Wifi weiterhin rar

26 01 2011

Hallo liebe Leserschaft,

anhand nicht vorhandenen Wifi komme ich leider nach wie vor nicht dazu diese Seite zu aktualisieren. Aber ich schreibe fleissig weiter`und demnaechst habt ihr mehr zu lesen.

Fuer die besorgten unter Euch, es geht mir gut, meine Wunde macht mir keine Sorgen mehr und ist teilweise super verheilt. Die naechsten vier Tage gehe ich wieder auf Tour und anschliessend geht es gleich weiter nach Roraima in der Naehe der Brazilianischen Grenze. Danach weiss ich noch nciht. Da in Venezuela alles knall auf Fall geht, kann es sein, dass ich mich mehr in der Wildnis als in der Zivilisation befinde, daher keine Sorge wenns laenger kein Update mehr gibt.

Venezuela gefaellt mir super!

Hier noch eine Auflistung der Highlights der letzten Tage:

  • Paragliding
  • Canyoning
  • Nachtsafari
  • Kaffefabrik
  • Zuckerfabrik


Gruss aus Venezuela

21 01 2011

Hallo liebe Leserschaft,

 

nur damit ihr Euch keine Sorgen macht. Ich bin derzeit in Merida/Venezuela und habe kein Wifi in meiner Pension.

Mir geht es inzwischen wieder gut. Bei der Nutzung eines Motorradtaxis habe ich mir ganz uebel die Wande am Auspuff verbrannt. Aber seit gestern ist die Wunde gut verschlossen und es bildest sich eine ordentliche Kruste, so dass ich Venezuela in Angriff nehmen kann. Fuer heute steht dann erstmal ein Flug mit dem Paraglider an, dann werde ich noch Wasserfaelle herunterklettern und diverse Ausfluege machen. Unter anderem wieder eine sechstaegige Wanderung in Roraima.

Venezuela gefaellt mir inzwischen ganz gut, auch wenn es hier extrem schwierig ist zu einem guenstigen Kurs an Geld zu kommen. Aber ich werde es schon meistern.

Alles andere wird nachgetragen.

 

Schoenen Gruss

Andreas



05. bis 13.01.2011 Taganga und die Such nach der verlorenen Stadt

14 01 2011

So langsam komme ich mit dem schreiben nicht mehr so richtig nach. Daher kann es gut sein, dass sich auch die Daten meiner Reise leicht verschieben und die Ereignisse etwas durcheinander geraten. Daher lasse ich die Tagesangaben jetzt einfach mal weg.

Also zunächst kommen Susanne und ich nach längerer aber bequemer Fahrt gut in Taganga an. Taganga ist ein klassischer Touristenort der auch irgendwo an der Adria sein könnte. Nur halt in Kolumbien. Die Strände sind voll und auch nicht besonders schön, es gibt viele Restaurants und viele fliegende Händler.

Dummerweise ist Hochsaison, da in Kolumbien Weihnachtsferien sind. Also erstmal eine Unterkunft finden. Das erweist sich als schwierig. Beim vierten oder fünften Anlauf werden wir fündig. Man steckt uns mit drei Amerikanern in ein Familienzimmer. Wir haben einen Kühöschrank, einen Fernsehgerät, ein eigenes Bad, einen Ventilator und ganz gefährlich – eine gut funktionierende Klimaanlage. Klimaanlage und Amerikaner ist eine „coole“ Kombination. Zu unserem Glück haben die Amerikaner auch noch richtige Bettdecken. Ich bekomme ein einfaches Bettlaken und habe Angst mir eine Erkältung einzufangen. Mitten in der Nacht muss ich meinen drei Jahreszeitenschlafsack rausholen, der eigentlich erst irgendwo in den Anden zum Einsatz kommen sollte. Susanne ist am nächsten morgen völlig durchgefroren. Am nächsten Tag wird dies kurz ausdiskutiert. Als Antwort kommt: I Love A.C. und die Diskussion hat sich von Seite unserer Amerikanischen Mitbewohner erledigt.

Am zweiten Tag gehen Susanne und ich an den Strand. Toll finde ich den Strand nicht aber wir bleiben ein bisschen. Anschließend klappern wir ein paar Tourenanbieter ab und lassen uns die Tour zur Ciudad Perdida erklären. Bei einem Anbieter klingt alles recht vielversprechend. Wir können wählen zwischen 5 und 6 Tagen, müssen uns jedoch nicht vorher entscheiden, sondern können dies während der Tour machen. Der Plan sieht vor drei Tage hin und zwei oder drei Tage zurück. Als wir uns erkundigen klingt alles nach einem Spaziergang. Tagesetappen zwischen 3 und 5 Stunden.

Wir verlassen früh das Hotel und warten an der Agentur. Zu unserer Freude sind außer den beiden Führern nur deutschsprachige Teilnehmer in der Gruppe und die Gruppengröße mit sechs Personen ist Ideal. Wir stegen in unseren Landrover älteren Semesters und fahren etwas verspätet los. Die Fahrt zum Ausgangspunkt ist auf die letzten Kilometer tückisch, es gab einige Erdrutsche und die Straße ist nicht bis zum eigentlichen Ausgangspunkt passierbar. Das heisst, wir müssen mehr laufen. Die Fahrt ist bereits ein Abenteuer. Aber nur ein kleiner Vorgeschmack. Denn wir bleiben lediglich einmal stecken, dafür werden wir kräftig durchgeschüttelt.

