13. bis 31.01.2011

1 02 2011

So liebe Leute nach langem gibt’s endlich mal wieder Wifi und somit ein ausführliches UIpdate. Ich habe die ganze Zeit tagesaktuell geschrieben. Teilweise allerdings unter wiedrigen Umständen.

13.01.2011

Nachdem wir die Ciudad Perdida gefunden haben steht jetzt erstmal einiges organisatorisches an. Ich habe nur noch eine Garnitur saubere Wäsche und habe keinen Pfennig mehr im Portemonaie. Ich musste mir sogar Geld von Susanne leihen um überhaupt zum nächsten Geldautomaten zu kommen. Meine Visakarte ist nur sehr begrenzt kolumbientauglich, an kaum einem Automaten werde ich mit Scheinen versorgt. Dumme Sache!

Also bringe ich erstmal meine Dreckswäsche in die Wäscherei und hoffe, dass ich heute saubere Kleidung wieder zurückbekomme. Dann mache ich mich auf nach Santa Marta um mich mit Geld zu versorgen. Die anderen verbringen den Tag entspannt am Strand.

Die ersten Geldautomaten bringen mich an den Rand der Verzweifelung. Nirgendwo ist an Geld zu kommen. André hat mir einen Geheimtipp gegeben. Eine Bank bei der man 720 Pesos bekommt. Ich finde die Bank, jedoch bekomme ich nichts raus. Dann irgendwann stehe ich vor einem Geldautomaten und durch einen Trick gelingt es mir dann tatsächlich an 800 Pesos zu kommen. Das sollte erstmal reichen. Anschließend gehe ich noch im Supermarkt einkaufen und fahre zurück nach Taganga.

Die anderen sind noch unterwegs. Also entscheide ich mich alleine essen zu gehen. Vom Restaurant zum Hotel ist es eigentlich nicht weit. Auf dem Rückweg verspüre ich einen unglaublichen Druck im Darm. Durchfall kündigt sich an! Ich schaffe es noch rechtzeitig zurück ins Hotel doch auf dem Klo versagt der Schließmuskel in letzter Sekunde, ich saue mir die letzte saubere Hose voll. Klasse! meine Wäsche ist natürlich noch nicht fertig und alles ist mit Scheisse verschmiert. Ich finde noch ein sauberes T-Shirt und habe noch eine lange Unterhose, so verbringe ich den Rest des Tages auf dem Zimmer. Unterwegs kann die Toilettensuche zu einem unterschätzten Problem werden. Zum Glück habe ich schlechten Wlan Empfang. Besser als garnichts. Es reicht jedoch nicht um Lindenstraße zu gucken. Also schreibe ich Mails.

14.01.2011

Am nächsten Tag heisst es dann erstmal Abschied nehmen. Abschied von Susanne mit der ich ungefähr 3 Wochen zusammen gereist bin und somit ist Susanne meine bislang längste Reisebegleitung. Mir fällt der Abschied einigermaßen schwer. Mit Doris und André geht’s dann weiter nach Cabo de Vela. Dort soll es schön sein und laut André sehr kontrastreich. Der Lonely Planet beschreibt diesen Ort als weniger schön, auch die Anreise soll bereits eine Tortur sein.

Wir verlassen Taganga um 6 Uhr morgens. Erstmal müssen wir nach Santa Marta, doch angeblich gibt es um diese Uhrzeit keine Taxis. Daher fahren wir mit Motorradtaxis. So ziemlich das unkomfortabelste was ich bisher mitgemacht habe. Bei einem Motorradtaxi handelt es sich um ein gewöhnliches Motorrad, der Fahrer hat zwei Helme dabei, dem einen passen die Helme, dem anderen eben nicht. Egal! Wir steigen auf. Der Rucksack auf dem Rücken und ab geht’s. Absolut kein Vergnügen sage ich euch, denn das Rucksackgewicht muss bei jeder Kurve und bei jeder Beschleunigung ausgeglichen werden. Davon gibt es jede Menge, denn in ganz Lateinamerika wird die Geschwindigkeit über Pöller kontrolliert, was die Fahrer zu einem ständigen abbremsen zwingt. Zur Krönung verbrenne ich mir noch die Wade am Auspuff, dann geht dem Fahrer der Sprit aus und ich muss mit einem anderen Motorradtaxi weiterfahren. So ein scheiss!

Dann fahren wir in einem recht komfortablen Kleinbus bis irgendwo. Ich habe jedoch kein Glück in diesem Bus und bekomme den Notplatz in der Fahrerkabine zugewiesen, wo meine Füße nicht recht passen wollen. Dann steigen wir mehrmals in Taxis und Busse um. Die Straße ist zunächst vorhanden und gut. Das ändert sich bei jedem Umstieg. Asphalt mit Schlaglöchern, dann Schotter zum Schluß dann Sand natürlich mit Schlaglöchern. Ich bin müde, bei dem gewackel ist an Schlaf jedoch nicht zu denken. Außerdem ist mein Auge auf die Landschaft gelenkt. Es wird wüstenähnlich. Überall Kakteen und Buschwerk. Erste Blüten kommen zaghaft zum Vorschein. Je schlechter die Straßen, desto bizarrer die Landschaft.

Schließlich kommen wir dann doch an. Cabo de Vela ist ein Fischerdorf in das sich dem Tourismus geöffnet hat. Jedoch von Massentourismus keine Spur. Nahezu jedes Haus bietet Schlaf und Essmöglichkeiten an. Das zu günstigen Preisen ohne Komfort. Duschen wie in Deutschland sucht man hier vergeblich. Es tut auch ein Eimer mit Salzwasser. Nicht salzhaltiges Wasser muss man relativ teuer kaufen. Toiletten sind vorhaben, jedoch ohne Spülung. Man geht nach Verrichtung des Geschäfts zur Wassertonne schöpft Wasser heraus und spült damit seine Ausscheidungen irgendwohin. Zum Schlafen entscheide ich mich für die Luxusvariante. Das heisst, eine Kabine bestehend aus Dach und Wänden aus Ästen. Aber es gibt einen Boden aus Beton. Die weniger bequeme Variante wäre die Hängematte gewesen. Hängematten sind zum abhängen optimal aber nicht zum Schlafen.

Auf dem Wasser gibt es viele Kitesurfer. Das Gebiet soll ideal sein. So gut wie kein Wellengang, dafür jedoch ein kontinuierlicher Wind. Ich spiele kurz mit dem Gedanken einen Kurs zu belegen. Entscheide mich dann doch dagegen. Super ist hier die Essensversorgung. Es gibt Red Snapper, diverse andere Fische, Langusten und Schrimps. Eben das was die Fischer aus dem Meer holen. In dem Restaurant wo ich essen gehe gibt es keine Menükarte. Hier läuft es so ab: der Kellner begleitet in Gast in die Küche, dort wird gezeigt was es heute gibt. Man sucht sich seinen Fisch oder seine Languste aus und handelt den Preis aus. Ich entscheide mich für Languste. Lecker! Getränke sind hier im Gegensatz zum Essen recht teuer und meistens schlecht gekühlt da Elektrizität mangelware ist und nur stundenweise über Genereatoren zur Verfügung steht. Das ist meist in den Abendstunden um Licht zu haben. Wer hierher kommt ist bestens beraten immer seine Taschenlampe dabei zu haben.

15.01.2011

Am zweiten Tag unternehmen wir zu fünft auf einen Spaziergang zum Zuckerhut, einem recht markanten Berg, der von weitem an eine Pyramide erinnert. Der Weg führt durch die Wüste und ist lohnenswert. Es empfehlen sich geschlossene Schuhe und zumindest hohe Socken. Ich trage Sandalen und plage mich mit diversen Kletten ab, die sich hartnäckig an meinen Schuhen festkletten und die Füsse zerkratzen.

