommt seit heute mal sowas wie ein Gemeinschaftsgefühl auf. Schade dass ich jetzt schon wieder verschwinden muss. Aber das ist Reisealltag.

Dann nehme ich mein Gepäck und meinen Mut zusammen. Verabschiede mich von Gabriella und kämpfe mich mit meinen zwei Rucksäcken durch die fromme Masse, die inzwischen nicht mehr ganz so dicht ist.

Nicht nur ich, sondern auch Willi, der Mensch bei dem ich das Busticket gekauft habe, hat die Prozession unterschätzt. Denn es ist kein Taxi zu bekommen. Er rennt mit mir durch die halbe Stadt. Schließlich bekomme ich dann doch ein inoffizielles Taxi, das mich sicher durch den Stau zum Terminal fährt.

Hier ist erstmal warten angesagt. Dann kommt der Bus. Jedoch nicht an der angekündigten Haltestelle 1 sondern an der Haltestelle 7. Das sorgt bei einigen Passagieren für reichlich Verwirrung. Auch das Personal beim Einchecken nicht wirklich gründlich vor. Ich gehe zu der mir zugewiesenen Sitzplatznummer 2. Oben vorne mit Panoramafenster und stelle fest, dort sitzt eine ältere Dame. Ich bin bereits der zweite der ihren Sitzplatz streitig machen will. Ein junger Peruaner besteht auf den Sitz Nummer 1. Abulita (Großmütterchen) ist jedoch hartnäckig und will sich die Sitzplätze nicht hergeben. Wie ein Rohrspatz schimpft sie über die unverschämte Jugend, die scheiss Touristen und überhaupt alle Gringos. Ich solle gefälligst meine Fahrkarte reservieren und die Schnauze halten. Ich will Abulita weder den Sitzplatz streitig machen, noch will ich mich mit ihr anlegen. Also reklamiere ich meine Karte. Ein Herr auf dem Schalter kommt und nimmt die Sache selbst in die Hand. Zunächst will mich der Einlasser nicht erneut in den Bus reinlassen, weil die Fahrkarte ja bereits entwertet ist. Wieder Diskussion aber ich komme rein. Die Angelegenheit wird geklärt. Abulita schreit zunächst auf den Menschen ein, den ich als Schlichter gerufen habe. Er besteht mit sämtlicher Autorität darauf, erneut die ihre Fahrkarte zu sehen. Dann wird die Sache geklärt. Abulita sitzt zwar auf dem richtigen Platz, jedoch im falschen Bus. So ganz versteht sie die Situation nicht, schimpft und prügelt mit der letzten ihr verbleibenden Kraft (nicht wirklich bedrohlich) auf mich, meinen Nachbarn und natürlich auch auf den Schlichter ein. Als sie draußen ist wird sie gleich von ihrer Tochter empfangen, die schon in heller Aufregung nach ihr gesucht habt. Ich sehe nur noch Drohgesten von Abulita und die Versuche ihrer Tochter die zu beruhigen.

Los geht’s Richtung Puno. Im Bus stinkt es. Endlich wieder ein Bus wie man sich ihn wünscht. Schluss mit erste Klasse Schickimicki. Kein Bett, sondern nur eine verranztes Halbett. Hier kommt mir meine Körpergröße mal wieder nicht zu gute. Es gelingt mir jedoch tief und fest zu schlafen. So fest, dass ich die Ankunft in Puno nicht mitbekomme. Ich verbleibe als letzter im Bus. Ankunft 5 Uhr morgens in Puno. Es fällt dem Personal auch erst auf, weil Matruscka noch einsam im Kofferraum liegen bleibt. Völlig verpennt geht’s dann in den Busterminal. Puno ist anders. Irgendwas fehlt. Genau! die Taxifahrer. Was ist los hier? Es dauert eine ganze Weile bis endlich mal ein Taxi kommt. Ich komme dann um 5:30 Uhr morgens im Hostel an. Alles ist dunkel, alles ist verrammelt. Dann macht doch noch einer auf, lässt mich rein, teilt mir mit, dass sie ausgebucht sein. Ich habe jedoch vorgebucht. Für heute. Jaja, es wird schon noch was frei. Auschecken ist um 11:00 Uhr. Solange wird mir gestattet auf dem gammeligen Sofa im Fensehraum zu nächtigen. Neben TV gibt es hier viele undichte Fenster und keine Decke. Es ist scheisse kalt. Aber es gelingt mir zu schlafen.

Kaum ist das Weib mit Rollkoffer weg, wird es wieder so wie man sich das Reisen mit Rucksack vorstellt. Irgendwann darf ich das 6 Bett Zimmer beziehen.

Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht habe, mache ich einen Spaziergang durch Puno. Keine besonders schöne Stadt, aber mit Zugang zum Titicacasee. Mir wird ein gebührender Empfang bereitet, Passend nach dem Abschied von Gestern Abend wird mit einem entsprechenden Empfang in der neuen Stadt fortgesetzt (siehe unten). Sowas hatte ich bislang noch nicht auf meiner Reise. Der Tourismus hält sich hier sehr in Grenzen. Das Highlight hier sind die schwimmenden Schilfinseln. Werde ich wohl morgen machen, danach dann weiter nach Copacabana, was dann auf der bolivianischen Seite des Titicacasees liegt. Bei meinem Spaziergang habe ich zwei Begegnungen mit Einheimischen gehabt. Ein jüngerer männlicher Bettler (alkoholisiert oder auf Droge oder beides), der mich für verrückt erklärt, als ich ihm sage, dass ich weiter nach Bolivien will. Viel zu gefährlich, korrupt und so weiter. Ist mir nicht neu und im Moment erkenne ic vor allem eine gefahrenquelle, nämlich den Bettler. Dann noch mit einer älteren Straßenverkäufern, die sich zur Siesta neben mich setzt nachdem sie begriffen hat, dass ich nichts kaufen möchte. Diesmal mit der Begründung, dass ich in Peru schon genug gekauft habe. Dann kommen wir ins Gespräch. Ich habe mehr von Peru gesehen als sie. Sie sagt wiederum Bolivien soll schön sein. Aber auch hier kennt sie nicht wirklich viel. Als ich ihr sage, dass ich danach weiter Richtung Brasilien reise werde, möchte sie mitkommen. Zumidest scherzt sie darüber. Das zeigt aber wieder mal deutlich, dass wir Reisenden im absoluten Luxus leben. Teilweise bekommen Reisende mehr vom Land mit, kommen zumindest mehr herum, als viele Einheimische.

Da dies die letzten Tage in Peru sind, möchte ich noch einmal Ceviche essen gehen und habe Glück. Ich finde ein günstiges Restaurant wo ich zum Abschied nochmal mein Lieblingsessen serviert bekomme. Und zwar ein richtig gutes Ceviche.

Hier ein paar Bilder von Puno:

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Monument über der Stadt.

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Aussicht auf Puno mit Titicacasee im Hintergrund. Der höchste beschiffbare See der Welt (man achte daraf wie sehr man sich die Superlative herbeisehnt). Aufgenommen vom Monument.

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Als ich vom Hügel herabsteige werde ich wie ein Staatsgast empfangen. So ist’s recht.

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Immer schön den Gleichschritt halten. Okay, für mich hat man nicht die erste Garde ausgewählt. Aber ich nehme es den Jungs nicht krum.

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Die Generäle kommen um mir die Hand schüttel zu dürfen.

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Ein lustig gekleideter Straßenpolizist (kein Scherz, der Polizist ist echt) ist erfreut bei meiner Ankunft und sorgt afür, dass ich gefahrenlos die Straße passieren kann.



Nur zur Absicherung

18 04 2011

So hute mache ich mal Pseudowerbung um mic abzusichern. Ich habe ein sehr günstiges Busangebot inklusive Transport zum Busterminal erstanden. Zwischenzeitlich hatte ich zweifel an der Seriosität dieses Unternehmens. Allerdings sehe ich jetzt keinen Anlass mehr in Panik zu verfallen.

Im Falle meines Verschwindens wissen hiermit also alle an wen sich die Deutsche Botschaft wenden kann.

Hier die Anschrift der Reiseagentur über die ich das Ticket erstanden habe:

Upris Travel

Calle del Medio 130-A

Cusco Peru

Tel: 98-756182 – #992496

Ansprechpartner Willi. Ich werde Willi stolz meine Webseite präsentieren um möglichen Gangstern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Macht Euch aber keine Sorgen. Ich melde mich wenn ich in Puno angekommen bin.



16 und 17.04.2011

18 04 2011

16.04.2011 Samstag

heute ist ausruhen angesagt. Der gestrige Tag war anstrengend. Also gehen wir ein bisschen spazeren, ich lasse Wäsche waschen und kaufe mir neue Reiseführer für Bolivien und Brasilien, die letzten Etappen meiner Reise. Der Südamerikaführer ist mir einfach zu ungenau.

Abends gehen wir in eine Tanzvorstellung, die in unserer Touristenkarte enthalten ist. Es gibt folkloristischen Tanz. Nichts besonderes aber immerhin ein kulturelles Angebot für den Samstagabend.