Am Ausgangspunkt angekommen müssen wir erstmal zum Restaurant gehen, wo uns das Mittagessen serviert wird. Ein Spaziergang, so wie es erwartet hatte. Danach geht#s dann aber los. Direkt warten zwei Flussüberquerungen auf uns und kurz daraufhin sind wir nur noch von steilen schlammigen Hängen umgeben. Die Vegetation wird immer dichter und plötzlich sind wir im Dschungel. Am ersten Tag denke ich, ich pack es nicht. Ich schwitze wie eine Sau, trinke wie ein Wasserbüffel. Meine körperliche Verfassung ändert sich ruckartig nachdem uns eine Orange gereicht wird. Diese ist mir zu sauer und mein Körper streikt. Erst nachdem sich mein Magen von der Organe verabschiedet hat und sich der Kreislauf wieder stabilisiert kann ich weiter den steilen Anstieg auf matschigem Boden in Angriff nehmen. Oben angekommen reiche Jhonbanny unser Führer mir erstmal ein Stück Wassermelone. Diese ist sehr erfrischend. Da wir mehr laufen mussten, später abgefahren sind kommt das, was kommen muss. Die Sonne verschwindet am Firmament und es wird dunkel. Also Stirnlampen aufgesetzt und bei Funzellicht weiterlaufen. Wir kommen an einem Camp an, doch dies ist noch nicht unseres. Es geht weiter bergauf und es wird immer matschiger. Irgendwann komme wir im Camp an, ich bin völlig erschöpft. Dann gibt’s Abendessen. Mit sowas hatte ich definitiv nicht gerechnet. Was die Köche da mitten im Dschungel auf den Teller zaubern, Alle Achtung. Auch wenn die Haut vom Hähnchenschenkel nicht knusperig ist, es ist definitiv viel und es ist richtig lecker. Danach lege ich mich sofort in die Hängematte und versuche zu schlafen.

Die anderen sitzen noch was länger herum und prahlen mit ihren Himalayageschichten. Das ging mir schon während der Tour auf die Nerven und muss es nicht haben.

Am nächsten Tag geht es weiter. Ich komme in Form und kann gut bei den anderen mithalten. Eigentlich laufen wir den ganzen Tag. Die Stimmung ist gut, wir kommen alle gut miteinander aus.

Auch am dritten Tag ist laufen angesagt. Was soll ich groß schreiben wie es war. Hier die Bilder:

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Unsere Truppe: oben von links: Ich, Christian, Alberto, Doris und Jhonbanny. unten von links: Susanne, Bernhard und André)

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Unser Transportvehikel

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Und sein Reifenprofil. Wir sind trotzdem angekommen.

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Hier wird die Straße gerade wieder fahrbereit gemacht.

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Dieser Fahrer hat nicht auf den Baggereinsatz gewartet und hängt erstmal fest.

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Irgendwo daoben soll sie sein die verlorene Stadt. Mal sehen ob wir sie finden.

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Um dorthin zu kommen wo kein Esel mehr hinkommt müssen wir Gipfel bezwingen,

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Uns durchs Geäst kämpfen,

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reissende Bäche durchwatten,

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uns an diesen Dörfern vorbeischleichen,

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in denen die Kobiindianer wohnen und den ganzen Tag Kokablätter vor sich hin kauen,

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wir müssen mit wilden Tieren kämpfen,

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durch die grüne Hölle kämpfen,

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Bei diesem Bild dachte ich schon, mich hätte das zeitliche gesegnet.

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Aber ich bin nochmal entkommen. Aber schlecht ist es nicht im Paradies.

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Stairway to Heaven. Hätte ich aufm Baun solche Treppen gebaut, ich wäre entlassen worden. Gehilfe oder Solperfalle, das ist hier die Frage. Angeblich führen 1200 Stufen zur Ciudad Perdida.

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Die Stufen waren mir aber nicht ganz geheuer. So habe ich mich für die steilere Variante entschieden. Ohne Seil versteht sich.

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Oben angekommen begrüße ich erstmal mein Volk. Versehentlich habe ich mich auf den Häuptlingstron gesetzt. Jungs, wo bleibt meine Krone?

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Meine Soldaten. Da bei den anderen Zigarettennotstand ausgebrochen ist wurde folgender Deal ausgemacht.. Susanne gibt sich für eine Zigarette jedem der dreizig Soldaten hin, die hier drei Monate stationiert sind um die Ciudad Perdida für meine Ankunft vorzubereiten. Susanne hat aber rumgezickt.

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Und genieße die Sicht über die gefundene Stadt.

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Mein Volk ist auch schon da um mir zu huldigen, Soldaten bewachen ihren neuen Gott.

Es war schön die verlorene Stadt zu entdecken. Aber nach ein paar Stunden muss ich dann weiter. Als neuer Gott muss man sich rar machen. Außerdem habe ich noch andere Verpflichtungen.

Also folgt der Abstieg. In drei Tagen gehen wir zurück und sehen den Weg von der anderen Seite, was vorher Aufstieg war ist plötzlich Abstieg, also geht’s bergab mit mir. Gotterdämmerung!

Nach drei Tagen kommen wir dann wieder im Restaurant an, wo die Wanderung begonnen hat. Ich bin fit, viele andere Weggefährten jedoch nicht. Ein älterer Holländer aus eine anderen Gruppe hat sich die Füße wund gelaufen, andere hatten keine Wasserentkeimungstabletten dabei und wurden krank. Aber ich habs überlebt. Die letzten Kilometer solls im Geländewagenkonvoi schnell vorangehen. Geht’s aber nicht. Die anderen Autos vor uns bleiben stecken, es gibt zwei Platten und ein Auto ist überhitzt, andere bleiben stecken usw. was uns mit zwei Stunden Fahrt angekündigt wurde, dauert letzendlich fünf Stunden.

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Straßenverhältnisse sind das hier.

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Plattfuss! Wenig Helfer, viele Gaffer, sogar welche mit Kamera unglaublich.

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Wir wollen weiterfahrn, wir wollen weiterfahrn, wir wollen, wollen weiterfahrn.



01.01.2011 biss 05.01.2011 Cartagena

13 01 2011

02.01.2011 bis 05.01.2011

Nachdem wir uns aus den Klauen der Gastfreundschaft befreit haben halten wir Kurs auf Cartagena. Diesmal mit Kleintransporter. Unser Fahrer ist ein Höllenfahrer. Er nutzt jede Lücke um uns schnell ans Ziel zu bringen. Kurz vor Cartagena geht eigentlich nichts mehr. Stau! Viele wollen nach den Feiertagen nach Hause oder wieder zur Arbeit oder beides zusammen. Unser Fahrer drängelt sich irgendwie durch, aber ohne das es was bringt. Alle Kreuzungen sind blockiert, weil keiner auf die Anweisungen der Polizisten hört. Irgendwann kommen wir dann doch im Hostel an. Doch das Hostel welcxhes wir ausgewählt haben ist ausgebucht. Wir müssen ausweichen, werden aber schnell fündig.