Abends gehe ich „duschen“. Beim abtrocknen platzt dann meine Brandwunde an der Wade auf. Ich desinfiziere sie mit Jod und lege einen Verband um. Die Wunde ist recht groß und ich habe kein Interesse, dass Dreck hineinkommt und sie sich dann möglicherweise entzündet.

Hier die Bilder von Cabo de Vela:

CIMG0001

Kitesurfer am Strand von Capo de Vela.

CIMG0007

Netz und Korb zum Langustenfang.

CIMG0012

Souvenierladen mit Souveniers aus dem Meer.

CIMG0002

Der Zuckerhut von weitem.

CIMG0019

Zuckerhut von nahem.

CIMG0024

Aussicht vom Zuckerhut.

CIMG0029

Überall Kakteen.

CIMG0031

CIMG0033

Zaghaft kommen erste Blüten zum Vorschein.

CIMG0035

Landschaftpfleger bei der Arbeit.

CIMG0018

Hier blüht nichts mehr.

16. bis 17.01.2011

Cabo de Vela ist interessant, die Fahrt dorthin war eine gute Sache. Der Kontrast zum Dschungel ist unglaublich, abr die Fahrt dorthin ist nichts für zarte Geschöpfe. Dennoch, nach zwei Tagen wird mir langweilig. Also enschleide ich mich den Ort und auch Kolumbien zu verlassen. Ich fahre weiter nach Venezuela. Die Fahrt entwickelt sich zu Tortour. Mein Ziel ist Merida/Venezuela. Ich stehe morgens um 3 Uhr auf um die erste Mitfahrgelegenheit um 4 Uhr zu nutzen. Es geht im vollbesetzten Pickup im dunklen durch die Wüste. Allein im vollen Pick Up zu sitzen wäre schon mehr als unbequem. Einige jüngere Touristen haben garnicht erst versucht zu schlafen, sondern haben durchgesoffen. Dementsprechend sind ihre Ausdünstungen Der Fussraum ist vollgestopf mit Gepäck und anderem Zeugs. So dass ich meine Beine nicht bewegen kann. Würde so ein Viehtransport durch Deutschland fahren, die Tierschützer würden Alarm schlagen. Als es dann endlich losgeht rappelt die ganze Kiste und es wird grauenvoller als auf der Hinfahrt. Es gibt nichtmal ein Rückenpolster, was bei dem Gerappel dazu führt, dass der Rücken ständig mit dem Gitter hinter einem zusammenprallt. Hinzu kommt, dass der Verband an meiner Wade nach einigen Minuten Fahrt verrutscht ist und die Wunde an den Hosenbeinen scheuert. Dies wiederum fördert nicht gerade den Heilungsprozess. Da ich eingequetscht bin wie eine Sardine kann ich den Verband auch nicht wieder zurrechtrücken. Die Fahrt dauert 2,5 Stunden. Völlig eingestaubt, unausgeschlafen erreiche ich dann Irgendwo und muss die Weiterfahrt organisieren. Ich hatte ja die Hoffnung, dass sich im Pick Up jemand findet mit dem man gemeinsam nach Venezuela reisen könnte. Dem ist jedoch nicht so. Also geht’s mit Einheiminschen im Sammeltaxi nach Maicao, dort muss ich die Weiterfahrt organisieren. Hier habe ich immerhin ein bisschen Glück. Eine junge Dame sitzt in meinem Sammeltaxi und will ebenfalls nach Venezuela. Die junge Dame trägt einen schweren Sack, den ich ihr abnehme und mit meinem restlichen Gepäck zum nächsten Taxi schleppe. Sie fragt sich durch, ich schleppe und sie verhandelt den Preis nach Maracaibo aus. So geht’s dann weiter. Ich sitze nur mit Venezolanern und/oder Kolumbianern im Taxi, diese können die Grenze ohne Formalitäten überqueren. Das hat für mich einen Nachteil. Die Einreise ist zwar unkompliziert, jedoch mit langen Warteschlangen verbunden. Unser Taxifahrer will alles schnell erledigt haben, Zeit ist Geld. Deswegen stresst er mich ungemein beim geldwechseln. Die einzige Möglichkeit den Grenzübertritt zu beschleunigen. Mit der Folge, dass ich trotz gründlicher Vorbereitung gnadenlos über den Tisch gezogen werde. Hinter der Grenze stehen überall weitere Kontrollposten. Ich muss bis Maracaibo insgesamt viermal meinen Pass vorlegen. Die anderen nicht. Irgendwann packe ich meinen Pass dann garnicht mehr ein. Das nervt!

Der erste Eindruck von Venezuela ist ernüchternd. Maracaibo ist die zweitgrößte Stadt Venezuelas und hier boomt das Ölgeschäft. Alles macht einen recht heruntergewirtschafteten Eindruck. Entlang der Straßen verlaufen marode Ölpipelines die teilweise lecken. Entlang der Ölpipelines haben sich illegale Tankstellen etabliert. Nach ewiglanger Fahrt komme ich dann doch um 11:30 Uhr in Maraciabo am Busterminal an. Ich spiele schon mit dem Gedanken eine Nacht in Maracaibo zu verbringen. Denn der nächste Bus fährt erst um 9 Uhr am Abend. Also lange lange Wartezeit. Ich nutze die Zeit um zu lesen, bin jedoch immer wieder kurz davor einzuschlafen. Was ich vermeiden will, denn ich habe keine Möglichkeit gefunden mein Gepäck irgendwo sicher zu verstauen. Ich suche einen Geldautomaten, werde fündig, bekomme jedoch kein Geld heraus. Auch wieder super. Ich tausche Pesos gegen Bolivares und bekomme einen wesentlich besseren Kurs auf dem Schwarzmarkt des Busterminals als an der Grenze. Alle wollen harte Währung, mein Dollarnoten will ich aber erst noch behalten. Immerhin habe ich jetzt genug Geld für die nächsten Tage. Dann stelle ich fest, dass mein Verband mal ausgetauscht werden könnte und ich verarzte mich am Busterminal. Die Wunde ist nicht entzündet, aber es hat sich noch keine Kruste gebildet. Was mir Sorgen macht. Inzwischen schmerzt die Wunde auch. Die ganze Zeit mit Gepäck auf den Beinen fördert sicherlich nicht gerade den Heilungsprozess. Aber es hat sich noch nichts entzündet. Dann betreibe ich noch Nagelpflege und vertreibe mir die Zeit im Internetcafé, gehe Essen und schlage einfach nur die Zeit tot.

