31.03. bis 03.04.2011 Huacanchina, Nazca, Arequipa
3 04 2011Donnerstag 31.03.2011 Huancachina
Heute warte ich nur darauf, dass es weiter geht. In meinem Luxushotel funktioniert die Internetverbindung nur streckenweise. Irgendwann lerne ich ein Pärchen aus Österreich kennen und nutze die Möglichkeit mich mal wieder länger auf deutsch zu unterhalten. Was immer wieder ganz angenehm ist. Der Bus nach Nazca geht erst um 18:00 Uhr, wir sollen um 17:00 Uhr vor Ort sein. Gegen 20 Uhr kommt der Bus.
Im Bus lerne ich Kristina aus Norwegen kennen. Zusammen mit zwei Pärchen aus Belgien und fahren zum Hostel. Alle anderen sind straffer organisiert als ich und haben alles vorgebucht. Das hat den Vorteil, dass wir vom Busterminal abgeholt werden, zwar mit Taxis, diese werden aber vom günstigen Hostel bezahlt. Gegen 22:30 kommen wir im Hostel an, ich beziehe seit langem mal wieder einen billigen Schlafsaal. Die Matratze ist eine einzige Katastrophe, aber egal. Ist ja nur für eine Nacht, die mich 15 Soles kostet. Vor dem schlafen gehen wird noch schnell den nächsten Tag orginisert. Der Flug über Nazca wird gebucht. 100 US$ für 30 Minuten fliegen. Kein Schnäppchen, aber ich würde mich ärgern, wenn ich es nicht gemacht hätte.
Freitag 01.04.2011 Nazca
Morgens werde ich vom Hostelpersonal geweckt, ich soll mich fertig machen, wir werden um 9:00 Uhr zum Flugplatz gebracht. Wir sollen garnicht, wenn dann nur wenig frühstücken.
Am Flugplatz müssen wir mehrfach den Pass vorlegen, nochmal 25 Soles Flugplatzgebüren zahlen, dann geht es auf die Waage, denn die Sitzplätze werden in der fünft Sitzer Maschien nach Gewicht vergeben. Zum erstenmal nach Abreise stehe ich auf der Waage und kann meinen Augen nicht trauen. 83 kg inklusive Bekleidung. Also ein Körpergewicht von ungefähr 82 kg. Also habe ich während der Reise 8 kg abgenommen. Wie lange habe ich in Deutschland versucht mit diversen Diäten, Sport usw. auf dieses Gewicht zu kommen. Hier esse ich was ich will, tue „nichts“ und plötzlich bin ich auf einem Gewicht, was ich längst aufgegeben hatte zu erreichen. Ist schonmal was.
Dann geht’s durch die Sicherheitsschleuse, dann zu unserem kleinen Flugzeug. Kristina ist das Schwergewicht und wird hinter den Piloten platziert. Ich daneben, abnehmend des Gewichtes der Personen werden sie weiter nach hinten gesetzt. Somit habe ich einen super Platz. Die Maschine startet und wir heben ab. Wir haben zwei Piloten. Hat der Pilot einen Herzinfakt, wird er vom Copiloten aus der Maschine geworfen (ohne Fallschirm) und der Copilot fliegt weiter.
Unsere Maschine mit fünf Sitzen.
Vor mir sind nur noch die Piloten, keine Trennwand.
Der Autor „Ready for take-off“, Ohne Kopfhörer ist keine Verständigung möglich. Noch haben alle eine gesunde Gesichtsfarbe.
Der Astronaut, eigentlich Eulenmensch. Das einzige Bild was einigermaßen gelungen ist.
Die Maschine schaukelt wie wild. Gut, dass ich nur ein Brötchen gegessen habe. Denn mir wird schon recht übel. Der Pilot fliegt die einzelnen Figuren so an, dass wir sie einmal von der recht und einmal von der linken Sitzseite sehen können. Fotografieren ist schwer möglich, wegen der kürze des Fluges packe ich irgendwann die Kamera weg.Ich will den Flug genießen und mich nicht mit der Kamera befassen. Es gibt ausreichend gute Bilder der Figuren im Internet und in diversen Büchern. Da muss ich nicht noch Stümperbilder produzieren.
Somit ist wieder ein Traum erfüllt. Der Flug war teuer und ich weiß nicht, ob es sich gelohnt hat, würde die Tour wegen des Preises auch nicht weiterempfehlen. Aber hätte ich es nicht gemacht, ich glaub ich hätte ewig lange das Gefühl, dass ich etwas verpasst hätte. Somit war der Ausflug für mich den Preis wert.
Nach dem Ausflug wird erstmal ordentlich was gegessen. Kristina und ich wollen uns noch einen Nazca Friedhof ansehen. Zu meiner Überraschung kommt noch Gabriella hinzu. Gabriella war auch im Hotel in Huacanchina. Zu dritt geht es also zum Friedhof. Dort sind Nazcagräber geöffnet worden (zunächst von Grabräubern, dann von Archäologen) und seit ein paar Jahre für Touristen präpariert. Die Gräber sind ins Erdreich gemauert. Dorthinein hat man die Verstorbenen nach aufwändiger Mimifizierung in Embryonenhaltung inklusive Kleider hineingelegt. Damit sie für ihre Reise ins Jenseits gut ausgestattet waren, hat man noch Werkzeuge, Lebensmittel, Wasser und was man sonst noch so brauchte unterschiedlich nach Stand hineingegeben. An einigen Muminen kann man erkennen, dass die alten Nazca schon Schädelchirugie beherrschten. Es gibt auch viele Gräber von Kindern, bzw. Kinder wurden als Grabbeilage verwendet. Allen Kindern wurde der Kopf abgetrennt. Man vermutet als Opfergabe.