Wir freuen uns auf Pizza und darüber, endlich wieder Internet zu haben. Endlich gibt es wieder Lebenszeichen von uns. Wir sind zurück in der Zivilisation. Wir gehen durch Cartagena spazieren und erleiden einen Kulturschock. Hier ist fast alles europäisch. In Cartagena ist die Schickimickiszene Kolumbiens angesiedelt. Teure Läden, teure Restaurants und fein rausgeputzte Menschen. Hier soll laut Reiseführer auch ein großes Rotlichtviertel sein. Ich kann jedoch nicht erkennen, welche Dame einfach nur aufreizend angezogen ist und welche Frauen anschaffen gehen. Ist mir auch egal, denn bei uns im Hotel darf man keine leichten Damen mitnehmen, außerdem teile ich mir das Zimmer mit Susanne und habe somit eine Anstandsdame dabei.

Ebenso plündern wir erstmal unsere Konten. Denn bisher waren kolumbianische Pesos immer knapp.

Hier ein paar Bilder von Cartagena:

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Am nächsten Tag wechseln wir ins Hostel. Es sind wieder Dormbetten zu haben. Das Hostel ist auch super. Zwar soll es 160 Betten geben, aber die Anlage ist so super angelegt, das man Nachts seine Ruhe hat, es gibt eine große Dachterasse, ein Restaurant, einen Pool, eine Bar, ein Restaurant und einen gemütlichen Innenhof. Die Betten sind ein Traum, alles super sauber, bis auf den Sanitärbereich. Der ist nicht schlecht, könnte aber besser sein. Ich lungere den ganzen Tag herum. Abends gehen Susanne und ich zum Castle San Felipe. Eine massive Festungsanlage die von den Spaniern zu Schutz vor Piraten errichtet wurde. Hier wird einem klar, welchen Schrecken die Piraten verbreitet haben müssen. Die Anlage ist gigantisch und unter der Anlage gibt es ein Labyrinth von Gängen.

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Der Aufgang zur Festung.

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Ausblick auf die Skyline von Cartagena.

Den letzten Tag in Cartagena nutze ich dazu einige Besorgungen zu machen und nochmal Geld zu besorgen. Inzwischen ist mir eine Unterhose abhanden gekommen und es geht mir auf die Nerven ständig darauf zu achten ausreichend Wechselwäsche im Rucksack zu haben. Vier Unterhosen sind definitiv zu wenig. Also werden noch mal zwei besorgt. Garnicht leicht in meiner Größe.

Cartagena hat außer schönen Gebäuden, einem exklusiven Nachtleben nicht viel zu bieten. Insgesamt macht Cartagena eienen recht versnobten Eindruck. Auch mal ganz schön so zwischendurch aber nach drei Tagen reichts auch. Susanne und ich uns dazu weiter zu ziehen. Nächster Stop wird Taganga sein. Dort kann man den langen Trek zur Ciudad Perdida organisieren.



Bildernachtrag vom Höllentrip

13 01 2011

Zunächst will ich noch einige Bilder nachreichen. Susanne hat die Bilder aus unserer gemeinsamen Zeit zur Verfügung gestellt. Somit gibt’s mal ein paar mehr Fotos vom Autor. Dank an Susanne!

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Der Autor beim Stehpinkeln erwischt. Da die Kunas etwas kleiner ausfallen als ich mangelt es mir nicht nur an Kopffreiheit sondern auch an Privatsphäre beim wasserlassen.

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Weihnachten auf Carti.

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Kurze Pause bei der Weihnachtsmannaktion im Kunamuseum auf Carti.

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Der Weihnachtsmann beim Weihnachtsgottestdienst in der Inselkirche. Ich kam mir ein bisschen bescheuert vor.

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Ich schaue zu, wie Ladung verfrachtet wird. Der dicke Mann mit freiem Oberkörper ist unser kolerischer Kapitän. Die Kunadame beäugt die Aktion kritisch. Die Kunafrauen sind die Chefs im Laden und koordinieren alles, die Männer sind nur Packesel.

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Aufmerksamer Steuermann.

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Der Bootsmotor. Er hat immer funktioniert.

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In dieser Position habe ich tagelang verharrt.

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Irgendwann nach vielen Tagen ohne Dusche. Haargel brauch ich nichtmehr. Ohne Susanne hätte ich den Trip nicht durchgestanden. Dank an eine Topreisepartnerin.

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Ich halte ausschau nach Puerto Valdilla. Doch der Weg ist noch weit, Wasser um uns herum, allerdings kein Trinkwasser und die Erfrischunggetränke im Bild sind nicht für uns.

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Endlich in Carpurgana (Kolumbien), das muss gefeiert werden. Von links nach rechts: Andrea, Viviana, Alejandro, Susanne und der Autor.

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In atemberaubender Geschwindigkeit geht’s im Schnellboot nach Turbo. Die Erleichtung sieht man mir auf diesen Bild an. Auch Trinkwasser konnte ich zwischenzeitlich auftreiben.

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Ich beziehe mein Schlafgemach in Andrea’s Elternhaus. Fast so beengte Verhältnisse wie auf dem Boot.

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Unsere Gastfamilie.



31.12.2010 bis 02.01.2011 Die Odysee in Kolumbien, achja und Sylvester war auch noch nebenbei

4 01 2011

31.12.2012

Nach kurzem Aufenthalt geht’s weiter mit dem Schnellboot nach Turbo. In Turbo erhaschen wir schnell einen Bus. Dieser fährt los. Susanne und ich wollen nach Baranquilla mit Andrea’s Familie Neujahr feiern. Baranquilla ist jedoch weit weg und Sylvester ist der Verkehr eingeschränkt.

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Unerwarteter Zwischenstop.

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Irgendwas stimmt da nicht!