Irgendwann kommt dann der Bus. Ich habe Sitznummer 38 doch die Sitze im Bus sind nur bis 36 durchnummeriert. Also gibt es erstmal Diskussionen. Mir wird ein Sitzplatz zugewiesen, und es geht los. Vor allem geht die Klimaanlage los. Trotz Fleecejacke friere ich mir den Arsch ab. Finde dann doch ein bisschen Schlaf. Völlig durchfroren komme ich dann um 5 Uhr morgens in Merida an. Ich schließe mich einem Päarchen aus England an um auf Hotelsuche zu gehen. Ich mache diverse Vorschläge zu welchen Hostels wir zuerst gehen. Der Busterminal befindet sich ein bisschen außerhalb, die Engländer wollen sich das Taxi sparen. Plötzlich entscheiden sie in ein super teures Hotel außerhalb des Stadtzentrums zu ziehen. Na super, ich habe nich gut 2 km Fußmarsch mit vollem Gepäck vor mir. Es geht durch dunkle Gassen. Plötzlich spüre ich wie sich in meinem Magen wieder Druck aufbaut. Alles, aber bitte kein unkontrollierbarer Durchfall ohne Sanitäranlage in der Nähe. Ich schaffe es dann gerade noch rechtzeitig zu einem Hotel und gehe erstmal aufs Klo. Welche Erleichterung! Inzwischen ist es 7 Uhr. Das Hotel ist schön, aber viel zu teuer. Also weitersuchen. Das andere Hotel welches ich eigentlich in Erwägung gezogen hatte scheint nicht mehr zu existieren. Lonely Planet halt. Die Infos kann man teilwiese in die Tonne kloppen. Da ich jetzt keinen Druck mehr habe und alle Zeit der Welt. Ich setze mich in einen Park und frühstücke mit den letzten Sachen die ich noch habe.

Dann finde ich endlich ein Hotel das meinen Vorstellungen entspricht und mache erstmal ein längeres Nickerchen. Nachdem Nickerchen ist mein Verband mal wieder verrutscht und ich muss die Wunde neu versorgen. Zum Glück ist noch nichts entzündet, aber verheilt ist auch noch nichts. Inzwischen geht mein Verbandsmaterial aus. Aber ich bin in einer größeren Stadt, so dass es kein Problem sein sollte neues zu besorgen.

In Merida gibt es viele Möglichkeiten mit Dingen die man machen kann. Wanderungen sind nur eine Möglichkeit. Darüberhinaus kann man Paragliding, Canyoning und vieles mehr betreiben. Sieht so aus, als würde ich hier etwas länger bleiben. Aber bevor ich mich ins Abteuer stürze muss meine Brandwunde erstmal richtig verheilen. Die Zeit der Verheilung werde ich wohl nutzen um meine Reise durch Venezuela zu planen.

18.01.2011

Gestern beim Einschlafen kam mir die Idee mir eine Tour durch Venezuela organisieren zu lassen. Die Touranbieter hier haben alle Highlights in Venezuela im Angebot. Da sollte es doch möglich sein, alles über einen Anbieter zu machen und somit einen guten Rabatt auszuhandeln. So ist dann auch alles viel bequemer zu machen. Vielleicht fliege ich dann doch über Brasilien zurück. Ist auch günstig. Außerdem ist es hier mit dem Geld so eine Sache, an den Geldautomaten gibt es einen festgesetzten Umtauschkurs, der so ziemlich das schlechteste ist, was es gibt. Touranbieter sollen streckenweise günstigere Umtauschkurse anbieten. Vielleicht gelingt es mir dann gesamt Venzuela mit einer Überweisung und ein bisschen Taschengeld günstiger zu bereisen. Laut Reiseführer beträgt der offizielle Umtauschkurs 1:2,18 für US Dollar, bei inoffiziellen Transaktionen soll der Umtauschkurs zwischen 1:3 bis 1:7 liegen. Also erheblich! Bargeld habe ich nur noch wenig, allerdings noch meine US$ Travellerchecks.

Ich stapfe also los und klappere einige Touranbieter ab. Folgendes Paket habe ich mir zusammengestellt:

  • Paragliding
  • Canyoning
  • Ausflug in den Nationalpark Los Llanos (4 Tagestour)
  • Ausflug nach Catumbo (2 Tagestour mit Übernachtung)
  • und dann will ich noch 6 Tage in Roraima wandern gehen

Da ich kaum noch Geld habe spreche ich mit dem Reiseanbieter. Alles kein Problem. Mir wird ausdrücklich davon abgeraten, das Geld am Automaten abzuheben, da der Wechselkurs hier viel zu hoch ist. Stattdessen überweise ich vom Reisebüro den Betrag in Euro auf ein spanisches Konto, das heisst, ich überweise noch einiges mehr und erhalte für 1 Euro satte 9,6 Bolivar. So gelingt es mir nahezu ganz Venezuela mit Ausflügen und den meisten Übernachtungen und Verpflegung für 430 Euro zu bereisen. wesentlich günstiger als ich dachte. Einzelne Touren werden mir sogar noch günstiger versprochen, wenn eine höhere Gruppenzahl zustande kommt.

Für Freitag steht dann erstmal fliegen an. Bin mal gespannt wie es ist, die Füsse unter den Boden zu verlieren. Für Sonntag will ich dann die Canyoning Tour machen und alles andere ist vom zusammenkommen der Gruppe abhängig.

Ansonsten musste ich mich mit neuem Verbandsmaterial versorgen, da meine sterilen Pads bald aufgebraucht sind. Abends mache ich dann Kassensturz und stelle fest, dass ich nichtmal mehr genügend Bargeld habe um die Übernachtungen zahlen zu können und das obwohl ich eine der günstigsten Unterkünfte in Merida gewählt habe. Also muss ich morgen mal losziehen um ein paar Not US$ auf dem Schwarzmarkt einzutauschen.

19. und 20.01.2011.

Diese beiden Tage verbringe ich entspannt, lesend und Musik hörend im Hostel in der Hängematte und gehe nur für die notwendigsten Dinge wie Essen vor die Tür. Merida spricht mich nicht sonderlich an, außerdem will ich meine Brandwunde schnellst möglich verheilen lassen. Am ersten dieser beiden Tage trage ich noch einen Verband, am morgen des zweiten Tages stelle ich dann aber fest, dass der Verband eher heilungshinderlich ist. Immer wenn ich den Verband löse löst sich auch die zarte Kruste ab und die Wunde ist wieder offen. Also lasse ich die Wunde an der frischen Luft ausheilen und schmiere sie regelmäßig mit einer Wundsalbe ein. Im Laufe des zweiten Tages verschließt sich die Wunde und ich bin optimistisch, dass jetzt ein schnellerer Heilungsprozess zu stande kommt. Jetzt kommt zumindest kein Dreck mehr in die Wunde. Davor hatte ich am meisten Angst und das war auch der Grund weswegen ich lange den Verband getragen habe. Außerdem geht es morgen früh mit dem Paraglider in schwindelnde Höhe. Ich freue mich schon auf den Flug.

Ich habe die beiden Tage mal dazu genutzt meine Sachen durch zu checken und kleinere Reparaturen durchzuführen. Einige Sachen mussten mal geflickt werden. Fast alle Socken haben kleinere Löcher von der letzten Wanderung davoon getragen und die nächsten mehrtägigen Ausflüge stehen bereits an.

Beim durchchecken ist mir aufgefallen, dass ich meinen Seidenschlafsack irgendwo auf dem Weg von der Ciudad Perdida verloren habe. Das ist mal wieder ärgerlich! Ich auch nicht weiß wo ich einen neuen auftreiben kann. Mal sehen, muss ich halt wählerischer bei der Auswahl der Unterkünfte sein.

21.01.2011 Paragliding

Der Tag fängt schlecht an. Ich habe meinen Tandemflug gebucht und um 9:00 Uhr soll es los gehen. Völlig gegen die Lateinamerikanische Normalität bin ich natürlich auf die Minute pünktlich, aber die Dame in der Agentur meint nur die anderen seien schon um 8:30 Uhr gestartet. Aber ich wäre nicht in Lateinamerika, wenn sich nicht noch etwas anderes auftun würde. Ich werde auf 15 Uhr vertröstet. Ich nutze die Zeit um ein paar Dinge im Internet zu checken und die letzten folge der Lindenstraße zu gucken.