Das wars dann auch schon. Hier ein paar Bilder der Tanzdarbietung:

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17.04.2011 Palmsonntag

Wir hoffen, dass am Palmsonntag irgendwas geboten wird. Der Tag fängt jedoch recht lau an und endet auch so. Wir gehen in die Stadt, sehen viele Leute mit Palmzweigen aus der Kirche kommen und das wars dann auch schon. Wir spazieren wieder gemütlich durch die Gegend, diesmal entfernen wir uns mal vom Stadtzentrum und verlassen somit die sichere Touristengegend. Wir finden einen Markt, wo man alles kaufen kann. Von Lebensmittel für Mensch und Tier bis zum Ausstattungsladen für Magier. Draußen werden Palmzweige verkauft und für Karfreitag gibt es dann das passende Zubehör: Peitschen und Räucherwerk. Außerdem finden wir das Büro einer Magierin, deren Dienste wir jedoch nicht in Anspruch nehmen.

Abends gibt’s dann eine nette Runde im Hostel. Man kann sich zum grillen anmelden. Also wird gefuttert. Das gegrillte lässt jedoch zu wünschen übrig. Ich will langsam weiterziehen. Ich habe mein Busticket für Montag 21:00 Uhr nach Puno, so langsam muss ich mich von Peru verabschieden, aber nicht nur von Peru, sondern auch von Gabriella, sie hat sich entschieden die Reise abzubrechen. Sache eigentlich, andererseits bin ich froh wieder alleine zu sein. Denn so nett Gabriella auch war, sie ist einfach keine Abenteurin. Ich glaube, in Peru habe ich mich am längsten aufgehalten und ich habe noch eine gute Strecke vor mir. Bolivien wird mit Sicherheit der härteste Abschnitt meiner Reise. Reisende die aus Bolivien kommen berichten mir, dass 100 km Busfahrt mitunter eine Tagesstrecke bedeuten kann. Die Busse sollen sich in katastrophalen Zustand befinden und der Passagier wird auch schonmal zum Anschieben des Busses aufgefordert, wenn der Bus im Schlamm stecken bleibt. Auch Brasilien ist wegen der Entfernungen zeitfressend und soviel Zeit bleibt mir bis zum Abflug nicht. Aber mein Flugticket kann ich zur Not noch umbuchen.

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In Peru gibt es eine riesige Auswahl an Kartoffeln. Mehrer Tausende Sorten soll es geben. Hier eine kleine Auswahl in Kartoffelfachgeschäft.

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Auch Blumen sind sehr beliebt in Peru.

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Zubehör für den Hobbymagier. Hier im Bild getrocknete Lamaföten.

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Originale Karfreitagspeitschen.

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Aber erstmal ist Palmsonntag. Da braucht jeder seinen Palmzweig. Auch diese Marktlücke ist bereits gedeckt.

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Wer mit dem oben angebotenen Krams nichts anzufangen weiss, kann zur Magierin Julia gehen. Spezialisiert auf schwarze Magie.



08. bis 15.04.2011 Cuzco, Sacred Valley, Machu Picchu

16 04 2011

08.09.2011 Abschied Arreqiupa

Am Vorabend hat sich der Hostelbetreiber mit uns „angefreudet“. Das Hostel ist erst seit fünf Monaten geöffnet und es fehlt noch an Gästen. Da ich mich in der schick renovierten Villa pudelwohl gefühlt habe, verspreche ich dem Betreiber, nach etlichen Pisco’s dass ich ein wenig Werbung machen werde. Also wer nach Arequipa kommt, kann getrost im Hostel Flying Dog absteigen. Geschmackvoll eingerichtet, sauber, freundliches Personal, dass sich jeden Namen seiner Gäste merkt, gute Betten. Weiterhin gibt es einen stillvollen Fernsehsaal mit gutem Billardtisch und eine sehr schicke Bar. Der Partybereich ist ausreichend vom Schlafbereich abgetrennt. Mit fehlte es lediglich an einer guten Wifi Verbindung, Carlos sicherte mir jedoch zu, dass daran gearbeitet wird. Auch für aureichend Sicherheit war gesorgt. Achja, Frühstück war im Preis von 30 Soles für das Bett im Schlafsaal inklusive.

Die Unterhaltung mit dem Personal blieb nicht folgenlos. Ich wache zum erstenmal auf dder Reise völlig verkatert auf. Verkatert schleppe ich jede Menge Krams zum Postamt und gebe ein 10 kg Paket nach Deutschland auf. Kosten ca. 260 Soles mit der Lokalen Post. Ich hoffe alles kommt heil an.

Ansonsten verbringen Gabriella und ich den ganzen Tag warten und leicht angeschlagen vorm Fernseher, bis wir dann gegen 18:30 Uhr ein Taxi zum Busterminal nehmen und auf den 20 Uhr Bus warten. Diesmal gab es nur einen Bus der Extraklasse. Die Sitze im Bus sind gigantisch, allerdings wieder mal nicht für meine Beinlänge ausgelegt. Es gibt gratiskopfhörer und obligatorisch das Kissen, wie eine Decke. Die Kopfhörer sind klasse, denn so verstehe ich endlich mal was vom Film, der Tittel ist passend ausgesucht: „Hangover“. Aber bevor des den Film gibt, gibt es noch Werbung in Sachen Peru und der Busgesellschaft „Cruz del Sur“, Anschließend wird essen gereicht und dann gibt es was neues. Im Bus wird Bingo gespielt. Ich spiele jedoch nicht mit, sondern genieße eine Busfahrt mit Gratisinternet. Ist zwar superlahm aber funktioniert.. Mit meinem GPS Handy verfolge ich unsere Route. Zum Schlafen komme ich trotz bequemer Betten jedoch nicht, wegen der zu kurzen Beinlänge.

09.04.2011 Cuzco

Gegen 6 Uhr morgens kommen wir dann in Cuzco an. Direkt nehmen wir uns ein Taxi und fahren in Hostel Point. Gabriella hat vorgebucht, ich nicht. Das Hostel ist voll, heute werden jedoch Betten frei. Wir müssen bis 12:30 Uhr warten. Ich bin von der Busfahrt völlig platt. Um die Zeit zu überbrücken gehen wir durch die Stadt. Noch haben alle Läden zu, es gibt jedoch unzählige Straßenhändler, die ziemlich ziemlich nervig und hartnäckig sind. Angeboten werden Masagen, diverse Touren und der übliche Ramsch, wie Mützen und T-Shirts. Garnicht leicht den Leuten zu vermitteln, dass man nicht kaufwillig ist. Cuzco ist ein schönes sehr touristisches Städtchen, doch es ist scheisse kalt.

Zurück im Hostel sind die Betten noch nicht frei. Ich gucke mich mal ein wenig um. Die Zimmer haben Namen wie „Crazy Bitch“ an den Wänden hängen diverse Fotos vergangener Partys. Besonders schick, zwei Herren die sich zur hälte als Frau verkleidet haben und im Oberkörperbereich unbekleidet blieben. Dann sehe ich das Bespassungsprogramm für den heutigen Samstag haben heute steht „Doctors & Nurses“ Party an. Was auch immer das bedeutet. Außerdem werden Billard, Dart und Pokerabende angeboten, regelmäßige Happy Hous mit kurzer Unterbrechung, denn wenn keine Happy Hour ist, ist Beer Pong trinken angesagt. Gabriella und ich gönnen uns einen Kaffee, in der anderen Ecke steht morgens um 11 Uhr noch ein Trüppchen, mit aufgequollenen Augen, die leichte Probleme mit dem aufrechten Gang haben, um dies zu kompensieren halten sie sich an einem übergrößen Bierglas fest. Wahrscheinlich um den gestörten Gleichgewichtssinn auszugleichen.

Dann dürfen wir irgendwann auf die Zimmer. Es riecht muffig, alles gerade noch akzeptabel, Gabriella spricht jedoch schon davon schnellstmöglich die Lokalität zu wechseln. Hat jedoch drei Tage reserviert.

Wenn ich mir die Anlage so angucke, denke ich an Carlos und das Flying Dog und an die vielen anderen wirklich guten Unterkünfte wo ich fürs gleiche Geld in Peru genächtig habe. Ich hoffe Carlos und sein Team werden das Flying Dog nicht so verkommen lassen, wie dieses Etablisement.

Die letzten Tage habe ich gut gelebt, viele hochwertige Souveniers gekauft. Also muss ich mal meinen Finanzstatus checken. Ich komme zum Entschluss, in Peru wird nichts mehr gekauft. Ich bin auch froh meinen Rucksack mal ein wenig erleichtert zu haben. Der Finanzstatus ist zwar fernab davon kritisch zu sein, ich will jedoch nicht alles Geld verprassen. Bolivien soll ohnehin günstiger sein, also warum sollte ich mir das Geld hier aus der Tasche ziehen lassen.

Ich klappere einige Touranbieter ab um den Aufenthalt in Cuzco zu gestalten. Die Angebote fallen günstiger aus als erwartet. Mucchu Picchu ist in Kombination mit einigen Orten im Heiligen Tal als zweitages Ausflug inkl. Hotel schon für 185 US$ zu haben. Gabriella hat schon einiges Vorgebucht, so dass die Organisierei etwas schwerer ausfällt. Aber vielleicht auch etwas günstiger. Abends nach dem Essen kämpfen wir uns durch ein Überangebot an Straßenhändlern, die eine zeimlich aggressive Verkaufsstrategie verfolgen. Wir klappern einige Hostels ab, sehen uns genau um und sind uns einig, morgen eine Haustür weiter zu ziehen.