Unser Bus macht plötzlich komische Geräusche und bleibt stehen. Die Antriebswelle hat sich verabschiedet. Irgendwann werden wir mit einem großen Bus weitergefahren. Imerhin man weiß zu improvisieren. Dann werden wir rausgeschmissen. Ein kleinerer Bus nimmt uns auf. Ich bekomme einen Sitz auf den eine Arschbacke passt. Der Sitz ist auch noch äußerst rutschig. Kein Spass, denn auch die Qualität der Straßen lässt zu wünschen übrig. Ein Stehplätz wäre bequemer gewesen. Aber zum Aufstehen ist der Bus zu klein. Irgendwann ist auch wieder Schluss. Denn eine Brücke ist nicht mehr befahrbar. Also geht es zu Fuß weiter. Um die Brücke herum ist eine kleine Ortschaft entspanden. Viele Händler hoffen auf Profit, bieten Verpflegung und Dienstleistungen an. Auf der anderen Seite de Brücke warten auch weitere Fahrdienste. Wir nehmen einen Pickup mit Air Condition. Dieser ist einigermaßen flott und bringt uns nach langer Fahrt zum Busterminal von Sincelejo. Dort stehen wir an einem riesigen Busterminal. Da Sylvester ist sind alle Fressstände geschlossen und es fährt auch kein Bus mehr nach Barranquilla. Andrea ist mit ihren Nerven ziemlich am Ende. Sie hat ihre Familie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Andrea heckt wilde Pläne aus. Susanen und ich verstehen ihre Logik nicht mehr. Susanne und ich sind an einem Punbkt wo wir aufgegeben hätten. Susanne schnappt sich den Lonley Planet und zeigt Andrea einige günstige Hostels. Aber Andrea will nach Hause. Es werden diverse Taxis abgeklappert und es wird hart nach günstigen Preisen verhandelt. Aber nichts dabei. Dann aber geht’s doch weiter. Mit Taxi zum nächsten Busterminal in einer weiteren Stadt. Auch hier keine Busse. Zumindest nicht ohne verhandlunge. Plötzlich sitzen wir in einem Bus. Der Fahrer fährt wie eine angesenkte Sau. Pünktlich zum Jahreswechsel kommen wir an einem Ort an, den ich garnicht mehr zuordnen kann. Gleich geht’s weiter ins nächste Taxi. Dann nach stundenlanger Taxifahrt kommen wir gegen 2 oder 3 Uhr bei Andreas Mutter an. Viel zu müde um zu feiern. Aber zum schlafen kommen wir auch nicht. Denn es wird exzessiv Musik gehört. Die ganze Nacht durch und am nächsten Tag gleich weiter. Vor jedem vierten Haus steht eine komplette P.A. Anlage und es wird Salsamusik gedudelt. Die Latinos haben ein Problem mit der Ruhe.

Am nächsten Tag sind wir platt und sind völlig wehrlos der Gastfreundschaft ausgeliefert, welche groteske Züge annimmt. Das Andrea in uns vor allem eine Chance gesehen hat, günstiger nach Hause zu kommen war uns klar. Wir müssen dass Essen bezahlen und anschließend werden wir gebeten ein Empfehlungsschreiben für die Mutter und ihren Freund auszustellen, damit sie Urlaub in Deutschland machen können. Naja, ich werds nicht tun.

Am 02.01.2010 sind wir froh endlich wieder unsere Reisefreiheit zu erlangen und fahren mit nur einem Bus nach Cartagena.



25. bis 30.12.2010 Die Odysee nach Kolumbien

4 01 2011

25 bis 30.12.2010

Nachdem die Heilig Abend gut überstanden ist geht’s raus aufs Wasser. Touristen nehmen ein Segelschiff. Schrecklich wie lagweilig sowas sein muss. Die Standarttour dauert ca. vier Tage es werden einige Inseln angesteuert auf denen man vielleicht ein paar Stunden verweilen darf. Es gibt für jeden Pasagier ein Bett und Vollverpflegung. In Panama City habe ich mich noch mit einer Reisenden aus Deutschland diskutiert, sie war der Meinung der Trip müsste auch für 100 US$ zu haben sein. Die Standardtour kostet um die 400 US$. Susanne und ich haben ein Boot das uns für 50 US$ transportiert gefunden, inklusive Vollverpflegung. Ein echtes Schnäppchen.

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Unser Luxusliner beim Entladen. Wir versorgen die Kuna Indianer.

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Schlafen ohne Schnickschnack. Wer Glück hat erhascht eine Hängematte. Wer Pech hat schläft auf dem Boden. Ne Isomatte wäre auch nicht schlecht gewesen. Immerhin gibt es noch ein paar Strohmatten. Aber ich will nicht jammern. Immerhin haben wir ein Dach über den Kopf und wir werden nur bedingt nass.

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Wir haben Schwein gehabt, ein Boot nach Kolumbien, nach ein paar Tage riechen auch wir wie diese Tierchen.

Frohen Mutes gehen wir an Bord unseres Luxusliners. Inselhopping durch das San Blas Archipel. Davon träumen viele. Darüber hinaus versogen wir noch die Kuna Indianer. Edle Mission!

Was wir nicht wussten. Es gibt keine Betten und keine Duschen. Die angegebenen zwei Tage Reisedauer waren eine geschätzte Dauer. Am ersten Tag ist es verregnet, den Rest der Reise eigentlich auch. Uns stört das nicht. Denn wir sind auf unserer Traumroute und das noch zum Schnäppchen Preis. Zwei Tage werden wir locker aushalten. Die Stimmung ist gut. Es sind noch einige Kolumbianer an Bord. Wanderarbeiter, die teilweise ohne Papier in Panama ihr Geld verdienen. Darüber hinaus noch viele Seeleute, einen kolerischen Kapitän, einen Typen den wir nicht zuordnen können, einen Maschinisten, einen Steuerman, einen Smudje der sich auf angebrannten Reis versteht, den er liebevoll mit gebratenen Fischköpfen garniert, serviert wird das Essen auf verschmierten Plastiktellern.

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Gourmetessen! Angebrannter Reis mit fettigem Fischkopf im schmierigen Plastikteller.

An Bord befindet sich alles was man zum Überleben braucht. Jede Menge Reis, Getränke, Benzin in Plastikfässern Konservendosenfras, Haushaltsgeräte, Hifigeräte, Baumaterialien, zwei Schweine, ein Quad und vieles mehr. Allerdings nur für die Kunaindianer. Alles was wir transportieren muss erst auf die Insel gebracht werden, dort können wir es dann zu teilweise überzogenen Preisen zurückerstatten. Auch Trinkwasser gibt es nicht an Bord. Zumindest nicht für uns. An einigen Zwischenstationen haben wir das Problem, dass die Händler die Waren noch nicht in ihr Lokal eingeräumt haben und wir ohne Getränke auskommen müssen.