Sicherheitshalber gehe ich um 14 Uhr zur Agentur, man weiß ja nie. Doch der Fahrer lässt sich Zeit. Um 15:20 Uhr geht es dan endlich los, doch der Fahrer fährt erstmal querr durch Merida und hat noch tausend Dinge zu erledigen. Ich bin schon einigermaßen angenervt. Bleibe jedoch ruhig. Dann kommen wir endlich an einen Ort an, wo erstmal Gepäck aufgeladen wird und das dauert und dauert. Plötzlich ist der Wagen voll mit jungen Leuten. Vom alter her keiner den ich als erfahrenen Piloten ausmachen würde. Dann geht’s endlich rauf auf einen Berg. Der Fahrer entpuppt sich plötzlich auch als Pilot. Immerhin der Älteste und vertrauenswürdigste der Truppe. Oben angekommen sind schon einige Leute mit Abflugvorbereitungen beschäftigt. Ich schaue mir an, auf was ich mich da eingelassen habe. Dann erkenne ich, dass sich die Verzögerung gelohnt hat, denn die Sonne geht langsam unter was den Flug noch geiler werden lässt. Dann steige ich in mein Geschirr ein, eine kurze Anweisung erfolgt: am Anfang nicht in den Sitz setzen und nicht springen, stattdessen nur rennen. Das bekomme ich hin. Erst wenn wir in der Luft sind darf ich mich in den Sitz setzen. Ich bekomme mein Zeichen, also rennen. Aber dazu kommt es garnicht, nach drei Schritten schweben wir bereits und es geht los. Geil, kann ich nur sagen, richtig geil! Andere Worte finde ich nicht für das was sich da ereignet. Paragliding ist so ziemlich das beste was ich bisher gemacht habe. Man schwebt einfach in der Luft und hat eine Aussicht wie sonst nirgendwo. Der Sitz ist auch bequem. Eigentlich eine Sportart für faule. Actionsport ist was anderes. Wir befinden uns angeblich 1000 in Metern über dem Landepunkt, die Höhe ist allerdings garnicht schlimm, viel zu unreal alles. Eine kurze Zeit schwebt ein Geier oder Adler neben uns her. Das Einzige was mir am Flug überhaupt nicht gefällt. Er ist zu kurz. Kennt man sowas vom fliegen. Eigentlich will man ja immer nur ankommen. Beim Paragliding nicht! Da will man alles, aber bloß nicht landen. Obwohl die Landung so ziemlich die sanfteste war, die ich je erlebt habe. Plötzlich steht man wieder.

Die anderem aus dem Auto entpuppen sich als Flugschüler. Niels mein Pilot erläutert beiden nach der Landung was sie falsch gemacht haben. Vor allem das junge Mädel hält er eine lange Predigt. Sie hat so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Was genau verstehe ich jedoch nicht.

Ich bin auf alle Fälle angefixt. Im Vorfeld habe ich schonmal recherchiert. In Langenfeld gibt es eine Schule für Paragliding. Nächstes Jahr im Frühling, mal sehen. Vielleicht werde ich noch Pilot. Auch in Ecuador sollen gute Paraglidingregionen sein. Ans Paragliding könnte ich mich gewöhnen, besser und unkomplizierter als tauchen, keine Probleme mit Druck auf den Ohren, weniger mathematisches hin und her und je mehr man nach oben kommt um so freier fühlt man sich, beim tauchen ist es ja so, das der Druck auf einen immer mehr zunimmt, jemehr man abtaucht. Und wer verspürt schon gerne Druck?

CIMG0022

Auf den hinteren (bewölkten) Berg geht’s erstmal hoch.

CIMG0028

Ein paar kurze Vorbereitungen.

CIMG0024

Ein kurzer Blick nach unten.

CIMG0025

Und ab geht’s!

CIMG0030

Hart am Abgrund.

CIMG0034

Goldi in the Air! Der Pilot mal hinten und ich genieße uneingeschränkt die Aussicht. Herrlich, 100 mal besser als mit Air Berlin!

CIMG0036

Geschafft, viel zu schnell ging’s bergab mit mir. Ich hätte noch Stunden in der Luft bleiben können und hätte auch gerne mal die Zügel in die Hand genommen.

Zurück bei der Agentur wird mir erstmal mitgeteilt, dass sich für morgen keine Gruppe zum Canyoning gefunden hat. Gegen Aufpreis kann ich auch mit Guide alleine oder noch weiter warten. Da ich noch auf meine Wunde achtgebe und mit dem Geld, welches schwer zu beschaffen ist haushalten möchte entscheide ich mich fürs warten. Dafür, dass ich so flexibel bin, habe ich jetzt auch immer die Möglichkeit den Rechner der Reiseagentur zu nutzen und habe somit Gratisinternet. Außerdem hat mein Geldtransfer geklappt, allerdings kann die Agentur nichts auszahlen, da die Banken bereits geschlossen haben. Macht aber nichts, denn inzwischen habe ich einen guten Wechselkurs über andere Reisende erhalten, welche noch Geld für Kolumbien haben wollten und Patty meine Posadamamma drängt nicht mit der Bezahlung für die Unterkunft. Die Menschen in Venezuala sind nett, hilfsbereit und flexibel.

22. und 23.01.2011 Ewiges hin und her

Nach dem Paragliding steht mal wieder warten an. Es wollen keine Touren zustande kommen. Ständig nerve ich die Jungs aus der Reiseagentur, aber nichts neues. Los Llanos ist für Dienstag fix, der Rest ist unklar. Ich habe schon den Entschluss gefasst, Merida nach Los Llanos zu verlassen und weiter nach Ciudad Bolivar zu reisen. Immer nur warten macht keinen Spass. Am 23.01 gehe ich mal wieder an der Reiseagenbtur vorbei und plötzlich winkt mich einer der Mitarbeiter hektisch herein, ich möchte bitte im Laufe des Tages vorbei kommen, es gäbe gute Neuigkeiten. Also nochmal dorthin, jetzt heisst es, es würde vielleicht morgen eine Tour nach Catatumbo möglich sein, direkt im Anschluss würde es dann nach Los Llanos gehen. Super, endlich gutes Neuigkeiten. Allerdings gibt es noch ein vielleicht. Denn die Interessenten, sind noch unentschlossen. Ich möge im Laufe des Tages nochmal vorbei kommen. Okay, jetzt gibt es Dinge zu erledigen. Patty muss Sonntags meine Wäsche waschen. Macht sie für mich gerne. Außerdem bin ich wieder mal pleite. Ein Dauerzustand in Venezuela. Also nochmal zum Reisebüro und bescheid sagen, dass ich das Geld spätestens vor der Abreise brauche, da ich meine Pension bezahlen muss. Sollte aber kein Problem sein wird mir versichert.

Am Sonntag morgen war ich übrigens mal längere Zeit alleine in der Pension. Als es klingelte machte ich die Tür auf und wurde von zwei Zeugen Jehovas bequatscht. Auf einem spanisch, dass ich kaum verstanden habe. Ob ich denn auch regelmäßig die Bibel lesen würde usw. Ich habe einfach mal gesagt, dass ich ebei einer katholischen Organisation arbeiten würde um ihnen verständlich zu machen, dass für mein Seelenheil ausreichend gesorgt sei. Sie blieben jedoch hartnäckig. Irgendwann sahen sie jedoch ein, dass ich nicht zu bekehren bin und sie sind abgezogen. Auch mal eine nette Begegnung, in Deutschland meiden mich die Zeugen Jehoas aus irgendeinem Grund. Ich war sogar mal kurz davor ihnen einen Brief zu schreiben. Nicht weil ich sie mag, sondern einfach nur, weil das mein Ehrgefühl beleidigt von ihnen gemieden zu werden.