Die Nurse § Doctor Party entwickelt sich als Flopp. Aber grundsätzlich richtet sich das Angebot eher an jüngere Reisende und erinnert mich an eine Art Kindergeburtstag nur mit dem Unterschied, dass der Alkohol in strömen fließt. Wir schauen uns Filme an. Ich bin froh, dass ich ein Bett in der oberen Etage erwischt habe. Die Schwerkraft sorgt daür dass ich nicht von Erbrochenem getroffen werde.

Abends gehen wir nach dem Essen noc einige Hostels abklappern und sind uns schnell einig. Morgen wird eine Haustür weiter gezogen.

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Cusco, Plaza de Armas

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Hier befinden sich gleich mehrere Heilige Stätten. Unten Präinka, darüber das Vatikan der Inkas und darüber das der aktuell herrschenden Religion. Mal sehen wie es weitergeht.

10.04.2011

Nach dem Aufstehen ziehen wir dann eine Haustür weiter. Auch ein Partyhostel, aber ruhiger und angenehmeres Publkum. Dann ziehen wir durch Cusco. Heute ist Wahltag. Viel bekommen wir davon nicht mit. Einige Läden sind geschlossen. Aber es ist ja auch Sonntag. Im Hostel erkundigen wir uns bei den anderen Reisenden noch nach günstigen Touranbietern. Machu Picchu soll für 150 US$ zu machen sein. Also gehen wir spazieren und vergleichen nochmal ein paar Preise. Mehr passiert heute nicht.

11.04.2011

Noch habe wir uns nicht für einen Touranbieter entschieden und das entpuppt sich auch als goldrichtig. Wir werden auf der Straße angesprochen und lassen uns mal bequatschen. Der Schlepper spricht uns auf englisch an. Wir reagieren auf spanisch. Ich verweigere auch die Angabe zu meiner Nationalität. Das meinte der Schlepper würde vieles ändern. Ebenfalls bitten wir um schnelle Preisauskunft, da wir uns eigentlich schon für einen Anbieter entschieden hätten und nur noch an einem günstigeren Preis interessiert sein. Gabriellas Verhandlungsgeschick ist hervorragend. Also erhalten wir ein Angebot. 180 US$ für diverse Touren ins Sacred Valley inkusive Machu Picchu. Alles was wir noch benötigen sind die Eintrittskarten für sie Stätten im Sacred Valley. Die liegen nochmal bei 130 Soles. Verpflegung geht auch nochmal extra. Aber der Preis ist voll Okay und alles sind neidisch.

Dann nutzen wir gleich die Karten und besuchen alle Musuen, welche im Itcket enthalten sind. Der Grund weshalb sie auf dem Ticket sind, sie würden sonst nicht besucht werden. Bei unserem Spaziergang finde ich noch einen günstigen Buchladen etwas außerhalb, der alle Reiseführer hat, die ich haben will. Mein Südamerika Lonely Planet ist mir zu ungenau. Ich will auf Rough Guide umsteigen und nur noch mit speziellen Reiseführern für Brasilien und Bolivien reisen. Noch kaufe ich nicht, ich habe nicht genug Geld dabei.

Abenbs hat Gabriella noch ein Blinde Date mit einem ehemaligen Geschäftspartner aus Mexiko, der auf Weltreise ist. Er bringt noch eine Slowenin mit. Gemeinsam gehen wir dann essen. Ich bin derjenige, der von allem am abenteuerlichsten gereist ist. Die anderen klappern in Windeseile gut organisiert die Highlights ab. Insgesamt ein netter Abend.

12.04.2011 Ausflug ins Sacred Valley

Heute geht es dann ins Sacred Valley. Das Tal wurde nach dem Fluss benannt, der den Inkas heilig war. Die Tour heute ist recht vollgepackt. Es stehen drei Orte auf dem Programm:

Pisaq

Die Inkaanlage befindet sich auf einem Hügel und ist sehr beeindruckend, aber auch gut überlaufen. Wir befinden uns im Touristenmekka Perus. Es gibt wieder Terssen die zur Landwirtschaft genutzt wurden. Das bsondere an dieser Anlage. Als die Spanier kamen, ist der Pöbel ins Nbelviertel eingezogen. Zeugnisse sind Betten aus Stein unter denen kleine Löcher sind, die als Meerschweinchen Stall dienten. Doch nicht der gesammte Pöbel ist umgezogen. Viele haben sich den Spaniern angeschlossen und gegen ihre alten Herrscher aktiv geworden. Darüber hinaus befindet sich der größte Inkafriedhof in der Umgebung. Die Zeit ist knapp um die gesamte Anlage zu besichtigen.

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Pisaq

Ollantaytambo

Dann geht`s nach dem Essen nach Ollantaytambo. Dise Anlange befindet sich wieder in den Bergen. Auch hier Terassen zur Landwirtschaftlichen Nutzung. Darüber hinaus gibt es diverse Gebäude die als Lagerhaus dienten. Die Inka wussten den Wind in den Bergen für die Kühlung ihrer Lebensmittel zu nutzen. Hohe Fenster sorgen für ausreichend Kühlung, dass die Lebensmittel länger haltbar blieben. Darüber hinaus sind nahezu alle Häuser im angrenzenden Dorf auf Inkamauern errichtet. Somit gilt Ollantaytambo das einzig vollständig erhaltene Inkastädtchen. Lediglich die oben Stockwerke wurden auf die soliden Mauern aufgestockt.

Das ganz besondere an der Anlage. Sie wurde nie fertiggestellt und zweimal zerstörrt. Die Spanier zerrstörrten die Anlage, weil die einzelnen Felsbrocken mit Goldankern verbunden wurden. Somit exsitiert auch noch die Rampe auch welcher die Steine befördrt wurden. Teilweise mannshohe Felsblöcke.

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Ollantaytambo

Chinchero

Dann geht es schnell weiter nach Chinchero, ein Inkadorf in den Bergen, den denen die Touristen von tausenden Händlern empfangen werden. Allerdings alles hochwertiges Handwerk. Kein Kitsch! Doch deswegen sind wir nicht hier. In Chinchero exstiert eine besondere Kirche. Hier wird an jedem Detail deutlich, wie die zwei Religionen gelebt werden. Alle Heiligen haben ihren Kopf zum Boden gerichtet. Nicht auf den Himmel, sondern auf Mutter Erde (Pachamamma). Die Kirche ist auch nicht nach Osten ausgerichtet, sonden auf Venus, die heilige Jungfrau Maria gilt den Christen als Schutzpatronin. Den Inkas dienten die Berge als Schutzpatron, also wird Maria mit einem weissen dreieckigen Schleier abgebildet. Auch Jacobus ist auf eiem Pferd dargestellt. Er gilt sowohl als Maurentöter, wie als Inkattöter. Allerdings wurde er von den Spaniern als Reiter mit erhobenen Schwert dargestellt, das Schwert interpretierten die Inka als Symbol für Gewitter und dauch das war ihnen heilig und somit bewundern sie auch Jacobus als Gott des Gewitters.

Leider war das Fotografieren der vergoldeten Kirche nicht gestattet. Grund, die Gemeinde hat Angst, dass die Fotos im Internet veröffentlicht werden (was ich ja nie tun würde) und die Obekte so auf dem illegalen Kunstmarkt landen würden. Auf dem Weg zum Bus kann ich dann doch nicht wiederstehen und lasse mir einen Tischläufer andrehen. Immerhin habe ich hart verhandelt, da die Zeit drängte bin ich abgehauen, die Dame lief mir hinterher und ich bekam den Preis, den ich für angemessen hielt.

Nach der Tour gehen wir noch Essen. Gabriella und mir schließt sich Teresa aus Italien, die aber inzwischen in Neu Seeland lebt an. Im Restaurant treffen wir Franziska und Julia aus Köln. So verbringe ich den Abend mit reichlich weiblicher Begleitung.

Zurück im Hostel muss alles gepackt werden, denn morgen geht es nach Aqua Caliente. Dem Ausgangspunkt für Machu Picchu.

13.04.2011 wer nach Machu Picchu will, der muss lange in vielen Schlangen stehn

Heute geht es zum Mekka aller Reisenden. Nach Mucchu Picchu. Aber der Weg dorthin ist beschwerlich. Auch ohne Inkatrail. Also hier die ausführliche Wegbeschreibung:

1. Bus nach Ollantaytambo.

2. Zugtickets und Reisepass bereithalten. Da erstmalig lange Schlange stehen um Zugang zum Zug zu erhalten. Ich erwische einen Platz auf der rechten Seite. Ärgerlich, denn bessere Ausicht hat man auf der linken Seite. Dennoch die Zugfahrt ist toll und führt entlang eines Flusses (Urubamba) durch eine Schlucht. Wir erhalten erst in der Hälfte der Fahrt eine Beschreibung des Tals. Man sieht einige Inkaruinen. Gelegentlich sieht man schwer bepackte Torusiten die sich für die Anreise zu Fuß entschieden haben.