Die Überfahrt dauert letztendlich fünf Tage. Fünf Tage bei strakem Wellengang und auch viel Regen. Wir haben einen Kotzer an Bord. Ich erweise mich als seetauglich.

Wir halten an nahezu jeder bewohnten Insel. Jedesmal eine endlose Entladeporzedur. Unser Kapitän hat seine Mannschaft nur bedingt im Griff. In den ersten Tagen spurt die Crew noch. Je länger die Fahrt dauert, desto mehr mach auch die Crew schlapp. Sind die Jungs nicht an ihren Platz brüllt er noch freundlich Muchachos. Wird er wütend brüllt er Marinos. Dann wissen alle, der Spass ist vorbei und die Marinos zeigen ein bisschen mehr Einsatz. Aber auch abnehmend.

Je länger wir unterwegs sind umso ermüdender kommen uns die Entladeprozeduren vor. Zumal anschließend das Boot noch wieder seetauglich gemacht werden muss. Das heisst die Ladung muss neu positioniert werden, damit das Boot keine Schlagseite hat. Immerhin haben wir so Zeit die einzelnen Inseln zu besichtigen. Ich weis zum Ende nicht mehr wieviele Inseln wir angesteuert haben. Aber die Inseln fallen teilweie sehr unterschiedlich aus. Einige haben Steinhäuser. Auf einigen gibt es Kirchen, einige sind sehr eng gebaut, einige haben eine gute Infrastruktur, andere nicht. Auf einigen gibt es nichtmal Trinkwasser zu kaufen. Die Inselbewohner sind aber immer erfreut neue Gesichter auf der Insel zu sehen und sind fremden gegenüber sehr neugierig und sehr kontaktfreudig. Vor allem Susanne als blonde Frau kommt bei den Kindern gut an. Da macht es auch keinen Unterschied, dass wir stinken wie die Schweine an Bord und das wir völlig verdreckt sind. Nach kurzer Zeit stellen wir fest, dass es auf den Inseln ein beinhartes Alkohol- und Inzestproblem gibt. Vielleicht hoffen die Inselbewohner, dass wir frisches Blut auf die Insel bringen, daher vielleicht die Freundlichkeit. Auch auffallen sind die vielen Albinos die wir hier antreffen. Das Bildungsniveau ist von Insel zu Insel sehr unterschiedlich. Auf einigen Inseln wird ausschließlich Kuna gesprochen, auf anderen Kuna und Spanisch, auf einer Insel werden wir sogar von einer Horde Kindern auf englisch regelrecht ausgefragt.

Unser Kapitän lässt sich auch einiges einfallen, dass wir Einblick in diverse Maritime Manöver bekommen. Einmal laufen wir auf Grund auf und müssen durch kleinere Boote aus unser misslichen Lage herausgezogen werden, ein anderes mal verlieren wir ständig ein Beiboot.

Ein absolutes Highlight war der kurze Ausflug auf die Heimatinsel unseres Smudjes. Er führt uns stolz über seine Heimatinsel. Uns werden Mangos geschenkt, die direkt vom Baum gepflügt werden. Frisches Obst nach drei oder vier Tagen schützt uns vor Skorbut. Das ganze an einem Tag als es kurz heisst heute kommen wir in Puerto Valdilla unseren Zielhafen an. Die Stimmung steigt und Hoffnung keimt auf. Auf dieser Insel werden wir weiter herumgefüht und ich komme an den seltsamsten Ort meiner Reise. Wir bekommen irgendein hochprozentiges Getränk in einer Kokosnussschale gereicht. Ich nehme einen Schluck und bin bereits neben der Spur. Ein völlig dichter Kuna meint, davon würde man herrlich betrunken werden. Ich nehme ihm das voll ab. Das Getränkt schmeckt sehr süsslich, nicht unangenehm aber sieht wiederlich aus, was genau es ist bekomme ich nicht raus. Wir betreten ein größeres Haus. Darin scheinen sowas wie Schamaninen in ein Ritual vertieft zu sein. Zwei Frauen sitzen weinend auf dem Boden und je eine Art Schamanin umarmt diese Frauen von hinten, brabbeln irgendwelche Formeln und schwanken die in Trance befindenden Frauen. In der Ecke des Hauses sitzt ein Man und kotzt in die dafür vorgesehene Erdlöcher. Den tieferen Sinn dessen was in diesem Haus vorgeht erfahre ich nicht. Unser Smudje bejaht meine Frage ob es sich um eine Art Krankenhaus handelt. Wobei ich nicht sicher bin, ob er meine Frage überhaupt verstanden hat.

Ein weiteres Highlight war der Besuch auf der nächsten Insel. Wir steuern die Insel an. Wir erfahren, dass wir heute nicht mehr ankommen werden. Wodurch die Stimmung einen erneuten Tiefpunkt erlangt. Wir bekommen auch keine Getränke mehr. Jedoch strömen Kinder aufs Boot und freuen sich über Abweschlung. Denn es gibt einen riesigen Luxus an Bord. Wir haben einen Fernseher und einen DVD Player. Somit sind wir das Kulturelle Highlight für die Kinder. Staunend gucken sie sich Avatar an. Ich habe an diesem Abend Glück. Zum zweiten Mal auf der Tour bekomme ich einen Schlafplatz in der Hängematte.

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Kunakinder freuen sich über das schwimmende Kino. Wobei es nicht klar ist was sie mehr fasziniert. Avatar, der Schiffsmotor, die blonde Susanne oder der bärtige Stinkstiefel.

Am nächsten Tag geht es dann weiter. Wir schippern wieder durch die Gegend laufen diverse Inseln an, eine Insel verfügt über keinen Anlegeplatz, so muss die Ware direkt in de Kanus der Kunas gepackt werden. Was die Entladung nicht beschleunigt.