Am Sonntagabend gehe ich dann nochmals ins Internetcafé um die Lindenstraße zu gucken. Die Verbindung ist allerdings sehr schlecht, so das ich mich zum abbrechen entscheide. Dummerweise lasse ich meine 1 Euro Uhr um Internetcafé liegen und als ich zurückgehe um sie wieder zu holen ist sie bereits verschwunden. Nun reise ich erstmal zeitlos bis für Erstatz gesorgt ist. Durch das ständige Uhren verstellen habe ich inzwischen ohnehin ein schlechtes Zeitemfpinden. Also muss ich mich von jetzt an auf mein Handy verlassen. Immerhin kann ich da die Zeitzonen einstellen.

Dann heisst es auf einmal, morgen Canyoning, danach nach Catatumbo, dann nach Los Llanos. Also klappt doch plötzlich alles, das warten hat sich gelohnt.

23.01.2011 Canyoning

Heute geht es zum Canyoning. Wir sind zu fünft. Ein nettes russisches Päarchen, ein Paärchen aus Venezuela, der Guide und meine Wenigkeit. Für diejenigen die sich unter Canyoning nichts vorstellen können. Kurz gesagt, es ist wie spazierengehen in einem Wildwasserbach in Venezuela im Dschungel. Es geht nur bergab. Ins schwitzen kommt man nicht, da man froh ist um seinen Neoprenanzug, denn das Wasser ist richtig kalt. Am Anfang ist das ganze noch recht harmlos. Doch dann kommt der erste Wasserfall an dem wir uns abseilen müssen. Wir bekommen eine kurze Einweisung, hängen uns ans Seil und es geht mal wieder abwärts mit mir. Der erste Wasserfall ist recht klein, geschätzt sind es fünf meter. Das Schwierige jedoch ist, von oben donnert massenhaft Wasser auf einen und die Felsen sind extrem glitschig. Ich habe noch mühe mit der Abseiltechnik und mache einen gravierenden Fehler. Ich schaue nach oben. Man sollte dies tunlichst vermeiden, denn meine Brille wird sofort von der Nase gespült. Zum Glück habe ich sie mit einem Gummiband fixiert und die Brille bleibt mir unbeschädigt erhalten. Glück gehabt! Ich finde auch nicht die richtige Route herunter und bin heilfroh, dass ich unbeschadet unten ankommen. Die Venezulanerin traut sich nicht. Am ersten (leichtesten) Wasserfall kein Problem, es gibt einen Weg den Wasserfall zu umgehen. Es folgen weitere Wasserfälle. Einen bewältigen wir rutschend, einen anderen springend. Die anderen seilen wir uns ab. Der höchste Wasserfall den wir hinab müssen ist 35 meter hoch. Er hat allerdings recht wenig Wasser, aber die Muskeln sind vom kalten Wasser völlig erschöpft und nach einiger Zeit habe ich fast den Eindruck, dass mir die Kraft ausgeht. Allerdings schaffe ich auch diesen Wasserfall. Die Dame aus Venezuela kreischt wie verrückt, weigert sich und schlägt sogar auf den Guide ein, als er mit ihr gemeinsam hinunter klettert. Ich weiß garnicht mehr wieviele Wasserfälle wir heruntergeklettert sind. Aber am Ende bin ich ziemlich erschöpft und völlig durchfroren. Noch einen 35 Meter wasserfall hätte ich nicht geschaft. Aber die Tour ist danach auch zu Ende, wir müssen uns nur noch einen Felsen abseilen. Ein Kinderspiel. Sogar die Venezuelarin schafft dies.

Insgesammt ein tolles Erlebnis, wenn auch nicht ganz ungefährlich. Ich habe mit meiner Reiseagentur allerdings riesiges Glück gehabt. Die Ausrüstung ist top, der Guide sehr versiert und wir mussten nichtmal unterschreiben, dass wir im Schadensfall keine Ansprüche gegenüber dem Anbieter haben, was dafür spricht, dass wir versichert sind. Immerhin. Andere Anbieter haben dies nicht im Angebot gehabt. Dafür waren sie vielleicht ein bisschen billiger.

Leider sind die meisten Bilder von dieser Tour nichts geworden. Ich hoffe, dass die Reiseagentur mir die Bilder des Guides beschaffen kann. Er hatte eine wasserdichte Kamera dabei, ich hatte meine im wasserdichten Beutel, was das Handling der Kamera und die Qualität der Bilder negativ beeinflusst. Hinzu kamen kalte Finger, ständiges Gegenlicht und jede Menge Spritzwasser. Ich habe noch ein paar Videos gemacht, welche das Canyoning greifbarer machen. Diese werde ich bei der nächsten Gelegenheit (Internet ist in Südamerika offensichtlich langsamer und in Hostel auch nicht so weit verbreitet, daher kann’s dauern) hochladen werde.

CIMG0005

Unsere Truppe, schick ausgestattet mit Helm, Hüftgurt, Sicherungmaterialien und Sexyneoprenanzug geht’s zum Wasser.

CIMG0024

Das Meisterstück des Tages, 35 meter Wasserfall. Bei eiskaltem Wasser und 90 kg Lebendgewicht eine echte körperliche herausforderung. Ich bin schon heil angekommen. Unten wurden wir ernet gesichert, damit wir vom Wasser nicht weggespült wurden.

Zurück bei der Agentur erstmal die frohe Nachricht. Ich bekomme mein überwiesenes Geld ausgezahlt und wir rechnen ab. Die einzelnen Touren sind sogar billiger als im vorab besprochen. Wo gibt es sowas? Das ist aber nicht alles. Der ursprüngliche Werchselkurs hat sich zu meinem Vorteil geändert, statt 1:9,6 erhalte ich 1:9,8. Aber es kommt noch besser; mit meinem Geldbündel gehe ich zu Patty und möchte meine Unterkunft bezahlen. Anfänglich lag der Preis für die Unterkunft bei 40 Bolivar, plötzlich liegt er bei 34 Bolivares. Bei acht Nächten immerhin eine Ersparnis von 48 Bolivares. Mehr als eine Nacht umsonst. Bei soviel Preisnachlass ohne Verhandlung gebe ich auch ehrlich an, dass Patty vergessen hat mir die Wäschereinigung anzurechnen.

Abends werde ich dann noch zu einer kleinen V.I.P. Party in der Agentur eingeladen. Jan, der deutsche Mitarbeiter lebt im Büro und sehnt sich wohl wieder nach einem deutschen Gesprächspartner. So werde ich mit besten Informationen über Venezuela versorgt.

Auch erfreut bin ich darüber, dass das nette russische Päarchen mit nach Catatumbo kommt. Immerhin kenne ich dann schonmal zwei Personen und dadurch dass ich in den letzten Tagen dreimal täglich beim Touranbieter reingeschneit bin, habe ich auch dort ein Stein im Brett. Ich muss ehrlich sagen. Die Leute von Xtreme Tours waren sehr bemüht auf alle meine Wünsche einzugehen. Wer mal nach Merida kommt und dort Extremsportarten machen möchte, dem sei diese Agentur ans Herz gelegt. Allerdings der Tip, wenn es auf Anhieb nicht klappt, Ruhe bewahren und freundlich bleiben. Meine Erfahrung für ganz Lateinamerika bisher, wer keine Probleme macht, bekommt auch keine. Die Leute sind hier sehr bemüht es allen recht zu machen. Ausnahme ist vielleicht Costa Rica. Je länger ich reise umso mehr lerne ich von den supernetten hilfsbereiten Menschen hier und umso mehr lerne ich die Mentalität der Menschen zu schätzen. Trotz manchmal schwieriger Umstände, es gibt keine Probleme, sondern nur Lösungen.