3. Ankunft in Agua Calientes. In Aqua Calientes herrscht reges Treiben. Alle Passagiere suchen ihre Menschen, die sie zum Hotel bringen. Wir werden schnell fündig. Am Bahnhof befindet sich direkt ein Markt für Souveniers. Aqua Calientes hat nicht viel zu bieten. Es ist ein Ort der ausschließlich aus Hotels und überteuerten Restaurants und eben Souveniershops besteht. Gabriella und ich gehen essen. Aber alles ist völlig überteuert. Gabriella erweist sich mal wieder als gute Geschäftsfrau udn wir handeln die Preise des Essen reichlich runter. Dann gehen wir ins Hotel. Um 18:00 Uhr gibt es die Einweisung. Alles ziemlich verwirrend. Unser Tourguide trifft sich am nächsten Tag um 7:45 Uhr am Eingang von Machu Picchu. Wer allerdings Zugang zum Wuayna Picchu haben will, sollte schon früher dort sein. Denn der Zugang ist limitiert. Der Guide empihelt uns um 4:30 Uhr an der Bushaltestelle zu sein (besser früher) damit wir auch den Stempel bekommen. Gabriella hat Höhenangst und entscheidet sich gegen den Aufstieg. Wir erhalten unsere Tickets. Busticket und Eintrittskarte, dann gehen wir nochmal Abendessen und dann gehe ich früh schlafen.

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Ankunft in Agua Calientes

14.04.2011 Machu Picchu

4. Ich stehe um 3:30 Uhr auf, ziehe mich schnell an. Gehe schnell frühstücken. Dann los zur Bushaltestelle. Die Busse stehen Abfahrtbereit. Allerdings geht es noch nicht los. Ich stelle mich in eine lange Schlange wartender Menschen. Es ist schweinekalt, so macht das Schlangestehen keinen Spass. Immerhin, es ist trocken und ich treffe Hellen aus der Schweiz und habe jemanden mit dem ich mir die Zeit des Wartens teilen kann. So geht es dann doch recht flott. Wir haben Glück bekommen einen der ersten Busse. Beim Einstieg gibt es erste Kämpfe in den möglichst ersten Bus zu kommen. Denn alle wollen das Visum zum Wuayna Picchu. Der 8 US$ Bus fährt ca. 25 Minuten rauf zum Eingang nach Machu Picchu. Dort befindet sich eine lange Schlange an der Zollstation, wo es den begehrten Stempel gibt. Die Besucherzahl ist auf 400 Personen begrenzt.

5. Ich reihe mich mit Hellen in die Schlange an. Spätestens an der Zollstation ist Schluss mit lustig. Jedr will zuerst dagewesen sein, dqabei werde ich von dem Pulk hinter mir direkt zum Häuschen gedrück und mache mir keine Freunde. Ander sind auf die Schlaue Idee gekommen Pässe und Eintrittskarten ihrer Reisepartner zu sammeln und eine Person zur Erledigung der Einreiseformalitäten zu beauftragen. Die Stempler bleiben beinhart, denn keine Chance. Denn es werden nur einzelne Personen abgestempelt. Dementsprechend groß ist die Enttäuschung. Ich bleibe ruhig und lasse einige Leute vor. Denn auf Kämpfe habe ich keine Lust. Irgendwann fragt mich ein Stempler, zu welcher Zeit ich hoch möchte. Ich sage 10 Uhr (dann ist die Sicht am besten) und erhalte den heissbegehrten Stempel und die Nummer 365.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm. Der Auto mit dem Maximunticket für Machu Pichu inkl. Visum zum Wuayna Picchu. Stolz und Freude vermischen sich.

6.) Warten auf den Guide. Jetzt ist es ungefähr 6:00 Uhr. Es bleibt ausreichend Zeit sich die Dramen anzugucken, die sich vor Machu Picchu abspielen. Einige sind verzweifelt keinen Stempel erhalten zu haben, die Enttäuschung ist deutlich sichtbar. Andere können den Triumph, dass sie den Stempel erhalten haben nicht verbergen und begießen ihren Erfolg mit völlig überteuerten Bier. Es kommen völlig erschöpfte schwer bepackte Gruppen an, die T-Shirts mit der Aufschrift: „I did the Inkatrail“, „I survived the Inkatrail“ und ähnlichem an. Zahlreiche Guides sind auf der Suche nach Personen die sie durch Muchu Picchu führen können. Was fehlt sind fliegende Händler die eiem Ramsch verkaufen. Ich sitze ruhig und glücklich auf einer kalten Mauer und warte, warte und warte. Gegen 6:30 Uhr kommt Gabriella, pünktlich um 7:45 Uhr kommt der Guide. Wir erhalten weitere Anweisungen. Nochmal aufs Klo, denn auf dem Gelände gibt es keine Toiletten. Wir müssen jedesmal raus wenn wir müssen. Kein Problem, denn die Tickets gelten für den ganzen Tag.

7.) Schlange stehen am Eingang. Dies geht inzwischen relativ schnell, denn die meisten sind schon drinnen. Ich hätte auch schon einen ersten Eindruck gewinnen können, jedoch war es extrem nebelig und so habe ich mich für ein spätes Schlange stehen entschieden. Also rein, Pass vorzeigen und Eintrittsticket vorzeigen.

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Kriegsstimmung am Eingang von Machu Picchu.

Hurrah, ich bin drin. Machu Picchu die verlorene Stadt der Inka, die niemals von den Spaniern entdeckt wurde. Weltkulturerbe und eines der neuen Weltwunder, Touristenanziehungspunkt Nummer 1 von Südamerika. Ich bin da.

An so einem Ort sollte man eigentlich ein wenig Demut, Ruhe und ein gewisses Maß an Respekt erwarten. Doch mein erster Eindruck, nichts von dem. Ich sehe ein älteres Japanisches Päarchen, dass Mühe hat die steilen Treppen abzusteigen. Dahinter zwei israelische Mädels dieses Päarchen im feinsten Drillinstructor Jargon anschreinen: „Go go go“. Fehlt nur noch dass sie sie schubsten. Überall kämpfen Leute um am schnellsten an fotogene Stellen kommen um die massen am vorkommen zu hindern, in dem sie den Weg blockieren, weil sie neue Facebookfotos haben wollen. Es wird duch die Gegend geschieren, was das Zeugs hält. Schrecklich! Dann wollen wieder alle zum Gipfel. Ich könnte auch. Aber nach einer Kraxellei im Konvoi ist mir nach der stressigen Tour nicht. Mir ist viel mehr daran gelegen den Tag entspannt mit Gabriella zu verbringen. Also lasse ich den hart erkämpften Stempel verfallen.

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Gedrängel in Machu Picchu (hier zivilisiert, ich bin kein Kriegsberichtserstatter)

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Einige wollen Fotos, andere wissen sich verzaubern zu lassen.

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Überall gerne gesehen. Japanische Touristen!

Der Ausflug ist beendet und damit wird es auch entspannter. Gabriella und ich erkundigen das Gelände an stellen wo es beschaulicher zu geht. Es gibt diverse Punkte wo man hingehen kann. Doch die unsportliche Gabriella mit ihrer Hohenangst traut es sich nicht zu. Alleine habe ich kein Lust dorthin zu gehen. Also bleiben wir zusammen, machen viele Pausen und genießen die Aussict von den höheren Terassen des Geländes. Gegen Nachmittag verteilt sich die Masse über das Gelände, so wird es doch noch ein schöner Ausflug und Machu Picchu wird zu einem weiteren Highlight meiner Reise. Obwohl die Stätte selbst völlig überlaufen ist (und wir sind nicht in de Hauptsaison geraten) ist es irgendwie doch recht familiär, da ich viele bekannte Gesichter sehe, die mir irgendwo auf der Reise schon begegnet sind.

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Scheiss Poser!

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Mein Beweisfoto. Ich war da!

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Die Lamas sind die wahren Herrscher von Machu Picchu. Früher Lastentiere, heute müssen die Touristen ihr Zeugs selbst hochschleppen. Die Lamas sind nur noch zum fressen hier.

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Mein persönliches Lieblingsfoto des Tages (wobei ich die Japaner und das Lama auch nicht schlecht finde)

Ich hatte mir das Gelände größer vorgestellt. Aber die Umgebung ist der Hammer. Ein Ort aus Stein errichtet auf einem extrem steilen Hügel mit atemberaubender Aussicht, umgeben von steilen Hügeln.

Wenn ich es nochmal machen würde, würde ich jedoch einige Dinge anders machen. Wer vor hat auf eigene Faust nach Machu Pichu zu reisen und Tips braucht (die im Internet und Reiseführern sind zum Teil recht verwirrend) kann mich gerne anschreiben.

Dann entscheiden wir uns gegen den Absteig zu Fuß und gönnen und den Bus für 8 US$. Der Weg ist nich besonders schön und beschwerlich. Ein bisschen Luxus nuss sein.

In Agua Calientes haben wir viel Zeit kämpfen und vorbei an den vielen Schleppern, die uns zu Massangen, „günstigen“ Malzeiten und vielem mehr überreden wollen. In Agau Calientes läuft mir die burschikose Kristina aus Norwegen, neben der ich im Flug über Nasca gesessen habe über den Weg. Die Freude ist groß.