Zu einem Zeitpunkt an dem wir an eine Ankunft schon garnicht mehr glauben geschieht das unfassbare. Wir Laufen Puerto Valdilla an. PUETO VALDILLA, ein Ort der nicht im Diercke Weltatlas zu finden ist, ein Ort der nichtmal bei Google Earth zu finden ist. Unser Capitano findet diesen nicht vorhandenen Ort jedoch nach tagelanger Odysee. Wir können es kaum fassen. Wir dürfen das Schiff verlassen. Mit Reisepass ausgestattet betreten wir diesen bedeutsamen Ort und erledigen unsere Ausreiseformalitäten. Jedoch zu Spät. Die Behörde, welche uns den Ausreisestempel in den Pass drücken soll hat bereit seit 20 Minuten geschlossen. In Deutschland müsste man warten. Nicht so in Puerto Valdilla. Die Grenzbehörde wird extra für uns geöffnet. Dann nehmen wir ein kleines Schnellboot. Dieses bringt uns dann nach Kolumbien, genauer gesagt nach Carpurgana. Eine fremde Welt, Touristen, überall Touristen. Nach gründlichem Gepäckcheck dürfen wir Kolumbien betreten. Wir erledigen de Einreiseformalitäten. Auch hier wird die Grenzbehörde extra für uns geöffnet. Wir suchen ein Hotel, tauschen Geld, ich freue mich endlich eine Toilette zu finden und sorge gleich für eine Rohrverstopfung, dann beziehen wir mit unseren kolumbianischen Freunden das Hotelzimmer. Kurz danach renne ich unter die erste Dusche seit Tagen und fühle mich wieder wie ein Mensch. Wir lassen uns bekochen und gehen nich gemeinsam was trinken. Zivilisation ich bin wieder da.

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Puerto Valdilla. Ort unsere Begierde. Wir hätten auch fliegen können.



21 bis 24.12.2010 Highlight, Weihnachten bei den Kuna Indianern

3 01 2011

21.12.2010

Heute verlasse ich die große Stadt. Früh morgens um 5 Uhr stehe ich auf und will das Hostel verlassen. Die Nacht zuvor war mal wieder die Hölle. Ich bin erkältet, habe aber nach wie vor kein Fieber. Die Zimmerbelegschaft hat mal wieder vollständig gewechselt. Wieder mal nur Mädels. Alles Zicken! Grauenvoll! Ich bitte darum die Ventilatoren ausgeschaltet zu lassen, da ich ja erkältet bin und im zugewisenen oberen Bett die volle Packung abbekomme. Ein Mädel nutzt die Gelgenheite, denn sie kann nur bei Licht schlafen. Ich denke mir nur: Oh Gott, dann gehe ich doch nicht in einen Schlafsaal. Aber egal, immerhin kein Ventilator. An Lärm und Ruhestörung habe ich mich längst gewöhnt. Irgendwie erhole ich mich, wenn auch keine Tiefschlafphase stattfindet. Irgendwie schaffe ich es sogar um 5 Uhr wach zu werden.

Als ich auschecken will, stell ich fest das die Rezeption nicht besetzt ist. Super klasse, denn ich bekomme eigentlich noch 5 US$ Schlüsselpfand zurück. Die fleissige Putzfrau deutet an, dass ich dies vergessen kann. Mir fällt dann aber noch etwas ein. Ich hatte ein Buch gefunden, dass eine gute Zusammenfassung über die Länder Lateinamerikas hat. Das nehme ich mir einfach mit. Gehörte eigentlich zum Bücherbestand des Hauses. Aber warum soll ich auf meinen Schlüsselpfand verzichten. Immerhin hatte ich es angekündigt.

Ich nehme mir ein Taxi zum Bahnhof und alles klappt stresslos. Das die Bahnfahrt zu einer der schönsten Zugstreckn der Welt gehört halte ich schlichtweg für übertrieben. Aber es ist eine schöne Zugfahrt und auch der Service stimmt. Es gibt gratis Biocafé soviel man will. Mit mir am Tisch sitzt ein älteres englisches Päarchen. Er sympathisch, sie hingegen nörgelt an allem herum. Sie will unbedingt Affen aus dem Zug betrachten und will Vögel sehen. Klappt aber nicht so wirklich. DIe Tiere wissen sich zu verstecken. Ich sehe dennoch einen Tukan und diverse kleinere Vögel. Die Landschaft ist wunderbar. Es geht an großen Seeen entlang des Kanals vorbei. Vom Kanal selber sieht man nicht besonders viel. Somit sind mir die Schleusen völlig entgangen. Ein bisschen Schade aber noch einen Tag länger in Panama City und ich wäre durchgedreht.

Heute werde ich berühmt. Zumindest vielleicht in China, denn ein chinesisches Filmteam dreht eine Doku über den Panamakanal und auch den Zug und ich werde interviewt. Man will wohl den einzigen Rucksackreisenden des Zuges interviewen, denn ansonsten sind nur ältere Kofferreisende an Board des Zuges. Ob das Material verwendet wird, werde ich wohl nie erfahren.

Der Zug braucht eine gute Stunde bis Colon, wo er endet. Colon gilt als eie der gefährlichsten Gegenden in Panama, dementsprechend vorsichtig bin ich. Aber kein Problem. Zwei Taxifahrer stürzen sich auf mich und wollen mich transportieren. EEin regelrechter Streit unter ihnen bricht aus. Ich tue mich noch mit zwei Mädels aus den USA zusammen und wir bekommen einen fairen Preis. 15 US$ nach Portobelo pro Person. Dafür nehme ich mir keinen Bus durch eine unsichere Stadt.

Dino unser Taxifahrer ist auf die gefährliche Fahrt vorberietet. Amanda fragt die ganze Zeit dämlichste Fragen, ob sie bei ihn auch sicher sei, ob man sie vergewaltigen würde und dann die Frage, was er tun würde, wenn wir überfallen werdenl Dino, der seinen Führerschein in New York geacht hat öffnet daraufhin das Handschuhfach und zieht eine Pistole heraus. Eine 45 mm Kanone und fuchtelt damit wild durch die Gegend. Er zeigt uns solz seinen Berechtigungsscheine. Ich denke nur, pack das blöde Ding weg. Amanda reagiert hysterisch und er packt das Ding dann weg. Sie stellt unentwegs die dümmsten Fragen an Dino, wieviele Kinder mit wievielen Frauen usw. Irgendwann bin ich dann mit fragen dran. Erst das Übliche, wie lange ich unterwegs sei, dann die Frage der Fragen, ob ich in dieser Zeit Sex gehabt hätte und und und. Während der Fahrt denke ich mir: Hey, Dino gib mir Deinen Colt, ich will einfach meine Ruhe.