24.01.2011 Catatumbo

Heute verabschiede ich mich erstmal von Patty und den anderen Leuten aus der Posada. Danach geht’s dann erstmal in mein italienisches Café zum frühstücken, danach zur Reiseagentur. Pedro ist unser Führer, ein netter Kerl auch er war gestern Abend auf der kleinen V.I.P. Party. Mit der üblichen Verspätung geht es los. Außer den beiden Russen ist kein andere mit dabei. Ist auch gut so. Erstmal steht eine endlos lange Fahrt mit dem Geländewagen an, aber die Straßenverhältnisse sind jedoch gut, auch wenn Pedro die Straßenzustände in Venezuela beklagt.

Irgendwann halten wir an einer Tankstelle an. Ich bekomme einen Schock als ich den Benzinpreise sehe. Irgendwo habe ich gelesen, dass Benzin in Venezuela billiger ist als Trinkwasser. Aber in welchen Verhältnis wusste ich nicht Der Wagen wird voll getankt und die Tankladung kostet weniger als eine 1,5 l Wasser Trinkflasche. Erst dachte ich, da würden einfach ein paar nullen am Zähler weggelassen. Aber dem ist nicht so. Pedro meint noch dies sei nicht die billigste Tankstelle. Eine 1,5 Liter Wasserflasche kostet immer zwischen 6 und 7 Bolivar. Wir tanken für 5 Bolivar und erhalten dafür 51,52 l.

Hier das unmanipulierte Beweisfoto:

CIMG0004

Danach gehen wir essen. Dann fahren wir weiter und weiter. Anschließend kommen wir in einem kleinen Ort an und steigen aufs Boot um. Es geht durch einen kleineren Fluss der ein Ausläufer des Maracaibosees ist und wir bewundern die Tierwelt. Es gibt Kapuzineraffen und Brüllaffen und davon jede Menge. Außerdem diverse Vogel- und Reptilienarten.

CIMG0017

Einfach nur ein Baum.

CIMG0018

Irgendein Vogel auf em Baum.

CIMG0026

Vogelformation die davon fliegt.

CIMG0033

Brüllaffe.

CIMG0038

Noch ein Brüllaffe.

CIMG0048

Ein Basilisk. Dieser Basilisk kann übers Wasserlaufen, was er kurz nach dem Foto demonastiert hat.

CIMG0052

Im Namen der Revolution heisst man hier auch die Touristen Willkommen.

CIMG0057

Mal ein bisschen Kitsch für Romantiker. Auch wir leben auf soeiner Plattform, auch wenn unsere moderner ist.

Kurz nach dem ankommen gibt es dann erstmal essen. Danach haben wir noch die Möglichkeit uns ein bisschen von den Strapazen der Fahrt in der Hängematte ausuruhen, kurz nach Sonnenuntergang geht es dann gleich weiter. Diesmal steht Nachtsafari an. Auch wieder ein besonderes Erlebnis. Das ganze sieht so aus. Unser Bootsführer hat einen Suchscheinwerfer dabei und leuchtet damit die Gegend ab, fällt das Licht auf die Netzhaut eines Lebewesen reflektiert diese das Licht rot. Kennt man ja vom Fotografieren mit Blitz, damit ist ein Tier gefunden, die Spannung steigt, denn man weiß ja noch nicht um welches Tier es sich handelt. Sind Tier schon tagsüber schwer zu fotografieren, in der Nacht ist es fast unmöglich, zumindest mit einer kleinen einfachen Kamera wie ich sie habe. Der Autofokus funktioniert nicht um dunkeln und durch den Sucher sieht mach auch nichts. Dennoch ist auf einigen Bildern einiges zu erkennen:

CIMG0059

Ein Nachtfalke.

CIMG0064

Noch ein Vogel. Keine Ahnung welche Art.

CIMG0067

Und noch einer.

CIMG0073

Ich fische einen Kaimann aus dem Wasser.

CIMG0078

Auch nochmal ein Vogel.

Nicht aufs Bild bekomme ich eine Giftschlange die sich oben im Geäst herumschlängelt (Blitz reichte nicht soweit) und einen kleineren Waran der einfach zu schnell war. Ebenfalls zu schnell waren die vielen Fledermäuse und ebenfalls sichtbar, aber nicht fotogen die vielen Fischaugen.

Das Highlight bleibt dann jedoch aus. Catatumbo ist berühmt für ein besonderes Wetterphänomen. Blitze ohne Donner. Donner gibt dann jedoch. Jedoch keinen natürlichen, sondern aus der Pistole unseres Polizisten. Irgendwelche Geräusche machen ihn in der Nacht mistrauisch. In dieser Gegend kommt es wohl öfters zu überfallen auf Touristen bei Nacht. Also ballert er mal ein bisschen herum um mögliche Piraten abzuschrecken. Uns passiert nichts.

24.01.2011

Ich habe in der Hängematte grottenschlecht geschlafen und es wurde ekelhaft klamm. So habe ich meinen Rucksack auspacken müssen, danach habe ich besser geschlafen. Dennoch ist es notwendig, dass man mich weckt und aus der Hängematte prügelt. Imerhin ist Frühstück fertig. Der Kaffee ist beim servieren bereits kalt.

Kurz danach geht es schon wieder weiter. Unser Fahrer hetzt aus irgendeinem Grund. Wir besuchen noch eine alte Kaffeefarm in der sich ein Museum befindet. Der Guide hetzt ein wenig, wir bekommen noch eine Kaffeeliköre zum probieren und natürlich zum kaufen. Die beiden Russen schlagen zu. Ich bleibe beim verköstigen. Unser Fahrer trinkt fleissig mit.

Außerdem gibt es dort ein Migrationmusuem das die Einwanderungsgeschichte ein bisschen dokumentiert. Wobei wir wieder beim Thema Fortbildung une reisen wären. In Venezuela scheinen die Immigranten schnell gemachte Männer gewesen zu sein. Anders als in Deutschland. Ich finde auch die ausgestellten Einwanderungspapiere von zwei Deutschen. Die meisten sind jedoch Italiener. Was man auch an der Esskultur der Venezolaner sieht.

Danach fahren wir noch zu einer winzig kleinen Fabrik die aus Zuckerrohr Zucker herstellt. Nicht besonders beeindruckend und außerdem hetzt der Fahrer aus nicht erfindlichem Grund.

Kurzes Fazit: Diese Tour bestand fast nur aus herumfahren. Die Nachtsafari war ein Highlight, der zweite Tag war für mich irgendwie überflüssig, weil nur gehetze. Schade, dass es keine Blitze ohne Donner gab. Muss man nicht machen. Ich hoffe Los Llanos wird besser.