Dann geht es im dunklen im Zug zurück nach Ollantaytambo. Alle Reisenden erzählen begestert von Machu Picchu. Auch ich bin begeistert. Insgesamt war es dann doch ein Kollektiverlebnis.

In Ollantaytambo müssen wir unseren Bus suchen. Garnicht leicht bei sovielen Leuten. Aber wir schaffen es und es geht zurück nach Cuzco.

Wir kommen völlig erschöpft in Cuzco an, gehen zurück ins Hostel. Heute findet dort ein Lifekonzert statt. Dass alleine reicht um mich vom Schlaf abzuhalten. Aber es kommt noch hinzu, dass viele Leute aus Machu Picchu zurück kommen. Insbesondere die Inkatrailtrekker machen lärm. Denn sie müssen alles umpacken, duchen gehen und so weiter. Dementsprechend unruhig geht es im schönen 12 Bett Zimmer her. Da nutzen auch die besten Betten meiner bisherigen Reise nicht viel. Aber wer will es den Leuten schon übel nehmen. Im Hostel versucht irgendwie jeder auf den anderen Rücksicht zu nehmen. Was nicht immer leicht ist.

15.04.2011

Nach unruhiger Nacht gehe ich erstmal frühstücken. Ich traue mich kaum an den Spind zu gehen um die anderen in ihrer „Nachtruhe“ zu stören. Matruscka ist noch im Gapäckraum des Hostels. Meine Auslösekarte befindet sich irgendwo im Spind. Gegen 11:00 Uhr wird der Raum gereinigt, ich halte dies für den richtigen Zeitpunkt an den Spind zu gehen, hole meine Auslösekarte und will Matruschka wieder in meine Arme nehmen. Der Aufenthalt hat ihr nicht gut getan. Der Hüpftgurt ist abgerissen. Ich ärgere mich. Muss ich mir jetzt noch einen neuen Rucksack kaufen. Ich bin depremiert und übermüdet.

Um 13:50 Uhr geht es dann schon wieder auf die nächste Tour. Ich fühle mich garnicht danach. Heute stehen Ausflüge in die Inkastätten um Cusco an. Insgeammt fünf Ziele in knapper Zeit. In meinem Zustand eine einzige Qual.

Zunächst geht es in das religiöse Zentrum der Inka sozusagen der Vatikan des Inkareichs. Mehr als Mauern sehen wir nicht. Interessant ist, dass insgesamt drei reiligiöse Stätten übereinander gebaut sind. Unten Ruinen aus Präinkazeit, darüber dann die Inkamauern, darüber dann eine Kirche. Der Guide ist schlecht, die Anlage ist überlaufener als Machu Picchu. Ich habe keine Lust mehr. Dann heisst es Vamos, Vamos und es geht weiter nach Saksywamman.

Saksaywamman ist eine Anlage mit riesigen Mauern. Aufgrund der Aussprache die im orgininalen für Engschlischsprechedne Besuche schwer auszusprechen ist, wird die Anlage auch als „Sexy Woman“ vermarktet. Sex Sells! 16 Tempel innerhalb ener Anlage in 40 Minuten, wobei 20 Minuten allein für die schlechten Erklärungen des Guides beanspruchen. Nein, nicht schon wieder so eine Scheiss Tour. Zurück am Bus werde ich überrascht. Ein Mann will mir eine Postkarte verkaufen auf der diverse sehenswürdigkeiten von Cusco abgebildet sind. Und nun ratet mal wer sich auf deise Postkarte befindet. Genau, ich. Was eine Abzockerei. Ich überlege kurz ob ich ihm die Postkarten aus der Hand reissen soll um sie zu vernichten. Entscheide mich dann doch dagegen. Es gibt aber nicht nur Postkarten mit meiner Wenigkeit, sondern auch Postkarten von anderen die sich im Bus befinden.

Dann geht’s weiter zu einer alten Zollstation wo Pilger die ins heilige Cusco wollten ihren Tribut zollen mussten. Ich will garnicht mehr auf das Gelände.

Dann Vamos, Vamos weiter zu einer Wasserquelle, wo vielleicht, möglicherweise (neben Vamos, Vamos; Let’s Go die weiteren Lieblingsworte unsere Guide: Maybe, It’s possible that …“) Piler eine rituelle Reinigung vornehmen konnten.

Dann weiter zu einer Stätte die am interesanntesten wirkte. Es gab einen Tunnel wo man durch muste, diverse Aläre usw. Allerdings ist es inzwischen 5:45 Uhr und die Dammerung befindet sich im fortgeschrittenen Stadium. Beleuchtung, Fehlanzeige! Tolle Idee im dunkeln hier her zu kommen.

Anschließend auf einen Souveniermarkt, etwas Außerhalb Cusco wo es hochwertige Souveniers geben soll. 10 Minuten Zeit zum shoppen. Nicht genug Zeit um eine vernünftige Entscheidung zu treffen und schon garnicht genug Zeit um einen guten Preis auszuhandeln. Ich gucke kurz, es gibt nichts, was ich nicht schon gesehen hätte. Also der übliche Plunder.

Ich will ins Hostel, ganz schnell. Gabriella und ich gehen aber noch in gepflegter Atmosphäre essen, dann ab ins Bett und schlafen.

Bilder des Tages:

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Vamos, Vamos: Let’s Go: Ich will die beschauliche Führung von Machu Picchu.

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Good Price for you Mister. Por tu Mama. Leckt mich alloe mal. Der Platz im Rucksack ist begrenzt, mein Budget auch. Außerdem lügt ihr wenn ihr sagt es sei ein guter Preis.

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Fotomodels mit Qualitäten jenseits von Germanys next Top Modell, dennoch erfolgreich.

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In der Damerung. Früher wurden hier Menschen geopfert. Die alten Zeiten waren besser. Ich will den guide opfern, ist aber nicht mher erlaubt. Schade!



06 bis 07.04.2011 Ausflug zum Colca Cannon

8 04 2011

06.04.2011

Heute geht’s pünktlich um 8:00 Uhr morgens los zum Colca Cannon. Ich werde vom Hostel abgeholt und bin der zweite im Bus. Gabriella sagt ab, da sie sich nicht gut fühlt. Dann sammeln wir erstmal alle anderen ein, was etwas dauert. Ich bin der Einzige, der nicht fließend spanisch spricht. Sonst sind nur Spanier und Peruaner dabei und noch ein Franzose, der weder englisch noch spanisch spricht. Mein Guide bittet mich darum mich vorne hinzusetzen, da sie extra für mich übersetzt. Ich sage zwar, dass dies nicht nötig sei, dies verletzt jedoch ihre Ehre. Ich gebe auf und lasse mir alles zweimal erklären.

Die Abfahrt verzögert sich ein wenig. Eine Peruaner kommt zu spät, was vor allem bei den anderen Peruanern für Aufruhr sorgt. Denn ganz so schlecht sind die Peruaner nicht mit der Pünktlichkeit. Der verspätete Gast bekommt von unserem Guide erstmal einen Anschiss vor versammelter Mannschaft.

Dann geht es endlich los. Als wir Arequipa verlassen bekommen wir noch diverse Info über die Stadt um die Ohren geknallt. Arequipa ist abgesehen vom Stadtkern ein recht günstige Stadt, viele Menschen kommen deswegen zum arbeiten hierher und um die Stadt herum entstehen überall neue Siedlungen. Es gibt unter anderem ein großens Zementwerk. Angeblich ist Arequipa die zweitwichtigste Stadt Perus was arbeit angeht, neben Lima aber wegen der günstigeren Mieten kommen wohl mehr Menschen nach Lima. Auf den Felder um Lima arbeiten überwiegend Saisonarbeiter.

Dann erfahren wir einiges über die Landschaftlichen Veränderungen in dieser Gegend die vor allem von der Höhe abhängig ist. Hab ich mir jedoch nicht alles gemerkt, ich habs mir lieber angesehen. Aber die Höhenunterschiede auf dieser Fahrt sind gewaltig. Um damit besser zurecht zu kommen, habe ich mir morgens eine Tasse Cocatee gegönnt. Wäre aber nicht nötig gewesen, denn wir erhalten Cocablätter und eine Einweisung in das richtige kauen dersdelben. Anfängern wurde empfohlen, die mittlere Faser zu entfernen und nur 7 bis 9 Blätter zu kauen. Ich halte mich an die Anwesung, schmeckt wie starker grüner Tee. Entgegen des Tipps für Anfänger schlucke ich das zerkaute Zeugs dann runter.

Dann gibt es wieder Info’s über unterschiedliche Lamaarten. Denn wir passieren ein Schutzgebiet welches das Vincuna eingerichtet wurde. Dabei handelt es sich um die schönste aller Lamaarten, sie gehören dem Staat, der das privileg hat sie scheren und die kostbare Wolle zu vermarkten. Dann gibt es noch das Alpaca, dessen Wolle ebenfalls sehr wertvoll ist, am feinsten, am hochwertigsten und auch am teuersten ist die Wolle des Babyalpacas, das Lama als solches ist ein reines Lastentier und dann gibt es noch eine Lamaart, deren Namen ich vergessen habe. Unser Guide eigt es uns auf dem Foto es sieht aus wie die Lamavariante von Bob Marley, mit langen Rastazöpfen. Das besondere der Wolle des zu letzt erwähnten Tieres ist, dass sich die Wolle nicht färben lässt.

