02. bis 05.04.2011 Arequipa

6 04 2011

02.04.2011 Samstag

Die letzten Tage waren recht anstrengend, daher mache ich heute einen ganz entspannten Tag und schlafe viel. Ansonsten passiert eigentlich nichts. Also schreibe ich auch nichts.

03.04.2011 Sonntag

Nachdem Frühstück kommt Gariella ins Hostel. Anschließend gehen wir due Stadt besichtigen. Mal wieder eine Kolonialstadt, diesmal eine sehr schöne. Es gibt wieder viele Kirchen, einen schönen Plaza de Armas. Wir besuchen ein Museum, in dem die berühmte Mumie der Junaita zu sehen ist. Normalerweise! Doch Juanita wird genereal überholt. Es gibt jedoch Erstatz, das Besondere an den Mumien dieses Museum ist, dass die ausgestellten Mumien im Gletschereis gefunden wurden und somit bestens erhalten sind. Das trifft auf die ausgestellte Mumie nicht ganz zu, den das Gesicht ist nicht mehr erhalten. Es gibt diverse Fotos von Juanita. Junatita war Tochter eines adeligen und wurde den Göttern geopfert. Standesgemäßs wurde sie präpariert und ist somit gut erhalten geblieben. Daeben gibt es noch diverse Infos aus vergangenen Tagen, die mir aber allesamt nicht mehr unbekannt sind. Besonders lohnend war der Besuch nicht und der Einrtitt war auch nicht gerade günstigt. Fotos durfte man auch nicht machen, daher keine Fotos.

04.04.2011 Montag

Heute gehe ich mit Gabriella erstmal Kaffee trinken, dann gehen wir ins Kloster Catalina. Das Kloster ist wie eine Stadt in der Stadt, denn die dort lebenden Nonnen waren in der Vergangenheit völlig isoliert. Während der Novizenzeit lebten sie in einzelnen Zellen und wurden streng kontrolliert und bespitzelten sich gegenseitig. Während dieser Zeit bestand Außenkontakt nur durch ein doppelt vergittertes Fenster, wobei es auf der Seite auf der sich die Novizinnen befanden dunkel und auf der anderen Seite hell war, so dass die Novizin nicht zu sehen war. Dazu mussten dich die Novizinnen noch verschleiern und wurden selbstverständlich bespitzelt. Nachdem Novizentum durften sie in die Gemeinschaftsunterkünfte und nach krasser Einzelhaft folgte ein Leben in Gemeinschaft. Für mich wäre das nichts gewesen. Die Nonnen kamen ausschließlich aus besseren Familien, die Familien musste jede Menge Kohle dafür hinlegen, dass das Kloster ihre Töchter aufnahm.

Das Kloster wurde dann irgendwann durch ein Erdbeben beschädigt, zeitgleich folgten diverse Reformen, so dass die Nonnen nicht mehr in Gruppenräumen lebten, sondern jede in Einzelräumen, die garnicht übel ausfielen. Dem nicht genug, die Nonnen wurden mit der Zeit faul und träge und beschäftigten teilweise bis zu drei Dienern, sie hatten sogar Ausgang. Aber es kommt noch schlimmer, heut zu Tage leben noch 20 Nonnen im Kloster, diese haben Internet und Fernsehn. Herr steh mir bei! Einige Dinge ändern sich jedoch nicht. Wer heut zu Tage ins Kloster will, muss tief in die Tasche greifen. Es sei denn, man ist Mitglied des Ordens. Das bin ich natürlich nicht, also muss ich 35 Soles Eintritt bezahlen zusätzlich 5 Soles für kompetente und charmante weibliche Führung – ohne Nonnengewand. Habe ich aber gerne bezahlt, denn im Gegensatz zu dem Museum gestern wurde einem einiges geboten.

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Hinter Mauern haben es sich die Nonnen gemütlich gemacht.

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Der Brunnen in der Klosterbäckerei. Links im Bild seht ihr einen Trog Wasser, dieser bestand auf Vulkangestein und diente zur Trinkwasserbereitung. Das Wasser tropfte durch den porösen Stein und wurde so gefiltert.

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Da wurde gebacken.

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Die Klosterwäscherei.

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Jedes Haus hatte so eine Schlafnische. Das sich die Betten und einem Rundbogen befinden hatte einen praktischen Grund. Die Rundbögen galten als besonders erdbebensicher. Das Kreuz in der Nische sorgt für weiere Sicherheitsaspekte, die den TÜV schmunzeln lassen. Hätte man solche Sicherheitsmaßnahmen in Fukushima eingeplant, wer weiß, was der Menschheit erspart geblieben wäre. Aber das ist ein anderes Thema.