Insgesamt einr schöne aber auch ein wenig gruselige Angelegenheit:
Das Haar der Mumien ist gut erhalten. Das Gesicht ist bei allen Mumine verwittert.
Eine Mumie mit 2 meter langen Dread Locks. Nicht schlecht bei einer maximalen Körpergröße von 1,48 meter. Ob die Nazca auch Reagge mochten erfahren wir nicht.
Famliengruft.
Mumien von Säuglingen. Der Kopf wurde abgetrennt.
Porträt einer Mumie
Direkt in Arbeitsposition bestattet. So will ich nicht in Jenseits reisen.
Anschließend kommt noch etwas, womit ich nicht gerechnet habe. Wir wurden in eine Töpferwerkstatt gefahren. Dort wurde uns gezeigt, wie die Nazca ihre Töpferwaren angerftigen. Der Vater unserer Vorführerin hat aufwändig die Keramikverarbeitung der Nazca erforscht und nun ist wieder möglich hochwertige Keramiken anzufertigen. Uns wird alles genau erklärt. Die Nazca kannten weder Töpferscheibe noch Formen und fertigen alles von Hand an. Der verwendete Ton ist hochelastisch und weich wie Knete. Er wurde zusätzlich mit feinen Sand veredelt, dann in Form gebracht, von Hand und als Werkzeug diente unter anderem Schulterknochen von Lamas, schließend getrocknet, nach einer bestimmten Prozedur bemalt, am besten eigeneten sich Pinsel aus Babyhaar dafür, dann mit einem Stein poliert, hier bestand das Geheimnis darin, dass man den Stein regelmäßig auf der eigenen Körpderhaut mit Körperschmiere einfettet, dann gibt es eine Glasur, die für die Ewigkeit bestimmt ist.
Anschließend wurde uns die Möglichkeit geboten einige Keramiken zu erwerben. Wobei ich mich wieder nicht zurückhalten konnte.
Danach erfolgt die nächste Vorführung. Wir gehen in einer Art Museum oder sowas ähnliches. Dort wird uns gezeigt, was es alles an Gestein in der Region gibt. Fragt mich nicht was es alles gibt. Es ist zuviel. Auf alle Fälle Gold, Silber, Copal, Silizium und vieles mehr. Uns wird auf ziemlich doofe Art und Weise gezeigt wie Gold gewonnen wird. Dann gibt es noch ein Ständchen und natürlich kann wer will Gold und Silberschmuck kaufen. Diesmal halte ich mich zurück.
Anschließend geen Kristina, Gabriella und ich noch etwas essen. Ich erfahre, dass Gabriella die gleiche Route vor haben. Zumindest für Peru und Bolivien. Da wir beide keine Lut mehr auf Alleinreisen haben, sind wir uns schnell einig, wir reisne gemeinsam weiter. Allerdings habe ich mein Busticket für heute 22:00 Uhr Richtung Arequipa bereits und Gabriella hat die Nacht bereits das Hostelzimmer gezahlt. Also wird ein Treffpunkt ausgemacht. Hostel Flying Dog in Arequipa. Ich bin froh mal wieder eine charmante, diesmal eine italienische Reisebegleiterin an der Seite zu haben.
Dann fahre ich zum Busterminal, verabschiede mich von Kristina die nach Cuzco weiterfährt. Am Busterminal kommen dann noch die Österreicher die ebenfalls nach Arequipa wollen, die Belgier, die weitesgehend unter sich bleiben kommen ebenfalls und noch einige andere unbekannte. Somit sieht es so aus, als wäre die Zeit des alleinreisend erstmal vorbei. Ich kaufe mir noch eine neue Tasche, denn mit Rücksack, einem Karton und einer Platiktüte voll Keramik komme ich mir etwas behäbig vor. Somit war dieser Tag ein recht teurer Tag.
02.04.2011 Samstag Ankunft in Arequipa
Samstag morgens komme ich in Areqipa an. Doch der Bus ist nicht gerade der Neueste, und bleibt vor Arequipa stehen. Sofort ist ein Werkstattteam und ein Ersatzbus vor Ort. Es folgt ein gewisses hin und her mit welchem Bus wir jetzt weiterfahren, denn der alte Bus springt schon wieder an. Nach 15 Minuten sollen wir dann doch umsteigen und weiter geht’s. Da sag mir noch einer mal, die Latinos sind unorganisiert. Einfch super! Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Der Taxifahrer ist dreist, ich sage genau wo ich hin will. Er kommt mit einer Empfehlung, ich sage klar: „Nein Danke“ und wiederhole mein Ziel. Er fährt mich dann vor ein anderes Hotel, ich werde etwas pampig und sage unfreundlich, nein Flying Dog Hostel, halte ihn die Adresse unter die Nase und finde auch nicht dass sich Flying Dog ähnlich anhört wie Maison de Sollei. Auch ist ein klassiches Backpacker Hostel etwas anderes als ein vier Sterne Hotel, auch preislich. Es nervt, wenn Taxifahrer nicht in der Lage sind einen einfach nur an das gewünschte Ziel zu befördern. Im Gegensatz zu den Bussen, ist das Taxifahren in Peru mangelhaft.
Ich gucke mir die Stadt ein bisschen an, gehe dann schlafen un lerne nach dem erwachem meine Mitbewohner kennen. Alles prima Rucksackreisende. Das Hostel selbst ist erstklassig.