In Portobello angekommen bin ich froh, endlich von den Weibern weg zu kommen. Nehme den nächsten Bus nach Mirrarmar und erwische in Mirrarmar gleich ein Boot, dass mich auf die Verwaltungsinseln der San Blas Inseln bringt. Sieht schonmal vielversprechend aus. Die Unterkünfte hier lassen jedoch sehr zu wünschen übrig. 50 US$ fürs Einzelhotelzimmer ohne Verpflegung, direkt neben der Landebahn. Ne, das ist zu teuer. Die andere Variante. Ein Bett im Dorm für 5 US$, kurz in den Dorm geschaut. Irgendwas fehlt hier, achja, die Betten. Es gibt einen Schlafsaal ohne Betten. Auf die Frag wo ich schlafen soll weist man auf ein paar Liegestühle, bitte nicht. Nicht nach dem letzten Hostel. Auf meinem Boot habe ich Susi wiedergetroffen. Susi hat einige weitere Leute aufgetrieben und diese haben sich auf irgendeiner anderen Insel eine Unterkunft vorbuchen lassen, wissen jedoch nicht genau worauf sie sich einlassen. Da die Info zu den San Blas Inseln sehr dürftig ausfallen und ich keine Ahnung habe, schließe ich mich den anderen an. Aber erstmal Einreiegebüren bezahlen.

San Blas ist ein Inselarchipel im Bundesstaat Kuna Yala. In dem die solzen Kuna Yala Indianer leben. Diese verwalten die Region autonom und laut einem Hostelbesitzer eine der wichtigsten Gruppierungen in Panama, sie haben wohl großen Einfluss auf die Regierung und lassen längst nicht jeden Mist mit sich machen. Laut Reiseführer handelt es sich um eine matriachische Gesellschaftsform. Was dadurch begründet wird, dass die Männer nach der Heirat in der Familie der Ehefrau leben. Die Frauen tragen Trachten.

Nach langer Fahrtzeit kommen wir dann endlich völlig durchnässt auf der Isla Objuja an. 30 US$ pro Nacht inklusive Vollverpflegung. Wer will, kann eine Einzelhütte haben. Schlicht und rustikal und ehrlich gesagt, im Paradies kanns nicht schöner sein. Ein perfekter Ort um Weihnachten zu verbringen. Einfach ein paar Tage die Seele baumeln lassen. Wir sind hier nur zu fünft (am ersten Tag). Also eine Insel ganz für uns alleine. Das Meer ist glasklar, die insel ist von Kokospalmen übersäht und um uns herum nur rauschenedes Meer. Man kann den Fischern bei der Arbeit zusehen, die hier in Einbaumkanus auf tradtionelles Weise sanft fichen gehen. Als erstes umrunde ich unsere Inseln, was ungefähr fünf Minuten dauert – wenn man sich viel Zeit lässt. um mal aufs Sanitärhäuschchen zu gehen muss ich von meinem Haus einmal über die Insel gehen. Einfach perfekt um hier Weihnachten zu verbringen, ganz in Ruhe ohne Tam Tam und ohne Stress. So mein erster Eindruck.

Glücklich schlummee ich ein, auch wenn der Wingd zwischen den Ritzen der Hütte hindurchpfeifft. Das Meeresrauschen sorgt für eingenehme Nachtruhe.

22.12.2010

Heute strahlt die Sonne. Ein Tag auf einer Insel wie er besser nicht sein könnte. Wir sind eine nette Truppe. Die Insel ist groß genug, dass wir uns aus dem Weg gehen können, aber so, dass wir auch immer zusammenfinden. Als die beiden Brasilianer duschen gehen ist man fasst schon besorgt, dass ihnen was pasiert ist, denn wir sehen sie nicht. Die anderen gammeln den ganzen Tag nur herum. Mir ist jedoch nach Erkundungstour.

Ich leihe mir eine Taucherbrille und einen Schorchel. Dann erkunde ich die Unterwasserwelt um die Insel herum. Es gelingt mir nicht ganz die Insel einmal zu umtauchen, weil es auf der einen Seite der Insel viel zu flach ist. Die Fische hier sind recht klein aber schön anzuschauen. In Sian Kaan war schnorcheln spekatulärer, aber hier hat es auch etwas. Ich genieße es jedenfalls.

Abends sitzen wir dann gemütlich zusammen. Drei der Fünf wollen morgen früh die Insel schon um 6 Uhr verlassen. Also werde ich mit Susi alleine hier sein. Susi und ich wollen beide weiter nach Kolumbien. Aber kein Segelboot vor Februar. Susi macht sich sorgen weil sie nicht genug Bargeld dabei hat. Sie will möglichst schnell weg. Allein auf dieser Insel macht auch keinen Spass. Aber Susi bleibt ja erstmal noch.

23.12.2010 Vorweihnachtstag

Morgens wache ich auf. Bis auf Susi sind alle bereits verschwunden. Susi und ich frühstücken gemeinsam und planen das weiter Vorankommen. Es gibt keine Segelboote vor dem 4 Januar. Aber es gibt ein Motorboot, dass uns in Grenznähe bringen kann, von dort aus wird es irgendwie weitergehen. Der Inselvorstehe ist hilfsbereit und telefoniert für uns herum. Kein direktes Segelboot, stattdessen angeheuerte Fischer die uns dorthin bringen. Irgendwie wird die Reise immer besser. Susi und ich kommen völlig vom Touristenstrom ab. Ich gehe mit der Situation relativ gelassen um. Susi ist etwas besorgter. Irgendwann steht das weitere vorankommen fest. Wir werden mit einem Schnellboot auf eine Insel in der Nähe der kolumbianischen Grenze gebracht und von dort wird es dann irgendwann und irgendwie weitergehen.