25.01.2011

Heute geht’s um 8:30 Uhr auf nach Los Llanos. Los Llanos ist ein ziemlich flaches Gebiet in dem viel Rinderzucht betrieben wird. Das Gebiet wird in der Regenzeit weitestgehen überflutet, aktuell ist jedoch Trockenzeit angesagt, das heisst es gibt viele Wasserflächen an denen sich etliche Tier tummeln. Aber um dorthin zu kommen müssen wir erstmal fahren und fahren. Im Bus sitzt der Guide Ken aus Frankreich, dann noch der Fahrer. und natürlich die Touristen. Ich treffe auf Michael aus Regensburg, dann sitzt noch Pol, Pal oder Paule oder wie auch immer im Bus ein Katalone mit dem ich schon bei Patty zusammen in einem Zimmer gewohnt habe, dann noch Flor und ihr Freund aus Argentienien mit im Bus und die hübsch anszusehende junge Antonella auf Frankreich oder Sizilien. Sie hat ein Problem mit ihrer Identität. Es wird überwiegend französich oder spanisch gesprochen. Englisch nur für allgemeine Erklärungen und um sich kennen zu lernen. Michael und ich bleien weitestgehend unter uns. Insbesondere die Agentinier weigern sich englisch zu sprechen, obwohl sie es gut beherrschen. Die Fahrt will nicht enden. Ich glaube fast 10 Stunden. Unterwegs müssen noch Lebensmittel eingekauft werden. Immerhin gibt es so ein paar Pausen und immer wieder Obst zu essen oder zu trinken. Erster Diskussuionspunkt ist die Biermenge welche wir mitnehmen wollen. Michael und ich tendieren zu zwei Kisten Bier, der Rest meint eine würde reichen. Also wird eine Kiste gekauft, im Schnitt 0,5 Liter Bier pro Tag, denn eine Flasche hat gerade mal 0,22 ml. Ich kaufe noch eine kleine Flasche Anislikör.

So ausgestattet kommen wir im dunklen im Camp an. Auf dem Weg fahren wir beinahe noch eine Anaconda über den Haufen. Der Fahrer macht eine Vollbremsung und wir steigen aus um dieses Tier unter Augenschein zu nehmen. Die Anaconda ist das Highlight dieser Tour und wir haben sie schon bei der Anfahrt zu Augen bekommen. So kann’s weitergehen.

Im Camp angekommen bekommen wir unsere Schlafbereiche zu Gesicht. Angemessen! Kein Luxus, aber Okay. Ich bekomme das einzige Doppelbett, Antonella, Micheal und Paule entscheiden sich für die Hängematte. Die beiden Argentinier bekommen ein Doppelzimmer. Also nix mit einheitlichem Standard. Bei näherer Betrachtung fällt auch auf, das alles super dreckig ist.

Nach dem Abendessen gucke ich mir die Bilder von Antonellas Reise an. Sie war in Asien und in Afrika unterwegs. Beeindruckend waren die Indienbilder. Nicht schlecht für ein 22 jähriges Mädel. Etwas eigenartig finde ich jedoch ihre Berichte von diversen Beerdigungszeremonien, für die sie eine Vorliebe hat. Sie berichtet z.B. dass in Indien die Leichen auf einen Holzkahn verbrannt werden (kennt man ja) aber vorher der Schädel des Toten vom jüngsten Familienmitglied aufgeschlagen werden muss, da der Geist aus dem Körper muss. Klingt logisch. Viele Familien können sich nicht genügend Brennholz leisten, was dazu führt, dass im Ganges etliche Leichenteile herumschwimmen. Unappetitlich!

Viel steht nach so einer Fahrt nicht mehr an. Wir trinken unsere Bierration und gehen dann auch schnell ins Schlafgemach. In der Nacht bekomme ich dann noch Gesellschaft im Bett. Die hübsche Antonella kann in der Hängematte nicht schlafen und leistet mir Gesellschaft. Das hätte schlimmer ausgehen können. Antonella ist zwar ein zartes Wesen, ihr Platzbedarf beim schlafen ist jedoch enorm. Sie schubst mich fast aus dem Bett irgendwann denke ich mir, hey, dass ist meine Zone, also lass Dich nicht vertreiben. Vielleicht hatte Antonella auch nur Kuschelbedarf. Auf alle Fälle werde ich diese Nacht als Kopfkissen misbraucht. Aber wie gesagt: Es gibt schlimmeres.

26.01.2011

Erstmal wache ich also mit Frau im Arm auf und muss mich auf den Klauen des Weibes befreien. Antonella gibt sich erschrocken und entschuldigt sich. Mir egal, ich gehe erstmal raus und erkunde das Camp bei Licht.

Vor dem Camp befindet sich ein Wassertümpel in dem sich massenhaft Kaimane aufhalten. Schön anzusehen wie sie Pirahnas zum Frühstück schnappen. Am Ufer stehen diverse Wasservögel die ebenso geduldig auf ihr Frühstück warten wie ich und der Rest der Truppe. Das Frühstück fällt landestypisch aus. Schlechtes Brot, schlechter Kaffee, Arepas (landestypischer Maisfladen), Quensch zum trinken und das wars. Anschließend geht’s auf Wassersafari. Wir schippern gemütlich durch einen Wasserarm und sehen viele Tiere. Diverse Vögel, alle Vögel werden erklärt, aber ich vergesse die Namen und sie sind schwer zu fotografieren. Dann gibt es noch massen Kaimane, Leguane, diverse Schildkröten, Flussdelfine und vieles mehr. Das Highlight ist eine Urschildkröte die Ramon unser Naturführer aus dem Wasser fischt und unsere zweite Anaconda, die gerade einen Leguan erwürgt hat um diesen dann zu verspeisen. Ein toller Ausflug.

Nachmittags gehen wir auf Jeepsafari durch die weite Weidenlandschaftund sehen massenhaft Vögel in einer völlig faszinierenden Landschaft. Die beste Ausssicht hat man vom Dach des Jeeps, dort gibt es aber keine gepolsterten Sitze, also unbequem. Mit mir sitzt noch Antonella im Auto. Ich versuche ein Gespräch mit ihr zu starten. Vergeblich, obwohl sie gut englisch spricht kommt kein Gespräch zustande. Ich muss ihr alles aus der Nase ziehen. Sie scheint einen ziemlichen Schatten zu haben. Die Hinfahrt verbringe ich im Jeep, die Rückfahrt auf dem Jeep. Fotos machen ist während der Fahrt schwer. Einige Bilder gelingen dennoch. Das Highlight ist ein Ameinsenbär. Wir sehen den größten Vogel von Venezuela, ein massives Vieh, welches imposannt anzusehen ist.

Abends hängen wir dann im Camp ab und teilen und das Bier ein. Außerdem kommt Uwe aus Halle, der zuletzt in der Schweiz gelebt hat hinzu. Er ist mit dem Segelschiff von Europa in die Karibik geschippert und hat will auf dem Landweg nach Feuerland. Wieder ein Reisender der alles aufgegeben hat um seinen Traum von er großen Reise zu verwirklichen. Ein etwas älterer Reisender, aber Uwe ist super drauf, wir lachen viel und haben Spaß. Somit setzen wir uns immer mehr vom Rest der Truppe ab.

Das argentinische Päarchen nervt den ganzen Abend mit melancholischen Lieder begleitet auf der Okulele. Ramon der Campinhaber holt seine Okulele raus und gibt vollgas. Seine Stimme hat er wohl jahrelang mit Whiskey trainiert und er braucht nur zwei Akkorde und eine Anschlagtechnik für sein reichhaltiges Repertoir an Liedern. Naja, irgendwann landen wir dann wieder im Bett. Antonella liegt missbracuht auch diese Nacht meinen Oberarm als Kopfkissen.

27.01.2011

Ich wache morgens auf, mein rechter Oberarm ist völlig taubt. Ich wecke Antonella und bin froh, dass langsam wieder Blut durch meinen Oberarm fließt. Außerdem hat Antonella letzte Nacht geschnarcht.