Dann gibt’s wieder eine Pause mit Cocatee und Shoppingmöglichkeit.

Dann geht es weiter zum höchsten Punkt unserer Reise. Der Ausschichtspunkt liegt auf 4910 metern. Beschwerden habe ic dan reichlichen Cocakonsums zwar nicht, doch merke ich, wie die Luft langsam knapp wird. Jede Bewegung strengt an und ich spüre meine Lungen nach Sauerstoff schreien.

Weiter geht’s nach Colca. Es gibt lecker Buffet mit landesüblicher Kost. Es gibt diverse Suppen, Fisch, reichlich Salat und Reisgerichte, das Highlight ist jedoch das fett- und cholosterinarme Alpacafleisch. Jenach Zubereitung ist es ein wenig trocken, aber wohlschmeckend. Ich hau ordentlich rein. Ich glaube insgesamt Teller inkl. Nachtisch.

Dann werden wir auf unterschiedliche Hotels verteilt. Mein Guide empfiehlt mir, dass ich bis zum nöchsten Programmpunkt die Stadt besichtigen soll. Das wird teuer. Denn in Colca gibt es diverse Souvenierläden. Auf dem Markt gibt es den üblichen Ramsch. Dann mache ich jedoch einen folgenschweren Fehler und gehe in den ersten Souvenierladen. Dort gibt es alles mögliche aus Babyalpacawolle. Im Gegensatz zu Arequipa sogar bezahlbar. Ich kaufe mir einen Pulli, eine Tischdecke und eine Inkamütze. Hier sehe ich zum erstenmal richtig schicke Inkamützen. Die Ramschdinger kosten 8 Soles, die aus Babyalpaca hingegen 65 Soles. Ist aber qulitativ was völlig anderes und sind handgefertigt. Jede Mütze ein Einzelstück. Zusammen mit der Decke gelingt es mir immerhin einen winzig kleinen Rabatt auszuhandeln. Der Pullover fällt ganz klassich aus, ist jedoch hochwertig. Für den Pulli zahle ich 160 Soles. Ich denke mal in Deutschland würde das Teil bei 160 Euro liegen.

Erleichtert sitze ich dann am vereinbarten Treffpunkt und warte, werde dabei noch von älteren Herren angesprochen. Nach kurzem Gespäch bittet man mich um Geld. Ich gebe meine letzten Münzen her, was nicht viel ist.

Ich bin „erleichtert“ als der Bus dann endlich kommt und mich aufnimmt. Ein Wunder ist geschehen. Ein netter Israeli sitzt neben mir und ich habe einen Gesprächspartner. Dann geht es gleich zu den heissen Quellen. Eine Stunde Zeit zum entspannen. Dann heisst es wieder Vamos, Vamos. Unser Guide regt sich über ihre eignen Landsleute auf. Denn diese kommen zu spät. Die Europäer kommen pünktlich an. Die Peruaner sind entspannter.

Dann komme ich endlich in mein Hotel, luxuriöses Doppelzimmer für mich, auch der Guide weiß dieses Hotel zu schätzen und übernachtet dort. Diesmal habe ich ein komishces knisterndes Ding im Zimmer stehen. Ein Gerät was ich lange nicht mehr gesehen habe und es macht den Raum warm. Praktisch! Denn es ist kalt. Ich tanke meine Batterien auf und lege mich früh schlafen, denn um 5:00 Uhr heisst es aufstehen und um 5:50 Uhr heisst es Vamos, Vamos.

07.04.2010

Ich werdevom Personal geweckt, nehme mein Frühstück neben dem gasbetriebenen Heizkörper ein. Diesen nutze ich um meine Butter streichzart zu machen. Zum Frühstück gibt es wieder Cocatee aus dem handelüblichem Teebeutel.

Dann heisst es Leute einsammeln und es geht zum Cannon. Vorher gibt es aber noch Infos über die Hüte welche die Damen in unterschiedlichen Regionen tragen. Die einen haben einen etwas spitzen Hut, der steh für eine Region, die Bergspitzen hat, die anderen tragen flache Hüte, weil die Region eher flache Berge hat. Die Hüte werden erst seit ein paar hundert Jahren getragen, denn vor den Spanien hat man die Schädel entsprechend in Form gezwengt. An den flachen Hüten kann man erkennen, ob eine Frau verheiratet ist und noch zu haben ist. Denn die verheirateten Frauen haben eine Rose auf der Seite des Hutes, die nichtverheirateten zwei.

Bevor wir zum Cannon kommen sehen wir und noch diverse Terassen an, die von den Inkas begonnen wurden. Je nach Höhe wurde unterschiedliches Zeugs angebaut. Unten Mais ganz oben Kartoffeln. Die komplette Landschat ist von Terassen übersät. Da haben die Inkas ganze Arbeit geleistet. Allles ist mit einem Bewässerungssystem versehen. Alles wird bis heute genutzt.

Dann zeigt uns unser Guide noch einige Stellen an denen sich Gräber befunden haben. Die Inkas dieser Region haben ihre verstorbenen wie die Nazca in Embroystellung bestattet, jedoch am Berghang in einer Art Schwalbennest. Immer wieder heisst es fünf Minuten Zeit zum Fotografieren, dann wieder Vamos, Vamos.

Nach weitere Fahrtzeit kommen wir dann am Cruz del Condor an. Von wo aus man Kondore sehen kann. Wenn man Glück hat. Wir haben Glück. Wir kommen an und seen einen einzigen Kondor, der auf einer Felsspalte sitzt. Dann kommen einige weitere angeflogen, zwischen durch ist der ganze Himmel voll. Fotos gelingen nur wenige und irgendwann entscheide ich mich dazu die Kamera einzupacken und mir das Spektakel ohner Kamera zu gönnen. Die Viehcher sind schneller als der Autofokus und ie Auslösefunktion der Kamera. Also was solls. Einige Bilder sind gelungen.

Eine Stunde wird uns gegönnt, dann geht’s zum Buffet. Ich haue wieder ordentlich rein, dann geht’s auch schon wieder zurück. Insgesammt hat sich der Ausflug gelohnt, aber es war nicht sonderlich spaktakulär. Ich bin auch froh, dass ich die Bustour und nicht die Treckingtour gebucht habe. Beim laufen wären wahrscheinlich meine Lungen geplatzt.

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Vicunas hinter Stacheldraht, jedoch nicht in Gefanngenschaft, sondern damit sie nicht auf die Straße laufen.

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Alpacas oder Lamas, so genau kann ich das nicht unterscheiden.

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Höhepunkt dieser Tour. Luft holen auf 4910 meter.

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Und Aussicht vom selben. Leider recht bewölkt.

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Terassen soweit das Auge reicht.

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Und so sieht es mit Weitwinkel aus.

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An den Löchern in der Wand wurden die Gräber der Inkas befestigt.

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Fauler KKondor auf der Felsspalte. Nu flieg endlich mal vor die Linse.

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Na also, geht doch. Schließlich habe ich 35 Soles Eintritt bezahlt!

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Und noch einmal von oben fotografiert.

So liebe Leute, dass wars dann mal. Morgen Abend geht es zum nächsten Höhrpunkt der Reise und zwar mit dem Nachtbus nach Cuzco. Ich freue mich schon drauf. Achja, in genau drei Monaten bin ich wieder im Lande.



02. bis 05.04.2011 Arequipa

6 04 2011

02.04.2011 Samstag

Die letzten Tage waren recht anstrengend, daher mache ich heute einen ganz entspannten Tag und schlafe viel. Ansonsten passiert eigentlich nichts. Also schreibe ich auch nichts.

03.04.2011 Sonntag

Nachdem Frühstück kommt Gariella ins Hostel. Anschließend gehen wir due Stadt besichtigen. Mal wieder eine Kolonialstadt, diesmal eine sehr schöne. Es gibt wieder viele Kirchen, einen schönen Plaza de Armas. Wir besuchen ein Museum, in dem die berühmte Mumie der Junaita zu sehen ist. Normalerweise! Doch Juanita wird genereal überholt. Es gibt jedoch Erstatz, das Besondere an den Mumien dieses Museum ist, dass die ausgestellten Mumien im Gletschereis gefunden wurden und somit bestens erhalten sind. Das trifft auf die ausgestellte Mumie nicht ganz zu, den das Gesicht ist nicht mehr erhalten. Es gibt diverse Fotos von Juanita. Junatita war Tochter eines adeligen und wurde den Göttern geopfert. Standesgemäßs wurde sie präpariert und ist somit gut erhalten geblieben. Daeben gibt es noch diverse Infos aus vergangenen Tagen, die mir aber allesamt nicht mehr unbekannt sind. Besonders lohnend war der Besuch nicht und der Einrtitt war auch nicht gerade günstigt. Fotos durfte man auch nicht machen, daher keine Fotos.