Wir entspannen den ganzen Tag. Heute ist es bewölkt, was aber auch ganz gut ist, denn ich habe die letzten Tage zuviel Sonne abbekommen.

Irgendwann kommt der Inselvorsteher an und lädt uns zur Weihnachtsfeier ein. Wir sind eingeladen in sein Haus auf einer anderen Insel zu kommen und mit den Indianern Weihanchten zu feiern. Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht zu träumen gewagt. Wir dürfen beim Inselvorsteher im Haus schlafen und werden das ganze Weihnachtsgeschehen mitbekommen. Inklusive Kirche und allen Drum und Dran. Ist das noch zu toppen? Ja sage ich Euch, denn ich sage unserem Inselvorsteher, dass wir jedoch keine saubere Kleidung haben. Auch kein Problem, denn es gibt wohl die passende Weinachtsbekleidung. Zumindest für mich, denn mir kommt die besondere Ehre zu teil den Weihnachtsman zu spielen. Somit bin ich auch komplett eigekleidet. Ich sage spontan zu, ohne zuwissen wozu eigentlich. Für die Familie oder gleich für die ganze Gemeinde, ich habe keine Ahnung wie große die Feier sein wird, ich spreche die Sprache nicht (hier wird kein Spanisch gesprochen, zumindest können die Kinder kein spanisch) und überhaupt aber es wird ein mordsspass.

24.12.2010 Heilig Abend

Weihnachten und fern der Heimat. Der Tag zeigt sich von der besten Seite. Kein Schnee weit und breit, dafür gibt es jedoch einen Bilderbuch Karibiktag. Unser Inselvorsteher füllt mich systematisch mit Alkohol ab. Erst mit Weihnachtsbier zum Frühstück, dann mit Whiskey. So angefangen geht’s weiter. Susanne und ich hängen gemütlich am Strand ab. Eine Truppe Tagesausflügler kommt von der Insel Carti und berichtet, dass der Weihnachtsmann schon Gesprächthema ist. Wir bekommen im Laufe des Tages auch die Info, dass ein Boot existiert, welches bereit ist uns nach Puerto Valdilla zu transportiern. Das ganze soll zei Tage dauern, von dort aus würde dann ein Boot nach Kolumbien gehen. Also alles super.

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I’m dreaming of a white chrismas. Warum eigentlich. Hier ist es auch schön.

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Beachvolleyball auf San Blas. Das Allstarteam. Kunafrauen und amerikanische Touristin kämpfen um den Weihnachtspokal.

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Das Spiel ist eröffnet. Wie es ausgeht erfahre ich nicht mehr. Denn …

Im Laufe des Tages werde ich immer nervöser, da mir eine wichtige Aufgabe bevorsteht. Der Weihnachtsmannjob. Irgendwann setzen wir nach Carti über. Eine Bedienstete ist inzwischen so angetrunken, dass sie beim Versuch ins Boot zu steigen erstmal baden geht. Die Stimmung ist super.

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Anlegen auf der Insel Carti. Das Boot welches ihr seht werde ich bald besser kennenlernen.

Auf der Insel Carti angekommen, werden uns erstmal die Zimmer zugewiesen. Ich lebe in einer typischen Kunahütte. Das heisst es gibt keinen richtigen Boden, die Hütte besteht aus einem Holzgerüst mit einem Dach aus Bananenblätten und die Außenwände bestehen aus Ästen. Im Raum steht ein schmuddeliges Bett welches für den Weihnachtsmann bestimmt ist. Mir wird mein Gewand gezeigt. Ich ziehe es an und muss warten. Ich habe drei Auftritte zu bewältigen. Erstmla Bonbons an die Kinder verteilen, immer Hoho sagen, jedem Kind nur ein Bonbon geben. Dann sollen noch weitere Runden folgen.

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Als Weihnachtsmann komme ich auch bei der Damenwelt gut an. Wir befinden uns in einem der wenigen Steinhäusern auf der Insel.

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Harter Kampf um die Sympathie des Weihnachtsmannes. Oder geht es doch nur um die Bonbons?

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Der Sack ist leer. Die Nachfrage war größer als das Angebot.

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Der Bart ist zwar noch nicht weiss, aber echt. Faszination nicht nur bei den Kindern.

Die erste Runde als Weihnachtsmann macht noch Spass, auch wenn die Viskosebekleidung nach ein paar Minuten triefend nass ist. Die gute Laune vergeht mir dann bei der zweiten Runde. Denn jetzt will mein Coach, dass ich den Gottesdienst stürme. Ne, mache ich nicht. Anschließend gibt es eine Prozession über die Insel. Die Gemeinde folgt. Maria und Josef klopfen an diversen Türen, ihnen wird jedoch nicht geöffnet. Auch hier soll ich voran schreiten. Bei der ersten Gelegenheit sorge ich jedoch dafür, dass Maria und Josef wieder vorne sind. Dann muss ich nochmal Bonbons werfen mich immer wieder tanzend zum Affen machen, mich wieder im Kuna Museum verstecken, hier was essen, da was essen, teilweise recht ekelige Reisgerichte. Aber ich will nicht jammern, ich hatte meinen Spass und die Kuna auch.

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Die Hauptstraße auf der Insel Carti.

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Sanitäranlage auf der Insel Carti. Donnerbalken ins Meer. Ich scheisse in die Karibik. Sehr geehrter Herr I. auch gegen meine Überzeugung. Auftrag erfüllt!

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Inselbesucher.

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Wenn bei Carti die rote Sonner im Meer aufgeht und die Fischer aufs Meer rausziehn. Die Kuna fischen auf traditionelle Art bei Tag. Hier werden Sardienen gefischt.

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Kein Segelboot nach Cartagena.

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Hier wohnt der Weihnachtsmann. Man nehme sich in acht. Das Idyll trügt, Kokospalmen bergen Gerfahr von oben.

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Die Insel habe ich an einem halben Tag umschnorchelt.

Die San Blas Inseln zu besuchen war nach dem schrecklichen Hostel in Panama City die beste Sache die ich machen konnte. So tolle Weihnachtstage hätte ich mir im Traum nicht zu wünschen gewagt. Manchmal kommt es besser als man denkt. Jetzt geht es mit Susanne per Versorgungsschiff weiter in Richtung Kolumbien.