Wieder gibt es schlechtes Frühstück. Ich beobachte das Tierleben am Tümpel und dann geht’s zum Fluss. Die Gruppe wird aufgeteilt. Die deutsche Truppe (Michael, Uwe und ich) zum Piranhaangeln, der Rest geht reiten.Anschließend wird getauscht. Piranha fischen ist schwer. Ständig zieht man den Angelhaken ohne Köder heraus. Also mehr ein Piranha füttern. Dennoch ich ziehe als erster einen kleinen Piranha raus und später noch einen großen. Uwe holt einen raus und Micheal geht leer aus. Die Einheimischen sorgen dafür, dass wir nicht verhungern müssen. Ich bin der König der Truppe.

Dann geht es hoch zu Ross weiter. Antonella will nicht angeln. Sie will weiterreiten und lässt und Jungs ziemlich dumm aussehen. Ich versuche Frendschaft mit meinem Gaul zu schließen. Das gelingt mir nur bedingt. Ich werde durchgeschüttelt, mir tut mein Hintern weh und mit Familienplanung kann ich abschließen. Aber ich falle nicht vom Pferd. Reiten ist nicht mein Ding. Bei Antonella sieht das so aus wie im Film, schlankes Mädel auf starkem Pferd das Haar wallt im Wind. Ich reiste eher wie ein Depp im Western, dessen Körpergewicht das des Pferdes übersteigt und der sich versucht dem Pferd zu zu zureden. Auch die anderen stellen sich dämlich an. Uwe will jedoch das reiten richtig lernen, weil er vielleicht durch Argentinien reiten will.

Anschließend steht wieder Safari an. Wir entdecken nicht viel. Aber die Landschaft ist toll. Highlight, wir sehen einen Honigbären im Baum sitzen und es gibt einen tollen Sonnenuntergang. Es wird ein Kaiman eingefangen und Uwe ist in seiner Begeisterung nicht zu bremsen. Er begeistert sich wie ein kleines Kind.

Anschließend gibt es endlich leckeres Essen. Nach dem Essen werden die Piranhas aufgetischt. Einer der besten Fische die ich je gegessen habe und gut zubereitet. Der Fisch ist knusprig, das Fleisch fest und wohlschmeckend. Aber er hat ziemlich viele Gräten.

Nachdem Essen nerven die Argentiener wieder mit Okulele und Gesang und auch Ramon kommt mit billigem Whiskey, denn der Biervvorat ist inzwischen aufgebraucht. Dann beschallt die Wildniss mit seiner gewaltigen Stimme. Micheal und ich sind genervt, weil wir lieber dumm herumschwätzen wollen. Wir haben uns heute übrigens entschieden gemeinsam ins Orinicodelta zu reisen. Antonella ist der Meinung im Bett befinden sich Bettwanzen und schläft wieder in der Hängematte. Also gibts kein kuscheln aber dafür auch keinen eingeschlafenen Arm. Ungeziefer gibt es überall nur nicht im Bett.

Hier einige Fotos:

CIMG0014

Kurz hinter Merida. Noch gibt es Berge.

CIMG0008

Die Blätter dieser Pflanze werden als Klopapier benutzt.

CIMG0020

Anaconda am Wegesrand.

CIMG0028

Da passt ein kleiner Mensch rein. Dieses Exemplar stinkt nicht, daher hat sie schon länger nichts mehr gegessen. Also Vorsicht!

CIMG0023

Immer geradeaus!

CIMG0009

Überall Rindviecher, wie im Western.

CIMG0012

Dieses Rind wurde bereits verspeist.

CIMG0024

Fast wie bei Hitchcock.

CIMG0017

Hier mal ein bisschen übersichtlicher.

CIMG0039-1

Auch Greifvögel wittern auf fette Beute.

CIMG0054-1

Auch der Ameisenbär fühlt sich hier wohl.

CIMG0035-1

Kalb beim Abendsport.

CIMG0051-1

Der größte Vogel Venezuelas guckt un den Himmel.

CIMG0096

Minnischildkröte.

CIMG0100

Eine der ältesten Schildkrötenarten. Herausgefischt von Ramon, präsentiert von Poser und Guide Ken.

CIMG0085

Ein Kaiman macht Siesta.

CIMG0109

Anaconda bei der Essenzubereitung. Heute gibt’s Leguan. Buen Provecho!

CIMG0006

Mein Gaul und ich. Immerhin bin ich nicht runtergefallen.

CIMG0014

Ein Wasserschwein. Oder auch Kapirvarna oder so ähnlich.

CIMG0017

Kapirvarnas sieht man alleine oder auch in Gesellschaft. Lustige Tiere die überall herumrennen.

CIMG0030

Ein Honigbär schläft im Baum.

CIMG0031

Endlose Weite!

CIMG0037

No Comment!

CIMG0039

Unser Jeep.

CIMG0044

Sonnenuntergang muy rappido. Wenn die Sonne den Horizont berührt hat, kann man sie sinken sehen. Ungefähr 3,5 Minuten dauert der Weg den die Sonne braucht um zu verschwinden. Wir sind schon sehr nahe am Äquator.

30.01.2011

Wir verlassen das Camp recht zügig. Antonella, Uwe und Paule bleiben noch. Michael und ich wollen nach Puerto Ordaz nördlich von Ciudad Bolivar. Von wo aus wir das Orinocodelta erkunden wollen. Aber bis dahin ist es weit. Ungefähr 5 Stunden mit dem Jeep und dann 10 Stunden Wartezeit am Busterminal ohne eine Möglichkeit unser Gepäck zu verstauen. Außerdem ist Sonntag und die meisten Läden haben zu. Nach der Wartezeit gehts, dann Mitternacht weiter, die Busfahrt wird weitere 18 Stunden dauern. In Südamerika sind die Entfernungen erheblich. Wer hier reisen will braucht Zeit.

Fazit. Los Llanos war toll, die Truppe jedoch etwas komisch. Zumindest blieben Micheal und ich die meiste Zeit unter uns. Die Hauptsprache der Truppe war Spanisch und Französisch, nicht die Stärke von uns beiden. Aber der Ausflug hat sich gelohnt. Wir hatten Spass und viele tolle Erlebnisse in der Natur. Die Anreise ist jedoch langwierig und langsam scheint sich der Verhältnis aus Reisezeit und Aufenthaltszeit zu verändern. Die Zeit bis eine Gruppe zustane gekommen ist war erheblich. Nichts für einen Kurzurlaub.

31.01.2011

Nach 18 Stunden Busfahrt mit einer Pause kommen wir in Puerto Ordaz an. Der Bus war super bequem, so dass ich ausreichend Schlaf gefunden habe. In Puerto Ordaz wird es nach Ankunft schon wieder dunkel. Micheal ruft Wolfgang, den Besitzer unserer neuen Posada an, dieser kommt sofort vorbei und holt uns ab. Allerdings geht’s nicht in seine Posada, sondern nach Ciudad Bolivar, wo wir vorher durchgefahren sind. Also wieder zurück. Die Posada gehört Martin, ebenfalls einen deutschen und ist die luxuriöseste Budgetunterkunft die ich je gesehen habe. Wer mal nach Ciudad Bolivar kommt, dem kann ich die Posada Don Carls wärmstens ans Herz legen. Edel, edel und das für wenig Geld.

Der Grund weshalb wir hier sind, Martin hatte Geburtstag und wir sind über Wolfgang mit eingeladen. Es gibt Rindsrouladen nach Leipziger Art mit Kartoffelpüree und frischem Rotkohl, dazu gibt’s Bier aus dunklen 0,5 Liter Flaschen.



Aktionen

Informationen

Schreib einen Kommentar

Du kannst diese Tags verwenden : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>