24.09.2010 Flucht vor dem Huricane

25 09 2010

Hallo liebe Leser,

die letzte Nacht habe ich ganz schlecht geschalfen. Zum einen war es unglaublich stickig in meiner Bretterbude, allerdings habe ich Nachts kein einziges Ungeziefer gesehen. Also alles Picobello. Dennoch, die Bauweise hat einen Vorteil, man bekommt jeden Windstoß mit. Gegen Mitternacht kommen immer kurze heftige Stürme auf, meist in Kombination mit heftigen Regenfällen. Immer wenn so ein Windstoß kommt jaulen alle freilebenden Straßenköter auf, von denen es hier wirklich unmengen gibt. Es gelingt mir dann doch noch ein paar Stunden Schlaf zu ergattern. Um 7:30 Uhr verlasse ich dann mein Hotel und mache mich gleich auf zum Busbahnhof. Ich habe mich entschieden in die Hauptstadt Belmopan zu fahren. Sie liegt etwas höher und laut Hotel Opa ist die Stadt sicher UND dort soll sich das deutsche Konsult befinden. In Belmopan angekommen gehe ich erstmal ins Internetcafe. Hmm, Hotel Opas infos erweisen sich als Flopp. Es gibt weder Hostels noch ein Konsulat, dieses befindet sich in Guatemala City. Also entscheide ich mich dafür nach Flores Guatemala zu reisen. Das geht wie folgt: Man nehme einen Bus nach Benque, von dort aus nehme man ein Taxi zur Guatemaltekischen Grenze, dann über die Grenze und dann: I don´t know, but there must be a way.

Alles klar. Also ab in den Bus. Aber so einfach wie in Mexiko ist das in Belize nicht. Denn, das Ticket kauft man im Bus. Das bedeutet es gibt keine Sitzplatzreservierung. Das bedeutet auch, man muss erstmal in den Bus hineinkommen. Leichter gesagt als getan. Der Passagier ist zunächst vom Bus durch eine Gittertür getrennt. Sobald der Bus einfährt fängt die Menschenmasse vor dem Gittertor in Wallung. Dann versucht jeder als erster durch dieses Tor zu gelangen. Dann muss man noch in den Buss hineinkommen. Kein Problem wenn man die Hände freihat. Habe ich aber nicht. Ich trage in der einen Hand gut 18 KG und in der anderen geschätzte 6 kg. Ich kommen beim ersten Versuch durchs Tor, dann aber nicht mehr in den Bus. Nach ungefähr 20 Minuten warten kommt der nächste Bus. Ich bin schon verzweifelt, weil ich nichtmal in die nähe des Tors komme. Irgendwann geben die Einheimischen auf, da das Tor wieder gesperrt ist. Da kommt meine Stunde. Ich blockiere mit meinem Gepäck die beste Stelle wo man durch die Tür kommt. Da inzwischen viele Einheimische an die Fresstände gegangen sind, ist dies ohne weiteres möglich. Ich denke: Verharre hier, kämpfe um Deinen Platz. Die anderen kämpfen mit allen zur Verfügung stehenden Mittel. Meine Waffe sind meine Gepäckstücke. Ich stelle mich schon auf lange warten ein. Plötzlich kommt der Mensch den den Zugang zum Bus regelt und hat noch einen Platz zu vergeben. Ich habe Glück und komme stressfrei in den Bus. Sitze sogar ganz hinten in unmittelbarer Nähe zu meinem Gepäck.

Sofort habe ich zwei Freundinnen. Die eine mag meinen Bart und flirtet gleich mit mir herum was das Zeugs hält, auch sie ist reisend, allerdings mit Klamotten, Schminke und Modeschmuck mit dem sie samt Kindern durch Zentralamerika fährt um dieses Zeugs an Touristenorten zu verscherbeln. Sie kommt wie ich auch gerade aus Cancun und möchte kurzen Zwischenstopp in Belize machen wo sie zu Hause ist. Von ihr bekomme ich viele hilfreiche Tipps und sehr viele Infos über Belize.

Dann gibt es noch eine weitere die ebenfall versuct mich anzugraben, sie ist begeistert von meiner Trinkblase im Rucksack. Sie ist aber etwas langweiliger und steigt auch früher aus. Neben mit sitzt ein Junger Guatemalteke. Der sich als große Hilfe beim Grenzübergang entpuppt. Er gibt an sich gerade wieder vom Denguefieber erholt zu haben.

Irgendwann kommt der Bus dann an. Die Fahrt für durch eine ehr schöne Dschungelähnliche Region. Viele schöne Flüsse viele Hügel geben ein interessantes Landschaftsbild her. Ebenfall sehe ich überall Hinweisschilder für Toruistisch interesannte Gebiete. Ich bedauerer sehr, dass ich dieses schöne Land mit dieser unterschiedlichen Bevölkerung un den lebendigen Menschen so schnell wieder verlasse.

Am Ziel angekommen nehme ich mir mit Jessiah ein Taxi zur Grenze. Ich zeige mich großzügig und bezahle für ihn mit. Man sollte sich auch ein wenig dankbar zeigen. Er hat sich nicht aufgezwungen, sondern hat hilfsbereit meine Fragen beantwortet. Dank ihm bekomme ich auch einen guten Wechselkurs an der Grenze. Dann gehts weiter mit dem Collectivo nach Flores. Ich sitze ganz alleine im Bus, was bei mir anfänglich ein bisschen unbehagen auslöst. Es geht aber alles glatt. Nach 2 Stunden Taxifahrt erreiche ich Flores. Ein nettes Örtchen, wo ich erstmal verweilen werde. Morgen ziehe ich mal mit der Kamera los. Heute war nur noch ausruhen angesagt. Zu meiner Freude sehe ich in meinem Hostel ein bekanntes Gesicht, ein Draufgänger aus Alaska den ich in Tulum kennengelernt habe, ist seit einigen Tagen hier. Nicht unbedingt einer mit dem ich gerne zusammen reisen möcht, aber immerhin kann er mir sagen, wo ich Geld abheben kann, denn mein Geld reicht so gerade noch um mein Bett für die erste Nacht zu zahlen. Außerdem bin ich völlig am Ende meiner Kräfte und mache erstmal ein Nickerchen.

Grüße aus Flores



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