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Dann gabs nch zwei weitere Nischen in jedem Raum. Einmal einen erdbeben sicheren Altar (links im Bild) und in der Mitte einen nicht erdbebensicheren Schrank. Hier wohnte eine Yuppienonne, also mit prunkvoller Schranktür.

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Edel gings auch beim Kaffeekränzchen zu. Hier ein schickes Service.

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Überhaupt ging es prunkvoll zu. Im katholischen Kloster kommt islamische Kunst zum Einsatz. Das ist der Einfluss den die Mauren auf die Spanier hatten. Sogar in der neuen Welt.

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Auch im Kreuzgang befindet sich überall schickes florales Design.

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Überhaupt. Mit Blumen hatten es die Nonnen. Dies hier ist übrigens ein Weihnachtsbaum. Zwar keine Tanne, aber diese Pflanze hat in der neuen Welt ebenfalls Einzug gefunden. Ich zoome mal was heran:

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Erkennt ihr es? Richtig, bei uns erhältlich unter der handelsüblichen Bezeichnung, Weihnachtsstern, nur was größer.

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Kapellen gab es natürlich auch. Schließlich brauchte man auch einen Ort zum beten. Verziert mit Inkagold.

Dann gehe ich mit Gabriela noch ein bisschen spazieren, wieder mal sind die meisten Kirchen geschlossen. Schlimm sowas! Da will ich als Mitglied der katholischen Kirche mal gucken, wie weit die Peruaner mit der Chritianisierung vorangekommen sind und finde nichts als geschlossene Kirchen. Abends finden wir dann doch noch ein geöffnetes Gotteshaus. Es ist sogar Messe. Also rein! Fotos machen ist während der Messe nicht angesagt. Deswegen gibt es nur zwei Bilder eines von einem improvisierten Nebenaltar.

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Ich glaube ein gewisser Erfolg der katholischen Kirche in Peru liegt daran, dass sich hier das letzte Inkagold befindet, welches man umsonst betrachten kann. Vielleicht auch der Grund, weswegen die Kirchen außer des Gottestdienst meist geschlossen sind. Ersten wird sonst was geklaut und zweitens kommen die Inkanachkommen so in die Kirche um ihre recycleten Schätze zu betrachten. Zumindest der Rest, welcher davon übrig geblieben ist.

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Der Altar der Franzikuskirche. Alles funkelt nur so vor Gold.

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Neben Religion gibt es noch andere Importschlager aus der alten Welt. Hier gab’s Flensburger Pils und Erdinger Weißnier. Doppelt so teuer wie das leckere lokale Cusqeno. Ich hab dann lieber das lokale Bier getrunken.

05.04.2011 Dienstag

Gabriela und ich gehen den Tag mal wieder gemütlich an. Erstmal frühstücken, dann in die Stadt einen leckeren Kaffe trinken. Für heute steht ein bisschen organisierei an. Gabriela gibt ein Paket nach Italien auf. Vorher erkundigen wir uns nach den Preisen. DHL schlägt ordentlich zu Buche. für ein 7 Kilo Paket wollen sie 1050 Soles haben. Die ebenfalls vom Hostel empfohlene, wenn auch langsamere lokale Post ist günstiger. Hier liegt der Preis für ein 7 kg Paket bei 280 Soles. Also werde ich wohl demnächst mal wieder ein paar Dinge nach Hause schicken, die ich unterwegs nicht brauche. Z.B. meine Keramiken aber auch anderes Zeugs wie Schlafsack, kann inzwischen nach Hause. Mit meinen Wanderschuhen zögere ich noch. Ich werde es wohl von Cuzco aus versenden. Die Post in Bolivien gilt als unzuverlässig. Ich will auch noch einige Souveniers kaufen.

Dann, oh Wunder öffnet sich die Pforte des Herrn für uns. bzw. die Kathedrale. Hätten wir nich mehr mit gerechnet. Gabriele hat diesmal passendes Beinkleid an, wir also rein. Fällt aber im Gegensatz zu den anderen Kirchen recht unspäktakulär aus. Ich habe jedoch eine spirituelle Begegnung mit mir selbst:

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Ich begene mir selbst. Ab heute bin ich Erleuchtet. Ihr könnt gegen Mitgliedsbeitrag Mitglied in meiner Glaubensgemeinschaft werden. Bei Spendenbereitschaft bitte Bankverbindung anfordern!

Außerdem wollen wir morgen weiter nach Colca Canyon. Gabriela muss sich nur mit einer Email anmelden, da wir die Tour gemeinsam machen wollen, müssen wir erstmal die richtige Agentur finden. Ich bekomme die Tour ohne Diskussion 32 Soles günstiger als ausgeschildert. Das freut mich.

Dann gehen wir ziellos durch die Stadt spazieren und dann heisst es Taschen packen für Colca Canyon.



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