04.04.2011 Montag

Heute gehe ich mit Gabriella erstmal Kaffee trinken, dann gehen wir ins Kloster Catalina. Das Kloster ist wie eine Stadt in der Stadt, denn die dort lebenden Nonnen waren in der Vergangenheit völlig isoliert. Während der Novizenzeit lebten sie in einzelnen Zellen und wurden streng kontrolliert und bespitzelten sich gegenseitig. Während dieser Zeit bestand Außenkontakt nur durch ein doppelt vergittertes Fenster, wobei es auf der Seite auf der sich die Novizinnen befanden dunkel und auf der anderen Seite hell war, so dass die Novizin nicht zu sehen war. Dazu mussten dich die Novizinnen noch verschleiern und wurden selbstverständlich bespitzelt. Nachdem Novizentum durften sie in die Gemeinschaftsunterkünfte und nach krasser Einzelhaft folgte ein Leben in Gemeinschaft. Für mich wäre das nichts gewesen. Die Nonnen kamen ausschließlich aus besseren Familien, die Familien musste jede Menge Kohle dafür hinlegen, dass das Kloster ihre Töchter aufnahm.

Das Kloster wurde dann irgendwann durch ein Erdbeben beschädigt, zeitgleich folgten diverse Reformen, so dass die Nonnen nicht mehr in Gruppenräumen lebten, sondern jede in Einzelräumen, die garnicht übel ausfielen. Dem nicht genug, die Nonnen wurden mit der Zeit faul und träge und beschäftigten teilweise bis zu drei Dienern, sie hatten sogar Ausgang. Aber es kommt noch schlimmer, heut zu Tage leben noch 20 Nonnen im Kloster, diese haben Internet und Fernsehn. Herr steh mir bei! Einige Dinge ändern sich jedoch nicht. Wer heut zu Tage ins Kloster will, muss tief in die Tasche greifen. Es sei denn, man ist Mitglied des Ordens. Das bin ich natürlich nicht, also muss ich 35 Soles Eintritt bezahlen zusätzlich 5 Soles für kompetente und charmante weibliche Führung – ohne Nonnengewand. Habe ich aber gerne bezahlt, denn im Gegensatz zu dem Museum gestern wurde einem einiges geboten.

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Hinter Mauern haben es sich die Nonnen gemütlich gemacht.

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Der Brunnen in der Klosterbäckerei. Links im Bild seht ihr einen Trog Wasser, dieser bestand auf Vulkangestein und diente zur Trinkwasserbereitung. Das Wasser tropfte durch den porösen Stein und wurde so gefiltert.

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Da wurde gebacken.

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Die Klosterwäscherei.

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Jedes Haus hatte so eine Schlafnische. Das sich die Betten und einem Rundbogen befinden hatte einen praktischen Grund. Die Rundbögen galten als besonders erdbebensicher. Das Kreuz in der Nische sorgt für weiere Sicherheitsaspekte, die den TÜV schmunzeln lassen. Hätte man solche Sicherheitsmaßnahmen in Fukushima eingeplant, wer weiß, was der Menschheit erspart geblieben wäre. Aber das ist ein anderes Thema.

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Dann gabs nch zwei weitere Nischen in jedem Raum. Einmal einen erdbeben sicheren Altar (links im Bild) und in der Mitte einen nicht erdbebensicheren Schrank. Hier wohnte eine Yuppienonne, also mit prunkvoller Schranktür.

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Edel gings auch beim Kaffeekränzchen zu. Hier ein schickes Service.

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Überhaupt ging es prunkvoll zu. Im katholischen Kloster kommt islamische Kunst zum Einsatz. Das ist der Einfluss den die Mauren auf die Spanier hatten. Sogar in der neuen Welt.

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Auch im Kreuzgang befindet sich überall schickes florales Design.

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Überhaupt. Mit Blumen hatten es die Nonnen. Dies hier ist übrigens ein Weihnachtsbaum. Zwar keine Tanne, aber diese Pflanze hat in der neuen Welt ebenfalls Einzug gefunden. Ich zoome mal was heran:

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Erkennt ihr es? Richtig, bei uns erhältlich unter der handelsüblichen Bezeichnung, Weihnachtsstern, nur was größer.

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Kapellen gab es natürlich auch. Schließlich brauchte man auch einen Ort zum beten. Verziert mit Inkagold.

Dann gehe ich mit Gabriela noch ein bisschen spazieren, wieder mal sind die meisten Kirchen geschlossen. Schlimm sowas! Da will ich als Mitglied der katholischen Kirche mal gucken, wie weit die Peruaner mit der Chritianisierung vorangekommen sind und finde nichts als geschlossene Kirchen. Abends finden wir dann doch noch ein geöffnetes Gotteshaus. Es ist sogar Messe. Also rein! Fotos machen ist während der Messe nicht angesagt. Deswegen gibt es nur zwei Bilder eines von einem improvisierten Nebenaltar.

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Ich glaube ein gewisser Erfolg der katholischen Kirche in Peru liegt daran, dass sich hier das letzte Inkagold befindet, welches man umsonst betrachten kann. Vielleicht auch der Grund, weswegen die Kirchen außer des Gottestdienst meist geschlossen sind. Ersten wird sonst was geklaut und zweitens kommen die Inkanachkommen so in die Kirche um ihre recycleten Schätze zu betrachten. Zumindest der Rest, welcher davon übrig geblieben ist.

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Der Altar der Franzikuskirche. Alles funkelt nur so vor Gold.

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Neben Religion gibt es noch andere Importschlager aus der alten Welt. Hier gab’s Flensburger Pils und Erdinger Weißnier. Doppelt so teuer wie das leckere lokale Cusqeno. Ich hab dann lieber das lokale Bier getrunken.

05.04.2011 Dienstag

Gabriela und ich gehen den Tag mal wieder gemütlich an. Erstmal frühstücken, dann in die Stadt einen leckeren Kaffe trinken. Für heute steht ein bisschen organisierei an. Gabriela gibt ein Paket nach Italien auf. Vorher erkundigen wir uns nach den Preisen. DHL schlägt ordentlich zu Buche. für ein 7 Kilo Paket wollen sie 1050 Soles haben. Die ebenfalls vom Hostel empfohlene, wenn auch langsamere lokale Post ist günstiger. Hier liegt der Preis für ein 7 kg Paket bei 280 Soles. Also werde ich wohl demnächst mal wieder ein paar Dinge nach Hause schicken, die ich unterwegs nicht brauche. Z.B. meine Keramiken aber auch anderes Zeugs wie Schlafsack, kann inzwischen nach Hause. Mit meinen Wanderschuhen zögere ich noch. Ich werde es wohl von Cuzco aus versenden. Die Post in Bolivien gilt als unzuverlässig. Ich will auch noch einige Souveniers kaufen.

Dann, oh Wunder öffnet sich die Pforte des Herrn für uns. bzw. die Kathedrale. Hätten wir nich mehr mit gerechnet. Gabriele hat diesmal passendes Beinkleid an, wir also rein. Fällt aber im Gegensatz zu den anderen Kirchen recht unspäktakulär aus. Ich habe jedoch eine spirituelle Begegnung mit mir selbst:

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Ich begene mir selbst. Ab heute bin ich Erleuchtet. Ihr könnt gegen Mitgliedsbeitrag Mitglied in meiner Glaubensgemeinschaft werden. Bei Spendenbereitschaft bitte Bankverbindung anfordern!

Außerdem wollen wir morgen weiter nach Colca Canyon. Gabriela muss sich nur mit einer Email anmelden, da wir die Tour gemeinsam machen wollen, müssen wir erstmal die richtige Agentur finden. Ich bekomme die Tour ohne Diskussion 32 Soles günstiger als ausgeschildert. Das freut mich.

Dann gehen wir ziellos durch die Stadt spazieren und dann heisst es Taschen packen für Colca Canyon.



31.03. bis 03.04.2011 Huacanchina, Nazca, Arequipa

3 04 2011

Donnerstag 31.03.2011 Huancachina

Heute warte ich nur darauf, dass es weiter geht. In meinem Luxushotel funktioniert die Internetverbindung nur streckenweise. Irgendwann lerne ich ein Pärchen aus Österreich kennen und nutze die Möglichkeit mich mal wieder länger auf deutsch zu unterhalten. Was immer wieder ganz angenehm ist. Der Bus nach Nazca geht erst um 18:00 Uhr, wir sollen um 17:00 Uhr vor Ort sein. Gegen 20 Uhr kommt der Bus.

Im Bus lerne ich Kristina aus Norwegen kennen. Zusammen mit zwei Pärchen aus Belgien und fahren zum Hostel. Alle anderen sind straffer organisiert als ich und haben alles vorgebucht. Das hat den Vorteil, dass wir vom Busterminal abgeholt werden, zwar mit Taxis, diese werden aber vom günstigen Hostel bezahlt. Gegen 22:30 kommen wir im Hostel an, ich beziehe seit langem mal wieder einen billigen Schlafsaal. Die Matratze ist eine einzige Katastrophe, aber egal. Ist ja nur für eine Nacht, die mich 15 Soles kostet. Vor dem schlafen gehen wird noch schnell den nächsten Tag orginisert. Der Flug über Nazca wird gebucht. 100 US$ für 30 Minuten fliegen. Kein Schnäppchen, aber ich würde mich ärgern, wenn ich es nicht gemacht hätte.

Freitag 01.04.2011 Nazca

Morgens werde ich vom Hostelpersonal geweckt, ich soll mich fertig machen, wir werden um 9:00 Uhr zum Flugplatz gebracht. Wir sollen garnicht, wenn dann nur wenig frühstücken.

Am Flugplatz müssen wir mehrfach den Pass vorlegen, nochmal 25 Soles Flugplatzgebüren zahlen, dann geht es auf die Waage, denn die Sitzplätze werden in der fünft Sitzer Maschien nach Gewicht vergeben. Zum erstenmal nach Abreise stehe ich auf der Waage und kann meinen Augen nicht trauen. 83 kg inklusive Bekleidung. Also ein Körpergewicht von ungefähr 82 kg. Also habe ich während der Reise 8 kg abgenommen. Wie lange habe ich in Deutschland versucht mit diversen Diäten, Sport usw. auf dieses Gewicht zu kommen. Hier esse ich was ich will, tue „nichts“ und plötzlich bin ich auf einem Gewicht, was ich längst aufgegeben hatte zu erreichen. Ist schonmal was.

Dann geht’s durch die Sicherheitsschleuse, dann zu unserem kleinen Flugzeug. Kristina ist das Schwergewicht und wird hinter den Piloten platziert. Ich daneben, abnehmend des Gewichtes der Personen werden sie weiter nach hinten gesetzt. Somit habe ich einen super Platz. Die Maschine startet und wir heben ab. Wir haben zwei Piloten. Hat der Pilot einen Herzinfakt, wird er vom Copiloten aus der Maschine geworfen (ohne Fallschirm) und der Copilot fliegt weiter.

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Unsere Maschine mit fünf Sitzen.

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Vor mir sind nur noch die Piloten, keine Trennwand.

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Der Autor „Ready for take-off“, Ohne Kopfhörer ist keine Verständigung möglich. Noch haben alle eine gesunde Gesichtsfarbe.

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Der Astronaut, eigentlich Eulenmensch. Das einzige Bild was einigermaßen gelungen ist.

Die Maschine schaukelt wie wild. Gut, dass ich nur ein Brötchen gegessen habe. Denn mir wird schon recht übel. Der Pilot fliegt die einzelnen Figuren so an, dass wir sie einmal von der recht und einmal von der linken Sitzseite sehen können. Fotografieren ist schwer möglich, wegen der kürze des Fluges packe ich irgendwann die Kamera weg.Ich will den Flug genießen und mich nicht mit der Kamera befassen. Es gibt ausreichend gute Bilder der Figuren im Internet und in diversen Büchern. Da muss ich nicht noch Stümperbilder produzieren.

Somit ist wieder ein Traum erfüllt. Der Flug war teuer und ich weiß nicht, ob es sich gelohnt hat, würde die Tour wegen des Preises auch nicht weiterempfehlen. Aber hätte ich es nicht gemacht, ich glaub ich hätte ewig lange das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Somit war der Ausflug für mich den Preis wert.

Nach dem Ausflug wird erstmal ordentlich was gegessen. Kristina und ich wollen uns noch einen Nazca Friedhof ansehen. Zu meiner Überraschung kommt noch Gabriella hinzu. Gabriella war auch im Hotel in Huacanchina. Zu dritt geht es also zum Friedhof. Dort sind Nazcagräber geöffnet worden (zunächst von Grabräubern, dann von Archäologen) und seit ein paar Jahre für Touristen präpariert. Die Gräber sind ins Erdreich gemauert. Dorthinein hat man die Verstorbenen nach aufwändiger Mimifizierung in Embryonenhaltung inklusive Kleider hineingelegt. Damit sie für ihre Reise ins Jenseits gut ausgestattet waren, hat man noch Werkzeuge, Lebensmittel, Wasser und was man sonst noch so brauchte unterschiedlich nach Stand hineingegeben. An einigen Muminen kann man erkennen, dass die alten Nazca schon Schädelchirugie beherrschten. Es gibt auch viele Gräber von Kindern, bzw. Kinder wurden als Grabbeilage verwendet. Allen Kindern wurde der Kopf abgetrennt. Man vermutet als Opfergabe.

Insgesamt einr schöne aber auch ein wenig gruselige Angelegenheit:

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Das Haar der Mumien ist gut erhalten. Das Gesicht ist bei allen Mumine verwittert.

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Eine Mumie mit 2 meter langen Dread Locks. Nicht schlecht bei einer maximalen Körpergröße von 1,48 meter. Ob die Nazca auch Reagge mochten erfahren wir nicht.

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Famliengruft.

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Mumien von Säuglingen. Der Kopf wurde abgetrennt.

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Porträt einer Mumie

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Direkt in Arbeitsposition bestattet. So will ich nicht in Jenseits reisen.

Anschließend kommt noch etwas, womit ich nicht gerechnet habe. Wir wurden in eine Töpferwerkstatt gefahren. Dort wurde uns gezeigt, wie die Nazca ihre Töpferwaren angerftigen. Der Vater unserer Vorführerin hat aufwändig die Keramikverarbeitung der Nazca erforscht und nun ist wieder möglich hochwertige Keramiken anzufertigen. Uns wird alles genau erklärt. Die Nazca kannten weder Töpferscheibe noch Formen und fertigen alles von Hand an. Der verwendete Ton ist hochelastisch und weich wie Knete. Er wurde zusätzlich mit feinen Sand veredelt, dann in Form gebracht, von Hand und als Werkzeug diente unter anderem Schulterknochen von Lamas, schließend getrocknet, nach einer bestimmten Prozedur bemalt, am besten eigeneten sich Pinsel aus Babyhaar dafür, dann mit einem Stein poliert, hier bestand das Geheimnis darin, dass man den Stein regelmäßig auf der eigenen Körpderhaut mit Körperschmiere einfettet, dann gibt es eine Glasur, die für die Ewigkeit bestimmt ist.

Anschließend wurde uns die Möglichkeit geboten einige Keramiken zu erwerben. Wobei ich mich wieder nicht zurückhalten konnte.

Danach erfolgt die nächste Vorführung. Wir gehen in einer Art Museum oder sowas ähnliches. Dort wird uns gezeigt, was es alles an Gestein in der Region gibt. Fragt mich nicht was es alles gibt. Es ist zuviel. Auf alle Fälle Gold, Silber, Copal, Silizium und vieles mehr. Uns wird auf ziemlich doofe Art und Weise gezeigt wie Gold gewonnen wird. Dann gibt es noch ein Ständchen und natürlich kann wer will Gold und Silberschmuck kaufen. Diesmal halte ich mich zurück.

Anschließend geen Kristina, Gabriella und ich noch etwas essen. Ich erfahre, dass Gabriella die gleiche Route vor haben. Zumindest für Peru und Bolivien. Da wir beide keine Lut mehr auf Alleinreisen haben, sind wir uns schnell einig, wir reisne gemeinsam weiter. Allerdings habe ich mein Busticket für heute 22:00 Uhr Richtung Arequipa bereits und Gabriella hat die Nacht bereits das Hostelzimmer gezahlt. Also wird ein Treffpunkt ausgemacht. Hostel Flying Dog in Arequipa. Ich bin froh mal wieder eine charmante, diesmal eine italienische Reisebegleiterin an der Seite zu haben.

Dann fahre ich zum Busterminal, verabschiede mich von Kristina die nach Cuzco weiterfährt. Am Busterminal kommen dann noch die Österreicher die ebenfalls nach Arequipa wollen, die Belgier, die weitesgehend unter sich bleiben kommen ebenfalls und noch einige andere unbekannte. Somit sieht es so aus, als wäre die Zeit des alleinreisend erstmal vorbei. Ich kaufe mir noch eine neue Tasche, denn mit Rücksack, einem Karton und einer Platiktüte voll Keramik komme ich mir etwas behäbig vor. Somit war dieser Tag ein recht teurer Tag.

02.04.2011 Samstag Ankunft in Arequipa

Samstag morgens komme ich in Areqipa an. Doch der Bus ist nicht gerade der Neueste, und bleibt vor Arequipa stehen. Sofort ist ein Werkstattteam und ein Ersatzbus vor Ort. Es folgt ein gewisses hin und her mit welchem Bus wir jetzt weiterfahren, denn der alte Bus springt schon wieder an. Nach 15 Minuten sollen wir dann doch umsteigen und weiter geht’s. Da sag mir noch einer mal, die Latinos sind unorganisiert. Einfch super! Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Der Taxifahrer ist dreist, ich sage genau wo ich hin will. Er kommt mit einer Empfehlung, ich sage klar: „Nein Danke“ und wiederhole mein Ziel. Er fährt mich dann vor ein anderes Hotel, ich werde etwas pampig und sage unfreundlich, nein Flying Dog Hostel, halte ihn die Adresse unter die Nase und finde auch nicht dass sich Flying Dog ähnlich anhört wie Maison de Sollei. Auch ist ein klassiches Backpacker Hostel etwas anderes als ein vier Sterne Hotel, auch preislich. Es nervt, wenn Taxifahrer nicht in der Lage sind einen einfach nur an das gewünschte Ziel zu befördern. Im Gegensatz zu den Bussen, ist das Taxifahren in Peru mangelhaft.

Ich gucke mir die Stadt ein bisschen an, gehe dann schlafen un lerne nach dem erwachem meine Mitbewohner kennen. Alles prima Rucksackreisende. Das Hostel selbst ist erstklassig.